Jetzt offiziell: Vivo ersetzt FuntouchOS mit OriginOS

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Nach monatelangen Spekulationen hat Vivo offiziell bestätigt, was sich bereits seit dem Sommer abzeichnete: Der chinesische Smartphone-Hersteller wird seine internationale Android-Oberfläche FuntouchOS durch das aus China bekannte OriginOS ersetzen. Am 15. Oktober soll in Shanghai die globale Version der Software vorgestellt werden, die bisher ausschließlich auf dem chinesischen Markt verfügbar war. Die Ankündigung folgt einer Neuausrichtung des Unternehmens, das seine bislang zweigleisige Software-Strategie aufgibt. Während internationale Nutzer jahrelang mit FuntouchOS vorlieb nehmen mussten, erhielten chinesische Kunden das deutlich umfangreichere OriginOS mit erweiterten Anpassungsmöglichkeiten und einer eigenständigen Designsprache. Nutzer von Vivo Importgeräten haben oftmals angemerkt, dass sie OriginOS bevorzugen.

Zeitplan und neue Geräte

Der Rollout erfolgt offenbar in mehreren Etappen: Bereits am 10. Oktober wird auf der Vivo Developer Conference die sechste Generation von OriginOS für den chinesischen Markt präsentiert. Diese Version basiert auf Android 16 und bringt nach Herstellerangaben grundlegende Verbesserungen des Android-Kernsystems mit sich. Drei Tage später, am 13. Oktober, startet die neue X300 Serie in China, die als erste Geräte mit OriginOS 6 ausgeliefert werden. Die internationale Präsentation am 15. Oktober soll Details zur globalen Verfügbarkeit und möglichen regionalen Anpassungen liefern. Bislang ist unklar, ob die globale Version identisch zur chinesischen Variante ausfällt oder Modifikationen für internationale Märkte erhält. Zumindest die KI-Funktionen dürften sich aber deutlich unterscheiden oder eventuell auch größtenteils rausfliegen und durch Google Gemini ersetzt werden, wie es beispielsweise bei Xiaomi's HyperOS der Fall ist.

Technische Neuerungen und Verbesserungen

OriginOS 6 verspricht eine umfassende Überarbeitung der Benutzeroberfläche. Vivo spricht von einem kompletten Neuaufbau des Android-Kernsystems mit Fokus auf Rechenleistung, Display-Rendering und Speicherverwaltung. Die neue Version führt eine sogenannte "Comfort Engineering"-Designphilosophie ein, die auf eine natürlichere und intuitivere Bedienung abzielt.

Zu den sichtbaren Neuerungen gehört ein überarbeiteter Sperrbildschirm mit erweiterten Anpassungsmöglichkeiten. Mithilfe von Echtzeit-Rendering-Technologie simuliert das System die Lichtbrechung und Schatten natürlicher Beleuchtung. Die digitale Uhranzeige passt sich intelligent an die Lichtverhältnisse an und erzeugt einen dreidimensionalen Effekt. Eine neue transparente Farbpalette ermöglicht es, Elemente des Sperrbildschirms nahtlos mit dem Hintergrundbild zu verschmelzen.

Das System soll flüssigere Übergänge, schnellere Datenübertragung zwischen Geräten und neue KI-Funktionen bieten. Besonderes Augenmerk liegt auf der Optimierung für die erweiterten Möglichkeiten von Android 16, wodurch sich Batterielaufzeit und App-Startzeiten verbessern sollen.

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Unterschiede zwischen FuntouchOS und OriginOS

Der Wechsel von FuntouchOS zu OriginOS bedeutet für internationale Nutzer eine erhebliche Veränderung der Benutzererfahrung. Während FuntouchOS bewusst nah am Standard-Android gehalten wurde, verfolgt OriginOS einen eigenständigen Ansatz mit ausgeprägter visueller Identität. OriginOS bietet deutlich umfangreichere Personalisierungsoptionen, darunter veränderbare Widget-Größen, interaktive Hintergründe und modulare Layoutmöglichkeiten. Die Benutzeroberfläche arbeitet mit dem "Atomic Universe"-Konzept, bei dem Elemente frei angeordnet, in der Größe verändert und farblich angepasst werden können.

Ein weiterer Unterschied liegt in der Systemintegration: OriginOS ist enger mit Vivo's Hardware-Ökosystem verzahnt und bietet verbesserte Konnektivität zwischen Smartphones, Wearables und anderen Geräten des Herstellers. Für bestehende Vivo-Nutzer bedeutet der Wechsel voraussichtlich sowohl Chancen als auch Herausforderungen. Einerseits erhalten sie womöglich Zugang zu Funktionen, die bisher chinesischen Kunden vorbehalten waren. Andererseits müssen sie sich an eine grundlegend veränderte Benutzeroberfläche gewöhnen.

Vivo plant nach dem was bisher bekannt ist eine schrittweise Einführung, beginnend mit den neuesten Flaggschiff-Modellen. Ältere Geräte sollen über Over-the-Air-Updates nachgerüstet werden, wobei der Hersteller noch keine vollständige Geräteliste veröffentlicht hat. Die Umstellung dürfte sich allerdings über mehrere Monate hinziehen.

Auf lange Sicht dürfte der Fokus auf nur noch ein System Vorteile haben. Mit OriginOS Global kann Vivo seine Entwicklungskapazitäten konzentrieren und gleichzeitig die Markenidentität stärken. Die Entscheidung dürfte auch durch das Nutzerfeedback beeinflusst worden sein. Viele internationale Kunden hatten sich in der Vergangenheit für OriginOS ausgesprochen und kritisiert, dass ihnen diese Möglichkeit verwehrt blieb.

Quellen
Vivo (X)

 

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Freitag, 26. September 2025

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