Beelink hat seinen seit Mai angekündigten GTR9 Pro jetzt offiziell in China in den Verkauf gebracht. Der High-End Mini-PC, der sich optisch am Apple Mac Studio orientiert und wohl auch eine Alternative zu Selbigem sein soll, ist zunächst nur in China über die Plattform JD verfügbar und kostet umgerechnet etwa 1557 Euro. Das Gerät positioniert sich als leistungsfähiger Mini PC sowohl für KI-Anwendungen als auch für Gaming und professionelle Arbeitsaufgaben.
Im Beelink GTR9 Pro arbeitet ein aktueller Prozessor der AMD Strix Halo Familie, der Ryzen AI Max+ 395. Die im 4-Nanometer-Verfahren gefertigte APU vereint 16 Zen 5 Kerne mit bis zu 5,1GHz Taktfrequenz, eine integrierte Radeon 8060S-Grafikkarte mit 40 Compute Units und eine XDNA 2 NPU für KI-Beschleunigung. Mit einer konfigurierbaren TDP zwischen 45 bis 120 Watt bewegt sich der Prozessor im Hochleistungsbereich und erfordert entsprechende Kühlmaßnahmen. Hierfür setzt der Beelink GTR9 Pro auf ein ähnliches Kühlsystem wie der Apple Mac Studio. Ein sehr großer Kühlkörper wird von zwei nebeneinanderliegenden Radiallüftern befeuert.
Die integrierte Radeon 8060S Grafikeinheit verfügt über 2560 Shader-Einheiten und taktet mit bis zu 2,9GHz. Das sind Werte, die man eher von dedizierten GPUs als von integrierten Grafikeinheiten kennt. Damit soll sie die Leistung einer GeForce RTX 4050 oder ähnlicher dedizierter Grafikkarten der unteren Mittelklasse erreichen. Die GPU unterstützt moderne Videocodecs wie AV1 für Hardware-Encoding und kann bis zu vier 4K-Monitore gleichzeitig ansteuern.
Die verbaute XDNA 2 NPU liefert bis zu 50 TOPS KI-Rechenleistung und soll lokal große Sprachmodelle mit bis zu 70 Milliarden Parametern verarbeiten können. Allerdings ist hierfür die maximale RAM-Ausstattung von 128 GB erforderlich, da diese Modelle erhebliche Speicheranforderungen stellen. Beelink bewirbt das System auch für Clustering-Anwendungen, wobei mehrere GTR9 Pro über die 10-Gigabit-Ethernet-Verbindungen oder auch Thunderbolt gekoppelt werden können.
Der GTR9 Pro bietet bis zu 128GB LPDDR5X-8000-Speicher im Quad-Channel-Modus, was besonders für KI-Anwendungen von Vorteil ist. Der RAM ist typisch für LPDDR-RAM verlötet und nicht tauschbar. Das bringt Vorteile bei der Energieeffizienz, Latenz und Bandbreite, jedoch gleichzeitig auch den Nachteil, dass ein Aufrüsten nicht möglich ist. Zwei M.2-SSD-Steckplätze mit PCIe 4.0 ermöglichen flexible Speichererweiterungen. Ein 230-Watt-Netzteil versorgt alle Komponenten zuverlässig mit Strom und ist wie beim Vorbild von Apple in den Beelink GTR9 Pro integriert.
Bei den Anschlüssen orientiert sich Beelink an Apple, bietet aber kein Thunderbolt 5, sondern lediglich USB 4, dafür aber gleich zwei Ethernet Anschlüsse. An der Front befinden sich ein USB-C-Port, ein SD-Kartenslot und ein 3,5-mm-Klinkenanschluss. Die Rückseite bietet zwei USB 4 Ports mit jeweils 40Gbit/s, HDMI- und DisplayPort-Ausgänge, die zwei 10-Gigabit-Ethernet-Anschlüsse und zwei weitere USB-A-Ports. Diese umfangreiche Konnektivität macht das System besonders für professionelle Anwendungen interessant.
Aktuell ist der Beelink GTR9 Pro ausschließlich in China erhältlich, wo die Variante mit 128GB RAM und 2TB SSD-Speicher für umgerechnet etwa 1557 Euro angeboten wird. Beelink hat noch keinen konkreten Termin für die internationale Verfügbarkeit genannt, jedoch deutet die bisherige Markteinführungsstrategie des Unternehmens darauf hin, dass eine Europa-Einführung in den nächsten Monaten erfolgen könnte. Interessenten behalten am besten mal den offiziellen Beelink Store bei Amazon Deutschland im Auge*.
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