Redmi Note 9T Testbericht

redmi-note-9t Das Redmi Note 9T im Test

Einleitung

Auch Xiaomi baut sein 5G-fähiges Smartphone Line-Up weiter aus und senkt den Einstiegs-Preis. Mit dem Redmi Note 9T hat der Hersteller kürzlich das bisher günstigste 5G Smartphone für den europäischen Markt vorgestellt. Dafür setzt man auf eine Chip-Lösung von Mediatek: den Dimensity 800U. Was das 7nm SoC mit integriertem 5G Modem für die Mittelklasse auf dem Kasten hat und wie sich das Redmi Note 9T im Alltagstest geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Testbericht. Zum Video-Test auf YouTube geht es hier.

Bei uns in Deutschland bietet Xiaomi das Redmi Note 9T in den Farben schwarz und violett an. Wählen kann man zwischen 64GB und 128GB Speicher. Der RAM ist mit 4GB bei allen Varianten gleich groß. Im offiziellen Xiaomi Shop kostet das Redmi Note 9T in Deutschland 199,90€ oder 269,90€. Auch andere große Händler bieten das Smartphone zu ähnlichen Preisen an. Bei chinesischen Resellern kann man gelegentlich noch den einen oder anderen Euro sparen.

Redmi Note 9T Lieferumfang

Das Redmi Note 9T wird in einem recht kompakten, weißen Karton geliefert. Dieser trägt das Mi Logo und eine Abbildung des Smartphones. Im Inneren findet man das in Folie verpackte Redmi Note 9T und eine separate Box mit der Anleitung, einer Garantiekarte, der SIM Nadel und einer transparenten sowie flexiblen Schutzhülle. Darüber hinaus findet man in der Box ein deutsches Netzteil sowie ein USB-C Daten- und Ladekabel. Das Redmi Note 9T wird ohne Schutzfolie ausgeliefert. Die aufgebrachte Folie dient nur dem Transportschutz und ist nicht für die tägliche Nutzung geeignet. Ein Unboxing Video gibt es wie gewohnt bei uns auf YouTube.

Redmi Note 9T Design

Materialien Rahmen: Kunststoff
Rückseite: Kunststoff
Front: Gorilla Glass 5
Gewicht200g
Abmessungen161,96 x 77,25 x 9,05mm

Das Redmi Note 9T ähnelt von der Form und dem Layout der Rückseite her einigen anderen aktuellen Redmi Smartphones oder auch dem Poco X3 NFC oder Mi 10T Lite. Dennoch gibt es ein paar Unterschiede. So besteht die Rückseite vom Redmi Note 9T weder aus Glas noch aus einem Kunststoff der wie Glas aussehen soll. Stattdessen setzt man auf eine "ehrliche" Kunststoff Rückseite, welcher man das Material sofort ansieht. Die Rückseite ist mit einer Musterung aus vielen kleinen Punkten versehen. Diese Punkte kann man auch fühlen, wodurch sich die Rückseite rau und griffig anfühlt. In der Hand bietet das Redmi Note 9T so einiges an Grip. Interessant ist auch, dass Rückseite und Rahmen aus einem Stück Kunststoff gefertigt sind. Damit ist das Redmi Note 9T strukturell erstaunlich stabil und man kann das Smartphone auch deutlich einfacher zerlegen, sollte man darauf Wert legen.

Das Kameramodul steht beim Redmi Note 9T deutlich weniger aus der Rückseite hinaus als bei den meisten anderen Xiaomi Smartphones. Das ist definitiv ein großer Vorteil, denn so liegt das Smartphone fast wackelfrei auf einem Tisch. Um das Kameramodul zieht sich zur optischen Aufwertung ein silberner Metallring. Keine Verbesserung gibt es aber beim Layout der Tasten. Die Lautstärke Tasten befinden sich weiterhin über dem Power Button und sind so zumindest bei rechtshändiger Bedienung ohne Umgreifen nicht zu erreichen. Im Power Button befindet sich der Fingerabdruck Sensor, welcher leider recht locker sitzt und damit eher billig anmutet. Das Redmi Note 9T ist wieder gegen Spritzwasser geschützt und lässt sich so beispielsweise bei Regen sorgenfrei nutzen. Untertauchen dürft ihr es aber nicht.

Redmi Note 9T Display

Größe 6,53"
Auflösung 2340 x 1080 (FHD+)
TechnologieIPS OGS LCD
60Hz 450 Nits
HDR10
Anzahl Berührungspunkte10
Gehärtetes GlasGorilla Glass 5
Anti Fingerabdruck BeschichtungJa

Fürs Display setzt Xiaomi beim Redmi Note 9T wieder auf ein LCD Panel. Dieses bietet eine Diagonale von 6,53" sowie eine Auflösung von 2340 x 1080 Pixel. Auf 90Hz oder gar 120Hz Refresh Rate verzichtet man im Gegenzug für die 5G Unterstützung. Das Display arbeitet also mit einer regulären Bildwiederholrate von 60Hz. Als großen Nachteil empfinden wir das im Alltag nicht. Von Geräten wie dem Poco X3 NFC oder dem Xiaomi Mi 10T Lite wissen wir bereits, dass Prozessoren in dieser Preisklasse nicht durchgehend in der Lage sind, eine höhere Framerate zu liefern. Von daher kann man mit dem 60Hz Display gut leben.

Das im Redmi Note 9T verbaute LCD Display ist von sehr guter Qualität und liefert ein einwandfreies Bild. Kontrast, Schärfe und Farbwiedergabe wissen zu gefallen. Die Blickwinkel sind stabil. Bilder und Videos kommen auf dem Bildschirm gut zur Geltung. Einzelne Pixel sind auch bei geringem Abstand nicht zu erkennen, was bei LCD Displays gegenüber AMOLED Panels im Full HD Bereich nach wie vor ein kleiner Vorteil ist. Etwas höher könnte die Helligkeit ausfallen. Das Redmi Note 9T erreicht maximal 450 Nits. Inhalte sind zwar auch bei Sonneneinstrahlung noch zu erkennen, doch werden feine Details dann schwer sichtbar. Das kann z.B. beim Fotografieren störend sein. Darüber hinaus leidet auch das Redmi Note 9T an einer leichten Schattenbildung im Display. Besonders sichtbar ist das um das "Guckloch" der Frontkamera. Am Randbereich fällt die Schattenbildung sehr subtil aus.

Den Touchscreen im Redmi Note 9T stufen wir als durchschnittlich ein. Beim Scrollen ist ein leichtes Nachziehen zu beobachten. Beim Tippen fällt die Verzögerung dafür erfreulich gering aus. Schnelles Schreiben ist also kein Problem und auch die Genauigkeit macht einem dabei keinen Strich durch die Rechnung. Probleme beim Multitouch sind uns keine aufgefallen.

Für das Displayglas kommt im Redmi Note 9T stabiles Gorilla Glass 5 zum Einsatz. Im Testzeitraum haben wir das Smartphone wie gewohnt ohne Schutzfolie genutzt. Nach einer Woche finden wir auf dem Display keine Gebrauchsspuren. Die Glasoberfläche fühlt sich rutschig an, was bei der Bedienung von Vorteil ist. Abdrücke lassen sich nicht zu schnell wieder und das Display lässt sich einfach säubern.

Redmi Note 9T Performance

Prozessor Mediatek Dimensity 800U (7nm)
2x ARM Cortex A76 @2,4GHz
6x ARM Cortex A55 @2,0GHz
GPU ARM Mali G57 MC3
RAM4GB LPDDR4X (Dual Channel 2133MHz)
Durchsatz: 25,9GB/s
Speicher64GB UFS 2.1 / 128GB UFS 2.2
Lesen: 866MB/s | Schreiben: 475MB/s
Micro SDJa (dedizierter Slot)
Lesen: 81MB/s | Schreiben: 24MB/s
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Fingerabdruck ScannerJa (seitlich im Power Button)
SensorenBeschleunigung, Magnetfeld, Ausrichtung, Gyroskop, Licht, Annäherung, Gravitation, lineare Beschleunigung, Rotationsvektor, Kompass
BesonderheitenKeine Status LED, Infrarot Blaster, USB-C 2.0, OTG, Umgebungsmikrofon, 3,5mm Anschluss, Stereo Lautsprecher

Preislich ist das Redmi Note 9T trotz 5G Unterstützung gleichauf mit dem Poco X3 NFC. Entsprechend muss sich die Performance auch mit diesem bzw. dem darin verbauten Snapdragon 732G messen. Im Vergleich wird deutlich: Der Dimensity 800U im Redmi Note 9T ist etwas schneller, allerdings nicht viel. Im Antutu Benchmark liegt das Redmi Note 9T 2.355 Zähler vorne. Im Geekbench Single Core Test erreicht der Dimensity 800U 600 Punkte, der Snapdragon 732G 565 Punkte. Im Multi Core Test ist der Unterschied mit 1.753 vs. 1.707 Punkte extrem gering. Ein größerer Unterschied zeigt sich im Geekbench Compute Benchmark. Die GPU vom Dimensity 800U erreicht hier 1.937 Zähler. Beim Snapdragon 732G werden nur 1.318 Punkte erreicht.

Diese Benchmark Ergebnisse decken sich auch mit unseren Erfahrungen im Alltag. Das Redmi Note 9T performt in typischen Alltagsszenarien quasi identisch mit dem Poco X3 NFC. In manchen Apps wie z.B. Twitter läuft das Redmi Note 9T eine Spur flüssiger, doch der Unterschied ist wirklich gering. Stärkere Unterschiede machen sich beim Spielen bemerkbar, wo die etwas leistungsfähigere GPU vom Dimensity 800U ihre Vorteile ausspielen kann. In anspruchsvollen Titeln wie Shadowgun Legends erhält man so in manchen Spielsituationen eine flüssigere Performance. Generell eignet sich das Redmi Note 9T in Sachen Performance erstaunlich gut zum Spielen.

Was uns sehr positiv überrascht hat, ist die Abwärme vom Dimensity 800U. Mediatek hat sich ja bekanntlich auf die Fahne geschrieben, das Maximum an Effizienz herauszuholen. In dieser Hinsicht liefert der Hersteller tatsächlich ab. In durchschnittlichen Alltagsszenarien erwärmt sich das Redmi Note 9T fast nie und wenn doch, dann nur sehr leicht. Ein Poco X3 NFC erzeugt da deutlich mehr Abwärme. Beim Spielen wird die Abwärme deutlicher spürbar, bleibt aber nach wie vor vergleichsweise gering. Unter Dauerlast neigt der Dimensity 800U somit nicht zum Drosseln der Leistung.

Beim Arbeitsspeicher zeigt sich das Redmi Note 9T leider etwas geizig. Das Smartphone ist bei uns nur in einer 4GB Variante zu haben. In anderen Regionen gibt es zwar auch 6GB zur Wahl, doch ob diese Variante auch bei uns noch erscheint, ist unklar. Man muss aber auch sagen, dass es in der Mittelklasse auch noch sehr viele Nutzer gibt, die mit 4GB RAM problemlos auskommen. Wer nicht mehr als 5 Apps im Multitasking nutzt, wird hier keine Probleme haben. Lobenswert ist die schnelle Anbindung des Arbeitsspeichers. Gemessen haben wir einen Durchsatz von fast 26GB/s.

Für Daten und Apps steht ein interner Speicher von 64GB oder 128GB zur Verfügung. Je nachdem welche Größe ihr wählt, bekommt ihr entweder UFS 2.1 oder UFS 2.2 Speicher. Und liegt zum Testen die 128GB Version vor. Ein praktisches Merkmal vom Redmi Note 9T ist der Triple Card Slot. Über diesen lässt sich eine Micro SD Karte nutzen, ohne dass die Dual SIM Funktionalität verloren geht. Somit kann man bedenkenlos zur 64GB Variante greifen und dann bei Bedarf nachrüsten.

Bei der Sensorik bietet das Redmi Note 9T alles was die meisten brauchen. Lediglich ein Schrittzähler fehlt. Kompass und Gyroskop funktionieren fehlerfrei. Der Fingerabdruck Sensor befindet sich mal wieder seitlich im Power Button. Er entsperrt das Smartphone pfeilschnell und das stets zuverlässig. In den Einstellungen könnt ihr wählen ob der Sensor erst beim Drücken oder schon beim Berühren entsperren soll. Face Unlock gibt es als Alternative natürlich auch.

Der USB-C Anschluss vom Redmi Note 9T setzt auf USB 2.0 und bietet darüber hinaus Unterstützung für OTG. So lassen sich mit einem Adapter Tastaturen, Mäuse oder Speichermedien nutzen. Eine Bildausgabe per HDMI Adapter ist nicht möglich. Eine Benachrichtigungs LED fehlt dem Redmi Note 9T. Nachvollziehen können wir das nicht. Genügend Platz wäre dafür vorhanden.

Redmi Note 9T Software

Variante MIUI 12 Global
Android Version Android 10
Sicherheitspatch im Test: November 2020
Google zertifiziertJa
DRM TechnologienClearKey CDM, Widevine L1
BloatwareJa (Shopping Apps, Social Media Apps, diverse Spiele)
Root ZugriffNein
OTA UpdatesJa
SchadsoftwareNein (für manche evtl. die Facebook Bloatware)

Das Redmi Note 9T wurde zum Zeitpunkt des Tests mit MIUI 12 Global auf Basis von Android 10 ausgeliefert. Der Sicherheitspatch befand sich auf Stand November 2020. Wie gewohnt kommt das Redmi Note 9T als Global Modell in den Genuss von Google Zertifizierung sowie Widevine L1 DRM für hochauflösendes Abspielen von diversen Streaming Diensten wie z.B. Netflix. Gesteuert wird das Redmi Note 9T wie gewohnt wahlweise per On-Screen Tasten oder einer Gestensteuerung die sich an Apple's iOS orientiert. Der Startbildschirm von MIUI 12 bietet einen optionalen Modus mit App Drawer. Die Sprachunterstützung ist umfassend und deckt neben Deutsch und Englisch eine Vielzahl weiterer Sprachen ab.

Wie gewohnt findet man auch auf dem Redmi Note 9T wieder diverse Bloatware. Dazu gehören verschiedene Social Media Apps, Shopping Apps wie eBay und Aliexpress und auch einige Spiele, welche wohl die wenigsten Nutzer interessieren werden. Davon kann man allerdings alles deinstallieren - mit Ausnahme von Facebook. Facebook ist auch hier wieder mit diversen Diensten im System verankert. Diese lassen sich mit Bordmitteln nicht entfernen. Will man die Facebook Dienste los werden, muss man den Umweg über ADB nehmen.

Im Testzeitraum lief MIUI 12 auf dem Redmi Note 9T größtenteils flott und stabil. An einigen Stellen gibt es aber noch Raum für Optimierungen. Beim Entsperren des Redmi Note 9T ruckelt die Animation des Startbildschirms deutlich und bei einem frisch hochgefahrenen Smartphone, läuft das Gerät eine Weile sehr träge. Darüber hinaus ist uns aufgefallen, dass der Aufbau einer WLAN Verbindung nach dem Deaktivieren und erneuten Aktivieren von WLAN teils sehr lange dauert.

Ein weiterer Bug im Bereich Netzwerk ist uns in den Benchmarks GFXBench und 3DMark aufgefallen. Beide Apps sind auf dem Redmi Note 9T nicht in der Lage eine Server Verbindung herzustellen, wodurch sie nicht nutzbar sind. Dabei ist es unabhängig, ob man über Mobilfunk oder WLAN ins Internet geht. Mit "normalen" von uns genutzten Apps haben wir derlei Probleme nicht beobachtet, was aber nicht bedeutet, dass es nicht doch irgendeine App gibt, welche auf dem Redmi Note 9T offline bleibt. Solltet ihr derlei Probleme beobachten, empfiehlt es sich einen Bug Report an Xiaomi zu senden.

Redmi Note 9T Konnektivität

Mobilfunk 2G: B2/3/5/8
3G: B1/2/4/5/8
4G: B1/2/3/4/5/7/8/20/28/32/18/26/12/17/19/38/40/41/42
5G: N1/3/5/7/8/20/28/38/41/77/78/79
4x4 MIMO
WLAN WLAN 802.11a/b/g/n/ac (kein 2x2 MIMO)
BluetoothBluetooth 5.1 (AAC, LDAC, LHDC)
NFCJa (Google Pay)
Dual SIMDual Nano SIM
PositionsbestimmungGPS, A-GPS, GLONASS, BDS, Galileo, QZSS

Beim Empfang leistet sich das Redmi Note 9T keine großen Schwächen. Der Mobilfunkempfang ist exzellent. In Gegenden mit schwacher Netzabdeckung gab es keine unerwarteten Aussetzer und im Haus gab es ebenfalls kein unauffälliges Verhalten mit stets guter Signalstärke. Alle wichtigen Frequenzen werden unterstützt und auch im Ausland ist das Redmi Note 9T in vielen Ländern nutzbar. Sogar für 5G werden viele Frequenzbänder unterstützt, sodass hier nicht mit Einschränkungen zu rechnen ist, sobald das 5G Netz bei uns in Deutschland großflächig ausgebaut ist.

AC-WLAN wird vom Redmi Note 9T unterstützt, bietet allerdings kein 2x2 MIMO. Somit beschränkt sich die von uns gemessene maximale Nettobandbreite auf 288Mbit/s. Der WLAN Empfang ist gut und liefert ein Stockwerk unter dem Router noch sehr stabile 57Mbit/s im 2,4GHz Band. Bluetooth 5.1 ist am Start und hat im Praxistest keine Aussetzer und eine gute Reichweite gezeigt. NFC wird ebenfalls unterstützt und lässt sich auch in Verbindung mit Google Pay nutzen. Das GPS ist sehr genau, empfängt sehr viele Satelliten und liefert insgesamt eine gute Signalstärke. Im Praxistest gab es auch hier keinerlei Aussetzer.

Redmi Note 9T Telefonie & Audio

Lautsprecher Stereo (Rahmen unten + Telefonhörer)
Noise Cancelling Mikrofon Ja
Weitere Merkmale3,5mm Anschluss

Stereo Lautsprecher waren lange Zeit den High-End Smartphones vorbehalten, bis sie es dann auch in die gehobene Mittelklasse geschafft haben. Mittlerweile breiten sie sich aber auch in der regulären Mittelklasse aus und Xiaomi zieht an dieser Stelle mit dem Redmi Note 9T mit. Wunder darf man von den Lautsprechern zwar nicht erwarten, doch liefern sie einen brauchbaren Klang mit solider Lautstärke und deutlichem Stereo Sound. Nur die Basswiedergabe reicht nicht ganz an teurere Xiaomi Modelle heran. Freuen dürfte viele auch das Vorhandensein einer 3,5mm Anschlusses, welcher einen soliden Klang ohne Störgeräusche liefert.

Beim Telefonieren punktet das Redmi Note 9T mit einer exzellenten Sprachqualität - und das auf beiden Seiten. Der Ton ist wirklich sehr klar und natürlich, wobei laute Umgebungsgeräusche gut ausgefiltert werden. Hierzu gibt es ein separates Mikrofon im oberen Rahmen. VoLTE und VoWiFi werden vom Redmi Note 9T unterstützt und haben sich bei uns im O2 Netz problemlos nutzen lassen. Ein kleiner Makel ist, dass Personen die neben einem stehen Telefonate mithören können. Das lässt sich aber beheben, indem man die Lautstärke reduziert (sofern etwaige Umgebungsgeräusche das zulassen).

Redmi Note 9T Kamera

Hauptkamera 1. Sensor: 48MP Samsung GM1 f/1.79
2. Sensor: 2MP Makro f/2.4
3. Sensor: 2MP Tiefe f/2.4
Video: HD30 / FHD30 / FHD60 / 4k30
Codec: H.264 / H.265 (HEVC)
Frontkamera 1. Sensor: 13MP f/2.2
Video: HD30 / FHD30
Codec: H.264 / H.265 (HEVC)
BlitzSingle LED
FokusCDAF + PDAF Hybrid
Slow MotionHD960 / HD240 / FHD120

Was die Kameras angeht, ist das Redmi Note 9T für Xiaomi-Verhältnisse ein etwas eigenartiges Konstrukt. Normal können es bei Xiaomi ja gar nicht genug Kameras sein. Beim Redmi Note 9T geht man allerdings einen völlig anderen Weg und verbaut hier "nur" drei Kameras. Besonders überraschend ist dabei, dass die zusätzlichen Kameras im Grunde kaum der Rede wert sind. Es gibt nämlich nur zwei 2MP Kameras für Tiefe sowie Makro Aufnahmen. Keine Zoom Kamera, keine Weitwinkel Kamera. Der Fokus liegt also auf dem Hauptsensor mit 48MP.

Hauptkamera (12MP)

Im Standard Modus knipst das Redmi Note 9T mit 12MP und erzeugt dabei ansprechende Fotos mit realistischer Farbwiedergabe sowie gutem Dynamikumfang. Bildschärfe und Detailreichtum machen eine gute Figur und sorgen für insgesamt sehr gute Fotos. Bemerkenswert gut ist auch die Lichtausbeute der Kamera, was vor allem bei Dämmerlicht oder Innenaufnahmen mit Kunstlicht ein großer Vorteil ist. Die Auslöse- und Fokuszeit fällt beim Redmi Note 9T angenehm kurz aus.

Hauptkamera (48MP)

Die volle Auflösung der 48MP Kamera lässt sich in einem separaten 48MP Modus nutzen. Hierbei steht dann allerdings kein HDR mehr zur Verfügung. Die 48MP Fotos vom Redmi Note 9T können sich sehen lassen. Sie liefern eine etwas bessere Detailwiedergabe und natürlich eine deutlich bessere Bildqualität beim Einzoomen oder Zuschneiden der Bilder. Das gilt allerdings wie gewohnt nur für gute Lichtverhältnisse. Bei wenig Licht wird der 48MP Modus mangels Pixel Binning zum Nachteil. Bilder sehen dann verglichen mit dem Standard Modus schneller verrauscht oder unscharf aus.

Makro Kamera

Die 2MP Makro Kamera vom Redmi Note 9T haut uns nicht vom Hocker. Grauenvoll schlecht ist sie aber auch nicht. Die Bildqualität ist natürlich durch den kleinen Sensor nicht die beste. Auch ist es durch den festen Fokus nicht ganz einfach scharfe Bilder zu bekommen. Als nette Spielerei ist sie aber zu gebrauchen und vor allem die Farbwiedergabe ist besser als das früher bei den 2MP Makro Kameras von Xiaomi der Fall war.

Bokeh / Portrait

Der Portrait Modus vom Redmi Note 9T bewegt sich im Mittelfeld. Bei komplexen Motiven steigt er relativ schnell aus und erzeugt dann Fehler in der Einrechnung des Effektes. Das haben wir aber aufgrund des 2MP Tiefensensors erwartet und hat uns deshalb nicht überrascht. Einfachere Motive meistert das Smartphone problemlos und mit Personen hat die Software schon gar keine Probleme.

Blitz

Bei Fotos mit Blitz wird der lichtstarke Sensor grundsätzlich zum Vorteil, da nicht lange belichtet werden muss und sich auch der Rauschanteil in Grenzen hält. Leider ist der Blitz selbst nicht der Beste. Xiaomi verpasst dem Redmi Note 9T nur eine einzelne LED, welche noch dazu nicht sonderlich hell ist. Für Nahaufnahmen reicht der Blitz aus, doch Fotos mit größerer Distanz wirken zu dunkel.

Low-Light

Fotos im Standard Modus (12MP) gelingen mit dem Redmi Note 9T auch bei wenig Licht oder Nacht (mit Kunstlichtquellen) noch sehr gut. Die Kamera liefert neben einer beachtlichen Lichtausbeute eine gute Farbdarstellung, bildet Details noch erstaunlich gut ab und der Rauschanteil hält sich in Grenzen. An dieser Stelle muss sich das Redmi Note 9T nichtmal vor diversen High-End Smartphones verstecken.

Night Mode

Umso erstaunlicher ist es, dass das Redmi Note 9T im Night Mode völlig versagt. Der Modus hellt die Bilder eher künstlich auf und führt gleichzeitig zu einer massiven Verschlechterung der Bildqualität. Ein Bildrauschen macht sich häufig bemerkbar und auch die Detailabbildung wirkt matschiger. Finger weg!

Langzeitbelichtung (Pro Modus)

Im Pro Modus könnt ihr eine Belichtungszeit von maximal 30 Sekunden nutzen. Dabei bietet das Redmi Note 9T eine Halbautomatik, mit deren Hilfe man die Belichtungszeit manuell einstellen kann, während der Rest von der Software gesteuert wird. Wir gewohnt haben wir unsere Testbilder auf diese Art aufgenommen. Dabei zeigt das Redmi Note 9T gute Ergebnisse und abermals eine beachtliche Sensor-Empfindlichkeit. Schwierigkeiten hat die Halbautomatik jedoch beim Finden des passenden ISO Wertes wenn recht viele Lichtquellen im Bild sind. Hier lohnt es sich manuell Hand anzulegen.

Frontkamera

Die 13MP Frontkamera schlägt sich bei Tag gut und liefert hier qualitativ ordentliche Selfies mit guter Schärfe sowie Farb- und Detailwiedergabe. Der Portrait Modus funktioniert zuverlässig und rechnet den Bokeh Effekt sauber ins Bild ein. Bei abnehmender Ausleuchtung nimmt die Qualität allerdings recht schnell ab. Ein Bildrauschen sowie eine gewisse Matschigkeit machen sich dann breit. Einen Bildschirm Blitz gibt es beim Redmi Note 9T, dieser vermag jedoch nicht viel auszurichten.

Video

Videos nimmt das Redmi Note 9T mit maximal 4k Auflösung und 30 Bildern pro Sekunde auf. Im Full HD Modus gibt es wahlweise 60 oder 30 Bilder pro Sekunde. Im 4k Modus zeigt sich der Xiaomi-typische Rotstich im Bild sowie eine leichte Überzeichnung der Farben. Im Full HD Modus wirken die Farben realistischer / neutraler. Der Autofokus arbeitet in allen Modi zuverlässig. Eine Bildstabilisierung gibt es leider nur im FHD30 Modus. Die Frontkamera nimmt ansprechendes Videomaterial in maximal FHD30 auf. Die Audioqualität der Videoaufnahmen geht in Ordnung.

Slow Motion Aufnahmen sind in 720p mit 960 oder 240fps möglich. Reduziert man auf 120fps, kann man auch in FHD aufnehmen. 120fps und 240fps Aufnahmen legen als echte High Framerate Dateien vor, welche eine Tonspur bieten und entsprechend beliebig abgebremst werden können. Aufnahmen mit 960fps sind kurze Clips die bereits verlangsamt als 30fps Datei vorliegen.

Redmi Note 9T Akku

Kapazität (Angabe) 5.000mAh
Kapazität (Gemessen) 4.860mAh
WechselbarNein
Fast Charging18W

Das Redmi Note 9T ist mit einem großen 5.000mAh Akku ausgestattet, welcher den Erwartungen problemlos gerecht wird. Das Smartphone ist mal wieder ein echter Ausdauerkandidat und kommt auch bei intensiver Nutzung mühelos durch zwei Tage. Bei etwas sparsamerer Nutzung kommt man noch weit in den dritten Tag hinein.

Ladezeit 20% ➡️ 75%
Ladezeit 20% ➡️ 100%
Akkuverbrauch

Geduld muss man dafür beim Aufladen mitbringen, denn richtiges Fast-Charging hat es nicht ins Redmi Note 9T geschafft. Das Smartphone wird mit einer Leistung von maximal 18 Watt aufgeladen und das dauert vergleichsweise lange. Für den Abschnitt 20% auf 75% benötigt das Smartphone eine knappe Stunde. Bis 100% vergeht eine Stunde und 48 Minuten.

Redmi Note 9T Test - Fazit

Und damit sind wir durch alle Kapitel durch - Zeit für ein Fazit! Insgesamt ist das Redmi Note 9T ein weiteres sehr solides Smartphone im Redmi Note Line-Up von Xiaomi. Das Smartphone leistet sich keinerlei signifikante Schwächen und macht in den wichtigen Bereichen eine gute Figur. Dabei kann es zusätzlich mit 5G Unterstützung (inkl. allen wichtigen Frequenzen) punkten und liefert eine sehr gute Akkulaufzeit. Auch die Designentscheidung für ein Kunststoff Gehäuse aus einem Guss inklusive strukturierter Rückseite gefällt uns sehr. Insofern gibt es für das Redmi Note 9T eine Kaufempfehlung für die entsprechende Zielgruppe.

Nichts desto trotz solltet ihr euch vor dem Kauf Gedanken machen, wo eure Prioritäten liegen. Das Redmi Note 9T lohnt sich nur dann so richtig, wenn die Hauptpriorität auf 5G zu einem möglichst kleinen Preis liegt. Wer kein 5G braucht, findet im Xiaomi Line-Up bessere Alternativen. Dazu zählen das Poco X3 NFC, aber auch das etwas ältere jedoch nach wie vor extrem gute Redmi Note 8 Pro. Letzteres erhält man teils schon ab 140€.

Pro

  • Schönes Kunststoff Design aus einem Guss
  • Strukturierte Rückseite mit gutem Grip
  • Solides LCD Display mit gutem Touch Screen
  • Ordentliche Performance
  • Schneller Speicher
  • Micro SD Erweiterung mit separatem Steckplatz
  • MIUI Global ROM mit Google Zertifizierung und Widevine L1
  • NFC mit Google Pay
  • 5G Unterstützung mit allen wichtigen Frequenzen
  • Rundum sehr guter Empfang
  • Stereo Lautsprecher und 3,5mm Anschluss
  • Sehr gute Sprachqualität
  • VoLTE und VoWiFi
  • Solide 48MP Hauptkamera und ordentliche Frontkamera
  • Sehr gute Akkulaufzeit

Contra

  • Leichte Schattenbildung im Display (Punch Hole und Rand)
  • Leichte Optimierungs-Schwächen in der Software
  • Zusatzkameras eher Gimmick
  • Relativ lange Ladezeit
  • Keine Benachrichtigungs LED
 

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Freitag, 29. März 2024

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