Einleitung
Realme hat mit seinem GT 7 ja für recht viel Verwirrung gesorgt. In China kam das Modell mit Oberklasse Hardware zu einem sehr guten Preis auf den Markt, wohingegen die später erschienene Global Version ein stark zusammengestrichenes Datenblatt bekommen hat und zu einem deutlich höheren Preis verkauft wird. Die genauen Unterschiede hatten wir euch auch im Beitrag zum Unboxing nochmal aufgedröselt.
Fest steht allerdings eines: Wer vor Importgeräten nicht zurückschreckt, bekommt rein vom Datenblatt her beim chinesischen Modell des Realme GT 7 das Meiste für sein Geld. Dabei schlägt das Modell sogar das bereits getestete Realme GT 7 Pro an einigen Stellen. Grund genug, dass wir uns die China Version des Realme GT 7 mal etwas genauer anschauen. In diesem Testbericht erfahrt ihr jetzt alles Wichtige zu dem Modell. Viel Spaß beim Lesen!
Erhältlich ist das Realme GT 7 in China in drei regulären Farben (Blau, Schwarz, Weiß) und einer Special Edition mit dem Branding des Aston Martin Formel 1 Teams. Letztere gibt es ausschließlich mit 24GB Arbeits- und 1TB Festspeicher.
Die Farben Weiß und Schwarz werden von Realme in den Varianten 12+256GB, 12+512GB, 16+256GB, 16+512GB und 16GB+1TB angeboten.
Das blaue Modell gibt es nur mit 12+256GB, 12+512GB und 16+512GB.
Für den Test hat uns das blaue Realme GT 7 mit 16GB RAM und 512GB erreicht. Das Testgerät stammt von TradingShenzhen, wo diese Variante derzeit mit 527 Euro zu Buche schlägt. Das derzeit günstigste Modell im Angebot des Händlers ist das weiße Realme GT 7 mit 12GB RAM und 256GB Festspeicher für fast schon lächerliche 357 Euro. Mit dem Gutscheincode "TECH4YOU" gibt es 10 Euro Rabatt.
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Realme GT 7 Lieferumfang
Das Realme GT 7 wird in einer typischen Smartphone Box in Schwarz geliefert. Im Inneren findet man einen Umschlag mit einer flexiblen Schutzhülle in Schwarz sowie die SIM Nadel und Dokumentation. Das Realme GT 7 befindet sich einer Papierhülle und trägt ab Werk eine Schutzfolie auf dem Display. Weiterhin enthält die Verpackung ein 100 Watt Schnellladegerät mit US- bzw. China-Stecker, für das ein Adapter zur Nutzung in deutschen Steckdosen benötigt wird. Ein USB-A auf USB-C Kabel (USB 2.0) ist ebenso Teil des Lieferumfangs. Einen genauen Blick auf Verpackung und Lieferumfang bekommt ihr im Realme GT 7 Unboxing.
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Realme GT 7 Design
Materialien | Rahmen: Kunststoff (flach, gebürstet) Rückseite: Glasfaser-Verbundmaterial (matt, leichte Kantenrundung) Front: Gorilla Glass 7i (?) |
Gewicht | 203g |
Abmessungen | 162,42 × 75,97 × 8,25mm |
Wasserdicht | IP68 & IP69 Rating Geschützt gegen Staub, Untertauchen und Strahlwasser aus allen Richtungen |
Materialien & Aussehen
Um die relativ kleinen Preise erzielen zu können, muss natürlich auch Realme irgendwo sparen. Dafür hat man sich auch das Design vorgenommen. Das Positive vorweg: hässlich ist das Realme GT 7 dadurch nicht geworden. Viele werden vielleicht sogar sagen, dass das Smartphone hübscher aussieht als sein Bruder mit dem Pro im Namen. Tatsächlich wirkt das Design mit den roten Farbakzenten an der Power-Taste und dem relativ wenig hervorstehenden Kameramodul, sowie dem kreisrunden LED Blitz frisch, modern und elegant. Ja, auch ein wenig verspielt, aber eben nicht "too much", sondern genau richtig. Uns gefällt das Design auf jeden Fall sehr gut.
Im Gegensatz zum Realme GT 7 Pro verzichtet das Realme GT 7 allerdings auf Metall und Glas am Gehäuse (ausgenommen die Front). Der Rahmen besteht hier aus Kunststoff, welcher das Aussehen von gebürstetem Metall lediglich imitiert. Und auch die Rückseite setzt nicht auf Glas, wenngleich das gar nicht sofort auffällt. Laut Realme handelt es sich um ein Verbundmaterial aus Graphen und Glasfaser. Ob das stimmt, lässt sich nicht überprüfen, ist am Ende aber auch ohne Belang. Einen Vorteil hat das Kunststoff-Design allerdings: Das Realme GT 7 ist für ein 6,8 Zoll Handy mit großem Akku recht leicht. Nur 203 Gramm bringt es auf die Waage, was im Alltag ganz angenehm ist. Die Pro-Version war da erheblich schwerer (223 Gramm).
Verarbeitung, Tasten & Anschlüsse
Die Verarbeitung zeigt beim Realme GT 7 aus optischer Sicht keine Schwächen. Das Gerät sieht hochwertig aus und zeigt auch bei den Spaltmaßen nirgendwo Unregelmäßigkeiten. Auch das Handgefühl fällt hochwertig aus. Bei genauerer Betrachtung zeigen sich aber doch ein paar Schwächen. Die Tasten sind minimal lose, allerdings nicht genug um bei normaler Nutzung zum Klappern zu neigen. Der Druckpunkt fällt leicht schwammig aus.
Die Stabilität zeigt deutliche Einschränkungen. Das Smartphone lässt sich ohne größeren Kraftaufwand biegen und quittiert dies auch schnell mit einem Knacken aus dem Inneren. Die Gesäßtasche sollte man entsprechend meiden. Lobenswert ist hingegen das Vorhandensein der IP68 und IP69 Ratings, womit das Realme GT 7 einen recht umfassenden Schutz vor Wasser und Staub bietet. Untertauchen und Strahlwasser kann dem Handy nichts anhaben.
Die Tasten befinden sich rechts oben übereinander platziert. Der untere Rahmen trägt den USB-C Port flankiert von einem Medienlautsprecher, Sprachmikrofon und SIM Tray. Die linke Seite bleibt unbelegt. Die Oberseite trägt eine weitere Lautsprecheröffnung, ein Umgebungsmikrofon und den Infrarotblaster.
Realme GT 7 Display
Größe | 6,8 Zoll |
Auflösung | 2800 x 1280 @144Hz |
Technologie | BOE Q10 10-Bit AMOLED (flach) HLG, HDR10(+) & Dolby Vision Bis zu 1800 Nits vollflächige Helligkeit Bis zu 6500 Nits Peak-Helligkeit PWM + DC-Dimming Hybrid Manueller HBM Trigger Adaptive Tone Unterstützung Bildverbesserung Profi-Farbmanagement "Sometimes-On" Display |
Anzahl Berührungspunkte | 10 Abtastrate: 340Hz (2600Hz Boost) Handschuh-Modus / Glove Mode |
Gehärtetes Glas | Ja (Gorilla Glass 7i?) |
Anti Fingerabdruck Beschichtung | Ja |
Panel & Bild
Das Display vom Realme GT 7 dürften viele im Vergleich zum Realme GT 7 Pro als Upgrade sehen. Das beginnt schon beim Umstand, dass es ein flaches Panel nutzt, also auf den "Curved Schnick-Schnack" verzichtet. Dabei bleiben die relativ schlanken Displayränder erhalten, die auch nahezu symmetrisch ausfallen. Der Kinnrand ist nur unwesentlich breiter als die restlichen Ränder. Das Display ist im Realme GT 7 auch geringfügig größer geworden, behält aber die Full HD+ Auflösung (in diesem Fall 1280p) bei. Verglichen mit QHD+ Panels in anderen Oberklasse Handys kann man einzelne Pixel hier zwar erkennen, was aber nur dann der Fall ist, wenn man das Display fast mit der Nase berührt. Bei normaler Nutzung bleiben die Bildpunkte unsichtbar und das Bild wirkt absolut scharf.
Vor allem für Spieler dürfte interessant sein, dass die Refresh Rate vom Realme GT 7 von 120Hz auf 144Hz angehoben wurde. Wer in der Lage ist, den Unterschied zwischen 120 und 144Hz wahrzunehmen, wird davon natürlich auch in der Alltagsnutzung profitieren. Bei den Systemanimationen und beim Scrollen ist der verbaute Prozessor mühelos in der Lage, die nötige Framerate zu liefern, sofern die jeweilige App eine Darstellung in 144Hz erlaubt. Scrollen und Animationen wirken mit dem GT 7 superflüssig und butterweich. Die Inhalte bleiben dabei scharf und es gibt keine unschönen Nachzieh-Effekte.
Was die Bildqualität betrifft, muss sich das Realme GT 7 an keiner Stelle vor anderen aktuellen Flaggschiff Smartphones verstecken. Je nach genutztem Farbprofil kann das Display intensive, lebendige Farben liefern oder auf Wunsch auch eine sehr natürliche Darstellung mit richtig guter Farbtreue. Tendenziell sind alle verfügbaren Farbprofile etwas zu kühl eingestellt, was man aber mit einem Regler anpassen kann, sofern einem das nicht gefällt. Die Darstellung macht auf jeden Fall in allen Situationen viel Spaß, sei es nun bei normaler Alltagsnutzung oder auch Mediengenuss. Auch HDR Inhalte kommen toll zur Geltung, wobei das Realme GT 7 laut Hersteller sogar eine punktuelle Spitzenhelligkeit von 6.500 Nits erreichen können soll, was nochmal etwas mehr wäre als beim GT 7 Pro.
Die vollflächig erreichbare HBM-Helligkeit liegt indes mit 1800 Nits auf einem gängigen Niveau aktueller Smartphones. Die Lesbarkeit im Freien war im Test erstklassig, auch wenn Sonnenlicht direkt aufs Display traf. Sowohl Medieninhalte als auch Kartenmaterial oder der Kamerasucher bleiben im Freien stets ausreichend gut erkennbar. Praktisch ist, dass das Realme GT 7 in den Einstellungen eine Option liefert, mit welcher der HBM Modus auch manuell getriggert werden kann und somit auch abseits von Sonnenlicht eine höhere Einstellung der Bildschirmhelligkeit erlaubt. Für hohe Helligkeit nutzt das GT 7 DC-Dimming für eine komplett flimmerfreie Darstellung. Für geringere Helligkeitsstufen wird PWM Dimming genutzt, wobei Realme nicht verrät, mit welcher Frequenz das PWM Dimming arbeitet.
Einstellungen & Features
In den Display-Einstellungen bietet das Realme GT 7 sehr umfassende Konfigurationsmöglichkeiten. Mittels eines Farbsensors kann die Darstellung des Bildschirms auf Wunsch an das Umgebungslicht angepasst werden. Zudem liefert das Smartphone ein Farbmanagement, welches neben vorgefertigten Profilen auch eine Anpassung einzelner Farbwerte und der Sättigung erlaubt. Für Medieninhalte steht eine Bildnachschärfung und ein Farb-Booster für Videoinhalte bereit. Die Bildschirmauflösung kann zum Sparen von Energie optional reduziert werden. Gleiches gilt für die Refresh-Rate, wobei allerdings nur eine Reduzierung auf 60Hz und nicht etwas auch Zwischenstufen wie 90Hz oder 120Hz vorgesehen ist. Wer die minimale Helligkeit des Displays reduzieren oder auch anheben möchte, kann den Grundwert mit einem Regler in den Einstellungen anpassen. Ein Nachteil des Realme GT 7 im Vergleich zum Pro Modell ist das Fehlen eines echten Always-On Displays. Für dieses gibt es leider keine Möglichkeit, die anzeige permanent zu aktivieren. Stattdessen wird das AOD immer nur für wenige Sekunden angezeigt und verschwindet dann wieder.
Touchscreen & Displayglas
Aus welchem Glas der Bildschirm vom Realme GT 7 besteht, bleibt im Datenblatt des Herstellers leider offen. Lediglich bei der Global Version des Modells wird Gorilla Glass 7i angegeben. Vermutlich kommt in der China Version dasselbe Glas zum Einsatz - gesichert ist das allerdings nicht. Kratzer hat es sich im Testzeitraum jedenfalls keine eingefangen und blieb auch beim Schlüsseltest frei von Schäden. Fingerabdrücke lassen sich langsam nieder und sind einfach abwischbar. Die Gleitfähigkeit fällt hoch aus. Der 10-Punkt Touchscreen arbeitet einwandfrei und mit sehr geringer Latenz. Die Abtastrate liegt bei soliden 360Hz. Im Boost Modus (für Spiele) werden sogar bis zu 2600Hz für einen einzigen Berührungspunkt unterstützt, was die Eingabeverzögerung nochmal zusätzlich verringert. Wassertropfen auf dem Display führen nicht direkt zu Beeinträchtigungen. Für die Nutzung mit Handschuhen findet man in den Einstellungen (Barrierefreiheit / Accessiblity & Convenience) einen "Gloves Mode".
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Realme GT 7 Ausstattung
Prozessor | Mediatek Dimensity 9400+ (3nm) 1x ARM Cortex X925 @3,73GHz 3x ARM Cortex X4 @3,30GHz 4x ARM Cortex A720 @2,40GHz |
GPU | ARM Immortalis G925 MC12 @1,612GHz |
RAM | 12GB | 16GB | 24GB LPDDR5X |
Speicher | 256GB | 512GB | 1TB UFS 4.0 Lesen: 2,03GB/s | Schreiben: 2,89GB/s |
Micro SD | Kein Micro SD Slot |
Fingerabdruck Scanner | Ja (im Display, Ultraschall) |
Sensoren | Umgebungslicht, Umgebungslichtfarbe, Annäherung, Kompass, Gyroskop, Beschleunigung, lineare Beschleunigung, Rotationsvektor, Neigung, Ausrichtung, Erdmagnetfeld, Gravitation |
Besonderheiten | USB-C 2.0 (480Mbit/s), USB OTG, "Sometimes-On" Display, kein 3,5mm Anschluss, Linearvibration, Stereo Lautsprecher, kein UKW Radio, Infrarot Blaster |
Alltags Performance
Auch beim Prozessor ist das Realme GT 7 in der China Version etwas besser ausgestattet als das Realme GT 7 Pro. Das gilt zumindest dann, wenn man als Maßstab das Erscheinungsdatum des verbauten SoC heranzieht. Das GT 7 setzt nämlich auf den Mediatek Dimensity 9400+, welcher vor kurzem als Refresh des ursprünglichen Dimensity 9400 erschienen ist. Ihr solltet hier allerdings keine zu hohen Erwartungen an den Leistungszuwachs haben, denn dieser ist rein auf die CPU- und GPU-Leistung bezogen kaum bis nicht vorhanden. Das sollte aber auch nicht weiter verwundern, da der Dimensity 9400+ dieselbe GPU mitbringt wie der Dimensity 9400 und auch denselben Takt nutzt. Der einzige Unterscheid ist beim Prime-Kern der CPU zu finden, dessen Takt um 110MHz angehoben wurde. Dass dies im Alltag keine Spürbaren Veränderungen mit sich bringt, sollte klar sein. Doch auch in den Benchmarks ist der Unterschied kaum bis nicht zu erkennen.
Negativ ist das natürlich nicht gemeint, denn der Dimensity 9400 war ja schon etwa auf Augenhöhe mit dem Snapdragon 8 Elite von Qualcomm. Und so trifft genau das eben auch auf den Dimensity 9400+ im Realme GT 7 zu. Den Alltag meistert das Smartphone absolut flüssig und beißt sich geschmeidig auch durch lange Social Media Feeds oder anspruchsvolle Multitasking Szenarien. Aus Performance-Sicht ist das GT 7 also ein waschechtes Oberklasse Gerät. Wo der neue Chip Vorteile bringt, ist das Thema KI-Beschleunigung. Hier lag schon der Dimensity 9400 vor Qualcomm und mit dem Dimensity 9400+ hat Mediatek eine weitere Leistungssteigerung umgesetzt, sodass das neue Modell der Konkurrenz nochmal mehr davonläuft. Praktische Relevanz dürfte das allerdings nur für wenige Nutzer haben. Fakt ist, dass die Ausführung von lokalen LLMs und anderen KI Modellen auf Smartphones nach wie vor eher ein Nischendasein führt. Viele Nutzer wollen von KI ohnehin nichts nutzen und meiden den ganzen Kram, wie zuletzt immer wieder Umfragen und Studien zeigen.
Wer sich für nackte Zahlen interessiert: Im Antutu Benchmark kommt das Realme GT 7 auf 2.700.892 Punkte. Vergleichen wir das mit dem GT 7 Pro, welches auf den Snapdragon 8 Elite von Qualcomm setzt, kommt dieses auf 2.635.420 Punkte. Das Realme GT 7 schneidet mit dem Dimensity 9400+ also etwa 2,4 Prozent schneller ab. Vergleichen wir hingegen mit dem Dimensity 9400 - in diesem Fall im Oppo Find X8 Pro - kommt dieses auf 2.785.063 Punkte und ist damit noch schneller. Damit wäre bewiesen: Die Leistungssteigerung des Dimensity 9400+ fällt nicht hoch genug aus, um natürliche Schwankungen in Benchmark-Ergebnissen oder auch Vorteile anderer Geräte durch Optimierungen oder andere Speichertechnologien auszugleichen. Ob es die neue Iteration des Dimensity 9400 wirklich gebraucht hat, ist damit fraglich. Zum Überblick im Folgenden noch ein paar weitere Vergleichswerte anderer Benchmarks.
Benchmarks
Dimensity 9400+ (Realme GT 7) | Dimensity 9400 (Oppo Find X8 Pro) | Snapdragon 8 Elite (Realme GT 7 Pro) | |
Antutu Benchmark | 2.700.892 | 2.785.063 | 2.635.420 |
Geekbench CPU | Single: 2.748 Multi: 8.518 | Single: 2.910 Multi: 8.168 | Single: 3.020 Multi: 9.044 |
Geekbench GPU | 21.540 | 19.447 | 18.981 |
3DMark Wild Life Extreme Unlimited | 6.358 | 6.394 | 5.329 |
3DMark Solar Bay Unlimited | 11.530 | 11.764 | 9.363 |
3DMark Steel Nomad Light Unlimited | 2.499 | 2.422 | 1.995 |
GFXBench 1080p Aztec Ruins Vulkan Offscreen | 278fps | 301fps | 204fps |
GFXBench 4k Aztec Ruins OpenGL High Tier Offscreen | 38fps | 41fps | 31fps |
Basemark GPU Vulkan Medium etc2 | 33.413 | 31.880 | 33.238 |
Thermal Throttling
Für Spieler eignet sich das Realme GT 7 mit dem starken Prozessor durchaus und wird auch die anspruchsvollsten Titel ohne größere Probleme packen. Nicht bedienen wird das GT 7 allerdings Hardcore-Gamer, welche Wert auf die höchsten Frameraten legen und dabei eventuell auch das schnelle 144Hz Display in Spielen ausreizen wollen. Wenngleich der Dimensity 9400+ dazu grundlegend in der Lage wäre, macht die Kühlung des Smartphones an dieser Stelle einen Strich durch die Rechnung. Das Kunststoff-Design vom Realme GT 7 ist nämlich nicht in der Lage, die Abwärme des Prozessors ausreichend schnell abzuleiten, weshalb das Handy im Vergleich zu anderen Dimensity 9400 Smartphones zu deutlich stärkerem Thermal Throttling neigt.
Im CPU Throttle Test zeigt sich in einem 15-minütigen Durchlauf ein Einbruch auf nur noch 60% der ursprünglichen Leistung. Besonders brisant ist dabei, dass der Einbruch schon etwa eine Minute nach Start des Tests erfolgt und dann direkt auf etwa 70% einbricht um dann langsam aber sicher weiter in Richtung der 60%-Marke abzusinken. Der obere Bereich des Smartphones erwärmt sich dabei erheblich und es ist ein deutlicher Hotspot festzustellen. Die suboptimale Wärmeverteilung und Ableitung ist deutlich spürbar.
Noch krasser fällt das Thermal Throttling bei der GPU aus. Im 3DMark Solar Bay Stress Test verliert das Realme GT 7 in 20 Durchläufen rund 50% seiner Leistung. Auch hier setzt das Thermal Throttling sofort ein, wobei der Einbruch zwischen dem ersten und zehnten Durchlauf stattfindet. Ab dann fängt sich die Leistung und verbleibt bei etwa 50% bis zum Ende des Tests. Dass sich ein derart heftiger Einbruch auch im realen Gaming-Einsatz widerspiegelt, muss vermutlich nicht extra erwähnt werden. Wer hier hohe Ansprüche hat, sollte im Zweifelsfall also besser die Finger vom GT 7 lassen. Das GT 7 Pro mit Snapdragon 8 Elite wäre an der Stelle eine Alternative, da dieses eine deutlich bessere Kühlung liefert.
Speicher, Sensoren & Sonstiges
Im Multitasking schlägt sich unser Realme GT 7 Testgerät mit 16GB RAM hervorragend und kann problemlos 10 Apps und mehr offenhalten und zwischen diesen ohne Neuladen wechseln. Der App Wechsel verläuft dabei flüssig und ohne Ruckler oder Verzögerungen. Auch die Nutzung von zwei Apps parallel im Fenster- oder Splitscreen Modus erzeugt keine Performance Engpässe. Das Modell mit 24GB RAM dürfte für die meisten Anwender "Overkill" sein. Allenfalls für Hardcore Gamer, die gerne mehrere Spiele offenhalten möchten, wäre der große RAM von Relevanz, was allerdings von der eher schlechten Kühlung konterkariert wird. Gleiches gilt für die Arbeit mit größeren lokalen KI-Modellen. Der 512GB große Festspeicher in unserem Testgerät erreicht problemlos über 2GB/s in beiden Richtungen beim sequenziellen Benchmark.
Externe Speichermedien lassen sich über USB-C mittels OTG anbinden. Hierbei bietet das Realme GT 7 allerdings nur USB 2.0 Geschwindigkeit. Das ist schade, denn USB 3 hätte dem Modell sicherlich gut gestanden. Leider bietet Realme für den Bedarf an schnelleren USB-Geschwindigkeiten derzeit keine Lösung an, denn selbst das Realme GT 7 Pro ist nur mit einem USB 2.0 Port ausgestattet. Die Videoausgabe ist über den USB 2.0 Port natürlich auch nicht möglich.
Was die Sensor-Ausstattung betrifft, liefert das Realme GT 7 alles Wichtige abzüglich eines Barometers. Kompass und Gyroskop haben im Testzeitraum keine Einschränkungen gezeigt. Der Fingerabdruck Sensor im Display nutzt einen Ultraschall Sensor. Das erhöht entsprechend die Zuverlässigkeit und sorgt auch für ein nahezu verzögerungsfreies Entsperren in allen Situationen. Face Unlock wird per Frontkamera unterstützt und kann auch bei Nacht genutzt werden. Aktiviert man die entsprechende Option, leuchtet das Display zum Entsperren dann hell auf.
Der Im Realme GT 7 verbaute Linearvibrator liefert ein recht kräftiges und präzises haptisches Feedback. Dabei bleibt er angenehm leise, erzeugt also - solange das Gerät nicht auf einer Oberfläche aufliegt - keine lauten Vibrationsgeräusche oder andere Störgeräusche. Zur Steuerung anderer Geräte bietet das GT 7 einen Infrarotblaster, welcher sich im oberen Rahmen befindet. Eine entsprechende Universal-Fernbedienungs-App ist vorinstalliert.
Realme GT 7 Software
Variante | Realme UI 6.0 (China Version) Version im Test: RMX6688_15.0.1.561 (CN01) |
Android Version | Android 15 Sicherheitspatch im Test: April 2025 |
Google zertifiziert | Ja |
DRM Technologien | Widevine L1 DRM, ClearKey CDM |
Bloatware | Ja (deinstallierbar) |
Root Zugriff | Nein |
OTA Updates | Ja (ein Update im Testzeitraum) |
Schadsoftware | Keine Funde |
Android Version & Variante
Auf dem Realme GT 7 kommt die Realme UI in Version 6 zum Einsatz, welche auf Android 15 basiert und weitgehend Oppo's ColorOS entspricht. Da wir die China Version des Realme GT 7 im Test haben, kommt hier entsprechend auch die chinesische Version von Realme UI zum Einsatz. Diese bietet keine deutsche Sprache zur Wahl. Eine Übersetzung ist allerdings trotzdem vorhanden. Diese kann man mit der App "SetEdit" aktivieren, indem man dort den Eintrag "system_locales" auf "de-DE" setzt. Anschließend läuft das gesamte System in deutscher Sprache.
Android Auto Support bietet die China Firmware allerdings nicht. Der Play Store kann einfach per APK Datei installiert werden. Bei unserem Testgerät war dies schon seitens TradingShenzhen erledigt. Was die Updates angeht, soll das Realme GT 7 4 Jahre Android- und 6 Jahre Sicherheits-Updates erhalten.Eine Möglichkeit, die Global Version von Realme UI 6 auf ein chinesisches Realme GT7 Pro zu flashen, besteht nicht, da sich die Global Version des Modells ja bei der Hardware deutlich unterscheidet und somit inkompatibel ist.
Zertifizierung & DRM
Keine Einschränkungen hat die China Version vom Realme GT 7 bei der Google Zertifizierung. Diese ist ab Werk vorhanden und so hat das Modell problemlosen Zugriff auf alle Google Dienste und auch Drittanbieter-Apps, welche die Zertifizierung abfragen (z.B. Banking Apps) reibungslos funktionieren. Auch Widevine Level 1 DRM ist vorhanden, sodass in Netflix Full HD Streaming unterstützt wird. Was hingegen nicht funktioniert ist die HDR Wiedergabe in Netflix. Das war auch schon im Test der China Version des Realme GT 7 Pro der Fall.
Bloatware, Schadsoftware & Bugs
Bugs oder Abstürze traten im Testzeitraum nicht auf. Das Realme GT 7 lief durchgehend performant und stabil. Auch Scans nach Schadsoftware blieben ohne Funde. Bloatware ist ab Werk vorhanden, lässt sich allerdings deinstallieren. Das gilt auch für viele der chinesischen Apps. Auch dieser Schritt war beim Testgerät von TradingShenzhen bereits erledigt worden. Die Facebook / Meta Systemdienste sind wie bei China ROMs üblich nicht vorhanden.
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Realme GT 7 Konnektivität
Mobilfunk | 2G: 850/900/1800MHz 3G: B1/4/5/6/8/19 4G-FDD: B1/3/4/5/8/18/19/20/26/28A/66 4G-TDD: B34/38/39/40/41/42/48 5G: n1/3/5/8/20/28A/38/40/41/48/66/77/78 |
WLAN | WLAN 802.11a/b/g/n/ac/ax/be (Wi-Fi 6/6E/7) |
Bluetooth | Bluetooth 5.4 |
NFC | NFC mit Google Pay |
Dual SIM | Dual Nano SIM Kein eSIM |
Positionsbestimmung | GPS (L1+L5), A-GPS, BDS (B1I+B1C+B2a+B2b), GLONASS (G1), Galileo (E1+E5a+E5b), QZSS (L1+L5), NavIC (L5) |
Mobilfunk
Wer hohe Ansprüche an die Mobilfunkgeschwindigkeit hat, sollte sich den Kauf vom Realme GT 7 in der China Version zweimal überlegen. Die Importgeräte unterstützen zwar die wichtigsten Mobilfunkfrequenzen, doch fehlen auch ein paar Bänder die vor allem für Carrier Aggregation wichtig sind. So fehlt im o2 Netz das B7 und das B28. Bei Vodafone und der Telekom fehlt zusätzlich das B32.
Im Test im örtlichen o2 5G Netz hatte das zur Folge, dass im Speed Test nur knapp unter 100Mbit/s erreicht werden konnten. Maximal möglich sind am Teststandort etwa 350Mbit/s. Wem rund 100Mbit/s ausreichen, den braucht das nicht weiter zu interessieren. Abseits davon gab es keine weiteren Einschränkungen zu verzeichnen. Der Empfang war stets exzellent. Dual SIM wird mit zwei Nano SIM Karten unterstützt. eSIM bietet das chinesische Realme GT 7 nicht.
WLAN, Bluetooth & NFC
Im WLAN unterstützt das GT 7 alle wichtigen Wi-Fi-Standards inklusive des aktuellen Wi-Fi 7 (be) Standards. Im Test mit einer Fritz!Box 6660 Cable (Wi-Fi 6) erreicht das Smartphone neben dem Router einen Durchsatz von durchschnittlich 773Mbit/s (Brutto 2195Mbit/s). Der Empfang fällt exzellent aus und so erreicht das Gerät ein Stockwerk unter dem Router weiterhin sehr gute 377Mbit/s (Brutto 566Mbit/s).
Bluetooth wird in Version 5.4 unterstützt und hat im Test keine Einschränkungen bei der Reichweite oder der Koexistenz mit 2,4GHz WLAN gezeigt. Auch NFC ist an Bord und kann für Google Pay genutzt werden, wofür allerdings erst die Google Wallet App installiert werden muss. Anschließend lässt sich der Dienst als Zahlungsprovider in den NFC Einstellungen festlegen.
GPS Test
Auch im GPS Test schlägt sich das Realme GT 7 exzellent und liefert einen sehr schnellen ersten Fix, wobei in der Regel über 70 Satelliten eingebunden werden. Die Genauigkeit wird mit einem Meter angezeigt. Die Signalstärke fällt auch bei schlechtem Wetter sehr gut aus. Im Praxistest gab es beim Navigieren über Google Maps keine Aussetzer. Beim GPS Tracking wurde die zurückgelegte Strecke genau in die Karte eingezeichnet, auch wenn sich das Smartphone in der Hosentasche befand. Wechsel der Straßenseite sind in der Aufzeichnung sichtbar.
Realme GT 7 Audio
Lautsprecher | Stereo (Rahmen unten + oben) |
Noise Cancelling Mikrofon | Ja (Rahmen oben) |
Weitere Merkmale | Kein 3,5mm Anschluss, kein UKW Radio, VoLTE, VoWiFi (in China Version nicht funktionsfähig) |
Lautsprecher & Kopfhörer
Das Realme GT 7 ist mit Stereolautsprechern ausgestattet. Der Hauptlautsprecher befindet sich im unteren Gehäuserahmen, während der Ohrhörer als zweiter Lautsprecher fungiert. Zur Verbesserung des Stereoeffekts wurde im oberen Rahmen ein kleiner Schlitz integriert. Der Klang ist ausgewogen, überzeugt mit einer recht hohen Maximallautstärke und bleibt auch bei hoher Lautstärke verzerrungsfrei. Bässe sind hörbar, jedoch nicht besonders dominant.
Für den internen Sound sowie für verbundene Kopfhörer (via Bluetooth oder USB) bietet das Realme GT 7 eine Klangverbesserung mit vier vordefinierten Modi: Intelligent, Film, Spiel und Musik. Ein manueller System-Equalizer ist nicht vorhanden. Unterstützt wird zudem ein virtueller Raumklang. Mit der Holo-Audio-Technologie lassen sich unterschiedliche Benachrichtigungstöne aus verschiedenen Richtungen wiedergeben
Sprachqualität (Telefonie)
Das Realme GT 7 überzeugt mit exzellenter Sprachqualität bei Telefongesprächen, sowohl für den Anrufer als auch für den Angerufenen. Stimmen klingen klar und authentisch, ohne Verzerrungen oder störende Hintergrundgeräusche. Selbst in lauten Umgebungen gewährleistet der Telefonhörer dank hoher Maximallautstärke eine deutliche Verständigung. Die KI-gestützte Clear Voice-Technologie kann dabei optional unterstützend wirken. Dieses Feature verbessert nicht nur klassische Telefonate, sondern optimiert auf Wunsch auch Sprachübertragungen in Apps wie Instagram, WhatsApp und dem Facebook Messenger. Für hochauflösende Sprachübertragung gibt es VoLTE und auch VoWiFi. Letzteres hat allerdings im o2 Netz nicht funktioniert. Dies war auch schon bei der getesteten China Version des Realme GT 7 Pro der Fall.
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Realme GT 7 Kamera
Hauptkamera | Hauptlinse: 50MP Sony IMX896 f/1.8 24mm OIS Ultrawide: 8MP OmniVision OV08D10 f/2.02 16mm 112° Video: 4k60 / 4k30 / FHD60 / FHD30 Codec: H.264 / H.265 (HEVC) HDR Video: Nein |
Frontkamera | 16MP Sony IMX480 f/2.4 23mm (Punch Hole) Video: FHD60 / FHD30 Codec: H.264 / H.265 (HEVC) HDR Video: Nein |
Blitz | Dual LED (ringförmig) |
Fokus | PDAF + CDAF Hybrid |
Slow Motion | FHD120 / HD240 Kein Audio, kein HSR |
Bei der Kamera verfolgt das Realme GT 7 denselben Ansatz wie andere "Preisbrecher-Flagships" - beispielsweise das Poco F7 Pro. Die Kamera wurde entsprechend genau wie bei der Konkurrenz auf das Nötigste zusammengestrichen. Die Tele-Kamera vom Pro-Modell ist rausgeflogen. Als Hauptsensor dient ein 50MP Sony IMX896 mit OIS, den Realme schon in einigen Mittelklasse Handys verbaut hat und der auch bei Motorola in ein paar Mittelklasse Smartphones verbaut wird. Dazu gibt es nur eine weitere Kamera - eine 8MP Ultrawide-Linse - welche entsprechend nicht wirklich der Rede Wert ist. Die Frontkamera setzt hingegen auf einen 16MP Sensor (ebenfalls von Sony), wobei die Auflösung typisch für günstigere Modelle innerhalb der Oppo / OnePlus / Realme Familie ist.
Wie sich die Kameras im Alltag schlagen, wie sie sich bei Tag und Nacht unterscheiden und was die wichtigsten Modi taugen, schauen wir uns im Folgenden im Detail an.
Hauptkamera (Tag, 12MP Standard)
Loben muss man das Realme GT 7 für die qualitativ sehr gute Optimierung des Hauptsensors. Was die Bildqualität, Schärfe und Detaildarstellung angeht, dürfte Realme hier so ziemlich das Maximum dessen herausgeholt haben, was der Sensor hergibt. Die Fotos sehen n diesen Belangen wirklich gut aus. Hinzu kommt ein durchgehend sehr guter Dynamikumfang und kaum Qualitätsverlust in anspruchsvollen Lichtsituationen (Innenräume, Sonnenauf- oder Untergang). Nahaufnahmen liefern einen schicken Bokeh-Effekt, der Fokus sitzt schnell und meist zuverlässig, die Auslösezeit fällt sehr kurz aus und auch Motive mit Bewegung werden fast immer scharf abgelichtet.
Ein Problem stellt allerdings die Farbwiedergabe dar, denn das Realme GT 7 zählt zu den Modellen, welche hier "Bonbon-Optik" fabrizieren. In manchen Situationen wie beispielsweise dem gezeigten Sonnenuntergang oder Aufnahmen von Blumen kann das sehr schick aussehen, doch bei Landschaftsaufnahmen wirken die extrem knalligen Farben doch etwas deplatziert. Vor allem das Blau vom Himmel sowie das Grün vom Maisfeld wirken schon extrem synthetisch. Für einen natürlicheren Look muss man die Sättigung da eine ganze Ecke runterziehen. Es wäre gut, wenn Realme eine Option anbieten würde, um ein weniger gesättigtes Farbprofil nutzen zu können.
Hauptkamera (50MP Modus)
Der 50MP Modus liefert beim Realme GT 7 nochmal eine Extraportion Details, wobei insbesondere alles in der Distanz profitiert. Übernommen wird hier der gute Dynamikumfang und die gute Qualität bzw. der geringe Rauschanteil innerhalb von Räumen. Leider allerdings auch die zu knallige Farbabstimmung aus dem Standard-Modus.
Hauptkamera (2x Digitalzoom)
Die überdurchschnittlich gute Optimierung der Detaildarstellung zahlt sich auch beim 2-fachen Digitalzoom aus. Hier liefert das Realme GT 7 Aufnahmen die bei guter Ausleuchtung nahezu keinen Qualitätsverlust zeigen und immer noch sehr scharf wirken. Optischem Zoom kommen die Ergebnisse sehr nahe. Erst bei Nachtfotos beginnt die Bildqualität unter dem Zoom etwas zu leiden. Die Farben sind allerdings auch bei den Zoom-Aufnahmen weiterhin recht knallig.
Hauptkamera (Blitz)
Nicht ganz so gut optimiert wurde die Software bei Nutzung des Blitzes. Qualitativ sehen die Ergebnisse zwar auch hier gut aus, bei den Farben tut sich das Realme GT 7 aber deutlich schwer. Die Aufnahmen zeigen alle einen etwas düsteren "Sepia" Touch. Exzellent ist allerdings die Lichtausbeute der Kamera und damit auch die Reichweite des Blitzes. Die Ringform sorgt außerdem für eine gute Lichtstreuung.
Hauptkamera (Nachtfotos)
Bei Nachtaufnahmen wechselt das Realme GT 7 automatisch in den Nachtmodus, sodass man sich um nichts weiter kümmern muss. Die Ergebnisse sind ziemlich perfekt und durchaus mit Oberklasse-Geräten vergleichbar, wobei es sich selbst hier eher bei den besten Geräten als im Durchschnitt ansiedelt. Farblich wirken die Nachtfotos deutlich realistischer und weniger übertrieben gesättigt als die Aufnahmen bei Tag. Auffällig ist, dass es die Software mit der Belichtung nicht zu gut meint. Im Vergleich mit vielen anderen Handys wirken die Nachtfotos dadurch etwas dunkler. Das ist tatsächlich von Vorteil, da die Kamera so weniger Rauschanteil erzeugt. Dadurch muss die Software weniger Rauschen unterdrücken, was unterm Strich zu klareren, schärferen Aufnahmen mit mehr Details sorgt. Insbesondere bei Motiven mit feinen Texturen fällt das sehr deutlich auf. Erfreulich ist, dass selbst sehr schwach ausgeleuchtete Motive ohne größeren Qualitätsverlust abgelichtet werden können - und das ganz ohne Stativ. Für ein (aus Sicht des Preises) Mittelklasse Handy, ist das schon eine tolle Leistung.
Hauptkamera (Langzeitbelichtung)
Weniger gut gefallen hingegen die Ergebnisse im Pro Modus mit Halbautomatik und manueller Belichtung bis 30S. So ganz perfekt findet die Halbautomatik die passenden Einstellungen für ISO und Co. nicht, sodass man hier besser selbst Hand anlegt. Interessanterweise wirken die Fotos aus dem Pro Modus aber selbst mit komplett manuellen Einstellungen nicht so schick wie jene vom Night Mode. Vor allem die Bildschärfe fällt hier erheblich schlechter aus, insbesondere bei der Darstellung feiner Texturen.
Ultrawide-Kamera (Tag, 8MP)
Die Ultrawide-Kamera im Realme GT 7 fällt mit ihrem kleinen 8MP Sensor und dem festen Fokus natürlich gegenüber der Hauptlinse deutlich ab. Man muss Realme aber lassen, dass auch diese Kamera besser optimiert wurde als bei vielen anderen Geräten. Speziell die Bildschärfe fällt etwas höher aus, als man es gewohnt ist. Deutlich weicher als die Fotos von der Hauptlinse wirken die Aufnahmen aber trotzdem. Farblich sind die Fotos der Ultraweitwinkel-Kamera genauso knallig unterwegs wie jene der Hauptlinse. Speziell bei Blau- und Grüntönen fällt die Sättigung sogar noch extremer aus. Farblich wirken die Fotos dadurch teils extrem unnatürlich.
Ultrawide-Kamera (Nachtfotos)
Bei Nachtfotos liefert das Realme GT 7 mit der Ultrawide-Kamera dann nur noch Schnappschüsse. Die Bildqualität und Schärfe nimmt hier im Vergleich zu Tageslicht sehr deutlich ab. Bei den Farben gesellt sich in manchen Aufnahmen noch ein leichter Grünstich dazu.
Portrait Modus
Der Portrait Modus funktioniert exzellent, was die Erkennung von komplexen Motivumrissen und / oder Tiefenverhältnissen angeht. Das Realme GT 7 zeigt an dieser Stelle nur selten Aussetzer und liefert so fast immer einen glaubhaft eingerechneten Effekt - ganz ohne zusätzliche Tiefenkamera. Die Optik des Bokeh-Effektes fällt allerdings mehr in die Kategorie Weichzeichner. Lichtkreise erzeugt die Software beispielsweise gar nicht. Vollkommen realistisch wirkt der Effekt deshalb nicht.
Makro Aufnahmen (Digitalzoom)
Das Fehlen einer dedizierten Makro Kamera ist beim Realme GT 7 kein wirklicher Nachteil. Durch den gut optimierten Digitalzoom kann man die Hauptlinse problemlos für Makro-Aufnahmen nutzen und erhält hier qualitativ hochwertige Ergebnisse mit schöner Detaildarstellung. Die in günstigeren Smartphones häufig verbauten 2MP Makro-Kamera mit festem Fokus lässt diese Lösung deutlich hinter sich und zeigt mal wieder, wie absurd solche unnötigen Zusatzkameras sind.
Frontkamera (16MP)
Bei der Frontkamera zeigt das Realme GT 7 keine bösen Überraschungen. Die Kamera liefert in allen Situationen solide Selfies - sie es nun bei Tageslicht, innerhalb von Räumen oder auch bei Nacht unter Straßenbeleuchtung. Die Farben wirken im Gegensatz zu den restlichen Kameras nicht übersättigt, sondern sehr natürlich. Bemängeln kann man allenfalls einen leicht künstlich nachgeschärften Look, der aber nur bei genauem Hinsehen auffällt.
Videos
Beim Filmen liefert das Realme GT 7 mit der Hauptlinse Videos bis 4k Auflösung und 60 Bilder pro Sekunde. Erfreulich ist, dass die Stabilisierung mittels einer Kombination aus OIS und EIS sehr gut funktioniert und die knalligen Farben von den Fotos hier nicht in Erscheinung treten. Die Videos bewegen sich bei den Farben deutlich näher an der Realität. Was die Videoqualität angeht, liegt das GT 7 im Mittelfeld. Etwas mehr Bildschärfe wäre gut gewesen. Lobenswert ist, dass auch Videos bei Nacht noch eine ganz brauchbare Qualität zeigen. Die Audioqualität der Videos ist nicht ganz perfekt aber doch solide. Was hingegen stört ist der Fokus. Zum einen neigt er beim Laufen zu einem konstanten Pumpen, ähnlich wie man es derzeit bei vielen Modellen von Xiaomi beobachten kann. Zum anderen zickt er gerne bei kleineren Motiven und stellt den Fokus auf den Hintergrund anstatt auf das Objekt im Vordergrund. Manuelles Fokussieren hilft da auch nicht immer. Das Filmen in HDR wird übrigens im Gegensatz zur Konkurrenz von Poco nicht unterstützt.
Mit den restlichen Kameras kann man natürlich ebenfalls filmen, wobei die Ultrawide-Linse auf Full HD mit 30 Bilder pro Sekunde limitiert ist. Qualitativ fallen die Videos der Kamera in die Kategorie "Schnappschuss". Die Frontkamera kann immerhin mit Full HD und 60 Bilder pro Sekunde filmen. Auch hier ist die Qualität aber nicht ganz perfekt. Die Videos wirken relativ weich. Lobenswert ist hingegen die Farbdarstellung sowie die zuverlässige Anpassung der Belichtung beim Wechsel von hellen in dunkle Bereiche, wobei auch der Dynamikumfang ziemlich gut ausfällt. An der Stelle leistet übrigens auch die Hauptlinse gute Arbeit.
Was Slow Motion Videos angeht, bietet das Realme GT 7 wie vom Hersteller gewohnt mal wieder keine HSR Unterstützung. Gespeichert werden die Aufnahmen also bereits abgebremst und auch ohne Tonspur. Die verfügbaren Modi sind mit Full HD bei 120fps und HD bei 240fps recht limitiert. Das Poco F7 Pro hatte da im Test mehr zu bieten.
Realme GT 7 Akku
Kapazität (Angabe) | 7.200mAh |
Kapazität (Gemessen) | 7.390mAh |
Wechselbar | Nein |
Ladetechnologie | 100W SuperVOOC (USB-C) Netzteil im Lieferumfang enthalten |
Akkulaufzeit
Neben dem für die Preisklasse extrem aktuell und schnellen Prozessor gehört zu den USPs des Realme GT 7 ganz klar auch der Akku. Mit einer Größe von satten 7.200mAh gehört das Smartphone zu den Handys im "normalen" Formfaktor mit den aktuell größten Akkus. Der "Monster-Akku" zahlt sich auch deutlich aus. Mit einer im Dauerbetrieb erreichbaren Screen-On Zeit zwischen 18 und 19 Stunden (abgeleitet aus der Alltags-Statistik) liefert das Modell unter den Geräten mit Oberklasse-Prozessor einen neuen Spitzenwert ab.
Im Alltagsgebrauch ist es uns kein einziges Mal gelungen, den Akku an einem einzigen Tag komplett zu entleeren - auch dann nicht, wenn die Kamera und Mobilfunk intensiver genutzt, sowie mal etwas länger gespielt wurde. Anderthalb Tage Laufzeit waren bei extrem intensiver Nutzung das schlechteste Ergebnis. Bei intensiver Nutzung sind meist volle zwei Tage drin. Geht man sparsamer mit dem Akku um und verzichtet auf energieintensive Nutzungsszenarien wie Kamera, Spiele oder GPS, sind auch bis zu 3 Tage Laufzeit erreichbar, wenn man den Akku komplett leer fährt. Unterm Strich kann man die Laufzeit also nur als exzellent bezeichnen.
Ladezeit
Praktisch ist angesichts des großen Akkus natürlich auch das starke Fast-Charging mit 100W (SuperVOOC), wobei dem Realme GT 7 sogar das passende Netzteil beliegt. Für dieses benötigt ihr zur Nutzung in deutschen Steckdosen allerdings einen Adapter. Dieser lag beim Testgerät von TradingShenzhen jedoch bei. Erfreulich ist, dass sich das GT 7 beim schnellen Aufladen vergleichsweise wenig erwärmt, solange man es nicht parallel nutzt.
Die Ladezeit an sich fällt angenehm kurz aus. In nur 24 Minuten kommt das Realme GT 7 von 20% auf 75%. Damit kommt man dann schon locker durch mehr als einen Tag. Insofern macht sich der größere Akku auch mit Blick auf die Lebensdauer bezahlt, denn wer den Akku nicht immer auf 100% lädt, darf tendenziell eine längere Lebensspanne erwarten. Und wenn es doch mal die 100% sein müssen, dauert der komplette Ladevorgang nur knapp eine 3/4 Stunde.
Der einzige Makel bleibt damit am Ende das Fehlen von Wireless Charging. Na ja, man kann eben nicht alles haben.
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Realme GT 7 Test Fazit
Das Realme GT 7 in der China Version reiht sich bei den Performance-Preiskrachern ein und sticht in der Kategorie mit der Nutzung eines topaktuellen Prozessors hervor. Allgemein beeindruckt die Ausstattung aber auch an einigen anderen Stellen, wenn man den Import-Preis von ab knapp unter 360 Euro bedenkt. Immerhin übertrumpft das Modell dabei sogar das Realme GT 7 Pro an einigen Stellen. Performance-technisch liefert das Realme GT 7 im Alltag dieselbe Leistung wie beliebige Flagships mit Snapdragon 8 Elite und das eben zu einem Bruchteil des Preises. Dabei besticht es vor allem mit der brachialen Akkulaufzeit und dem günstigen Preis ab weniger als 400 Euro.
Das Realme GT 7 bleibt aber trotzdem nicht ohne Kritikpunkte. Auf den Aspekt der Kühlung hat Realme eindeutig zu wenig Augenmerk gelegt. Das Smartphone kommt unter hoher Last sehr schnell ins Thermal Throttling, welches auch überdurchschnittlich stark ausfällt und für einen Leistungsverlust von rund 50% bei andauernder Last sorgt. Der schnelle und aktuelle Prozessor wird damit ein Stück weit ad absurdum geführt. Speziell für anspruchsvolle Gamer, welche auf wenig Leistungsverlust in längeren Gaming-Sessions Wert legen, dürfte das Realme GT 7 damit weniger interessant sein. Eine Alternative wäre dann das bereits genannte Poco F7 Pro, welches preislich ähnlich aufgestellt, als Global / EU Version erhältlich ist und seinen etwas älteren Snapdragon 8 Gen 3 deutlich besser kühlt - Metall-Design sei dank.
Apropos Global / EU Version: Wer mit dem Gedanken spielt, statt zum Importmodell zur schlechter ausgestatteten EU-Version des Realme GT 7 zu greifen, sollte sich das zweimal überlegen. Das Modell ist nicht nur für einen deutlich höheren Preis deutlich schlechter ausgestattet (langsameres Display, kleinerer Akku, älterer Prozessor), es teilt sich dabei auch die schlechte Kühlung der China Version. Auch bei der Global / EU Version mit Dimensity 9400e liegt der Leistungsverlust laut einigen Tests unter andauernder Last zwischen 40 und 50%. Da der Dimensity 9400e (umgelabelter Dimensity 9300+) ohnehin langsamer ist als der Dimensity 9400+, landet man somit im Endeffekt bei noch weniger Leistung.
Lange Rede, kurzer Sinn: Wenn es das Realme GT 7 sein soll, dann geht die Empfehlung eindeutig in Richtung der China Version. Und wer aufgrund der Nachteile (Gewährleistung, fehlendes Netflix HDR, kein Android Auto) kein Importgerät will, der schaue sich bitte bei der Konkurrenz um oder greife zum teureren und in Deutschland z.B. bei Amazon erhältlichen GT 7 Pro, wenn es denn unbedingt ein Realme sein muss.
Wer sich den Realme GT 7 Test noch als Video ansehen möchte, findet dieses bei uns im YouTube Kanal.
Vorteile
- Hübsches, schlankes, relativ leichtes Design ohne stark hervorstehendes Kameramodul
- Rückseite mattiert (wenig anfällig für Kratzer / Abdrücke / Schmierer)
- Sehr guter Schutz (IP68 & IP69)
- Sehr gutes, flaches 10-Bit AMOLED auf Flagship-Niveau mit 144Hz und sehr hoher Helligkeit - sowohl HBM als auch Peak
- Sehr guter, präziser, schneller Touchscreen mit Glove Mode
- Grundlegend erstklassige Performance auf aktuellem Oberklasse-Niveau dank Dimensity 9400+ (auf Augenhöhe mit Snapdragon 8 Elite)
- Sehr gute Speicherausstattung mit schnellem LPDDR5X RAM und UFS 4.0
- Sehr gute Sensorausstattung
- Ultraschall Fingerprint Scanner & Face Unlock bei Nacht möglich
- Infrarotblaster, NFC mit Google Pay, Linearvibrator
- Performante, stabile Software, China ROM über Umwege in deutscher Sprache nutzbar, Google Zertifizierung & Widevine L1 DRM vorhanden, Updates voraussichtlich 4+6 Jahre
- Solide Stereo Lautsprecher mit angenehmem Klangbild auch bei hoher Lautstärke, solide Bässe aber etwas weniger stark als manche "echte" Oberklasse Handys
- Sehr gute Sprachqualität beim Telefonieren
- Abseits der Farben exzellente Optimierung der 50MP Hauptcam, qualitativ sehr schöne Fotos auch mit Zoom und bei Nacht
- Trotz Oberklasse-Chip sehr lange Akkulaufzeit dank 7200mAh Kapazität
- 100W Fast-Charging, etwa 45 Minuten Ladezeit, Netzteil im Lieferumfang enthalten
Nachteile
- Gehäuse lässt sich leicht biegen
- Reines Kunststoffdesign, keine Glasrückseite, kein Metallrahmen
- Kein echtes Always-On Display
- Sehr schlechte Kühlung, extremes Thermal Throttling, 50% Leistungs-Einbruch in <5 Minuten (CPU und GPU)
- Keine Micro SD Erweiterung
- Nur USB 2.0 USB-C ohne Videoausgabe
- Keine eSIM Unterstützung
- China ROM ohne Android Auto, Netflix HDR, KI-Features auf CN ausgelegt
- Mobilfunk: Eingeschränkte CA-Performance bei China Version durch 3 fehlende Bänder, maximal knapp unter 100Mbit/s im o2 5G Netz, VoWiFi funktioniert bei China Version nicht
- Kamera: Viel zu knallige Farben bei Fotos, Autofokus in Videos nicht optimal, Fokuspumpen beim Laufen, Bildqualität von Videos könnte besser sein, kein Filmen in HDR möglich