Der chinesische Smartphone-Hersteller Vivo präsentiert heute Abend um 17 Uhr in der Wiener Hofburg seine X300 Serie für den europäischen Markt. Kurz vor dem Launch sind durch den indischen Leaker Sudhanshu Ambhore über die tschechische Seite XpertPick erste Preise durchgesickert. Nach den geleakten Informationen soll das Vivo X300 in Tschechien 26.990 Kronen kosten, das Vivo X300 Pro wird bei 34.990 Kronen angesetzt. Die Euro Preise sollten basierend darauf bei etwa 1100 Euro für das Basismodell und 1400 Euro für die Pro-Variante liegen. Beide Modelle werden zudem ausschließlich in einer Speicherkonfiguration mit 16GB RAM und 512GB internem Speicher angeboten.
Damit positioniert sich Vivo deutlich über der ebenfalls kürzlich in Europa vorgestellten Oppo Find X9 Serie, die in Europa ab 999 Euro für das Basismodell und 1299 Euro für das Pro-Modell startet. In China startete die X300 Serie Ende September mit wesentlich günstigeren Preisen. Das Vivo X300 kostet dort umgerechnet ab 533 Euro, das X300 Pro ab 642 Euro. Deutlich günstiger kommt man beim Import der chinesischen Modelle weg. Beispielsweise muss man bei TradingShenzhen für das Vivo X300 Pro in derselben Speicherkonfiguration nur 947€ auf den Tisch legen*. Das Vivo X300 mit 16+512GB gibt es sogar schon für 817€*. Im Gegenzug geht man Nachteile im Gewährleistungs- und Garantiefall ein und muss mit der auf China ausgerichteten Firmware leben, was aber in der Praxis kein großer Nachteil ist.
Neben den höheren Preisen der Vivo X300 Global Serie hat Vivo diesmal im Vergleich zu Oppo einen weiteren Nachteil im Wettbewerb mit Oppo. Während die chinesischen Versionen über 6040mAh beim X300 und 6510mAh beim X300 Pro verfügen, und damit schon in China kleiner als bei der Oppo Find X9 Serie ausfallen, müssen sich europäische Käufer mit 5360mAh beziehungsweise 5440mAh begnügen. Die Differenz beträgt damit über 1000mAh beim Pro-Modell und rund 700mAh beim Standardmodell.
Der Grund liegt in Transportvorschriften, die eine maximale Energiekapazität von 20Wh für einzellige Akkus festlegen. Die chinesischen Modelle überschreiten diese Grenze mit 22,78Wh beim X300 und 24,55Wh beim X300 Pro deutlich. Vivo könnte das Problem durch Zweizellen-Akkus umgehen, verzichtet jedoch darauf. Konkurrent Oppo nutzt hingegen einen zweizelligen Akku und bietet dadurch auch in Europa eine sehr hohe Akkukapazität, welche identisch mit jener in China ist (7025mAh im kleinen sowie 7500mAh im großen Modell).
Abgesehen von der reduzierten Akkukapazität entspricht die Hardware der europäischen Vivo X300 Serie voraussichtlich den chinesischen Modellen. Beide Smartphones werden vom Mediatek Dimensity 9500 angetrieben, einem im 3nm-Verfahren gefertigten Achtkern-Prozessor mit einer maximalen Taktrate von 4,21GHz. Als Grafikeinheit kommt die neue Mali G1-Ultra zum Einsatz. Der Chip ist dem Snapdragon 8 Elite Gen 5 im großen und ganzen ebenbürtig, in einigen Aspekten sogar besser.
Das kompakte Vivo X300 verfügt über ein 6,31 Zoll LTPO AMOLED Display mit 2640x1216 Pixeln Auflösung und variabler Bildwiederholrate zwischen 1Hz und 120Hz. Die Spitzenhelligkeit liegt bei 4500 Nits. Bei der Kamera setzt Vivo auf einen 200 Megapixel Samsung ISOCELL HPB Hauptsensor, einen 50 Megapixel Samsung JN1 Ultraweitwinkel sowie ein 50 Megapixel Sony LYT-602 Periskop-Teleobjektiv mit dreifachem optischen Zoom.
Das größere Vivo X300 Pro bietet ein 6,78 Zoll Display mit 2800x1260 Pixeln und verfolgt einen anderen Kameraansatz. Als Hauptkamera kommt ein 50 Megapixel Sony LYT-828 Sensor zum Einsatz, während der 200 Megapixel ISOCELL HPB im Periskop-Teleobjektiv mit 3,5-fachem optischen Zoom verbaut wird. Beide Modelle unterstützen optionale Zeiss Telekonverter, die die Brennweite physisch verlängern.
Die X300 Serie unterstützt kabelgebundenes Laden mit 90 Watt sowie kabelloses Laden mit 40 Watt. Beide Geräte sind nach IP68 und IP69 gegen Wasser und Staub geschützt und verfügen über einen Ultraschall-Fingerabdrucksensor unter dem Display. Vivo vollzieht mit der X300 Serie zudem eine wichtige Softwareänderung. Erstmals kommt auf internationalen Geräten OriginOS 6 statt des bisherigen FunTouch OS zum Einsatz. Die auf Android 16 basierende Benutzeroberfläche war bisher den chinesischen Modellen vorbehalten. Die globale Version bietet Zugriff auf alle Google AI Funktionen inklusive Gemini und generative KI-Fotobearbeitung.
Mit der Preisstrategie von 1100 Euro für das Basismodell und 1400 Euro für das Pro-Modell bewegt sich Vivo in einem hart umkämpften Premiumsegment. Die Oppo Find X9 Serie bietet weitgehend vergleichbare technische Spezifikationen zu niedrigeren Preisen und größere Akkus. Auch OnePlus und Realme werden im November mit neuen Flaggschiffen folgen. Aus der Erfahrung mit dem Vivo X200 Pro wissen wir aber auch, dass die Preise bei Vivo recht schnell sinken und es häufig auch attraktive Angebote gibt. Insofern könnten die Preise in der Praxis durchaus noch näher an die Konkurrenz rutschen.
Quellen
XPertPick | Vivo Austria (Instagram)
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