Xiaomi 15 Ultra Testbericht

xiaomi 15 ultra Das Xiaomi 15 Ultra: Ausführlicher Alltags- und Kamera-Test

Einleitung

Das Xiaomi 15 Ultra ist das aktuelle Leica Kamera-Flaggschiff von Xiaomi. Das Oberklasse Smartphone kam im März 2025 zusammen mit dem Xiaomi 15 nach Deutschland und ist mit aktueller Hardware ausgestattet. Waren die Preise zu Beginn noch jenseits von Gut und Böse (bis zu 1500 Euro), haben sie sich mittlerweile im Bereich zwischen 1100 und 1200 Euro eingependelt - beim Import sogar schon ab deutlich unter 1000 Euro.

Damit konkurriert das Handy auch preislich mit anderen Ultra-Angeboten wie beispielsweise dem Oppo Find X8 Ultra oder dem Vivo X200 Ultra, welche allerdings beide nicht offiziell in Europa verkauft werden. Damit hat das 15 Ultra von Xiaomi einen eindeutigen Vorteil. Diesmal scheint das Ultra auch permanent im Angebot zu bleiben, nachdem der Vorgänger nur in stark limitierter Stückzahl in Deutschland verkauft wurde.

Wie sich das Xiaomi 15 Ultra im Alltag schlägt und was die Kamera taugt, durfte das Smartphone in den letzten 7 Tagen im Test beweisen. In diesem Testbericht bekommt ihr jetzt alle Ergebnisse und einen ganz genauen Blick auf das derzeitige Spitzenmodell von Xiaomi. Viel Vergnügen beim Lesen! Zum Xiaomi 15 Ultra Test als Video geht es hier.

Black
Silver-Chrome
White

Xiaomi 15 Ultra Lieferumfang

Geliefert wird euch das Xiaomi 15 Ultra in einer tiefschwarzen Verpackung, welche keine Produktabbildung trägt. Der Lieferumfang fällt leider wie bei Xiaomi heutzutage üblich recht spärlich aus. Außer einem USB-A auf USB-C Kabel (USB 2.0), der Dokumentation, einer SIM Nadel und einem nicht flexiblen, transparenten Schutz für Rahmen und Rückseite liegt dem Smartphone nichts bei. Das Netzteil muss separat für knapp 60 Euro gekauft werden. Für knapp 200 Euro gibt es zudem noch ein spezielles Case, welches das Smartphone optisch in eine Kompaktkamera verwandelt und so das Handling beim Fotografieren verbessern kann. Den genauen Blick auf Verpackung und Lieferumfang bekommt ihr im Unboxing Video.


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Xiaomi 15 Ultra Design

Materialien Rahmen: Metall (matt, flach)
Rückseite: Glas oder Glasfaser + Kunstleder (matt, leicht gerundet)
Front: Xiaomi Shield Glass 2.0 (Quad Curved)
Gewicht226g (Glas)
229g (Glasfaser + Kunstleder)
Abmessungen161,3 x 75,3 x 9,35mm (Glas)
161,3 x 75,3 x 9,48mm (Glasfaser + Kunstleder)
WasserdichtJa
IP68 Rating

Materialien & Aussehen

Rein optisch reiht sich das Xiaomi 15 Ultra bei den restlichen Ultra-Modellen anderer Hersteller ein und so wird das Design auch hier von dem enormen Kamerabuckel dominiert. Dieser nimmt fast die gesamte Breite der Rückseite ein und präsentiert sich in Form eines Kreises mit geriffeltem Metallrahmen und einer Glasabdeckung für die Linsen. Die Kamera steht mit 6,3 Millimetern ähnlich weit hervor wie bei den Mitbewerbern. Auf einem Tisch liegt das Xiaomi 15 Ultra entsprechend schief auf. Immerhin neigt es durch den großen Durchmesser der Kamera jedoch nicht zum Wackeln bzw. Kippeln.

Zum Testen haben wir die weiße Variante des Xiaomi 15 Ultra erhalten. Diese ist auf der Rückseite mit mattem Glas bedeckt, welches zu den Kanten hin leicht abgerundet ist. Ein dezentes Linienmuster wertet das Design optisch auf. Alternativ gibt es das Smartphone auch mit schwarzer Glasrückseite ohne Musterung oder in der "Silver-Chrome" Variante auch mit einer Rückseite aus Glasfaser und Kunstleder mit zweigeteilter Optik (silberne Glasfaser, schwarzes Kunstleder). Letztere ist laut Xiaomi mit 9,48 Millimeter dicker und mit 229 Gramm auch etwas schwerer als die Glas-Varianten (9,35 Millimeter und 226 Gramm). Beim Testgerät wich die angegebene Dicke von der Herstellerangabe ab. Gemessen haben wir 9,45mm.

Eingefasst wird das Smartphone von einem Rahmen aus Metall. Dieser kommt in mattem Finish daher und zeigt sich flach. Zur Rückseite hin neigt sich der Rahmen mit einer Fase in Richtung der Glasfläche. Auffällig ist, dass der Metallrahmen eine recht hohe Materialstärke aufweist, was das Xiaomi 15 Ultra sehr robust macht. Im Biegetest muss man entsprechend einiges an Kraft aufwenden, bevor das Gehäuse mit einer leichten Biegung reagiert.

Verarbeitung & Zertifizierung

Was am Xiaomi 15 Ultra direkt auffällt, ist die "saubere" Gestaltung des Rahmens. Der Hersteller verzichtet im Gegensatz zu Mitbewerbern auf zusätzliche Tasten und Öffnungen im Rahmen. Einen Mute Slider, eine Aktionstaste oder einen Kamera-Auslöser sucht man vergebens. Je nach Vorliebe kann man das gut oder schlecht finden. Auffällig ist auch das komplette Fehlen von Öffnungen am oberen Gehäuserand. Den Infrarotblaster oder Mikrofonöffnungen sucht man hier vergebens. Die einzigen Öffnungen finden sich an der Unterseite (USB-C Port, Lautsprecher, Sprachmikrofon, SIM Tray). Die einzige zweite Mikrofonöffnung, die sich sichtbar auffinden lässt, befindet sich im unteren Bereich des Kameramoduls. Infrarotblaster und Umgebungslichtsensor wurden ebenfalls in das Kameramodul verschoben. Wo die restlichen Mikrofone versteckt sind (Xiaomi bewirbt ein "Quad Microphone Array"), können wir nicht mit Sicherheit sagen.

Aus Sicht der Verarbeitung zeigt sich das Xiaomi 15 Ultra von einer guten Seite, was man bei dem Preis jenseits der 1000 Euro aber auch erwarten darf. Das Gehäuse ist rundum sauber verarbeitet. Macken oder überstehende Kanten bzw. unsaubere Spaltmaße lassen sich nicht entdecken. Auch auf den Sitz der Hardware-Tasten an der rechten Seite (Lautstärkewippe und Power-Taste) wurde geachtet. Hier klappert nichts und die Tasten liefern einen strammen Druckpunkt. Etwas unschön ist hingegen das Kameramodul, dessen Optiken deutlich klappernde Geräusche von sich geben. Das ist nicht nur beim Schütteln der Fall, sondern auch bei normalen Bewegungen z.B. beim Umdrehen des Smartphones. In dem Modul scheinen zahlreiche Elemente deutlich Spiel zu haben und nicht arretiert zu werden. Bei Konkurrenzgeräten wie dem Oppo Find X8 Ultra war das im Test nicht der Fall. Mit Blick auf Vibrationen im Alltag stellt sich hier die Frage, ob die Kamera dadurch auf Dauer Schäden nehmen könnte. Ans Fahrrad oder Motorrad sollte man das Xiaomi 15 Ultra aus diesem Grund vorsichtshalber nicht schnallen.

Bei der Schutzklasse muss sich das Xiaomi 15 Ultra hinten anstellen. Eine IP68 Zertifizierung ist zwar am Start, sodass man das Smartphone problemlos unter Wasser (Süßwasser!) tauchen kann, doch im Vergleich zu Konkurrenzgeräten fehlt das IP69 Rating, welches beispielsweise zusätzlichen Schutz gegen Strahlwasser aus allen Richtungen bieten würde. Zugegeben, ein Deal-Breaker wird das für die Wenigsten sein, erwähnt werden solle es aber trotzdem. Immerhin gehört das IP69 Rating mittlerweile schon zum guten Ton in der Smartphone-Branche, wo ja selbst günstigere Mittelklasse Handys immer öfter auch mit IP69 zertifiziert werden.


Xiaomi 15 Ultra Display

Größe 6,73 Zoll
Auflösung 3200 x 1440 (WQHD+) @120Hz
TechnologieQuad Curved 12-Bit AMOLED (68 Mrd. Farben)
1Hz bis 120Hz Adaptive Sync
DCI-P3 Farbraum
HLG, HDR10(+) & Dolby Vision
1000 Nits HBM / 3200 Nits Peak Helligkeit
1920Hz PWM Dimming, DC-Dimming
Always-On Display
Anzahl Berührungspunkte10
Abtastrate: Bis 300Hz
Gehärtetes GlasXiaomi Shield Glass 2.0
Anti Fingerabdruck BeschichtungJa

Panel & Bild

Das Xiaomi 15 Ultra setzt wie so viele aktuelle Oberklasse Handys auf ein Quad Curved Panel. Dieses ist also an den Kanten in alle Richtungen gebogen. Diese Rundung fällt allerdings sehr dezent aus und hat somit keine Auswirkungen auf die Nutzung. Bei Draufsicht sorgt die Rundung in erster Linie für noch schlanker wirkende Displayränder, welche beim Xiaomi 15 Ultra in symmetrischer Breite daherkommen.

Erwartungsgemäß verbaut Xiaomi ein hochwertiges AMOLED Panel mit 12-Bit Farbtiefe (68 Milliarden Farben), Adaptive Sync bis 120Hz und einer hohen Auflösung von 3200 x 1440 Pixel. Einzelne Pixel bleiben somit auch bei geringem Betrachtungsabstand unsichtbar, was für ein sehr scharfes Bild sorgt. Die Reaktionsgeschwindigkeit des Panels fällt hoch aus, sodass flüssiges Scrollen ohne Verwaschen / Schlierenbildung möglich ist. Auffällig ist beim Xiaomi 15 Ultra allerdings ein recht deutlicher Blaustich bei steilen Blickwinkeln.

Farblich macht das Display eine gute Figur und liefert eine ansprechende Darstellung von alltäglichen Inhalten aber auch Bilder und Videos bzw. Filme. Das Xiaomi 15 Ultra ist ab Werk auf den DCI-P3 Farbraum abgestimmt und liefert hier eine farblich lebendige aber durchaus recht natürliche Darstellung. Der Weißpunkt ist ab Werk eine Spur zu kühl eingestellt. Wer sich daran stört, kann dies aber in den Einstellungen problemlos an die eigenen Bedürfnisse anpassen.

HDR Inhalte kommen auf dem Display gut zur Geltung, auch wenn die Spitzenhelligkeit auf dem Papier geringer ausfällt als bei einigen Konkurrenzgeräten. Geringer fällt allerdings auch die HBM Helligkeit aus, welche beim Xiaomi 15 Ultra mit 1000 Nits deutlich unter dem Schnitt der Oberklasse liegt. Die Herstellerangabe scheint sich allerdings nur auf die vollflächige Helligkeit - also einen komplett weißen Bildschirm - zu beziehen. Beim Nachmessen mit einem Schachbrettmuster haben wir eine Spitzenhelligkeit von rund 1900 Nits ermittelt. Die Lesbarkeit im Freien ist in der Regel also trotzdem sehr gut. Lediglich bei vollflächig hellen Inhalten kann sie schlechter ausfallen, als bei anderen Smartphones, welche vollflächig eine höher Helligkeit erzielen können.

Die Helligkeitsregelung erfolgt beim Xiaomi 15 Ultra übrigens mit einem Mix aus 1920Hz PWM Dimming für geringe Helligkeit und DC-Dimming für hohe Helligkeit. Ein manuelles Forcieren von DC-Dimming ist nicht möglich. Die Bildschirmhelligkeit kann manuell auf bis zu 50 Nits abgesenkt werden, was für die Nutzung bei Nacht angenehm sein kann. Gestört hat im Test die Positionierung des Umgebungslichtsensors im rückseitigen Kameramodul. Deckt man dieses mit der Hand ab, dreht das Display die Helligkeit runter und man erkennt im Worst-Case nichts mehr.

Einstellungen & Features

In den Einstellungen liefert das Xiaomi 15 Ultra wieder recht umfassende Konfigurationsmöglichkeiten für das Display, welche neben den üblichen Android Standardeinstellungen mitsamt Dunkelmodus auch ein vollständiges Farbmanagement bieten. Neben Presets und einem Regler für die Farbtemperatur, den man auf jedes Preset anwenden kann, gibt es auch ein Profi-Farbmanagement mit P3 oder sRGB als Basis, mit dem man Werte wie RGB, Gamma, Kontrast und Sättigung anpassen kann. Somit lässt sich das Display noch genauer kalibrieren, was insbesondere für den professionellen Einsatz wichtig sein kann. Weitere Funktionen umfassen ein echtes Always-On Display mit Anpassungsoptionen, Auswahlmöglichkeiten für die Bildschirmauflösung und Bildfrequenz (Automatik, 120Hz, 60Hz) sowie Video-Upscaler, KI HDR Verbesserung und MEMC Framerate Interpolation für Videos.

Touchscreen & Displayglas

Der Touchscreen liefert wie gewohnt 10 Berührungspunkte und erreicht laut Xiaomi eine Abtastrate von maximal 300Hz. Im Alltagstest hat der Touchscreen eine hohe Präzision und Zuverlässigkeit gezeigt. Eingaben werden ohne größere Latenz und langsame Scrollbewegungen sowohl vertikal als auch horizontal ruckelfrei umgesetzt. Regentropfen auf dem Display haben keine Eingabeprobleme ausgelöst.

Das Xiaomi Shield 2.0 Bildschirmglas hat sich im Test als angenehm gleitfähig gezeigt und Abdrücke nicht zu schnell angenommen. Nach einer Weile sichtbare Schmierer lassen sich ohne große Mühe mit kurzem Drüberwischen entfernen. Im Testzeitraum haben sich bei ungeschützter Nutzung keine Kratzer eingeschlichen und auch der Schlüsseltest hinterlässt auf dem Glas keine Spuren. Das Fehlen von Gorilla Glass scheint in dieser Hinsicht also erstmal keinen offensichtlichen Nachteil mit sich zu bringen.


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Xiaomi 15 Ultra Ausstattung

Prozessor Snapdragon 8 Elite (3nm)
2x Oryon Gen 2 Prime @4,32GHz
6x Oryon Gen 2 Performance @3,53GHz
GPU Adreno 830 @1,1GHz
RAM12GB / 16GB LPDDR5X
Speicher256GB / 512GB / 1TB UFS 4.1
Lesen: 3,5GB/s | Schreiben: 3,6GB/s
Micro SDNein
Fingerabdruck ScannerJa (im Display, Ultraschall)
SensorenUmgebungslicht (Kameramodul), Annäherung, Kompass, Gyroskop, Beschleunigung, lineare Beschleunigung, Rotationsvektor, Neigung, Ausrichtung, Erdmagnetfeld, Gravitation, Luftdruck, Flackersensor
BesonderheitenUSB-C 3.2 Gen1 (5Gbit/s), USB OTG, Videoausgabe per USB-C, Always-On Display, kein 3,5mm Anschluss, Linearvibration, Stereo Lautsprecher, kein UKW Radio, Infrarot Blaster (Kameramodul)

Alltags Performance

Mit dem Snapdragon 8 Elite ist im Xiaomi 15 Ultra der aktuelle Oberklasse Chip von Qualcomm am Start und sorgt dafür, dass sich das Smartphone subjektiv gesehen flink und flüssig durch sämtliche Alltagsaufgaben wurschtelt. Egal ob man durch lange Social Media Feeds scrollt oder viele Webseiten im Browser offen hat, das Handy kommt hier nicht ins stottern und fühlt sich absolut flüssig an. Auch umfangreiches Multitasking ist für das Xiaomi 15 Ultra kein Thema, da es ja mit 16GB Arbeitsspeicher ausgestattet ist. 10 Apps und mehr lassen sich so problemlos im Hintergrund offenhalten.

Auch Spiele sind für das Xiaomi 15 Ultra mit dem schnellen Prozessor kein Problem. Das anspruchsvolle Genshin Impact läuft auf höchsten Grafikeinstellungen flüssig mit weitgehend festen 60fps. Im Vergleich mit manch anderen Oberklasse Smartphones bietet das Xiaomi 15 Ultra allerdings keine Frame Interpolation oder Resolution Upscaling. Lediglich die Umwandlung von SDR zu HDR wird im Game Center als Option angeboten.

Was beim Xiaomi 15 Ultra auffällig ist, ist eine im Vergleich zu ähnlich ausgestatteten Smartphones höhere Wärmeentwicklung am Gehäuse. Bei etwas anspruchsvollerer Alltagsnutzung ist schon eine deutliche Abwärme zu spüren - insbesondere am Metallrahmen. Beim Spielen wird das Gerät vor allem nach längerer Zeit im oberen Teil fast schon heiß, was an wärmeren Tagen durchaus unangenehm werden kann.

Dass die Kühlung vom Xiaomi 15 Ultra tatsächlich nicht so gut ausfällt wie bei manchen Konkurrenzgeräten, zeigt sich beim Blick auf entsprechende Tests deutlich. Im CPU Throttle Test sackt das Gerät relativ schnell auf etwa 75% der maximalen Leistung ab und erholt sich im Gegensatz zu vielen Konkurrenten dann auch nicht mehr. Zum Vergleich: Ein Oppo Find X8 Ultra kommt auf 80%, ein Realme GT7 Pro auf 84%.

Bei der GPU zeigt sich ebenfalls ein etwas stärkeres Thermal Throttling als bei Konkurrenz-Geräten. Im 3DMark Solar Bay Stress Test kommt das Xiaomi 15 Ultra auf einen Stabilitäts-Wert von 66%, wobei im Verlauf des Tests vergleichsweise schnell ein deutliches Absacken zu beobachten ist. Die genannten Konkurrenz-Modelle schneiden hier mit 72 respektive 70% etwas besser ab und erreichen im Gegensatz zum Xiaomi 15 Ultra nach einer Weile auch wieder eine geringfügige Erholung, was beim Xiaomi 15 Ultra auch bei den GPU Tests nicht der Fall ist.

Für Stirnrunzeln sorgen abseits davon noch unerwartet niedrige Ergebnisse in einigen Benchmarks. So kommt das Xiaomi 15 Ultra im Antutu Benchmark auf nur 2,57 Millionen Punkte. Das Soll wären etwa 2,7 Millionen Punkte. Auch im Geekbench CPU Benchmark liegt das Xiaomi etwas unter diversen Konkurrenten. Daran ändert sich auch nichts, wenn man das Smartphone in den Performance Modus schaltet. Gut möglich, dass das relativ aggressive Thermal Throttling dafür verantwortlich ist.

Benchmarks

3DMark Stress Test
PCMark Benchmark
3DMark Benchmark
Geekbench CPU
Antutu Benchmark
CPU Throttle Test
Basemark GPU
GFXBench
Geekbench GPU
GFXBench

Speicher, Sensoren & Sonstiges

Für den Arbeitsspeicher setzt das Xiaomi 15 Ultra auf schnellen LPDDR5X RAM und bietet hier in Deutschland üppige 16GB. In China ist das Modell auch mit 12GB RAM erhältlich. Für Apps und Daten stehen hingegen 512GB UFS 4.1 Speicher ohne Erweiterungsmöglichkeit bereit. Auf der deutschen Webseite wird im Datenblatt auch eine 1TB Option beworben, welche sich bisher im deutschen Xiaomi Shop jedoch nicht hat blicken lassen. Beim Import aus China ist das Xiaomi 15 Ultra mit 256GB, 512GB oder 1TB erhältlich. Im Benchmark erreicht der 512GB Festspeicher unseres Testgeräts sequenziell rund 3,5GB/s in beide Richtungen.

Bei den Sensoren liefert das Xiaomi 15 Ultra eine Vollausstattung mit reibungslos funktionierendem Kompass und Gyroskop. Zusätzlich ist bei dem Modell auch ein Barometer zur Luftdruckmessung vorhanden. Der Fingerprint Scanner befindet sich unsichtbar ins Display integriert und lässt sich mit dem Daumen bequem erreichen. Der Sensor nutzt Ultraschall zur Erfassung und hat im Alltag verzögerungsfrei und absolut zuverlässig funktioniert. Das Entsperren per Face Unlock über die Frontkamera funktioniert ebenfalls schnell und zuverlässig, wobei das Entsperren auch bei Nacht noch weitgehend funktioniert. Das Licht vom Display reicht meist zum Entsperren aus.

Fürs Vibrationsfeedback nutzt das Xiaomi 15 Ultra einen Linearvibrator. Dieser liefert eine recht kräftige und präzise Vibration, welche sich hochwertig anfühlt. Es entstehen dabei keine lauten Geräusche. Zum Steuern anderer Geräte gibt es einen Infrarotblaster, welcher sich im Kameramodul versteckt. Der USB-C Port bietet Unterstützung für USB-OTG. Zudem gibt es als Highlight USB 3.2 Gen2 Support, also bis zu 10Gbit/s Transferrate. Wie gewohnt liegt allerdings nur ein USB 2.0 Kabel bei. Beim Anschluss eines Monitors oder Fernsehers, kann der Bildschirminhalt des Smartphones gespiegelt werden.

Endlich: Mit dem Xiaomi 15 Ultra hält USB 3.2 Gen2 mit 10Gbit/s Einzug

Xiaomi 15 Ultra Software

Variante HyperOS 2
Version im Test: 2.0.105.0.VOAEUXM
Android Version Android 15
Sicherheitspatch im Test: Mai 2025
Google zertifiziertJa
DRM TechnologienWidevine Level 1 DRM, ClearKey CDM
BloatwareJa (deinstallierbar)
Root ZugriffNein
OTA UpdatesJa (ein Update im Testzeitraum)
SchadsoftwareKeine Funde

Android Version & Variante

Das Xiaomi 15 Ultra kommt mit dem aktuellen HyperOS 2 auf Basis von Android 15 daher. In der EU bzw. Global Version kommt das System mit deutscher Sprache und vollem Google Support inklusive Android Auto daher. Wer das Xiaomi 15 Ultra als China Version importiert, muss hingegen auf deutsche Sprache verzichten und kann auch kein Android Auto nutzen. Google Dienste sind in beiden Fällen vorinstalliert, wobei der Play Store bei der China Version manuell installiert werden muss. Bei EU-Geräten ist er natürlich vorinstalliert.

Das Xiaomi 15 Ultra hat im Testzeitraum ein OTA Update erhalten und lief zuletzt mit dem Sicherheitspatch vom Mai 2025. Zum Release des Updates war dies aktuell. Xiaomi verspricht für das Gerät 6 Jahre Updates, was sowohl für neue Android Versionen als auch Sicherheits-Update gilt. Die KI-Funktionen von Xiaomi sind auf dem 15 Ultra vollumfänglich vorhanden und auch Google Gemini mitsamt Circle to Search wird unterstützt. Die Xiaomi-eigenen KI-Funktionen erfordern leider allesamt eine Anmeldung mit dem Xiaomi Konto. Dies gilt auch für die KI-basierten Bildbearbeitungs-Optionen in der Gallerie-App.

Launcher
Benachrichtigungen
Einstellungen
App Switcher
Kontrollzentrum
Camera2 API
Fenstermodus
Xiaomi HyperAI
Camera2 API
App Drawer
Systeminfo
Xiaomi HyperAI

Zertifizierung & DRM

Das Xiaomi 15 Ultra ist natürlich mit Google Zertifizierung ausgestattet und hat somit Zugang zu allen Google Diensten inklusive Google Pay. Auch Drittanbieter Software wie verschiedene Banking Apps, welche häufig die Zertifizierung prüfen, lassen sich ohne Probleme nutzen. Für kopiergeschützte Streaming Dienste gibt es Widevine L1 DRM. Im Test mit Netflix ist das Streaming in Full HD Auflösung möglich und es wird auch die Wiedergabe von HDR10 sowie Dolby Vision Inhalten unterstützt.

Google Zertifizierung
Widevine L1 DRM
Netflix Playback Info

Bloatware, Schadsoftware & Bugs

Bloatware ist auf dem Xiaomi 15 Ultra leider auch vorhanden, was bei einem Smartphone dieser Preisklasse eine durchaus fragwürdige Praxis ist. Immerhin: die Apps können deinstalliert werden. Vorinstalliert sind leider auch die Meta bzw. Facebook Systemdienste, welche zumindest mit Bordmitteln lediglich deaktiviert aber nicht deinstalliert werden können. Weitere Scans nach Schadsoftware blieben ohne Funde. Abstürze oder sonstige auffällige Bugs gab es im Testzeitraum keine.

Bloatware
Bloatware
Meta / Facebook Dienste...
...deaktivierbar

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Xiaomi 15 Ultra Konnektivität

Mobilfunk 2G: B2/3/5/8
3G: B1/2/4/5/6/8/19
4G-FDD: B1/2/3/4/5/7/8/12/13/17/18/19/20/25/26/28/32/66/71
4G-TDD: B38/39/40/41/42/48
5G: N1/2/3/5/7/8/12/20/25/26/28/38/40/41/48/66/71/75/77/78/79
WLAN WLAN 802.11a/b/g/n/ac/ax/be (Wi-Fi 6/6E/7)
2x2 MU-MIMO
BluetoothBluetooth 5.4
NFCJa (mit Google Pay)
Dual SIMDual Nano SIM oder Nano SIM + eSIM (nur EU Modell)
PositionsbestimmungGPS (L1+L5), A-GPS, GLONASS, Galileo (E1+E5a), BDS, QZSS (L1+L5), NavIC

Mobilfunk

Im Mobilfunk liefert das Xiaomi 15 Ultra einen exzellenten Empfang mit breiter Frequenzunterstützung. Im örtlichen o2 5G Netz war die Performance sehr zufriedenstellend und es wurden in Zeiten mit geringer Auslastung problemlos mehr als 300Mbit/s erreicht. Dabei waren auch Orte und Gebäude mit bekannt schlechter Signalstärke kein großes Hindernis. Das Aufrufen von Webseiten oder das Absetzen von Nachrichten war hier weiterhin möglich. Dual SIM wird mit zwei Nano SIM Karten unterstützt. Zudem bietet das Xiaomi 15 Ultra in der EU Version eSIM Support, was dann den SIM 2 Slot ersetzt.

WLAN, Bluetooth & NFC

Im WLAN funkt das Xiaomi 15 Ultra mit den schnellen AX und BE Standards (WLAN 6, 6E und 7). Im Test mit einer Fritz!Box 6660 Cable erreicht das Gerät eine Bruttodatenrate von 2401Mbit/s. Direkt neben dem Router kommen 598Mbit/s Nettodatenrate an. Die Empfangsleistung ist hervorragend. Ein Stockwerk unter dem Router bleibt die 5GHz Verbindung bestehen und das Smartphone erreicht noch 238Mbit/s Nettodatenrate. Die Bluetooth Unterstützung umfasst maximal Bluetooth 5.4 und hat im Test eine gute Reichweite von drei bis vier Räumen ohne Probleme mit der WLAN Koexistenz geliefert. NFC ist ebenso an Bord und kann zum Bezahlen mittels Google Pay genutzt werden.

5G Speed Test
GPS Test
GPS Tracking Test
WLAN Test n. Router
WLAN Test u. Router

GPS Test

Im GPS Test erreicht das Xiaomi 15 Ultra auch bei bedecktem Himmel eine sehr gute Signalstärke, welche mit einer durchschnittlichen SNR von 34,2 deutlich im grünen Bereich liegt. Eingebunden werden in der Regel zwischen 50 und 60 Satelliten, wobei alle gängigen Positionierungssysteme unterstützt werden, einige davon auch mit Dual Band (GPS, Galileo, QZSS). Im Praxistest gab es weder beim Navigieren noch beim Tracking Auffälligkeiten. Tracking war auch in der Hosentasche genau möglich. Wechsel der Straßenseite wurden in der Aufzeichnung abgebildet.


Xiaomi 15 Ultra Audio

Lautsprecher Stereo (Rahmen unten + Telefonhörer)
Noise Cancelling Mikrofon Quad Mikrofon Array (sichtbar nur Rahmen unten + Kameramodul)
Weitere MerkmaleVoLTE, VoNR, VoWiFi, Sound Enhancer (System Equalizer), kein 3,5mm Anschluss, kein UKW Radio

Lautsprecher & Kopfhörer

Für Stereo Sound sorgen beim Xiaomi 15 Ultra ein Medienlautsprecher unten im Rahmen, sowie der Telefonhörer. Das Smartphone liefert einen recht satten Sound mit deutlichen Bässen und erreicht eine hohe Lautstärke ohne dann schrill oder kratzig zu klingen. Insgesamt lässt sich das Klangbild somit als angenehm betiteln. Die Klangverbesserung umfasst wahlweise Dolby Atmos oder Xiaomi Sound, jeweils mit einem systemweiten Equalizer und vorgefertigten Presets. Virtueller Raumklang kann optional aktiviert werden (Immersiver Sound). Kopfhörer lassen sich nur über Bluetooth oder USB-C nutzen - einen 3,5mm Anschluss gibt es nicht.

Sprachqualität (Telefonie)

Im Telefonie-Test liefert das Xiaomi 15 Ultra eine klare und natürliche Sprachwiedergabe für beide Gesprächsteilnehmer. Der Telefonhörer wird laut genug um gegen laute Umgebungsgeräusche anzukommen. Die Verständlichkeit beim Gesprächspartner wird von lauter Umgebung nicht beeinträchtigt. HD-Telefonie wird über VoLTE und laut Xiaomi auch über Vo5G / VoNR unterstützt, wobei für letzteres nirgendwo eine Option zu finden ist. VoWiFi wird auch unterstützt und hat im Test mit dem o2 Netz nach Aktivieren der Option reibungslos funktioniert.


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Xiaomi 15 Ultra Kamera

Hauptkamera Haupt: 50MP Sony LYT-900 1 Zoll f/1.63 OIS
3-fach Tele / Makro: 50MP Sony IMX858 f/1.8 OIS
4,3-fach Tele: 200MP Samsung HP9 f/2.6 OIS
Ultrawide / Makro: 50MP Samsung JN1 f/2.2 AF EIS
Video: 8k30 / 4k120 / 4k60 / 4k30 (Ultrawide und 3-fach Tele ohne 120fps)
HDR Video: 4k60 Dolby Vision mit allen Kameras
Codec: H.265 (HEVC) / H.264
Frontkamera 32MP OmniVision OV32B f/2.0 ohne AF (Punch Hole)
Video: 4k60 / 4k30
HDR Video: 4k60 Dolby Vision
Codec: H.265 (HEVC) / H.264
BlitzDual LED Blitz
FokusLaser Fokus (LDAF)
Slow MotionFHD120 / FHD240 / FHD480 (HSR mit Ton)
FHD960 / FHD1920 (kein HSR, kein Ton)

Der Star der Show ist beim Xiaomi 15 Ultra als Kamera-Flaggschiff natürlich das Kamera-System, wobei der Hersteller hier wieder mit Leica für Teile der Optik sowie der Software kooperiert. Auf dem Papier glänzt das Smartphone hier mit einer Top-Ausstattung und setzt sich hier auch mit einer 200MP Tele-Kamera vom zuletzt getesteten Oppo Find X8 Ultra ab, wenngleich sie im Gegenzug eine geringere optische Zoomstufe (4,3-fach vs. 6-fach) mitbringt. Das Kamera-System bietet einen Laser-Fokus, allerdings keinen Spektralsensor zum Weißabgleich, wie ihn die Konkurrenz von Oppo mitbringt.

Was die einzelnen Kameras vom Xiaomi 15 Ultra können, schauen wir uns in den folgenden Abschnitten im Detail an. Sämtliche Aufnahmen wurden im Leica Authentic Modus geschossen, welcher eine besonders natürliche Farbabstimmung liefern soll. Auf eventuell verfügbare KI-Optimierungen wurde sofern möglich verzichtet.

Hauptkamera (Tag, 12MP)

Die Hauptlinse liefert im Standardmodus Aufnahmen mit einer Auflösung von 12 Megapixeln. Die Aufnahmen können sich qualitativ in allen Situationen - auch bei Gegenlicht und innerhalb von Gebäuden - sehen lassen. Der Dynamikumfang wirkt mit Auto HDR ausgeglichen und in dämmrigen Räumen entsteht kein nennenswertes Bildrauschen. Der große 1 Zoll Sensor sorgt zudem für einen intensiven Bokeh-Effekt, der auch bei etwas größerer Motivdistanz noch deutlich erkennbar ist. Objekte im Motiv die sich bewegen, werden in der Regel scharf abgelichtet, auch wenn HDR zum Einsatz kommt. Die Auslösezeit fällt nahezu verzögerungsfrei aus. Der Fokus sitzt zuverlässig auch bei kleinen Motiven. Störende Unschärfe oder Verzerrung am Bildrand lässt sich nicht ausmachen.

Eine Schwäche vom Xiaomi 15 Ultra ist die Detaildarstellung auf größere Distanz. Bei Landschaftsaufnahmen werden feine Texturen von weiter entfernten Objekten (Bäume, Pflanzen, Gebäude) recht weich dargestellt, was einen leicht unscharfen Look erzeugt. Dies ist zwar heutzutage bei fast allen Smartphone Kameras der Fall, beim Xiaomi 15 Ultra aber definitiv stärker ausgeprägt als beispielsweise beim zuvor getesteten Oppo Find X8 Ultra. So sind beispielsweise die Dachziegel von einem Haus in etwa 150 Meter Entfernung nur noch als verwaschene Masse mit angedeuteten Konturen auszumachen.

Weiterhin fällt auf, dass einige Motive trotz Leica Authentic Modus in der Farbdarstellung eine deutlich zu hohe Sättigung aufweisen. Das sieht zwar nicht schlecht aus, dürfte aber jenen Nutzern missfallen, welche auf eine möglichst genaue Farbdarstellung Wert legen. Beim Weißabgleich tendiert die Kamera außerdem zu einer eher warmen Abstimmung, was man bei den Beispielfotos unten z.B. an der Rose oder der Nahaufnahme von den Pilzen im Moos erkennen kann. Landschaftsaufnahmen wirken beim Weißabgleich und der Farbsättigung tendenziell realistischer als Nahaufnahmen.

Hauptkamera (50MP Modus)

Der 50MP Modus des Xiaomi 15 Ultra betreibt den Hauptsensor in seiner vollen Auflösung. Dies hat auch innerhalb von Räumen keine gravierenden Nachteile für die Bildqualität. Der Rauschanteil bleibt gering und auch HDR ist weiterhin verfügbar, wovon der Dynamikumfang profitiert. Auffällig ist, dass Farbtöne im 50MP Modus etwas heller dargestellt werden, was prinzipiell den Eindruck einer leicht reduzierten Sättigung erzeugt. Gleichzeitig nimmt allerdings der warme Weißabgleich an Intensität zu, was bei vielen Motiven einen deutlichen Rotstich erzeugt. Keine Vorteile bringt der 50MP Modus bei der Detaildarstellung. Auf den ersten Blick wirken die 50MP Aufnahmen auf die Distanz zwar geringfügig schärfer, was aber beim Einzoomen mehr nach künstlichem Nachschärfen aussieht. An den zuvor erwähnten Dachziegeln zeigen sich schärfere Konturen, welche allerdings eine farbige Artefaktbildung aufweisen. Insgesamt wirken die Texturen abseits der Konturen weiterhin recht weich.

Hauptkamera (2-fach Digitalzoom)

Nutzt man den 2-fachen Digitalzoom der Hauptlinse, entstehen schöne Bilder mit nur sehr geringem Qualitätsverlust, der bei Tageslicht fast gar nicht auffällt und eher bei Nachtaufnahmen in Erscheinung tritt. Das kommt durchaus überraschend, da die normalen Fotos ja eine gewisse Detailschwäche auf die Distanz zeigen. So würde man auch bei Digitalzoom einen eher weichen Look erwarten. Das ist allerdings nicht der Fall.

Hauptkamera (Blitz)

Bei Aufnahmen mit Blitz überrascht das Xiaomi 15 Ultra mit einer recht genauen Farbdarstellung, wobei auch der Weißabgleich ganz gut gelingt und im Gegensatz zur Tageslicht-Fotos nicht zur Rotstichigkeit neigt. Der Blitz wird auch sehr hell, was in Verbindung mit dem lichtstarken Hauptsensor der Kamera auch bei größerer Distanz bzw. größeren Räumen für qualitativ sehr gute Blitz-Fotos sorgt. Die Schärfe fällt dabei gut aus und auch starkes Bildrauschen sucht man vergebens.

Hauptkamera (Nachtfotos)

Für Nachtfotos aktiviert das Xiaomi 15 Ultra den Nachtmodus automatisch. Das funktioniert auch zuverlässig, sodass man nie manuell in den Nacht-Modus schalten muss. Die Ergebnisse sehen insgesamt sehr gut aus. Die Farben sind zwar auch hier etwas gesättigter als in der Realität, dafür stimmt hier aber der Weißabgleich in fast allen Motiven. Beachtlich fällt die Lichtausbeute der Kamera aus. Selbst Motive mit sehr wenigen Kunstlichtquellen werden hell dargestellt, ohne dabei starke Unschärfe oder Bildrauschen zu zeigen. Selbst vereinzelte Sterne am Himmel werden ohne Langzeitbelichtung sichtbar. Auch der Dynamikumfang im Bereich von Lichtquellen fällt exzellent aus. An dieser Stelle gefallen die Ergebnisse fast noch eine Spur besser als beim Oppo Find X8 Ultra, wenngleich dieses die realistischere Farbwiedergabe hat.

Hauptkamera (Langzeitbelichtung)

Langzeitbelichtung unterstützt das Xiaomi 15 Ultra im Pro Modus mit bis zu 30 Sekunden. Leider funktionierte im Testzeitraum die Halbautomatik des Pro-Modus nicht korrekt. Die Software war nicht in der Lage ISO, Fokus und Weißwert automatisch zu setzen. Dadurch sehen sämtliche Aufnahmen so aus wie unten zu sehen. Hier bessert Xiaomi hoffentlich mit dem nächsten Update nach. Bis dahin kann man hier nur mit der kompletten manuellen Kontrolle arbeiten.

Die Halbautomatik im Pro Modus funktioniert nicht

3x Tele-Kamera (Tag, 12MP)

Auch die 3-fach Tele-Kamera des Xiaomi 15 Ultra liefert bei Tageslicht im Standardmodus mit 12 Megapixeln ansprechende Bilder. Auf größere Distanz erscheinen diese etwas detaillierter und schärfer als die Aufnahmen der Hauptkamera. Farblich ist der Sensor sehr gut auf den Hauptsensor abgestimmt. Unterschiede in den Farben lassen sich nur vereinzelt und in Nuancen wahrnehmen. Wie bei der Hauptlinse sind die Farben aber relativ gesättigt, also nicht ganz realitätsgetreu. Die Zoom-Kamera bietet wie die Hauptlinse einen hervorragenden Dynamikumfang und zeigt kein Bildrauschen bei Dämmerlicht. Dank der optischen Bildstabilisierung bleibt das Motiv mühelos zentriert. Bei Nahaufnahmen kommt man auf bis zu 10cm ans Motiv heran, eher der Fokus versagt. Bei Nahaufnahmen erzeugt die Linse einen schicken DSLR-Look mit sehr intensivem, natürlichem Bokeh-Effekt.

3x Tele-Kamera (50MP Modus)

Die 50MP Bilder der 3-fach Tele-Kamera liefern eine etwas verbesserte Bildschärfe bei großer Distanz, wobei feine Texturen nochmals etwas detaillierter erscheinen. Auch hier bietet das Xiaomi 15 Ultra HDR, was für einen guten Dynamikumfang sorgt. Wie beim Hauptsensor erzeugt der 50MP innerhalb von Räumen kein nennenswertes Bildrauschen. Der Weißabgleich fällt allerdings auch bei dieser Kamera im 50MP Modus eine Ecke wärmer aus als im 12MP Standard-Modus.

3x Tele-Kamera (Nachtfotos)

Die 3-fach Tele-Kamera des Xiaomi 15 Ultra wurde wie die Hauptkamera ordentlich für Nachtaufnahmen optimiert. Der Nachtmodus wird auch hier zuverlässig automatisch zugeschaltet. Auch hier entstehen ansprechende Aufnahmen, wobei sowohl Farben, Schärfe und Detaildarstellung als auch Rauschanteil und Dynamikumfang überzeugen. Bei sehr dunklen Motiven scheint die Software allerdings auf den Hauptsensor und Digitalzoon zurückzufallen (Beispiel: Bild 4). Der Sinn dahinter will sich nicht erschließen, da die Ergebnisse grauenhaft aussehen.

4,3x Tele-Kamera (Tag, 12MP)

Die zweite Tele-Kamera im Xiaomi 15 Ultra nutzt eine Periskop-Optik in Verbindung mit einem großen 200MP Sensor. Die Ausstattung ähnelt hier also dem Vivo X200 Pro oder Vivo X200 Ultra. Die Zoomstufe fällt mit 4,3-fach allerdings etwas höher aus als bei den Konkurrenten von Vivo (3,7-fach). Gegenüber dem zuvor getesteten Oppo Find X8 Ultra hingegen, muss sich das Xiaomi 15 Ultra geschlagen geben. Dieses bietet auf der zweiten Tele-Kamera 6-fachen Zoom, dafür allerdings nur einen 50MP Sensor.

Was die Qualität der 4,3-fach Tele-Kamera angeht, gibt es nichts zu kritisieren. Sie liefert scharfe Aufnahmen mit sehr gutem Dynamikumfang und auch hier gibt es keinen größeren Qualitätsverlust oder Bildrauschen in anspruchsvollen Lichtsituationen. Erfreulich ist auch die sehr scharfe Detaildarstellung auf größere Distanz. Landschaftsaufnahmen oder Motive mit feinen Texturen wirken dadurch nicht unscharf bzw. verwaschen. Die minimale Fokus-Distanz liegt bei etwa 40cm.

Wo die 4,3-fach Tele-Kamera hingegen schwächelt, ist das Thema Farbdarstellung. Die Farbsättigung ist abermals deutlich höher als in der Realität. Hinzu kommt, dass die Kamera einen deutlichen Rotstich hat, also zu warm abgestimmt ist. Wenngleich dies auch bei den anderen Kameras immer wieder mal der Fall ist, fällt es bei der 4,3-fach Tele-Kamera doch am stärksten auf und stört hier um ehrlich zu sein auch ein wenig.

4,3x Tele-Kamera (50MP Modus)

Noch intensiver fällt der Rotstich beim Wechsel in den 50MP Modus aus. Hier kann man dann schon von deutlicher Farbverfälschung sprechen. Die Fellfarbe vom Hund stimmt beispielsweise überhaupt nicht mehr. Nochmal zur Erinnerung: Alle Bilder wurden im Leica Authentic Modus geschossen. Hier sollte man mehr erwarten dürfen.

4,3x Tele-Kamera (Nachtfotos)

Die Lichtstärke fällt bei der 4,3-fach Tele-Kamera erwartungsgemäß geringer aus als bei den zuvor behandelten Kameras. Das Xiaomi 15 Ultra liefert mit ihr aber trotzdem noch brauchbare Nachtfotos mit solider Schärfe und Detaildarstellung sowie recht wenig Rauschanteil. Lediglich Motive mit sehr geringer Ausleuchtung durch Kunstlichtquellen zeigen deutliche Einbußen bei der Schärfe. Die 6-fach Tele-Kamera aus dem Oppo Find X8 Ultra hat da im Test etwas besser abgeschnitten.

Ultrawide-Kamera (Tag, 12MP)

Die Ultrawide-Kamera im Xiaomi 15 Ultra setzt auf einen Autofokus und verzichtet im Gegensatz zu den bisherigen Kameras auf OIS. Erfreulich ist, dass sie im Vergleich zu Ultrawide-Kameras in vielen anderen Smartphones relativ scharfe Bilder liefert. Eine leichte Unschärfe bei feinen Details ist zwar auf größere Distanz auch hier auszumachen, doch insgesamt fällt die Detaildarstellung etwas besser aus als bei vielen Konkurrenten. Auch Unschärfe oder Verzerrung am Bildrand tritt hier nicht auf.

Die Farbabstimmung der Kamera unterscheidet sich deutlich von den restlichen Sensoren. Die Problematik mit dem gelegentlich auftretenden Rotstich gibt es zwar auch hier, doch die Farbsättigung fällt beim Großteil der Testaufnahmen deutlich realitätsgetreuer aus. Unterm Strich liefert die Ultrawide-Kamera in der Mehrzahl der Fälle die genaueste Farbdarstellung.

Ultrawide-Kamera (50MP Modus)

Das ist dann allerdings beim Wechsel in den 50MP Modus hinfällig. Wie bei allen anderen Kameras erzeugt dieser einen durchgehend auftretenden Rotstich, welcher die relativ gute Farbabstimmung wieder zunichte macht.

Ultrawide-Kamera (Nachtfotos)

Bei Nachtaufnahmen überrascht die Ultrawide-Kamera mit einer relativ hohen Lichtausbeute. Das Xiaomi 15 Ultra liefert hier auch bei Motiven mit wenigen Kunstlichtquellen noch brauchbare Fotos. Alle Nachtaufnahmen wirken allerdings deutlich weicher als die Aufnahmen bei Tageslicht. Gegen die Konkurrenz kann sich das Xiaomi 15 Ultra hier trotzdem durchsetzen.

Erweiterter Zoom (20-fach)

Wie viele Konkurrenten bietet auch das Xiaomi 15 Ultra in Verbindung mit der 4,3-fach Tele-Kamera einen Digitalzoom, welcher durch KI-Optimierung bessere Bilder liefern kann. Getestet haben wir hier wie bei den Konkurrenten mit 20-facher Zoomstufe. Durch den 200MP Sensor würde man erwarten, dass das Xiaomi 15 Ultra im Vergleich mit dem Oppo Find X8 Ultra die besseren Ergebnisse liefert. Dies ist aber nicht der Fall. Die Fotos mit 20-fach Zoom haben eher brauchbare Schnappschuss-Qualität und zeigen deutlichere Einbußen bei der Bildschärfe und Darstellung feiner Texturen. Sowohl das Oppo Find X8 Ultra als auch das Vivo X200 Pro haben in unseren Tests die besseren Ergebnisse geliefert. Das subjektive Ranking sieht in dieser Disziplin wie folgt aus: Vivo X200 Pro > Oppo Find X8 Ultra > Xiaomi 15 Ultra.

Ausgangsposition
Ausgangsposition
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20x Zoom
20x Zoom
20x Zoom
Ausgangsposition
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20x Zoom
20x Zoom
20x Zoom

Portrait Modus

Der Portrait Modus vom Xiaomi 15 Ultra lässt sich mit allen Kameras nutzen und liefert stets gute Ergebnisse, wobei auch komplexe Motivumrisse und Tiefenverhältnisse gut gemeistert werden. Der Bokeh Effekt wirkt weitgehend realistisch und ansprechend. Wirklich nötig ist die Nutzung des Modus allerdings selten, da alle Kameras von sich aus schon einen recht intensiven, natürlichen Bokeh-Effekt liefern.

Makro Modus

Für Makro-Aufnahmen nutzt das Xiaomi 15 Ultra wahlweise die Ultraweitwinkel-Kamera (bis ca. 4cm Abstand) und die 3-fach Tele-Kamera (bis ca. 10cm Abstand). Am schönsten sehen Makro-Fotos der Tele-Kamera aus, da hier der schönste Bokeh-Effekt entsteht. Qualitativ liefert aber auch die Ultrawide-Kamera sehr ansprechende Makro-Aufnahmen. Man kommt sehr nah an sein Motiv heran und bekommt wirklich schöne und detaillierte Ergebnisse, die auch farblich schick aussehen, wenngleich auch hier wieder mit etwas zu starker Farbsättigung.

Frontkamera (32MP)

Die Frontkamera des Xiaomi 15 Ultra setzt auf einen 32MP Sensor, was in der Preisklasse ein gängige Standard ist. Im Vergleich zu einigen Konkurrenten gibt es allerdings keinen Autofokus, sodass man darauf achten muss, wie weit man die Kamera von sich entfernt platziert, um perfekt scharfe Fotos zu erhalten. Die Kamera liefert insgesamt qualitativ hochwertige Selfies und schlägt sich bei der Farbdarstellung besser als die restlichen Kameras. Sowohl Farbton als auch Sättigung fallen hier recht realitätsnah aus und das auch zuverlässig in den verschiedensten Situationen. Bildschärfe und Detaildarstellung passen. Die Qualität bei Nacht (Straßenbeleuchtung als Lichtquelle) oder innerhalb von Räumen bleibt recht hoch. Am Portrait Modus gibt es ebenfalls nichts auszusetzen. Ein Bildschirmblitz ist vorhanden, hat im Test aber eher negative Auswirkungen auf die Bildqualität gehabt.

Standard
Portrait
Standard
Standard
Portrait
Bildschirm Blitz
Standard
Portrait
Portrait

Videos

Beim Filmen unterstützt das Xiaomi 15 Ultra im Gegensatz zur Konkurrenz von Oppo auch das Aufnahmen von Videos in 8k mit 30 Bilder pro Sekunde. Dies ist sogar mit allen Kameras außer der Frontkamera möglich. Qualitativ entstehen dabei auch gute Videos, was sogar für Nachtaufnahmen gilt (Ausnahme: Ultrawide-Kamera). Ein Nachteil des 8k Modus ist allerdings, dass hierbei nur OIS ohne zusätzliche EIS Stabilisierung genutzt wird. Das führt zu etwas unruhigeren Videos, wobei die OIS Stabilisierung oft auch etwas zu ruckartig reagiert. Auffällig ist außerdem, dass beim Aufnehmen von 8k Videos der Autofokus relativ langsam arbeitet.

Die besten Videos entstehen unterm Strich mit 4k und 60fps, da hier die Stabilisierung einfach deutlich besser funktioniert und auch der Autofokus schneller sitzt. Die Audioqualität der Videoaufnahmen fällt recht ansprechend aus, wobei auffällig ist, dass der Pegel im 4k60 Modus erheblich höher ist als mit 8k30 oder 4k30. HDR Videos können in Dolby Vision mit allen Kameras einschließlich der Ultrawide- und Frontkamera in bis zu 4k mit 60fps aufgezeichnet werden. Der Wechsel zwischen den Kameras beim Filmen ist übrigens ohne Unterbrechung der Aufnahme möglich.

Die Farbdarstellung der einzelnen Kameras ist auch beim Filmen recht unterschiedlich. Die Hauptlinse ist meistens etwas zu warm abgestimmt. Bei der 3-fach Tele-Kamera fällt die Farbsättigung oft zu hoch aus. Die realistischste Farbdarstellung liefern die 4,3-fach Tele- sowie Ultrawide-Kameras.

Bei der Frontkamera fällt die Farbdarstellung wie schon bei den Fotos recht natürlich aus. Die Videoqualität ist allerdings eher enttäuschend und erheblich schlechter als beim Find X8 Ultra. Egal ob 4k60 oder 4k30 wirken die Videos weicher, haben oftmals auch bei Tag in schattigen Bereichen einen deutlichen Rauschanteil und die Kamera tut sich beim Anpassen der Belichtung während der Videoaufnahme schwer. Um ehrlich zu sein hatten wir das schon Mittelklasse Handys im Test, die mit ihrer Frontkamera schönere Videos geliefert haben. Der Preisklasse werden die Ergebnisse vom Xiaomi 15 Ultra also nicht gerecht.

Für Slow Motion Videos bietet das Xiaomi 15 Ultra viele Möglichkeiten. Zum einen könnt ihr mit allen Linsen der Hauptkamera 4k mit 120fps aufnehmen - nativ als HSR Video, mit Stabilisierung und mit Ton. Im dedizierten Slow Motion Modus gibt es dann noch die Modi Full HD mit 120fps, 240fps und 480fps. Auch hier entstehen HSR Videos inklusive Ton. Zusätzlich dazu gibt es noch die Modi FHD mit 960fps oder 1920fps. Hier wird dann aber kein HSR Material mehr gespeichert und auch der Ton fehlt. Zudem können mit den beiden Modi nur kurze Clips aufgezeichnet werden.


Xiaomi 15 Ultra Akku

Kapazität (Angabe) 6.000mAh (China Version)
5.410mAh (EU / Global Version)
Kapazität (Gemessen) 5.271mAh (EU / Global Version)
WechselbarNein
Ladetechnologie90 Watt über USB-C (Netzteil nicht im Lieferumfang)
80 Watt drahtlos (Ladestation separat erhältlich)

Akkulaufzeit

Für den Akku hat sich Xiaomi leider in der EU-Version wieder für eine Reduzierung der Kapazität entschieden. Während das Xiaomi 15 Ultra in China mit einem 6.000mAh Akku ausgestattet wird, ist es in der EU mit 5.410mAh deutlich weniger. Damit liegt das Modell deutlich unter beispielsweise dem Oppo Find X8 Pro, welches auch in der EU Version 5.910mAh bietet.

Im Alltagstest lag das Xiaomi 15 Ultra bei der realen Akkulaufzeit deutlich unter dem Oppo Find X8 Pro und Oppo Find X8 Ultra, die ja beide ebenfalls schon bei uns im Test waren. Während die Konkurrenten mühelos zwei Tage durchhalten, ist beim Xiaomi 15 Ultra nur ein Tag ohne Einschränkungen bei der Nutzung möglich. Maximal sind es etwa anderthalb Tage, wenn man das Gerät möglichst sparsam nutzt. Speziell die Screen-On Zeit im Dauerbetrieb fällt mit rund 9 Stunden deutlich kürzer aus als bei den Oppo Modellen (15 bis 17 Stunden).

Der größte Stromfresser ist beim Xiaomi 15 Ultra übrigens die Kamera. Nutzt man diese - egal ob zum Fotografieren oder Filmen - kann man egelrecht zuschauen, wie der Akku leergelutscht wird. So haben nach einer 3-Stündigen Foto-Safari mal eben knapp 50% Akkuladung gefehlt - und das ohne permanenten Dauerbetrieb. Bei den genannten Konkurrenten war der Akkuverbrauch der Kamera erheblich geringer. Auch der Standby-Verbrauch fällt beim Xiaomi 15 Ultra deutlich höher aus als bei den Geräten von Oppo (identische Software-Konfiguration mit aktivem AOD). Für Nutzer mit gehobenen Ansprüchen an die Laufzeit ist das Xiaomi 15 Ultra entsprechend nicht die erste Wahl.

Akkulaufzeit

Kein Netzteil im Lieferumfang

Aufgeladen wird das Xiaomi 15 Ultra mit maximal 90 Watt über USB-C oder 80 Watt drahtlos. Ein Netzteil ist allerdings nicht Teil des Lieferumfangs. Eine Bewertung der Ladegeschwindigkeit war im Test deshalb nicht möglich. Ein 90 Watt Netzteil wird von Xiaomi in Deutschland derzeit nicht angeboten. Lediglich ein 120 Watt Netzteil wird im Shop gelistet. Dieses schlägt mit rund 60 Euro zu Buche (Affiliate Link). Der 80 Watt Wireless-Charger kostet knapp 100 Euro (Affiliate Link).


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Xiaomi 15 Ultra Test Fazit

Mit dem Xiaomi 15 Ultra liefert der Hersteller ein aus Hardware-Sicht starkes Gesamtpaket ab, ruft dafür allerdings zur UVP einen absoluten Mondpreis auf. 1500 Euro ist das Smartphone sicherlich nicht wert. Und das weiß wohl auch Xiaomi, denn für diesen Preis wurde es bisher nicht angeboten. Meistens gibt es Angebote die den Preis auf 1300 bis 1400 Euro drücken, teils auch noch deutlich darunter. Sehr gute Angebote durchbrechen mittlerweile auch schon die 1100 Euro Marke.

Doch selbst für 1100 Euro fällt es schwer, für das Xiaomi 15 Ultra eine Empfehlung auszusprechen. In diesem Preisbereich kämpft das Modell mit starken Konkurrenten wie dem Oppo Find X8 Pro oder Vivo X200 Pro. Vor allem das Vivo kommt der Kamera vom Xiaomi 15 Ultra schon sehr nahe. Das Xiaomi bietet im Vergleich nur wenige Vorteile, da offensichtlich nicht genügend Ressourcen in die Software-seitige Optimierung geflossen sind. Damit bleibt viel Potenzial der Kamera ungenutzt liegen. Hinzu kommen Nachteile an anderen Stellen wie stärkeres Thermal Throttling, eine schlechtere Akkulaufzeit sowie ein Display mit deutlich geringerer HBM Helligkeit, was die Empfehlung dann eher in Richtung Oppo oder Vivo tendieren lässt.

Auch gegen das Oppo Find X8 Ultra verliert das Xiaomi 15 Ultra im Kamera-Vergleich recht eindeutig - insbesondere bei der Farbdarstellung, dem Farbangleich zwischen den einzelnen Kameras, dem KI-Zoom und auch der Frontkamera, welche beim Konkurrenten neben einem Autofokus auch eine deutlich bessere Videoqualität liefert. Für Kamera-Enthusiasten erscheint das Konkurrenzmodell damit als die bessere Wahl, sofern man nicht vor einem Import zurückschreckt. Wie es im Vergleich mit dem Vivo X200 Ultra aussieht, muss sich noch zeigen. Der Test zu diesem Modell steht noch aus, ist aber geplant.

Wer sich den Xiaomi 15 Ultra Testbericht noch als Video ansehen möchte, findet diesen im ChinaMobileMag YouTube Kanal.

Vorteile

  • Edles Design aus Metall & Glas oder Kunstleder mit hoher Stabilität im Biegetest
  • Wasserfest nach IP68
  • Schickes Quad Curved AMOLED mit hoher Auflösung, 12-Bit Farbtiefe und AOD
  • Sehr guter Touchscreen mit kratzfestem Glas und geringer Latenz
  • Sehr gute Performance mit Leistungsreserve für die Zukunft
  • Viel RAM (16GB) und schneller Speicher (512GB UFS 4.1)
  • Üppige Sensor-Ausstattung mit Kompass, Gyroskop & Barometer
  • Zuverlässiger & schneller Ultraschall In-Screen Fingerprint Scanner
  • Zuverlässiges & schnelles Face Unlock auch bei Dunkelheit
  • Infrarotblaster, kräftige & leise Vibration, USB-C 3.2 Gen1 mit 10Gbit/s und Screen-Mirroring
  • Performante und stabile Software mit Google Zertifizierung, Widevine L1 DRM, HDR in Netflix
  • Sehr guter Software Support mit 6 Jahren Android Updates + Security Patches
  • Exzellenter Empfang in allen Kategorien mit 5G & Wi-Fi 7
  • Sehr gute Stereo Lautsprecher mit recht satten Bässen
  • Sehr gute Sprachqualität mit VoLTE / VoWiFi, laut Xiaomi auch Vo5G
  • Sehr gutes Kamera-System, aber im Vergleich nicht arg viel besser als z.B. Vivo X200 Pro, schlechter als Oppo Find X8 Ultra
  • Unterstützung fürs Filmen in 8k30 oder 4k120 mit allen Linsen der Hauptkamera
  • Dolby Vision HDR für alle Kameras bis 4k60
  • Schnelles 90W Fast-Charging per USB-C oder 80W drahtlos

Nachteile

  • Keine IP69 Schutzklasse
  • Für manche der extreme Kamera-Buckel
  • Vergleichsweise geringe HBM & Peak Helligkeit (1000 Nits / 3200 Nits)
  • Lichtsensor im Kameramodul (stört beim Verdecken mit der Hand)
  • Touchscreen ohne Handschuh-Modus
  • Vergleichsweise hohe Wärmeentwicklung unter Last, stärkeres Thermal Throttling als viele Konkurrenten
  • Kein Micro SD Slot
  • Kein USB 3 Kabel im Lieferumfang
  • Kein Netzteil im Lieferumfang
  • Farboptimierung der Kameras: Oft Rotstich, zu intensive Sättigung trotz Leica Authentic Modus, Farbangleich zwischen den Kameras nicht perfekt
  • Software Bug: Halbautomatik des Pro Modus im Testzeitraum nicht funktionsfähig
  • Frontkamera ohne Autofokus und mit vergleichsweise schlechter Videoqualität
  • Videos: Eher unruhige Stabilisierung im 8k30 Modus und etwas langsamer Autofokus, Audiopegel im 4k60 Modus erheblich höher als bei 8k30 & 4k30
  • Starke klappernde Geräusche aus der Kamera beim Kippen / bewegen / Schütteln des Smartphones
  • Akkulaufzeit im Vergleich enttäuschend, extrem hoher Verbrauch bei Kameranutzung
 

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Dienstag, 15. Juli 2025

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