Xiaomi hat am heutigen 25. Dezember das Xiaomi 17 Ultra in China präsentiert. Das neue Kamera-Flaggschiff positioniert sich als Nachfolger des Xiaomi 15 Ultra (derzeit etwa 1199€ bei Amazon*) und bringt technische Neuerungen im Bereich der Fotografie mit, darunter ein optisches Zoomsystem mit echtem kontinuierlichem Zoom und einen überarbeiteten 1-Zoll-Sensor. Parallel wurde auch eine Leica Special-Edition mit zusätzlichen Design- und Funktionselementen angekündigt.
Optisches Zoomsystem mit 200MP Sensor
Das spannendste Merkmal des Xiaomi 17 Ultra ist sicherlich die Leica-zertifizierte Telekamera mit 200 Megapixel und 1/1.4 Zoll Sensor. Anders als bei den meisten Smartphones setzt Xiaomi hier auf einen echten optischen Zoom zwischen 75mm und 100mm variabler Brennweite. Das System basiert auf einer 3G+5P Linsenarchitektur, bei der drei Linsengruppen durch koordinierte Bewegung die Brennweite verändern. Die Konstruktion orientiert sich damit an klassischen Kamera-Objektiven und hat ein im Vergleich zum Vorgängermodell deutlich größeres Periskop-Modul zur Folge, wodurch Xiaomi allerdings auch ein Tele-Objektiv weniger verbaut als bisher.
Der Sensor nutzt die 28nm Fertigungstechnologie und soll dadurch bis zu 40 Prozent weniger Energie verbrauchen als der Vorgänger. Die APO-Zertifizierung von Leica bestätigt den Einsatz spezieller Glaselemente zur Reduzierung chromatischer Aberration, was beim Vorgängermodell speziell in den Modi mit hoher Auflösung noch eine wahrnehmbare Problematik war. Die Telekamera deckt die klassischen Portraitbrennweiten 75mm, 85mm, 90mm und 100mm ab und bietet durchgehend die volle 200MP Auflösung. Digitaler Zoom ist bis 400mm möglich, wobei Xiaomi bis zu dieser Brennweite von verlustfreier Qualität spricht. Die Blende variiert je nach Brennweite zwischen F/2.39 und F/2.96. Makroaufnahmen sind ab 30cm Distanz möglich.
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Hauptkamera mit LOFIC-Technologie
Die Hauptkamera arbeitet mit einem 1-Zoll Light Hunter 1050L Sensor von OmniVision mit 50 Megapixel Auflösung und F/1.67 Blende. Der Sensor verfügt über eine 1G+6P Linsenkonstruktion mit asphärischen Elementen. Xiaomi gibt einen nativen Dynamikumfang von 14EV an. Die LOFIC-Technologie (Leica Optical Fusion Intelligent Capture) soll speziell bei schwierigen Lichtverhältnissen und hohen Kontrasten für präzise Belichtung sorgen. Das System aktiviert sich automatisch in Szenarien mit hohem Dynamikumfang.
Videos können in 8K mit 30fps und 4K mit bis zu 120fps aufgenommen werden, wobei Dolby Vision unterstützt wird. Zur Verfügung steht auch der ACES LOG Farbstandard der Academy of Motion Picture Arts and Sciences mit manuellen EI-Einstellungen. Das Ultraweitwinkel-Objektiv bietet 50 Megapixel, eine Brennweite von 14mm (115 Grad Blickfeld) und F/2.2 Blende. Die Kamera unterstützt Autofokus und Makroaufnahmen ab 5cm Entfernung. Die Frontkamera löst mit 50 Megapixel auf und kann Videos in 4K mit 60fps aufnehmen.
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Snapdragon 8 Elite Gen 5 als Prozessor
Als Prozessor kommt der Snapdragon 8 Elite Gen 5 zum Einsatz, der in 3nm Technologie von TSMC gefertigt wird. Die CPU verwendet eine Oryon-Architektur mit acht Kernen und einer maximalen Taktfrequenz von 4,6GHz. Die GPU ist eine Adreno 840. Xiaomi gibt Leistungssteigerungen von 20 Prozent bei der CPU, 23 Prozent bei der GPU und 37 Prozent bei AI-Berechnungen im Vergleich zur vorherigen Generation an. Unten haben wir euch mal die Benchmark Ergebnisse vom zuvor getesteten Xiaomi 17 Pro mit demselben Chip und dem Vorgänger des Xiaomi 17 Ultra (das Xiaomi 15 Ultra) mit Snapdragon 8 Elite eingebunden. Bedenkt aber, dass das Xiaomi 17 Pro (derzeit knapp 700€ bei TradingShenzhen*) durch seine geringe Größe Einschränkungen bei der Kühlung hat, weshalb das Xiaomi 17 Ultra sehr wahrscheinlich besser abschneiden wird.
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Das Kühlsystem im Xiaomi 17 Ultra nutzt eine doppelte ringförmige Vapor-Chamber-Konstruktion, die CPU und Kameramodul separat kühlt. Mikrokapillare Strukturen sollen den Kühlmittelfluss verbessern. Xiaomi spricht von einer Steigerung der Wärmeleitfähigkeit um 50 Prozent gegenüber dem Xiaomi 15 Ultra. Verfügbar sind Konfigurationen mit 12GB oder 16GB LPDDR5X RAM sowie 512GB oder 1TB UFS 4.1 Speicher.
Display und Gehäuse
Das Display misst 6,9 Zoll in der Diagonale und verwendet ein M10 LTPO AMOLED Panel mit 2608 x 1200 Pixel Auflösung. Die Pixeldichte liegt bei 420ppi. Xiaomi setzt auf ein flaches Display mit symmetrischen Rändern und großen Eckenradien. Die maximale Helligkeit wird mit 3500 Nits angegeben, der Bildschirm unterstützt HDR10+, Dolby Vision und eine adaptive Bildwiederholrate zwischen 1Hz und 120Hz. Als Schutz dient Xiaomi Dragon Crystal Glass 3.0.
Das Gehäuse ist ohne den Kamera-Buckel 8,29mm dünn und damit über einen Millimeter schlanker als das Xiaomi 15 Ultra. Das Gewicht liegt bei 223,4g für die schwarzen, weißen und violetten Varianten sowie 224g für die grüne Ausführung. Das Kameramodul wurde im Durchmesser um 1,8mm reduziert. Der Fingerabdrucksensor arbeitet mit Ultraschalltechnologie unter dem Display.
Akku und Laden
Der Akku hat eine typische Kapazität von 6800mAh und nutzt eine Silizium-Karbon-Anode mit 16 Prozent Siliziumanteil. Xiaomi gibt eine Steigerung der Laufzeit um 19 Prozent gegenüber dem Vorgänger an. Das kabelgebundene Laden erfolgt mit 90W, kabelloses Laden mit 50W. Unterstützt werden der PPS Standard mit bis zu 90W sowie umgekehrtes Laden mit 22,5W über Kabel und 20W kabellos. Die Batterie soll nach 1600 Ladezyklen noch mindestens 80 Prozent der ursprünglichen Kapazität behalten.
Das Xiaomi 17 Ultra unterstützt weiterhin 5G, WiFi 7, Bluetooth 5.4 und NFC. Der USB-C Anschluss arbeitet nach USB 3.2 Gen 2 Standard mit theoretisch 10Gbps Übertragungsrate. Das entsprechende Kabel muss separat erworben werden. Zur Audioausstattung gehören Stereo-Lautsprecher mit Dolby Atmos Unterstützung. Das Gerät verfügt über IP66, IP68 und IP69 Zertifizierungen für Staub- und Wasserschutz. IP68 bedeutet in diesem Fall 30 Minuten Tauchen in bis zu 6 Meter Wassertiefe, IP69 schützt gegen Hochdruckwasserstrahlen mit 80 Grad heißem Wasser.
Die Xiaomi Constellation Kommunikationstechnik kombiniert fünf Signalverstärker-Chips für Mobilfunk, WiFi, Bluetooth, GPS und UWB. Xiaomi gibt Verbesserungen der durchschnittlichen Mobilfunkleistung um 29 Prozent im Niederfrequenzbereich und 26 Prozent im mittleren und hohen Frequenzbereich sowie 55 Prozent bei WiFi an. UWB ermöglicht die Nutzung als digitaler Autoschlüssel für das Xiaomi YU7 Fahrzeug.
Software und KI-Funktionen
Das Betriebssystem ist das aktuelle Xiaomi HyperOS 3, welches auf Android basiert. Eine neue Funktion erlaubt die Bildschirmspiegelung und Steuerung von Apple-Geräten wie iPhone, iPad und Mac vom Xiaomi-Smartphone aus. Zwischen zwei Xiaomi-Geräten ist ebenfalls bidirektionale Spiegelung möglich. Die KI-Assistenzfunktion "Super XiaoAi" bietet kontextbezogene Aktionen durch Einkreisen von Bildschirminhalten. Die Fotobearbeitung kann per Sprachbefehl gesteuert werden, um Beleuchtung anzupassen, Objekte zu entfernen oder Stile zu ändern. Bei der Global Version wird das System voraussichtlich mit Google Gemini ersetzt.
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Leica Edition mit zusätzlichen Features
Parallel zum regulären Modell präsentierte Xiaomi eine Leica Edition mit spezifischen Designelementen. Die Rückseite zeigt das rote Leica-Logo als "Coke Label" und ist in Schwarz oder Weiß mit Kunstleder in Zwei-Ton-Optik ausgeführt. Am Rahmen findet sich die Gravur "Leica Camera Germany". Die Benutzeroberfläche wurde mit Leica-spezifischen Grafiken, Schriften und Animationen angepasst.
Ein drehbarer "Master Zoom Ring" um das Kameramodul dient standardmäßig zur Zoomsteuerung, kann aber auch für Fokus oder Belichtung konfiguriert werden. Software-seitig gibt es einen "Leica Moment" Modus mit Farbprofilen der Leica M9 und Schwarz-Weiß-Simulation der M3 mit MONOPAN 50 Film sowie einem 3:2 Seitenverhältnis.
Die Leica Edition wird mit magnetischer Schutzhülle, Leica-Objektivdeckel, Trageband und Reinigungstuch ausgeliefert. Sie verfügt über einen zusätzlichen Verschlüsselungschip und unterstützt Satellitenkommunikation über BeiDou und TianTong Systeme.
Für beide Xiaomi 17 Ultra Modelle stehen außerdem Hüllen bereit, welche die Smartphones näher an eine Kompaktkamera bringen.
Preise & Verfügbarkeit des Xiaomi 17 Ultra in China
Das Xiaomi 17 Ultra ist seit dem heutigen 25. Dezember in China vorbestellbar und der reguläre Verkaufsstart erfolgt bereits am 27. Dezember. Die Preise liegen deutlich über dem Vorgänger:
- 12GB + 512GB: 6999 Yuan (848 Euro)
- 16GB + 512GB: 7499 Yuan (908 Euro)
- 16GB + 1TB: 8499 Yuan (1029 Euro)
Die Leica Edition kostet:
- 16GB + 512GB: 7999 Yuan (969 Euro)
- 16GB + 1TB: 8999 Yuan (1090 Euro)
Verfügbare Farben sind Schwarz, Weiß, Sternengrün und Kalter Rauch Violett. Die Leica Edition ist nur in Schwarz und Weiß verfügbar. Ein internationaler Launch wurde noch nicht angekündigt, wird aber zum Mobile World Congress Anfang März erwartet - eventuell auch schon früher. Bei einem Europa-Start ist mit deutlich höheren Preisen als den umgerechneten China-Preisen zu rechnen.
Beim Vorgänger lag die UVP bei knapp 1500€. Wenn auch die Preise in Europa steigen, dürft ihr also von 1600€ ausgehen, wobei es sicherlich günstigere Angebote zum Start geben wird und eventuell auch recht schnell ein Preisverfall einsetzen wird.
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