Der chinesische Hersteller GMKtec hat mit dem M7 Ultra einen neuen Mini PC in der M7 Serie vorgestellt, der sich durch seine Kombination aus mobiler AMD-Prozessortechnik und umfangreichen Anschlussmöglichkeiten für ein breites Anwendungsspektrum positioniert. Das System ist sowohl als Barebone als auch in vorkonfigurierten Varianten verfügbar und richtet sich an Nutzer, die eine kompakte Alternative zum klassischen Desktop-Computer suchen. Vor allem bei der Anschlussvielfalt kann der GMKtec M7 Ultra glänzen.
Als Prozessor kommt der AMD Ryzen 7 Pro 6850U zum Einsatz, eine APU aus der Rembrandt-Generation mit acht Zen 3+ Kernen und 16 Threads. Der im 6nm Verfahren bei TSMC gefertigte Chip taktet mit einer Basisfrequenz von 2,7GHz und erreicht im Turbo bis zu 4,7GHz. GMKtec gibt für das System drei Leistungsmodi an: Im Silent-Modus arbeitet die CPU mit 35 Watt, der ausgewogene Modus nutzt 45 Watt und im Leistungsmodus werden bis zu 54 Watt abgerufen. Die Pro-Variante des Prozessors unterscheidet sich von der Consumer-Version durch zusätzliche Management- und Sicherheitsfunktionen, darunter der Microsoft Pluton Security-Prozessor.
Für die Grafikausgabe ist die integrierte AMD Radeon 680M zuständig, die auf der RDNA2-Architektur basiert und mit zwölf Compute Units bei bis zu 2.200MHz arbeitet. Die GPU kann bis zu fest zugewiesene 2GB des Arbeitsspeichers nutzen und ermöglicht die Ansteuerung von bis zu vier Bildschirmen gleichzeitig mit einer maximalen Auflösung von 8K. Zur Verfügung stehen dafür ein HDMI 2.1 Ausgang, ein DisplayPort 2.0 Anschluss sowie zwei USB4 Ports, die ebenfalls Videosignale per DisplayPort 1.4 ausgeben können.
Der GMKtec M7 Ultra verfügt über zwei SO-DIMM Steckplätze für DDR5 Arbeitsspeicher mit 4.800MT/s. In den vorkonfigurierten Varianten sind 16GB oder 32GB vorinstalliert, maximal lassen sich 64GB einsetzen. Für die Datenspeicherung stehen zwei M.2 2280 Slots mit PCIe 4.0 Anbindung bereit, die jeweils bis zu 8TB aufnehmen können und somit eine maximale Gesamtkapazität von 16TB ermöglichen.
Eine Besonderheit des Systems ist der OCuLink-Anschluss an der Frontseite, über den externe Grafikkarten angebunden werden können. Die Schnittstelle ist mit vier PCIe 4.0 Lanes ausgestattet und bietet damit eine deutlich höhere Bandbreite als USB-basierte eGPU-Lösungen, bleibt aber hinter der Anbindung von Grafikkarten in Desktop-Mainboards zurück. Für Nutzer, die gelegentlich mehr Grafikleistung benötigen, stellt dies dennoch eine praktische Erweiterungsoption dar.
Sowohl für USB 4 als auch OCuLink gibt es mittlerweile relativ preiswerte eGPU Lösungen mit freier Grafikkarten-Wahl. AOOSTAR bietet beispielsweise mit den AG01 und AG02 Docks entsprechende Lösungen an, die sogar ein Netzteil integrieren. Das AG01 ist für etwa 216€ bei Amazon zu haben* und bietet nur OCuLink Anbindung. Das AG02 Modell bietet sowohl USB 4 als auch OCuLink, ist aber mit einem Preis von etwa 337€* deutlich teurer. Eine Alternative wäre noch das OCuLink Dock von Zunate, welches ohne Netzteil daherkommt und stattdessen auf ein vom Nutzer mitgebrachtes ATX Netzteil setzt. Mit einem Preis von 154€* ist die Lösung die Günstigste, sofern man schon ein entsprechendes Netzteil parat hat.
Die Anschlussausstattung des GMKtec M7 Ultra fällt umfangreich aus. An der Front befinden sich zwei USB 3.2 Gen2 Ports mit 10Gbit/s, eine 3,5mm Audiobuchse, der bereits erwähnte OCuLink-Anschluss sowie einer der beiden USB4-Ports. Die beiden USB4-Schnittstellen unterstützen jeweils eine Datenrate von 40Gbit/s, DisplayPort 1.4 und USB Power Delivery mit bis zu 100 Watt Eingangsleistung. Letzteres ermöglicht es, den Mini-PC über ein einziges USB-C Kabel mit Strom zu versorgen und gleichzeitig ein Display anzuschließen, sofern ein entsprechender Monitor vorhanden ist.
Auf der Rückseite finden sich zwei USB 2.0 Anschlüsse, ein HDMI 2.1 und ein DisplayPort 2.0 Ausgang, der zweite USB4 Port, zwei RJ45 Buchsen für 2,5 Gigabit Ethernet (Intel I226-V) sowie der DC-Stromanschluss und eine Öse für ein Sicherheitsschloss. Drahtlose Verbindungen werden über WiFi 6E mit bis zu 2,4Gbit/s und Bluetooth 5.2 realisiert.
Das Gehäuse besteht aus Aluminium und misst 132 x 125 x 58mm. Mit einem Gewicht von etwa 604 Gramm ist der GMKtec M7 Ultra kompakt genug für die Montage hinter einem Monitor mittels der mitgelieferten VESA-Halterung. Im Lieferumfang enthalten sind außerdem ein Netzteil, ein HDMI-Kabel, eine Bedienungsanleitung und eine Garantiekarte. Als Betriebssystem ist bei den vorkonfigurierten Modellen Windows 11 Pro vorinstalliert, das System unterstützt aber auch Linux-Distributionen wie Ubuntu.
Der GMKtec M7 Ultra ist ab sofort im hauseigenen Shop verfügbar. Die Barebone-Variante ohne Arbeitsspeicher, SSD und Betriebssystem kostet 309,99 US-Dollar, was umgerechnet etwa 268 Euro entspricht. Die Konfiguration mit 16GB RAM und 512GB SSD wird für 369,99 US-Dollar angeboten, das Topmodell mit 32GB RAM und 1TB SSD kostet 429,99 US-Dollar. Käufer, die bis zum 9. November bestellen, erhalten laut Hersteller eine USB-Hub-Erweiterungsstation kostenlos dazu. Zu einem späteren Zeitpunkt wird das Modell sicherlich auch bei Amazon* verfügbar sein, genau wie beispielsweise schon der GMKtec M7* oder auch der Vorgänger GMKtec M6 Ultra*.
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