Wie jedes Jahr hat Xiaomi auch in diesem Jahr neue Modelle seiner T-Serie veröffentlicht. Diese hören diesmal auf den Namen Xiaomi 15T, wobei es wieder ein günstigeres "normales" Modell und auch ein Xiaomi 15T Pro gibt, welches wir uns in diesem Testbericht genauer anschauen. Das Xiaomi 15T Pro tritt die Nachfolge des letztjährigen Xiaomi 14T Pro an und bringt einige Neuerungen mit sich. Beibehalten wird die Leica Kamera, welche allerdings technisch auch etwas aufpoliert wurde.
Das Xiaomi 15T Pro positioniert sich dabei als günstigere Flagship-Alternative mit viel Leistung zu niedrigeren Preisen. Der Einstiegspreis war zu Beginn zwar mit fast 800€ trotzdem recht hoch, doch wie schon beim Vorgänger setzte recht schnell der Preisverfall ein, sodass man mittlerweile nur noch mit um die 500€ rechnen muss. Der europäische Bestpreis lag bisher bei etwa 460€ - für ein Smartphone mit dem Mediatek Dimensity 9400+ ist das recht günstig.
Wie sich das Xiaomi 15T Pro im Testzeitraum von über einer Woche geschlagen hat und ob sich irgendwelche gravierenden Schwächen im Alltag herauskristallisiert haben, schauen wir uns jetzt genauer an. Viel Spaß beim Lesen!
Der Lieferumfang des Xiaomi 15T Pro bietet keine größeren Überraschungen und entspricht dem, was man von Xiaomi mittlerweile gewohnt ist. Die Verpackung kommt in schlichtem Weiß mit silbernem Modellaufdruck daher, verzichtet jedoch auf eine Produktabbildung. Im Inneren findet sich neben dem Smartphone selbst ein USB-A auf USB-C Kabel, eine SIM Nadel, eine flexible Schutzhülle sowie das obligatorische Garantieheft und eine Kurzanleitung. Ein Netzteil liegt wie bei den meisten Herstellern mittlerweile nicht mehr bei.
Neu hinzugekommen ist das EU Energie Label, dessen Beigabe seit einiger Zeit verpflichtend ist. Positiv hervorzuheben ist die kunststofffreie Gestaltung der Verpackung im Inneren. Sämtliche Materialien bestehen aus Papier, einschließlich des Schutz-Wrappers um das Xiaomi 15T Pro. Auf dem Display befindet sich bereits ab Werk eine Schutzfolie. Genauere Eindrücke zum Auspacken und Lieferumfang bekommt ihr in unserem separaten Unboxing Video.
| Materialien | Rahmen: Metall (flach, matt) Rückseite: GFK (flach, matt) Front: Corning Gorilla Glass 7i |
| Gewicht | 210g |
| Abmessungen | 162,7 x 77,9 x 7,96mm |
| Wasserdicht | IP68 Süßwasser bis 3 Meter für 30 Minuten |
Das Xiaomi 15T Pro präsentiert sich mit einer deutlich flacheren Erscheinung als sein Vorgänger. Die an den Kanten abgerundete Rückseite wurde abgeschafft, stattdessen setzt Xiaomi nun auf eine komplett flache und matte Oberfläche. Beim Material gab es ebenfalls einen Wechsel: Während der Vorgänger noch auf Glas setzte, kommt beim 15T Pro jetzt Glasfaser verstärkter Kunststoff (GFK) zum Einsatz. Der Vorteil liegt in der höheren Bruchsicherheit. Ob sich das Material nun billiger anfühlt, darüber lässt sich streiten. Wir finden das nicht. Es fühlt sich auf jeden Fall wärmer an als Glas. Interessanterweise ist, dass das Xiaomi 15T Pro trotz des Materialwechsels und der Reduktion der Gehäusedicke auf 7,96mm um 1 Gramm schwerer geworden ist als das 14T Pro. Der Grund dafür liegt wahrscheinlich im größeren Akku und der aufgebohrten Kamera.
Die seitliche Haptik bleibt gewohnt hochwertig. Nach wie vor kommt ein Metallrahmen mit solider Materialstärke zum Einsatz. Im Vergleich zum Vorgänger ist der Rahmen an den Kanten weniger stark gerundet, das Finish bleibt jedoch matt. Das sieht hochwertig aus und fühlt sich gut an. Auch wenn die Formgebung kantiger ausfällt, entsteht kein kratziges Gefühl in der Hand. Insgesamt liegt das Smartphone angenehm und wertig in der Hand.
Das "Gesicht" der Rückseite wurde überarbeitet, vor allem durch das neue Kameramodul. Die Positionierung bleibt wie gehabt oben nach links seitlich versetzt als Rechteck mit abgerundeten Ecken. Die einzelnen Kameralinsen stehen nicht mehr separat aus dem Modul hervor, sondern schließen nun bündig mit diesem ab. Bei der Tischnutzung sorgt das Kameramodul für leichtes Kippeln, was sich aber noch in Grenzen hält. Es gibt deutlich schlimmere Kandidaten. Der Blitz befindet sich nun außerhalb des Kameramoduls.
Die Verarbeitung fällt Xiaomi-typisch sehr gut aus. Es gibt keine unregelmäßigen Spaltmaße, scharfe Kanten, Macken oder Kratzer ab Werk. Auch sonstige Verarbeitungsfehler konnten wir nicht feststellen. Die Tasten befinden sich auf der rechten Seite übereinander angeordnet: Power Taste und Lautstärkewippe. Eine zusätzliche Funktionstaste oder ein Mute Slider fehlen. Die Tasten sitzen fest im Gehäuse, wackeln nicht und klappern auch nicht. Der Druckpunkt ist knackig und versehentliches Drücken ist unwahrscheinlich.
An der Unterseite findet sich der USB-C Port, daneben eine Lautsprecheröffnung, das Sprachmikrofon und der SIM Tray. Die Oberseite zeigt keine Öffnungen. Der IR Blaster und ein zweites Mikrofon sind im Kameramodul auf der Rückseite untergebracht. Es soll noch ein drittes Mikrofon geben, dessen Position allerdings nicht sichtbar ist. Auf eine zweite Lautsprecheröffnung im Rahmen verzichtet Xiaomi und nutzt klassisch den Telefonhörer für die Stereo Wiedergabe.
Die Robustheit macht einen guten Eindruck. Das Smartphone verfügt über ein IP68 Rating und soll laut Xiaomi bis zu 3 Meter Tauchtiefe in Süßwasser für 30 Minuten aushalten. Im Test bei Regen und beim Eintauchen im Waschbecken für über eine Stunde gab es keine Probleme. Auch der Biegetest verlief unauffällig, das 15T Pro gehört zu den stabileren Xiaomi Handys. Man kann reichlich Kraft anwenden, ohne sichtbare Biegung, Knarzgeräusche oder Knacken hervorzurufen.
| Größe | 6,83 Zoll |
| Auflösung | 2772 x 1280 @144Hz Adaptive Sync: 60/90/120/144Hz |
| Technologie | 12-Bit LIPO AMOLED DCI-P3 Farbraum (68 Milliarden Farben) HLG, HDR10(+) & Dolby Vision Manuelle Helligkeit: 700 Nits HBM Helligkeit: 1800 Nits Peak Helligkeit: 3200 Nits (bis 25% der Fläche) 3840Hz PWM Dimming DC Dimming bei hoher Helligkeit |
| Anzahl Berührungspunkte | 9 Abtastrate: 480Hz / 2560Hz (Gaming) Kein Handschuh-Modus Wet-Touch 2.0 |
| Gehärtetes Glas | Ja Corning Gorilla Glass 7i |
| Anti Fingerabdruck Beschichtung | Ja |
Das Xiaomi 15T Pro verfügt teils über ähnliche Displaydaten wie der Vorgänger, bringt aber auch einige Veränderungen mit sich. Die Größe wächst von 6,67 auf 6,83 Zoll an. Die Bildschirmränder sind leicht schmaler geworden und bleiben dank neuem LIPO Packaging symmetrisch. Die Auflösung wurde entsprechend der größeren Diagonale auf 2772 x 1280 Pixel angehoben. Die Refresh Rate bleibt mit maximal 144Hz gleich. HDR Unterstützung erfolgt weiterhin mit HDR10, HDR10+ und Dolby Vision. Die Peak Helligkeit wurde leicht von 4000 Nits auf 3200 Nits reduziert, dafür steht die Peak Helligkeit jetzt auf einem Viertel der Displayfläche zur Verfügung. Die HBM Helligkeit liegt mit rund 1800 Nits im typischen Bereich der Geräteklasse.
Das Flimmerverhalten fällt gut aus mit 3840Hz PWM Dimming und sogar DC-Dimming bei hohen Helligkeitsstufen. Qualitativ zeigt sich wie gewohnt ein sehr schönes Panel mit toller Bildschärfe, gefälligen Farben und guter Abstimmung ab Werk. Die Darstellung wirkt nicht zu knallig, bleibt aber trotzdem lebendig. Pixel sind auch bei sehr geringem Abstand kaum zu sehen. Die Blickwinkel fallen stabil aus, es gibt keinen starken Helligkeitsverlust und kein Farbschimmern. Die Reaktionszeit ist gut, ohne Nachziehen oder starkes Verwaschen beim Scrollen durch Inhalte.
Die Darstellung läuft sehr flüssig, allerdings in der Regel nur mit 120Hz. Die 144Hz werden nur in unterstützten Spielen erreicht. Eine variable Refresh Rate gibt es nicht, nur Adaptive Sync in festen Stufen, eine typische Abgrenzung zu echten Oberklasse Geräten. HDR Inhalte machen durch die großflächige Spitzenhelligkeit viel Spaß. Die Lesbarkeit im Freien zeigt sich mit aktivem Sonnenlichtmodus und 1800 Nits sehr gut. Auch feinere Inhalte wie der Kamerasucher bleiben bei Sonneneinstrahlung gut erkennbar. Die automatische Helligkeitsregelung arbeitet zuverlässig und merkt sich auch Präferenzen, wenn man mal manuell nachjustiert hat. Die niedrige geringste Helligkeitsstufe fällt bei Nacht sehr angenehm aus.
Die Display Einstellungen fallen umfassend aus und entsprechen den Oberklasse Geräten von Xiaomi. Neben Android Standardeinstellungen gibt es auch ein Farbmanagement. Voreingestellte Farbprofile stehen zur Verfügung, die Farbtemperatur kann für jedes angepasst werden. Der Profi Modus bietet manuelle Einstellungen zur Kalibrierung wie Gamma, Kontrast und RGB Werte. Ein Lesemodus mit warmen Farben ist vorhanden. Bei der Bildwiederholrate gibt es keine Möglichkeit zur Limitierung auf beispielsweise 90Hz zum Stromsparen. Die KI-Bild-Engine umfasst Video-Upscaling, HDR Verbesserung und MEMC. Ein echtes Always-On Display (AOD) mit permanenter und geplanter Anzeige ist vorhanden und zeigt Uhrzeit, Datum, Ladestand und Benachrichtigungen. Das Design des AOD lässt sich recht umfassend anpassen mit verschiedenen Uhren-Stilen, Größen und Grafiken.
Zum Schutz kommt das robuste Gorilla Glass 7i zum Einsatz. Nach ungeschützter Nutzung im Testzeitraum gab es keine Kratzer. Auch der Schlüsseltest verlief ohne Schäden, sowohl beim direkten Kratztest als auch beim indirekten Test beim Transport in der Hosentasche. Die Gleiteigenschaften fallen angenehm aus. Fingerabdrücke nimmt das Display nur langsam an und lässt sich einfach reinigen. Der Touchscreen unterstützt 9 Berührungspunkte. Die Genauigkeit zeigt sich sehr hoch. Feine Bewegungen werden ohne Ruckeln umgesetzt. Die Latenz ist gering. Die Standard-Abtastrate liegt bei 480Hz, im Spielmodus bis 2560Hz. Wassertropfen durch Regen stören den Touchscreen nicht. Ein Handschuhmodus fehlt allerdings.
| Prozessor | Mediatek Dimensity 9400+ (3nm) 1x ARM Cortex X925 @3,73GHz 3x ARM Cortex X4 @3,3GHz 4x ARM Cortex A720 @2,4GHz |
| GPU | ARM Immortalis G925 MC12 |
| RAM | 12GB LPDDR5X |
| Speicher | 256GB | 512GB | 1TB UFS 4.1 Lesen: 4,39GB/s | Schreiben: 4,15GB/s |
| Micro SD | Nein |
| Fingerabdruck Scanner | Ja (im Display, optisch) |
| Sensoren | Umgebungslicht, Annäherung, Beschleunigung, Lineare Beschleunigung, Kompass, Gyroskop, Rotationsvektor, Magnetometer, Ausrichtung, Gravitation |
| Besonderheiten | USB-C 2.0, USB OTG, Always-On Display, kein 3,5mm Anschluss, Linearvibration, Stereo Lautsprecher, kein UKW Radio, Infrarot Blaster |
Das Xiaomi 15T Pro setzt auf einen Oberklasse Prozessor der Vorgängergeneration, den Dimensity 9400+ von Mediatek. Dieser ist vergleichbar mit dem Snapdragon 8 Elite und liefert eine exzellente Alltagsperformance. Das Smartphone fliegt butterweich durch alle Apps, auch beim Nachladen von Inhalten, mit vielen offenen Apps, im Split Screen oder mit Apps im Fenstermodus. Die Gaming Performance fällt hervorragend aus. Genshin Impact läuft selbst mit vollen Grafikeinstellungen durchgehend mit 60fps, auch mit aktiver Grafikverbesserung in den Game Tools.
Die Wärmeentwicklung ist dabei deutlich spürbar, das Xiaomi 15T Pro wird aber nicht unangenehm heiß. Im wenig fordernden Alltagsgebrauch erwärmt sich das Gerät kaum bis nur leicht. Die Kühlung hat Xiaomi gut umgesetzt, wie verschiedene Drossel-Tests zeigen. Im CPU Throttling Test fällt die Leistung nur langsam ab und kommt nach 15 Minuten noch auf 78% der Maximalleistung. Im Solar Bay Stress Test erreicht die GPU eine sehr gute Stabilität von 80,2%.
Im Vergleich zum Vorgänger liefert das Xiaomi 15T Pro in Benchmarks deutliche Leistungssteigerungen. Bei Antutu steigt der Wert von 2.105.179 auf 2.566.391 Punkte, was einem Plus von rund 22% entspricht. Im Geekbench verbessert sich die Single Core Performance von 2.158 auf 2.588 Punkte, ein Zuwachs von etwa 20%. Die Multi Core Leistung klettert von 7.111 auf 7.695 Punkte, was einer Steigerung von circa 8% entspricht. Der PCMark Work 3.0 klettert von 15.597 auf 17.123 Punkte (plus 10%)
Besonders deutlich fallen die Verbesserungen bei der GPU Leistung aus. Im Geekbench GPU Test geht es von 12.778 auf 20.404 Punkte, was einer beachtlichen Steigerung von rund 60% entspricht. Auch in anderen Grafik lastigen Benchmarks zeigt sich ein ähnliches Bild: Basemark GPU von 17.723 auf 21.191 Punkte (plus 20%) und 3DMark Solar Bay Unlimited von 7.128 auf 9.491 Punkte, was einem Leistungsplus von etwa 33% entspricht.
Für Nutzer die auf Gaming und grafisch anspruchsvolle Anwendungen Wert legen, dürfte das Upgrade auf das Xiaomi 15T Pro also durchaus lohnenswert sein.
Beim RAM gibt es keine Veränderungen. Wie beim Vorgänger stehen in allen Speichervarianten 12GB LPDDR5X zur Verfügung. Für den Großteil der Zielgruppe dürfte das ausreichend sein. Zehn offene Apps stellen kein Problem dar. Auch zwei Spiele bleiben nebeneinander geöffnet und man kann zwischen ihnen wechseln. Die Multitasking Performance fällt erwartungsgemäß hervorragend aus. Beim Festspeicher gibt es ein Upgrade auf UFS 4.1, weiterhin mit 256GB, 512GB und 1TB als Option. Die Geschwindigkeit wurde deutlich gesteigert und liegt beim sequenziellen Lesen und Schreiben bei über 4GB/s.
Die Sensorausstattung umfasst alles Wichtige. Kompass und Gyroskop sind vorhanden, im Test gab es keine Aussetzer oder Abweichungen. Der Fingerprint Scanner im Display arbeitet zuverlässig und entsperrt mit sehr geringer Verzögerung. Allerdings ist er recht weit unten im Display platziert. Face Unlock mit der Frontkamera funktioniert ebenfalls schnell und zuverlässig. Eine dämmrige Umgebung stellt meist kein Hindernis dar.
Der Infrarotblaster ist weiterhin vorhanden, im Gegensatz zum Vorgänger allerdings nicht mehr oben im Rahmen, sondern im Kameramodul auf der Rückseite untergebracht. Das Vibrationsfeedback erfolgt über einen Linearvibrator. Dieser erzeugt keine lauten Geräusche und arbeitet recht kräftig sowie präzise. Der USB-C Anschluss unterstützt wie schon beim Vorgänger nur USB 2.0 Geschwindigkeit, auch hier zeigt sich also eine Abgrenzung zu den echten Oberklasse Modellen. OTG wird unterstützt.
| Variante | HyperOS 2 / HyperOS 3 (im Rollout) Version im Test: 2.0.209.0.VOSEUXM Nach Test-Ende: HyperOS 3 3.0.5.0.WOSEUXM |
| Android Version | Android 15 / Android 16 (im Rollout) Sicherheitspatch im Test: Oktober 2025 |
| Google zertifiziert | Ja |
| DRM Technologien | ClearKey CDM, Widevine Level 1 DRM |
| Bloatware | Ja (App Stores, Browser, Social Media, Shopping, Office, Streaming) |
| Root Zugriff | Nein |
| OTA Updates | Ja (zwei Updates im Testzeitraum) Update Garantie: 5 / 6 Jahre |
| Schadsoftware | Keine Funde Facebook / Meta Systemdienste vorhanden |
Das Xiaomi 15T Pro wird mit dem auf Android basierenden HyperOS ausgeliefert. Derzeit kommt es mit HyperOS 2, auch wenn sich HyperOS 3 bereits im Rollout befindet. Leider hat das Testgerät im Testzeitraum noch kein Update auf die neueste HyperOS 3 Version erhalten. Etwas enttäuschend, dass Xiaomi sich dabei so viel Zeit lässt. Das Update auf HyperOS 3 wird auch Android 16 mitbringen. Im Testzeitraum lief noch Android 15. Der Sicherheitspatch war im Test auf dem Stand von Oktober 2025 und damit recht aktuell.
Das System kommt wie gewohnt mit Google Diensten und vorinstalliertem Play Store. Deutsche Sprache ist vorhanden, die Übersetzung fällt sauber und vollständig aus. Die Update Garantie kann sich sehen lassen. Xiaomi verspricht ganze 5 Jahre Android Versions-Updates und 6 Jahre Android Sicherheitsupdates. Das ist ein Vorteil gegenüber dem günstigeren Xiaomi 15T, welches nur 4 Jahre Android Versions-Updates bekommt. Auch im Vergleich zum Vorgänger Xiaomi 14T Pro gibt es eine Verbesserung. Dieses hatte nur 4 Jahre Android und 5 Jahre Sicherheitsupdates erhalten.
Nach Ende der Testphase hat das Xiaomi 15T Pro doch noch sein Update auf HyperOS 3 erhalten. Ein erneuter eingehender Test ist leider aus Zeitgründen nicht möglich. Ein paar kurze Eindrücke soll es an dieser Stelle trotzdem geben.
Die optischen Veränderungen sind relativ dezent. Der Aufbau der Oberfläche und das grundlegende Aussehen bleiben gleich. Hier und da gibt es dezente Milchglas-Effekte und Verfeinerungen. Alles relativ dezent und nicht übertrieben. Das AOD hat ein neues Design mit größerer Darstellung, was ganz schick aussieht. Natürlich bleibt das AOD voll anpassbar. Die neuen Lock-Screen-Designs mit KI generierten bewegten Hintergründen unterliegen wie die meisten KI-Features dem Xiaomi Account-Zwang. Hinzu kommen noch zahlreiche Optimierungen im Hintergrund und Verbesserungen bei den Interoperabilitäts-Funktionen zwischen Xiaomi-Geräten aber auch Drittanbieter-Geräten wie iPhones, iPads und Macs.
Die versprochenen Performance-Verbesserungen beim Multitasking und schnellen App-Wechsel sind spür- und sichtbar. Die App Inhalte sind in den Animationen direkt sichtbar und werden nicht verzögert nachgeladen. Beim sehr schnellen App-Wechsel werden neue Animationen vor Ende von vorigen Animationen gestartet, was Verzögerungen verhindert und so für eine gefühlt höhere Geschwindigkeit sorgt. Ob sich an der Akkulaufzeit etwas geändert hat, lässt sich logischerweise nicht mehr einschätzen - der Test ist durch und das Gerät muss zurück zum Hersteller.
Die Google Zertifizierung ist vorhanden, sodass die problemlose Nutzung von allen Google Diensten möglich ist. Auch Drittanbieter Apps wie Banking Dienste laufen ohne Probleme. Beim DRM umfasst das Xiaomi 15T Pro Widevine Level 1 für hochauflösendes Streaming von Diensten wie Netflix in Full HD.
Die Bloatware fällt wie gewohnt recht umfangreich aus. Social Media Apps, WPS Office, Spiele und weitere vorinstallierte Anwendungen sind an Bord. Erfreulich ist, dass sich alles deinstallieren lässt, bis auf die Meta Systemdienste. Diese lassen sich nur deaktivieren. Bei Scans nach Schadsoftware gab es keine Funde. Auch gravierende oder auffällige Bugs traten im Testzeitraum nicht auf. Performance Probleme oder plötzliche Abstürze blieben ebenfalls aus.
| Mobilfunk | 2G: B2/3/5/8 3G: B1/2/4/5/6/8/19 4G-FDD: B1/2/3/4/5/7/8/12/13/17/18/19/20/25/26/28/32/66/71 4G-TDD: B38/39/40/41/42/48 5G-SA: N1/2/3/5/7/8/12/20/25/26/28/38/40/41/48/66/71/75/77/78 5G-NSA: N1/3/5/7/8/20/28/38/40/41/66/71/75/77/78 |
| WLAN | WLAN 802.11a/b/g/n/ac/ax/be (Wi-Fi 6/6E/7) 2x2 MIMO, Wi-Fi Direct |
| Bluetooth | Bluetooth 6.0 Dual Bluetooth |
| NFC | Ja (mit Google Pay) |
| Dual SIM | Dual Nano SIM eSIM Unterstützung |
| Positionsbestimmung | GPS (L1+L5), A-GPS, Galileo (E1+E5a+E5b), GLONASS (G1), BDS, QZSS (L1+L5), NavIC (L5) |
Das Xiaomi 15T Pro unterstützt Mobilfunk bis 5G. Die Frequenzabdeckung fällt umfassend aus und deckt Europa sowie andere Regionen der Welt ab. Dual SIM ist mit zwei Nano SIM Karten oder einer eSIM möglich. Der Empfang zeigt sich trotz Metallrahmen sehr gut, auch im Haus und in schwächer abgedeckten Räumen oder Gegenden. Unerwartete Signalabbrüche traten nicht auf. Im Speed Test liefert das Smartphone eine sehr gute Performance. Im o2 5G Netz wurden nachts 306Mbit/s im Download und 39Mbit/s im Upload erreicht.
Die WLAN Unterstützung bleibt wie gehabt mit Wi-Fi 6/6E und Wi-Fi 7 (ax / be). Die Geschwindigkeit fällt exzellent aus, neben einer Fritz!Box 6660 Cable wurden im Schnitt 1304Mbit/s erreicht. Der 5GHz Empfang zeigt sich nicht ganz so stark, ein Stockwerk unter dem Router wechselt das Smartphone ins 2,4GHz Band. Dort liefert es aber immer noch sehr solide 190Mbit/s und das stabil.
Bluetooth wird bis Version 6.0 unterstützt. Die Reichweite fällt sehr gut aus. Zwei bis drei Räume Abstand zum Smartphone sind ohne Unterbrechung möglich. Auch bei gleichzeitiger WLAN und Bluetooth Nutzung traten keine Aussetzer auf. NFC ist vorhanden und Google Pay wird unterstützt.
Der GPS Empfang zeigt sich sehr gut. 70 bis 80 Satelliten befinden sich in der Regel im Fix. Das Signal-Rausch-Verhältnis liegt bei bedecktem Himmel deutlich im grünen Bereich. Die Navigation funktioniert ohne Aussetzer, auch in Gebäudenähe. Das GPS Tracking zeichnet die Strecke genau ein. Selbst der Wechsel der Straßenseite ist sichtbar. Eine Einschränkung der Genauigkeit bei Nutzung des Smartphones in der Hosentasche gibt es nicht.
| Lautsprecher | Stereo Lautsprecher Rahmen unten + Telefonhörer |
| Noise Cancelling Mikrofon | Ja Triple Mikrofon Array |
| Weitere Merkmale | VoLTE & VoWiFi, laut Xiaomi auch VoNR, Dolby Atmos oder Xiaomi Sound mit Systemequalizer & Presets |
Der Lautsprecher befindet sich unten im Rahmen, für den Stereo Klang wird der Telefonhörer genutzt. Die Lautsprecher fallen anständig aus und bieten eine hohe Maximallautstärke. Bis etwa 90% ist das Klangbild angenehm, ohne Kratzen, Klirren oder Verzerren. Bässe kommen durch, fallen aber nicht ganz so satt aus wie bei teureren Handys.
Zur Klangverbesserung stehen Dolby Atmos und Xiaomi Sound zur Verfügung. Ein Systemequalizer für manuelles Audio Tuning ist vorhanden. Auch virtueller Raumklang wird unterstützt.
Im Telefonietest zeigt sich eine klare und natürliche Audioqualität an beiden Enden. Der Telefonhörer ist laut genug für laute Umgebung. Umgebungsgeräusche stören den Gesprächspartner nicht. VoWiFi und VoLTE werden unterstützt. VoWiFi funktionierte im Test mit dem o2 Netz ohne Probleme, muss aber manuell aktiviert werden. VoNR soll laut Xiaomi ebenfalls unterstützt werden.
| Hauptkamera | Leica VARIO-SUMMILUX 1:1,62-3,0/15-115 ASPH Haupt: 50MP Light Fusion 900 f/1.62 23mm OIS AF Tele: 50MP Samsung JN5 5x Periskop f/3.0 115mm OIS AF Ultrawide: 12MP OmniVision OV13B f/2.2 15mm 120° FF Video: 8k30 / 4k120 (nur Haupt); 4k60 (Haupt & Tele); 4k30 (Alle) Codec: H.264 / H.265 (HEVC) HDR Video: HDR10+ mit 4k60 (Haupt & Tele); HDR10+ bis 4k30 (Alle) |
| Frontkamera | 32MP Samsung KD1 f/2.2 21mm FF Video: 4k30 / FHD60 Codec: H.264 / H.265 (HEVC) HDR Video: HDR10+ bis 4k30 |
| Blitz | Dual LED |
| Fokus | PDAF + CDAF |
| Slow Motion | Nativ: 4k120 Zeitlupe: FHD960 (ohne HSR & Ton), FHD240 / FHD120 (mit HSR & Ton) |
Die Kamera übernimmt das Xiaomi 15T Pro in der Basis von seinem Vorgänger. Hauptsensor, Ultrawide-Kamera und Frontkamera nutzen dieselben Sensoren. Die Tele-Kamera wurde hingegen ausgetauscht und erheblich aufgewertet. Während es beim Vorgänger noch eine 2,6-fach Tele-Kamera gab, die kein OIS an Bord hatte, gibt es jetzt eine Periskop Tele-Kamera mit OIS und neuerem Samsung JN5 50MP Sensor. Das Set-up wurde also deutlich aufgewertet. Das Leica Branding bleibt bestehen.
Wie sich das Xiaomi 15T Pro in Sachen Kamera schlägt, schauen wir uns in den folgenden Abschnitten genauer an. Sämtliche Aufnahmen wurden soweit möglich ohne KI-Optimierungen geschossen und es wurde der Farbmodus "Leica Authentic" genutzt.
Die Hauptlinse fällt lichtstark aus und bietet eine gute Lichtausbeute bei Dämmerlicht oder in Räumen, ohne dass der Rauschanteil oder die Auslösezeit stark beeinträchtigt werden. Die Auslösezeit ist generell sehr gering, das Rauschverhalten zeigt sich fast immer sehr gut mit nur seltenen Ausnahmen. Auto HDR ist standardmäßig aktiv und wird zuverlässig aktiviert. Der Fokus arbeitet schnell und zuverlässig.
Im Vergleich zum 14T Pro zeigt das Xiaomi 15T Pro eine verbesserte Detaildarstellung auf Distanz. Weiter entfernte Bäume, Hausdächer und Fassadendetails wirken detaillierter und schärfer. Motive mit Bewegung werden ohne Verwaschen oder doppelte Konturen abgebildet. Nahaufnahmen gelingen mit schönem Bokeh Effekt.
Die Farbwiedergabe fällt sehr natürlich aus, allerdings gibt es eine Tendenz zu stark übertriebenem Kontrast bei schwachem Umgebungslicht und Kunstlicht, was unnatürlich und manchmal unschön aussieht (siehe Pizza und Esstisch). Auch die Farbtöne werden durch den übertrieben Kontrast zu tief dargestellt. Hier sollte Xiaomi an der Software nachbessern. Die Linsenverzerrung in den Ecken und am Rand hält sich bei Landschaftsaufnahmen in Grenzen. Bei kürzerer Motivdistanz fällt sie hingegen stark auf.
Der 50MP Modus bringt einen starken Detailzuwachs in allen Situationen. Der Dynamikumfang bleibt weiterhin gut und auch die Auslösezeit fällt weiterhin gering aus. Eine Anfälligkeit für Wackler ist nicht vorhanden. Die Lichtstärke bleibt gut, auch in Innenräumen zeigt sich kein starkes Bildrauschen. Interessanterweise verschwindet das Phänomen des übertriebenen Kontrasts bei schwachem Licht oder Kunstlicht im 50MP Modus. Die Aufnahmen wirken in solchen Situationen natürlicher und stimmiger als im 12MP Standardmodus.
Der Digitalzoom zeigt eine sehr deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorgänger. Der 2-fache Zoom des Xiaomi 15T Pro arbeitet weitgehend verlustfrei. Auch bei Landschaftsaufnahmen gibt es kaum Einbußen bei der Bildschärfe oder Detaildarstellung. Bei Nachtaufnahmen treten leichte Qualitätsverluste auf, die Resultate bleiben aber immer noch brauchbar.
Das seltsame Verhalten mit dem übertriebenen Kontrast macht sich bei Blitz-Nutzung extrem bemerkbar. Sämtliche Blitz-Aufnahmen zeigen einen extrem übertriebenen Kontrast und sehen dadurch unschön und unnatürlich aus. Die Qualität, Helligkeit und Reichweite wären prinzipiell gut. Hier sind definitiv Software Verbesserungen nötig um das Potenzial auszureizen.
Die recht hohe Lichtstärke der Hauptlinse macht sich bei Nachtfotos positiv bemerkbar. Der Nachtmodus aktiviert sich zuverlässig automatisch. Freihändig gelingen scharfe und ansprechende Aufnahmen. Die Detaildarstellung fällt solide aus. Der Dynamikumfang zeigt sich im Bereich von Lichtquellen gut. Sehr dunkle Motive werden ohne drastische Qualitätseinbußen abgebildet. Fokusprobleme treten nicht auf. Die Farbwiedergabe ist nicht schlecht, aber auch nicht perfekt. Oft findet sich etwas zu viel Rot in der Abstimmung, was zu einem etwas zu warmen Look führt. Der Vorgänger hatte hier eine natürlichere und kühlere Abstimmung.
Langzeitbelichtungen ist neben dem Pro Modus auch in einem dedizierten Modus möglich. Dieser liefert lange Belichtungszeiten mit über einer Minute mit Vollautomatik. Die Ergebnisse liegen jedoch hinter dem Vorgänger zurück. Die Bilder wirken unscharf. Beim Einzoomen sieht es aus, als wären sie leicht verwackelt. Das deutet auf Probleme mit der OIS Stabilisierung hin.
Die Tele-Kamera verfügt weiterhin über einen 50MP Sensor, kommt jetzt aber mit Periskop Optik und einer deutlich größeren 5-fachen Zoomstufe (beim Vorgänger 2,6-fach) daher, dafür mit kleinerer f/3.0 Blende. Effektiv ist sie trotzdem deutlich lichtstärker in allen Situationen und liefert verglichen mit dem Vorgänger schärfere Bilder mit weniger Rauschanteil in dunklen Bereichen. Der Grund dafür dürfte der bessere Samsung JN5 Sensor sein. Die OIS-Stabilisierung funktioniert sehr gut und behält das Motiv mühelos im Sucher. Fokus und Auslösezeiten fallen wie bei der Hauptlinse sehr kurz aus. Auto HDR arbeitet zuverlässig, Probleme mit Gegenlicht gibt es nicht und der Dynamikumfang überzeugt. Allgemein zeigt sich eine sehr gute Bildschärfe und Detaildarstellung. Die Farben wirken sehr natürlich. Der einzige Makel zeigt sich wie bei der Hauptlinse durch gelegentlich zu viel Kontrast bei Kunstlicht oder Dämmerlicht.
Der 50MP Modus der Tele-Kamera eignet sich ideal fürs Zuschneiden oder für großformatige Nutzungsszenarien. Die Detaildarstellung und Bildschärfe überzeugen auch beim Einzoomen. Suboptimale Lichtverhältnisse führen weiterhin nicht zu größerem Rauschanteil oder Qualitätsverlust. Der Dynamikumfang bleibt ebenfalls gut. Die Problematik mit zu viel Kontrast in bestimmten Lichtsituationen verschwindet auch bei der Tele-Kamera im 50MP Modus.
Bei Nachtfotos zeigt sich die Tele-Kamera vom Xiaomi 15T Pro erheblich besser als beim 14T Pro. Die Bildqualität und Schärfe fallen deutlich höher aus, es gibt weniger Matsch und Rauschen sowie mehr Lichtausbeute für sehr dunkle oder schlecht beleuchtete Motive. Auch Fokusprobleme treten nicht mehr auf. Die Kamera kann durchaus mit einigen Flagship Tele-Kameras mithalten. Einzig die Farben könnten im Nachtmodus wie schon bei der Hauptlinse etwas weniger warm ausfallen.
Die Ultrawide-Kamera bleibt eher enttäuschend. Mit 12MP bietet sie zwar eine höhere Auflösung als die sonst oft üblichen Billig Ultrawide-Kameras, ist allerdings weiterhin nicht das Gelbe vom Ei. Das war schon beim Vorgänger so, und da sich am Sensor nichts geändert hat, bleibt es logischerweise dabei. Die Darstellung auf Distanz bleibt recht weich, es gibt immer noch keinen Autofokus, insgesamt bewegt sich die Qualität also eher auf Schnappschuss-Niveau. Das Problem mit dem übertriebenen Kontrast plagt auch die Ultrawide-Kamera, hier allerdings deutlich ausgeprägter und oftmals auch im Freien bei eigentlich guter Ausleuchtung.
Die Ultrawide-Kamera ist bei Nachtfotos erwartungsgemäß auch nicht der Bringer. Für Schnappschüsse ist sie ok, für richtig hochwertige Fotos jedoch nicht geeignet. Details wirken sehr weich, feine Texturen recht matschig. Insgesamt fehlt es an Bildschärfe. Die Lichtausbeute scheint komischerweise beim Xiaomi 15T Pro schlechter als beim Vorgänger.
Das Xiaomi 15T Pro bietet einen Supermakro Modus, für den die Tele-Kamera genutzt wird. Zu viel sollte man allerdings nicht erwarten. Im Vergleich zu echten Flaggschiffen liegt die minimale Fokusdistanz deutlich höher bei 27cm. Man kommt also nicht ganz so nah ans Motiv heran. Schöne Aufnahmen sind trotzdem möglich und zur Not lässt sich noch mit dem Digitalzoom etwas nachhelfen. Durch den 50MP Sensor hält sich der Qualitätsverlust dabei in Grenzen. Der Bokeh Effekt der Makroaufnahmen fällt ansprechend aus.
Der Portrait-Modus zeigt sich solide. Er ist mit allen Kameras nutzbar und erlaubt die Anpassung der Optik von Lichtkreisen. Die Intensität lässt sich per Blendenregler steuern. Der Bokeh Effekt wirkt solide und wird meist zuverlässig ins Bild eingerechnet. Die Aussparung von Motivumrissen gelingt meist sauber. Abgestufte Tiefenverhältnisse werden allerdings nicht immer zuverlässig erkannt, was etwas unnatürlich aussehen kann. Feine Umrisse oder Elemente im Vordergrund werden manchmal geschluckt.
Die Frontkamera ist identisch mit dem Vorgänger. Veränderungen in der Bildqualität sind nicht feststellbar. Bei Tag liefert sie scharfe und detaillierte Bilder mit natürlichen Farben und einem hervorragenden Dynamikumfang. Kontrastprobleme gibt es nicht. In Räumen zeigen sich nur leichte Qualitätseinbußen, die Bilder bleiben weiterhin gut. Bei Nacht bricht die Bildqualität stärker ein, für Schnappschüsse ist sie aber immer noch brauchbar. Der Bildschirm Blitz hellt wie beim Vorgänger nur auf, verbessert die Qualität aber nicht wirklich.
Beim Filmen gibt es Verbesserungen für Freunde von HDR. Die Hauptlinse kann jetzt in HDR10+ bis 4k60 filmen. Gleiches gilt für die Tele-Linse. Zuvor war nur 4k30 möglich. Bei den restlichen Linsen bleibt es bei 4k30 für HDR10+. Ohne HDR kommt bei der Hauptlinse noch 4k mit 120fps neu dazu. Ansonsten hat sich an den Modi nichts geändert. Die Hauptlinse kann bis 8k30 ohne HDR filmen, die Tele-Linse bis 4k60, Front- und Ultrawide bis 4k30. 60fps können Front und Ultrawide nur in Full HD.
Die Videoqualität bei Haupt- und Telekamera fällt insgesamt ordentlich aus. Die Bildqualität ist in allen Auflösungen brauchbar. Meist zeigt sich ein guter Weißabgleich und anständige Farben. Die Hauptkamera bietet beim Laufen eine sehr gute und ruhige Stabilisierung. Die Stabilisierung der Tele-Kamera ermöglicht ruhige Schwenks, wird beim Laufen aber überfordert. In allen Videomodi wird OIS mit EIS kombiniert. Erfreulich ist das Fehlen von permanentem Fokuspumpen speziell beim Laufen, ein Bug der in letzter Zeit viele Xiaomi Handys geplagt hat. Generell arbeitet der Autofokus sauber und schnell. Die Videoqualität ist auch bei Nacht selbst mit 60fps und 4k sehr brauchbar. Die Audioqualität zeigt sich sehr gut, egal ob Stimmen oder Hintergrundgeräusche.
Die Videos der Ultrawide-Kamera wirken weiterhin recht weich. Bei der Frontkamera ist das Bild hingegen schärfer geworden. Vor allem in 4k30 zeigt sich eine bessere Schärfe mit etwas mehr Details auf der Haut. Die Stabilisierung beim Laufen erfolgt über EIS und fällt ruhig aus. Die Videoqualität bei Nacht bleibt aber relativ schlecht.
Slow Motion ist in Full HD mit 120fps oder 240fps als HSR (High Shutter Rate) mit Tonspur möglich. Alternativ gibt es den nativen 4k120 Modus im normalen Video-Modus. Dieser wird im Slow Motion Modus nicht gelistet. Alle drei Modi bieten eine anständige Bildqualität. Zusätzlich sind noch kurze Clips in Full HD mit 960fps möglich, dann aber ohne Ton und ohne HSR Material. Wie so oft ist 960fps eher eine Spielerei mit deutlicher Artefaktbildung in der Bewegung.
| Kapazität (Angabe) | 5.500mAh |
| Kapazität (Gemessen) | 5.451mAh |
| Wechselbar | Nein |
| Ladetechnologie | 90W Xiaomi HyperCharge 50W Xiaomi Wireless HyperCharge Kein Netzteil im Lieferumfang |
Die Akkukapazität vom Xiaomi 15T Pro liegt mit 5.500mAh relativ niedrig, wenn man bedenkt, dass Mittelklasse Handys mittlerweile 6.000mAh oder mehr bieten und hier ein wesentlich leistungsfähigerer Prozessor verbaut ist. Bedenken diesbezüglich sind überraschenderweise trotzdem unbegründet. Im Alltag zeigt sich eine sehr solide Laufzeit. Durch den Tag kommt man mühelos ohne Sparmaßnahmen und immer aktivem AOD, auch mit kurzen Spielrunden oder Kameranutzung. Bei wenig anspruchsvoller Nutzung ohne Kamera und Spiele sind zwei Tage Laufzeit erreichbar, bei gelegentlicher Kameranutzung anderthalb Tage. Das Ergebnis im PCMark Akku Benchmark überrascht mit über 16 Stunden Dauerbetrieb bei 50% Bildschirmhelligkeit.
Beim Aufladen lassen sich keine konkreten Aussagen zur Ladezeit machen. Theoretisch ist schnelles Aufladen mit 90W Xiaomi HyperCharge über USB-C möglich. Zudem werden 50W drahtlos unterstützt. Im Lieferumfang ist allerdings kein Netzteil enthalten, somit war kein Test möglich. Das 90W Netzteil kostet circa 39€*, der Wireless Charger etwa 50€*. Das Laden mit Drittanbieter Netzteilen ist möglich, jedoch mit weniger Leistung. Laut Hersteller werden die Ladeprotokolle QC 2.0, PD2.0, PD3.0 und PPS unterstützt. Nicht unterstützt werden hingegen UFCS, QC 3.0, QC 3+, QC 4, QC 4+ und MI FC 2.0. Reverse Charging wird sowohl per Kabel als auch drahtlos unterstützt.
Das Xiaomi 15T Pro präsentiert sich als solide Weiterentwicklung seines Vorgängers und positioniert sich vor allem nach den mittlerweile stark gesunkenen Preisen erfolgreich als günstige Flagship-Alternative. Mit dem Dimensity 9400+ bietet es exzellente Performance für Alltag und Gaming, während das 6,83 Zoll Display mit guter Helligkeit und Farbdarstellung überzeugt. Die Verarbeitung fällt mit dem Metallrahmen hochwertig aus, der Wechsel zu Glasfaser verstärktem Kunststoff auf der Rückseite erhöht die Bruchsicherheit ohne billig zu wirken. Die Akkulaufzeit zeigt sich trotz vergleichsweise kleiner Kapazität überraschend solide. Die verlängerte Update Garantie mit 5 Jahren Android Updates und 6 Jahren Sicherheitsupdates ist ein weiterer Pluspunkt.
Die Kamera liefert insgesamt gute Ergebnisse. Besonders die neue Tele-Kamera mit Periskop Optik, OIS, besserem Sensor und 5-fach Zoom stellt eine deutliche Verbesserung dar. Haupt- und Telekamera überzeugen mit guter Detaildarstellung und schnellem Fokus, speziell bei Nacht macht sich der Fortschritt bemerkbar. Die Detaildarstellung der Hauptlinse wurde auch bei Tag verbessert. Die Ultrawide-Kamera bleibt allerdings enttäuschend. Nachbesserungsbedarf besteht außerdem beim teils übertriebenen Kontrast der Fotos, speziell bei Kunstlicht und Dämmerlicht.
Im Vergleich zum 14T Pro bringt das Xiaomi 15T Pro einige spürbare Verbesserungen. Die Performance steigt deutlich, besonders bei der GPU Leistung mit bis zu 60% mehr Compute-Grafikpower und bis zu 33% mehr 3D-Leistung in Benchmarks. Das größere Display mit schmaleren Rändern bietet mehr Bildfläche, die Tele-Kamera mit Periskop Optik und 5-fach Zoom ist der wohl größte Fortschritt. Auch der schnellere UFS 4.1 Speicher und die längere Update Garantie sprechen für das neue Modell. Ein Umstieg vom 14T Pro lohnt sich vor allem für Nutzer, die Wert auf die bessere Tele-Kamera legen und mehr Gaming Leistung wollen. Wer mit seinem 14T Pro zufrieden ist, kann aber durchaus noch warten. Für Neueinsteiger ist das 15T Pro bei aktuellen Preisen um 500€ eine Empfehlung wert.
Kommentare 3
Weiter so. Danke für die Info.
Danke für den ausführlichen Test. Den Prozessor kann ich aktuell nur mit dem Vivo X200 pro vergleichen, da ich das X300 pro wieder verkauft habe. Der 9400er scheint nach deinen Werten dem Nachfolger aber überlegen zu sein. Meine Werte im Antutu liegen bei rund 2.700.000 Punkten, mal etwas drüber, mal etwas drunter. Im Geekbench erreichte ich zuletzt 2807 P. Im Single-, 8468 P. im Multicore und 20.787 P. im GPU Benchmark. Entweder ist das Vivo besser abgestimmt, oder das Plus bewirkt nichts Großes. Schade, dass die Kamera doch einige Schwachstellen beim Xiaomi mitbringt, denn von den technischen Daten könnte man mehr erwarten. Vll. bessern die kommenden Updates da noch was nach. Als ehemaliger begeisterter Xiaomi Nutzer bis zum Mi 11 Ultra, welches für die damalige Zeit eine fantastische Kamera mitbrachte, bin ich nach dem Auslaufen der sehr guten Xiaomi-eu-Roms und der einfachen Flashmöglichkeit von denen weg, denn in der Grundabstimmung ohne die Specialroms waren sie für mich nicht mehr so interessant. Und zudem zu sehr mit Werbung gespickt. Hier ist mit Android 16 bei Vivo zumindest derzeit auch ein häufigeres Aufploppen von Angeboten eingezogen, meist auch noch in chinesisch für Apps, die in Deutsch bereits installiert sind, Bsp.: Adobe Reader. Sowas ist lästig und passiert auch neuerdings für Designs oder in der Kamera App, zum Glück nur selten.