Oppo hat ColorOS 16 offiziell in China präsentiert, die neueste Version seines auf Android 16 basierenden Betriebssystems. Das Update wird zusammen mit der kommenden Find X9 Serie eingeführt und soll im Laufe der nächsten Monate auf eine Vielzahl älterer Geräte ausgerollt werden. Während für den chinesischen Markt bereits ein detaillierter Zeitplan veröffentlicht wurde, steht die Bekanntgabe konkreter Termine für internationale Märkte noch aus. Immerhin wurde die Global Version allerdings schon mit einer Pressemitteilung angekündigt.
ColorOS 16 legt besonderen Wert auf eine durchgängig flüssige Systemperformance. Oppo führt dafür die sogenannte Seamless Animation ein, die auf dem Parallel Animation System des Vorgängers ColorOS 15 aufbaut. Das System soll für nahtlose Übergänge beim Öffnen und Schließen von Apps, beim Wechsel zwischen Anwendungen sowie bei der Navigation durch Widgets sorgen.
Technologisch unterstützt wird dies durch zwei zentrale Komponenten: Die neue Luminous Rendering Engine übernimmt die Kontrolle über alle visuellen Elemente und rendert diese parallel, um Ruckler zwischen Animationen zu vermeiden. Die Trinity Engine ergänzt dies durch chipnahe Optimierungen und intelligente Ressourcenverwaltung, was besonders bei anspruchsvollen Szenarien wie Gaming oder intensivem Multitasking spürbar werden soll.
Nach Angaben von Oppo führen diese Optimierungen zu 28 Prozent schnelleren App-Starts, 21 Prozent kürzeren Ladezeiten und einer Reduzierung der CPU-Last um 14 Prozent. Die Systemstabilität unter hoher Last soll um 37 Prozent verbessert worden sein, während die Temperaturentwicklung um 4,1 Grad sinkt und die Energieeffizienz um 13 Prozent steigt.
Einen besonderen Fokus legt Oppo mit dem Projekt "Breeze" auf Einsteiger- und Mittelklassegeräte. Durch dedizierte Optimierungen soll auch auf Geräten mit bescheidenerer Hardware eine spürbar flüssigere und reaktionsschnellere Bedienung erreicht werden.
Optisch orientiert sich ColorOS 16 an natürlichem Licht und Schatten. Die Benutzeroberfläche wirkt aufgeräumter und bietet neue Möglichkeiten zur Personalisierung. Nutzer können Motion Photos oder Videos als Hintergrundbild festlegen und aus einer erweiterten Auswahl an Schriftarten wählen. Eine KI-Funktion kann Textstile vorschlagen, die zum gewählten Hintergrundbild passen. Der Always-On Display Modus wurde um eine Vollbildvariante erweitert, bei der das Hintergrundbild des Sperrbildschirms zusammen mit wichtigen Informationen angezeigt wird. Ein einfaches Tippen führt zu einem nahtlosen Übergang zum vollständigen Sperrbildschirm. Mit dem Flux Home Screen können Nutzer App-Symbole und Ordner durch langes Drücken in verschiedenen Formaten wie hoch, breit oder groß skalieren. Das umgebende Layout passt sich dabei dynamisch an die neue Form an, wobei die Animationen von der Luminous Rendering Engine gesteuert werden.
ColorOS 16 ergänzt die bereits vorhandenen KI-gestützten Bearbeitungswerkzeuge um AI Portrait Glow. Diese Funktion optimiert Porträts, die bei schlechten Lichtverhältnissen aufgenommen wurden, indem sie Hauttöne verbessert und die Beleuchtung mit einem Fingertipp ausgleicht. Die Funktion reiht sich in das bestehende Arsenal aus AI Eraser, AI Unblur und AI Reflection Remover ein. Der integrierte Videoeditor wurde mit Master Cut aufgewertet und bietet nun Funktionen zum Trimmen, Geschwindigkeitsanpassungen, Musikintegration, Zuschneiden sowie manuelle Einstellungen für Kontrast, Helligkeit und Sättigung.
Oppo erweitert die Möglichkeiten zur geräteübergreifenden Nutzung. Nach Touch to Share für den Datenaustausch zwischen ColorOS- und iOS-Geräten sowie O+ Connect für die Integration mit Mac-Computern, die erstmals beim Find N5 zum Einsatz kam, unterstützt ColorOS 16 nun auch Windows-PCs.
Mit O+ Connect können Nutzer Dateien vom Computer aus verwalten oder ihren Computer vom Smartphone aus fernsteuern. Die Screen Mirroring Funktion ermöglicht es, bis zu fünf Apps vom Smartphone zu spiegeln und diese mit Maus und Tastatur zu bedienen. Dies kann besonders in Situationen nützlich sein, in denen die direkte Bedienung des Smartphones unpraktisch ist, etwa während Meetings oder Vorlesungen.
Für den chinesischen Markt hat Oppo einen detaillierten Rollout-Plan bekanntgegeben. Die Verteilung beginnt am 30. Oktober 2025 mit den aktuellsten Flaggschiffmodellen wie Find N5, Find X8 Ultra und der gesamten Find X8 Serie. Im November folgen ältere Flaggschiffe wie Find N3, Find X7 und Geräte der Reno14 und Reno13 Serien sowie die Tablets Pad 4 Pro und Pad 3 Pro.
Der Dezember bringt das Update für Find N2 Flip, Find X6 Pro und verschiedene Modelle der K-Serie. Der Rollout wird im ersten Quartal 2026 mit weiteren Geräten fortgesetzt, darunter Find X5 Pro, verschiedene Reno-Modelle der Generationen 9 bis 12 sowie zusätzliche K-Serie-Geräte und Tablets.
Interessanterweise umfasst der chinesische Rollout-Plan auch OnePlus-Geräte, da diese in China mit ColorOS statt OxygenOS ausgeliefert werden. Dazu gehören das OnePlus 13, OnePlus 12 und verschiedene Modelle der Ace-Serie. Beim OnePlus 13 und 13T geht es auch schon im Oktober mit den Updates los, gefolgt vom OnePlus 12 und einigen Ace-Modellen im November.
Die internationale Version von ColorOS 16 wird parallel zur globalen Vorstellung der Find X9 Serie eingeführt. Einen konkreten Termin für den globalen Launch hat Oppo bislang nicht genannt. Basierend auf früheren Mustern ist jedoch davon auszugehen, dass auch für internationale Märkte ein gestaffelter Rollout erfolgen wird, der zunächst die Premium-Geräte abdeckt und später auf Mittelklasse-Modelle ausgeweitet wird.
Quellen
Oppo China | Oppo Global
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