OriginOS 6 Global: Vivo's Aufbruch in neues Software-Zeitalter

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Nachdem es bereits angekündigt wurde, hat Vivo den Schritt nun final vollzogen. Mit der globalen Freigabe von OriginOS 6 vollzieht Vivo einen Schnitt. Das bisherige FunTouch OS ist Geschichte und alle Vivo Smartphones haben nun in China wie auch international eine einheitliche Software-Basis - natürlich mit regionalen Anpassungen.

Vom Zwei-Klassen-System zur globalen Einheit

In den vergangenen Jahren führte Vivo faktisch zwei verschiedene Softwarelinien parallel. Während chinesische Käufer in den Genuss von OriginOS kamen, mussten sich internationale Nutzer mit FunTouch OS begnügen, das über die Jahre hinweg nicht mit den Neuerungen der für den Heimatmarkt von Vivo konzipierten Lösung Schritt halten konnte. Diese Zwei-Klassen-Mentalität führte zu einer großen Lücke zwischen Funktionalität, Design und Benutzererlebnis. Käufer von international erhältlichen Vivo-Geräten hatten mit einer vergleichsweise veralteten Oberfläche zu kämpfen, die sich weder optisch noch funktional mit den Standards anderer moderner Android-Skins messen konnte.

Die Entscheidung, dies zu ändern, kommt zwar spät, aber sie ist konsequent. Vivo hat sich dafür entschieden, alle zukünftigen Geräte weltweit mit der gleichen Software-Basis auszustatten. Mit OriginOS 6 als Basis für diese globale Vereinheitlichung, angepasst auf Android 16, wird dies nun Realität. Das Unternehmen signalisiert damit, dass es seine Position im Weltmarkt stärken will, indem es seine technischen Entwicklungen nicht länger hinter geografischen Grenzen versteckt. Am Ende des Tages könnten sich dadurch auch weitere Vorteile für die Kunden ergeben. Die Software-Pflege dürfte für Vivo einfacher werden, was schnellere und längere Update Unterstützung in Aussicht stellt.

Neue UI mit besserer Performance

Der technische Kern von OriginOS 6 dreht sich um drei zentrale Säulen: Smoothness, Design und Künstliche Intelligenz. Bei der Performance hat Vivo die Origin Smooth Engine entwickelt, ein Optimierungssystem, das nach Angaben des Unternehmens zusammenhängende Module des Systems koordiniert und dadurch schnellere App-Starts um 18,5 Prozent sowie bessere Frame-Rate-Stabilität um 10,5 Prozent erreichen soll. Memory Fusion soll Daten bei hohen Systemlasten 106 Prozent schneller laden können, beispielsweise beim Öffnen großer Fotogalerien. Die Dual Rendering Architektur verbessert der Firma zufolge die Animations-Performance um 35 Prozent.

Diese Zahlen sind typischerweise die Art von Metriken, die Hersteller unter sehr spezifischen Laborbedingungen messen. Ob sie sich im alltäglichen Gebrauch tatsächlich bemerkbar machen, ist eine andere Frage. Erfahrungen von Testern mit dem Vivo X200 Pro zeigen jedoch, dass die "Smoothness" tatsächlich gefühlsweise besser wirkt, was durch die neue Animation Engine mit ihren zusätzlichen Effekten wie Spring, Blur und Morphing erreicht wird. Der Benutzer soll das Gefühl bekommen, dass das Telefon nahtlos auf seine Eingaben reagiert. Eine Touchscreen-Response-Beschleunigung um 41 Prozent trägt laut Vivo ihr Übriges dazu bei.

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Design als Ausdrucksmittel

Das neue "Origin Design" orientiert sich an Formen und Konzepten der Natur. Vivo hat beschlossen, seine neue Schriftart Vivo Sans 2 völlig neu zu entwerfen, wobei die Schrift nun über 40 Sprachen unterstützt und zum ersten Mal vollständig variable Schriftgewichte aufweist. Dies ermöglicht eine bessere Lesbarkeit in verschiedenen Kontexten und Sprachen.

Das Designsystem vereinheitlicht visuelle Elemente wie Farbe, Form, Symbole, Bilder, Schrift, Layout, Material und Tiefe. Die neuen Symbole ermöglichen vollständig variable und anpassbare Gewichtungen. Dynamic Glow und Translucent Color sind weitere zentrale Designprinzipien, die Licht über Materialien fließen lassen und damit mehr Tiefe in jeder Interaktion erzeugen sollen.

Praktisch umgesetzt bedeutet dies: Ein völlig überarbeitetes Kontrollzentrum, das mit Gradient Blur Effekten und glasartigen Akzenten arbeitet. Die Lock Screen Grid Funktion erlaubt Benutzern, Widgets frei anzuordnen und deren Größe anzupassen, während die neue Flip Cards Funktion bis zu vier Bilder aus der Galerie als dynamische Lockscreen-Hintergründe nutzen kann, die sich beim Neigen des Geräts ändern. Nutzer, die bisher FunTouch OS nutzen mussten, bekommen hier also reichlich neues "Eye-Candy" geliefert.

Origin Island und die KI-Integration

Ein Designelement, das an Apple's Dynamic Island erinnert, aber unter dem Namen Origin Island firmiert, soll als kontextueller Hub auf dem Bildschirm fungieren. Die Funktion zeigt Echtzeit-Status für Musik, Timer oder eingehende Anrufe um die Frontkamera als sich erweiternder Bereich an und integriert sich mit den Live Updates aus Android 16 für erweiterte App Kompatibilität.

Mit Origin Island kommen auch zwei neue Interaktionsmuster: Copy & Go und Drag & Go. Copy & Go ermöglicht es, beispielsweise eine Telefonnummer zu kopieren und sie direkt in einen Anruf, eine SMS oder einen neuen Kontakt zu verwandeln. Drag & Go erlaubt es beispielsweise, ein bearbeitetes Foto zu Origin Island zu ziehen und es darauf sofort in der vorgesehenen App weiterzubearbeiten, ohne die aktuelle Anwendung zu verlassen. Das sind kleine, aber praktische Arbeitsabläufe, die den Alltag beschleunigen.

Die KI-Integration erfolgt in enger Zusammenarbeit mit Google. Das verbesserte Gemini und die Circle to Search Funktion werden in OriginOS 6 integriert und ersetzen an dieser Stelle die hauseigenen KI-Dienste aus der China Version von OriginOS 6. Im Bildbereich verspricht AI Retouch eine Vereinigung von AI Erase, AI Image Expander und AI Photo Enhance in einem Workflow. Im Produktivitätsbereich kommen Smart Call Assistant, DocMaster, AI Creation und AI Search hinzu. Alle diese Tools sollen Alltags- und Arbeitsvorgänge beschleunigen.

Sicherheit und Verbindung

Vivo hat die "Vivo Security" Marke als neues Element eingeführt, um Datensicherheit und Privatsphäre zu schützen. Ein neues Private Space Feature ermöglicht es Nutzern, sensitive Daten getrennt zu speichern und sogar zwei Instanzen derselben Social Media App zu nutzen, um berufliche und private Aktivitäten zu trennen.

Die verbesserte BlueVolt Technologie kümmert sich um höhere Stromeffizienz und Ladestabilität. Das Vivo Connection Center fungiert als Zentrum für Konnektivitätsoptionen und ermöglicht Link to PC mit Bildschirmspiegelung, Dateiübertragung und Task Handoff. One-Tap Transfer funktioniert nicht nur zwischen Vivo-Geräten, sondern auch mit iPhones, sofern die Vivo EasyShare App auf dem anderen Telefon installiert ist.

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Rollout-Plan

Der weltweite Rollout von OriginOS 6 startet im November 2025 in mehreren Phasen. Ausgeliefert mit OriginOS 6 wird nach dem Global Launch die Vivo X300 Serie (China Version vorbestellbar bei TradingShenzhen*).
Die erste Welle im frühen November erfasst dann das X Fold5, die X200 Serie, das V60 und das iQOO 13.
Die zweite Welle im mittleren November erweitert den Rollout auf X Fold3 Pro, die X100 Serie und das iQOO 12.
Im Dezember folgen weitere Modelle wie V60e, V50, V50e, T4 Ultra, T4 Pro und mehrere iQOO Neo Modelle.
Im ersten Halbjahr 2026 werden Dutzende weitere Geräte folgen, darunter die älteren X90, V60 Lite, V50 Lite und zahlreiche Budget-Modelle der V-, T- und Y-Serie sowie verschiedene iQOO Varianten.

Die offizielle Global Seite von OriginOS 6 findet ihr auf dieser Seite.

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Donnerstag, 16. Oktober 2025

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