Realme hat kürzlich sein Line-Up für Deutschland um ein weiteres Smartphone der Realme 7-Serie erweitert. Das Realme 7i zielt auf das Budget Segment ab und bildet preislich den günstigsten Einstieg in die Realme 7-Serie. Bei uns in Deutschland kostet das Realme 7i nur 159€. Damit konkurriert es mit Xiaomi's Poco M3 sowie dem Redmi 9T. Das Konzept ist ähnlich: Möglichst viel Ausstattung zu einem kleinen Preis. Vor allem in Sachen Leistung hat man dabei der Xiaomi-Konkurrenz einiges entgegenzusetzen. Im Realme 7i steckt nämlich ein Mediatek Helio G85. Was das Realme 7i letztenendes taugt, sehen wir uns in diesem Testbericht genauer an. Auf unserem YouTube Kanal gibt es den Test auch als Video.
Das Realme 7i wird in Deutschland im offiziellen Realme Online-Shop für 159€ verkauft. Dabei steht lediglich ein Modell mit 4GB RAM und 64GB Speicher zur Auswahl. Bei den Farben können sich Interessenten zwischen Silber und Blau entscheiden.
Gelb ist die Erkennungsfarbe von Realme und entsprechend kommt auch das Realme 7i in einem knallgelben Karton daher. Auf eine Abbildung des Smartphones verzichtet der Hersteller. Die Verpackung ziert lediglich ein großer "7i" Aufdruck. Im Inneren findet man neben dem Realme 7i die Dokumentation, eine SIM Nadel, ein USB-C Kabel und das Ladegerät mitsamt deutschem Stecker. Auf dem Smartphone befindet sich ab Werk eine Displayschutzfolie. Diese haben wir wie immer für den Test entfernt um die Widerstandsfähigkeit des Displayglases gegenüber Kratzer beurteilen zu können. Ein Unboxing Video gibt es im ChinaMobileMag YouTube Kanal.
Materialien | Rahmen: Kunststoff (Unibody) Rückseite: Kunststoff (Unibody) Front: Glas (keine Angabe zum Typ) |
Gewicht | 208g |
Abmessungen | 164,5 x 75,9 x 9,8mm |
Das Realme 7i besteht komplett aus Kunststoff und verfolgt dabei den aktuellen Trend weg von den "Fake Glas"-Rückseiten. Somit bestehen Rahmen und Rückseite wie vor einigen Jahren üblich wieder aus einem Guss. Der Verzicht auf eine glänzende Rückseite beugt Kratzern effektiv vor. Die Rückseite zeigt ein V-förmiges Linienmuster, welches man deutlich fühlt. Davon profitiert natürlich auch der Grip. Das Realme 7i liegt angenehm in der Hand und die Verarbeitung ist gut.
Auf einen seitlich angebrachten Fingerabdruck Sensor verzichtet das Realme 7i. Stattdessen befindet sich dieser klassisch auf der Rückseite. Für unseren Geschmack ist der Sensor allerdings etwas weit oben angebracht. Je nachdem wie das Smartphone gehalten wird, kann es schwer sein den Sensor zur erreichen und man muss dann die Position etwas verändern. Ein ähnliches Problem zeigt sich bei der Lautstärkewippe. Diese befindet sich beim Realme 7i über dem Power Button und damit ebenfalls recht weit oben, was es schwer macht die Taste zu erreichen.
Sämtliche Öffnungen vom Realme 7i befinden sich am unteren Rahmen. Hier findet man neben einem USB-C Anschluss das Sprachmikrofon, einen 3,5mm Anschluss und den Medienlautsprecher. Einen Infrarot Blaster oder ein Umgebungsmikrofon sucht man beim Realme 7i vergebens. Gleiches gilt für die Status LED, auf welche der Hersteller leider verzichtet hat. Ein Spritzwasser-Schutz ist beim Realme 7i nicht vorhanden.
Lobenswert ist dagegen der SIM Slot. Dieser wurde als Triple Card Slot umgesetzt und nimmt damit gleichzeitig zwei SIM Karten und eine Micro SD Karte auf. Somit lässt sich der Speicher vom Realme 7i problemlos erweitern, auch wenn man zwei SIM Karten nutzt. In Anbetracht der Limitierung des Festspeichers auf 64GB ist das eine sinnvolle Maßnahme.
Die Hauptkamera steht minimal aus der Rückseite des Realme 7i heraus. Dies sorgt durch die seitliche Positionierung für ein leichtes Wackeln bei Bedienung auf einem Tisch. Stark störend ist das aber nicht, da das Modul wirklich nur geringfügig hervorsteht und damit nur ein leichtes Wackeln entsteht. Bei Nutzung einer Schutzhülle verschwindet das Wackeln vollständig.
Größe | 6,5" |
Auflösung | 1600 x 720 (HD+) |
Technologie | IPS OGS LCD (60Hz) 450 Nits (typ) / 560 Nits (peak) |
Anzahl Berührungspunkte | 10 |
Gehärtetes Glas | Ja |
Anti Fingerabdruck Beschichtung | Nein |
Der LCD Bildschirm vom Realme 7i hat eine Bildschirmdiagonale von 6,5 Zoll und bietet eine Auflösung von 1600 x 720 Pixeln (HD+) bei 60Hz Bildwiederholrate. Damit ist die Auflösung vergleichsweise gering, was allerdings durch ein erfreulich hochwertiges LCD Panel ausgeglichen wird. Die grobe Pixelstruktur merkt man hauptsächlich bei kurzem Abstand zum Display und bei kleinem Text. Im Regelfall fällt die Auflösung also kaum ins Gewicht.
Dafür bekommt man beim Realme 7i ein wirklich solides Display geboten, welches für die Preisklasse ein wirklich gutes Bild mit schöner Farbwiedergabe, stabilen Blickwinkeln und ordentlichem Kontrast liefert. Die Helligkeit liegt bei maximal 560 Nits. Im Freien lässt sich das Display auch mit Sonneneinstrahlung vergleichsweise gut ablesen. Lobenswert ist zudem die fast nicht vorhandene Schattenbildung um die Drop-Notch oder am Bildschirmrand. In Sachen Homogenität ist das Display im Realme 7i für die Preisklasse eine wirkliche Glanzleistung.
Auf dem Displayglas können wir nach über einer Woche im Alltagstest keine Kratzer erkennen. Irgendein gehärtetes Glas scheint Realme also zu verbauen, wenngleich der Hersteller keinerlei Angaben dazu macht. Beim indischen und chinesischen Modell ist von Gorilla Glass die Rede. Ob das auch beim Realme 7i für die EU der Fall ist, können wir nicht beurteilen. Die Corning Webseite gibt dazu leider keine Informationen preis.
Verzichten muss man auf eine fettabweisende Beschichtung. Abdrücke lassen sich beim Realme 7i also recht schnell nieder und man muss gründlich polieren um sie restlos zu entfernen. Trotzdem ist die Gleitfähigkeit des Glases erfreulich gut. Der Touchscreen erkennt bis zu 10 Berührungspunkte und arbeitet fehlerfrei. Beim Multitouch können wir keinerlei Aussetzer erkennen und Ghost Touches traten nie auf. Bemängeln kann man allenfalls eine gewisse Latenz beim Erkennen von Eingaben, was jedoch in der Preisklasse völlig normal ist.
Prozessor | Mediatek Helio G85 (12nm) 2x ARM Cortex A75 (2GHz) 6x ARM Cortex A55 (1,8GHz) |
GPU | ARM Mali G52 MC2 (1GHz) |
RAM | 4GB LPDDR4X Durchsatz: 11,09GB/s |
Speicher | 64GB eMMC 5.1 Lesen: 315MB/s | Schreiben: 188MB/s |
Micro SD | Ja (dedizierter Slot) Lesen: 82MB/s | Schreiben: 46MB/s >> Micro SD Preisvergleich |
Fingerabdruck Scanner | Ja (Rückseite) |
Sensoren | Kompass, Gyroskop, Beschleunigung, lineare Beschleunigung, Umgebungslicht, Annäherung, Rotationsvektor, Gravitation, Ausrichtung |
Besonderheiten | 3,5mm Anschluss, kein Umgebungsmikrofon, kein Infrarot Blaster, keine Status LED, USB-C 2.0, dedizierter Micro SD Slot |
Leistungsmäßig zieht das Realme 7i seinen Konkurrenten aus dem Hause Xiaomi problemlos davon. Während die Konkurrenz auf einen Snapdragon 662 von Qualcomm setzt, findet im Realme 7i ein Mediatek Helio G85 seinen Platz. Das 12nm SoC wird von Mediatek als Gaming-tauglicher Mittelklasse Prozessor beworben und diese Beschreibung trifft auch absolut zu.
Mit aktuellen Spielen hat das Realme 7i keine Schwierigkeiten. Klar stehen in manchen Titeln wie z.B. Call of Duty Mobile nicht alle Grafikoptionen zur Verfügung, doch kann man das was vorhanden ist voll aufdrehen, ohne mit unschönen Rucklern oder Hängern konfrontiert zu werden. Sogar das anspruchsvolle Shadowgun Legends ist auf "Ultra" ausreichend flüssig spielbar. Die Grafikleistung vom Helio G85 ist für die Preisklasse also durchaus beachtlich.
Davon profitiert man selbstverständlich auch im Alltag, denn hohe Grafikleistung bedeutet immer auch mehr Reserven für eine flüssige UI-Performance. Und genau das bekommt man beim Realme 7i geboten. Das Scrollen durch Webseiten sowie lange Facebook oder Twitter Feeds verläuft für ein Smartphone dieser Preisklasse angenehm flüssig und auch sonst reagiert das System und auch alle Apps performant auf alle Eingaben. Das Realme 7i ist also ein flottes Budget Smartphone, welches sich nicht vor etwas teureren Kollegen verstecken muss.
Lobenswert ist darüber hinaus die erstaunlich geringe Wärmeentwicklung vom Realme 7i. Im Alltag ist trotz 12nm Chip fast nie eine nennenswerte Erwärmung festzustellen. Das spricht für eine gute Optimierung und damit einhergehend eine hohe Effizienz, was sich auch in der Akkulaufzeit widerspiegelt - mehr dazu später. Erreicht wird das aber definitiv durch Software Tricks, was sich im CPU Throttle Test zeigt. Obwohl nur eine geringe Wärmeentwicklung zu verzeichnen ist, bricht die Leistung immer wieder mal kurz ein, da der CPU Takt limitiert wird. Offensichtlich versucht das System vermeintlich unwichtige Tasks, welche viel Leistung brauchen, durch Drosselung des Taktes auszubremsen um Abwärme und Energieverbrauch zu reduzieren. Das Vorgehen sei dem Realme 7i aber genehmigt, denn im Alltag hat sich das nie negativ bemerkbar gemacht. Der Nutzer profitiert also am Ende davon.
Die Speicherausstattung vom Realme 7i ist mit 4GB RAM und 64GB Festspeicher etwas mager. Man muss aber auch sagen, dass wohl keiner mit einem Budget Smartphone exzessives Multitasking betreibt. Für typische Alltagsszenarien reichen die 4GB RAM nach wie vor aus. Vier bis fünf Apps lassen sich problemlos parallel nutzen. Lobenswert ist an dieser Stelle auch die RAM Geschwindigkeit. Gemessen haben wir etwas über 11GB/s an Durchsatz, was für den beworbenen LPDDR4X RAM spricht. Zuletzt gab es hier beim Poco M3 Kritik, da hier trotz angeblichem LPDDR4X RAM nur LPDDR3 Geschwindigkeiten erzielt wurden.
Was den kleinen 64GB Festspeicher angeht, muss man ebenfalls differenzieren. Für reichlich Apps und Spiele reicht der Speicher natürlich völlig aus. Wer jedoch viel Musik, Videos / Filme und Bilder auf seinem Smartphone lagert, dem könnte das zu wenig sein. Durch den dediziertem Micro SD Slot gibt es hier aber immerhin einen Ausweg, der beim Realme 7i auch keinen Verlust von Dual SIM bedeutet. Die meisten werden mit den 64GB also problemlos leben können.
Bei den Sensoren bietet das Realme 7i alles was der durchschnittliche Nutzer braucht. Zwar fehlen Goodies wie ein Schrittzähler oder ein Barometer, doch Kompass und Gyroskop sind am Start und funktionieren ohne Einschränkungen. Der Fingerabdruck Sensor auf der Rückseite entsperrt das Realme 7i sehr zuverlässig und vor allem auch ohne große Verzögerung. Als Alternative steht Face Unlock zur Verfügung, was ebenso zuverlässig funktioniert und das auch bei relativ wenig Licht. Der USB-C Anschluss unterstützt USB 2.0 sowie Peripherie und Speichermedien via OTG.
Variante | Realme UI 1.0 |
Android Version | Android 10 Sicherheitspatch im Test: Oktober 2020 |
Google zertifiziert | Ja |
DRM Technologien | ClearKey CDM, Widevine L3 |
Bloatware | Ja (wenig und lässt sich deinstallieren) |
Root Zugriff | Nein |
OTA Updates | Ja (kein Update im Testzeitraum) |
Schadsoftware | Nein |
Das Realme 7i setzt wieder auf Realme UI. Das System basiert auf Oppo's Color OS, ist jedoch weniger stark angepasst. Damit ist das Aussehen der Oberfläche deutlich näher an Stock Android. Ähnlich sieht es mit der Bedienung aus. Gesteuert wird das Realme 7i wahlweise über On-Screen Tasten oder Wischgesten. Beide Methoden funktionieren einwandfrei.
Zum Zeitpunkt unseres Tests (Stand 10. Februar 2021) basierte das Realme 7i auf Android 10 und wurde mit einem etwas veralteten Sicherheitspatch vom Oktober 2020 ausgeliefert. Hier dürfte aber mit dem nächsten Software Update (welches das erste für das Smartphone sein wird) nachgebessert werden.
Das Realme 7i ist Google zertifiziert und somit problemlos mit dem Google Account verknüpfbar. Auch Apps, welche Google Zertifizierung voraussetzen, funktionieren einwandfrei. Die Sprachunterstützung ist umfassend und Deutsch ist natürlich auch an Bord. Bei der DRM Unterstützung fehlt dem Realme 7i allerdings Widevine L1. In diesem Fall ist das jedoch nicht so dramatisch, da ja ohnehin nur ein 720p Display verbaut wird. Hier fällt die geringere Auflösung bei Streaming Diensten wie Netflix nicht so sehr ins Gewicht.
Lobenswert ist beim Realme 7i die geringe Anzahl an vorinstallierten Drittanbieter Apps (Bloatware). Hinzu kommt, dass man alles was vorinstalliert wird (abseits der Google und Realme Apps) auch deinstallieren kann. Weitere Pluspunkte sammelt das Realme 7i mit der Möglichkeit, die vorinstallierten Facebook Systemdienste entfernen zu können. Bei vielen anderen Smartphones ist das nur via ADB möglich.
Mobilfunk | 2G: 850/900/1800/1900MHz 3G: B1/2/4/5/8 4G: B1/2/3/4/5/7/8/20/28/38/40/41 |
WLAN | WLAN 802.11a/b/g/n/ac |
Bluetooth | Bluetooth 5.0 |
NFC | Nein |
Dual SIM | Dual Nano SIM |
Positionsbestimmung | GPS, A-GPS, GLONASS, BDS, Galileo |
Das Realme 7i punket im Mobilfunk mit einem astreinen Empfang. Sowohl innerhalb von Gebäuden haben wir keine Einschränkungen beobachtet und die Signalstärke bewegt sich auf einem sehr guten Niveau. Mit schwach abgedeckten Gegenden kommt das Smartphone gut zurecht. Auf LTE+ muss man jedoch verzichten. Mehr als 40Mbit/s erreicht das Smartphone in LTE Netzen also nicht. Was die Frequenzunterstützung betrifft, bietet das Realme 7i alle LTE Bänder welche man in Europa und Deutschland braucht. Außerhalb Europas kann es aber durchaus zu Einschränkungen kommen, da einige Frequenzen die in Asien und Amerika genutzt werden, nicht unterstützt werden.
Im WLAN arbeitet das Realme 7i mit dem AC-Standard ohne 2x2 MIMO und erreicht somit eine Link Geschwindigkeit von 433Mbit/s sowie eine Netto Bandbreite um die 270Mbit/s neben dem Router (siehe WLAN Speedtest 1). Der WLAN Empfang ist exzellent und so erreicht das Realme 7i ein Stockwerk unter dem Router noch 134Mbit/s (siehe WLAN Speedtest 2) und verbleibt dabei im 5GHz Band.
Bluetooth wird vom Realme 7i in Version 5.0 unterstützt und funktioniert soweit einwandfrei mit ebenfalls sehr guter Reichweite. Mit Smartwatches und Bluetooth Lautsprechern / Kopfhörern gab es keine Probleme. Bei aktivem 2,4GHz WLAN wird die Reichweite allerdings technisch bedingt eingeschränkt.
Im GPS Test hat sich das Realme 7i ebenfalls keine Schwächen erlaubt. Der Empfang ist auch bei bedecktem Himmel noch exzellent und innerhalb weniger Sekunden wird ein stabiler Fix mit bis zu 28 Satelliten erreicht. Im Praxistest traten weder beim Navigieren mit Google Maps noch beim Fitness Tracking Aussetzer oder sonstige Probleme auf.
Lautsprecher | Mono (Rahmen unten) |
Noise Cancelling Mikrofon | Nein |
Weitere Merkmale | 3,5mm Anschluss |
Leichte Schwächen zeigt das Realme 7i leider in der Kategorie Audio. Der Pluspunkt zuerst: Das Smartphone bietet noch einen 3,5mm Anschluss der einen sauberen Ton liefert. Weniger gut sieht es aber bei der Sprachqualität aus. Trotz VoLTE und VoWiFi Unterstützung klingt der Ton beim Realme 7i relativ dumpf und das auf beiden Seiten. Auch ein Umgebungsmikrofon gibt es hier nicht, was beim Unterdrücken von Umgebungsgeräuscen von Nachteil sein kann. Darüber hinaus ist der Medienlautsprecher nicht der Beste. Bässe werden hier fast gar nicht wiedergegeben. Damit klingt das Realme 7i relativ flach. Immerhin neigt es aber auch bei maximaler Lautstärke nicht zum Kratzen.
Hauptkamera | 1. Sensor: 48MP Samsung GM1 f/1.8 2. Sensor: 8MP 119° UWW f/2.3 3. Sensor: 2MP 4cm Makro f/2.4 Video: HD30 / FHD30 / FHD60 Codec: H.265 |
Frontkamera | 1. Sensor: 8MP f/2.0 Video: FHD30 Codec: H.265 |
Blitz | Single LED |
Fokus | CDAF / PDAF Hybrid |
Slow Motion | HD120 |
Das Realme 7i folgt dem Trend hin zu extrem hochauflösenden Kameras in den unteren Preissegmenten. Auch hier kommt eine 48MP Hauptkamera zum Einsatz, welche von einem verglichen mit Geräten wie dem Poco M3 oder Redmi 9T etwas sinnvoller wirkendem 8MP Ultraweitwinkel-Sensor und einer 4cm Makro Kamera mit 2MP flankiert wird. Für Selfies gibt es eine 8MP Kamera in einer Drop Notch. Was die Kameras leisten, sehen wir uns nun an.
Im zuletzt von uns getesteten Poco M3 - ebenfalls ein Budget Smartphone mit 48MP Kamera - sind wir zum Schluss gekommen, dass die 48MP Kamera leider kaum einen Mehrwert bietet. Detailwiedergabe und Bildschärfe waren bei dem Smartphone nicht besser als bei früheren Bugdet Smartphones mit geringerer Auflösung. Doch wie sieht es beim Realme 7i aus? Erfreulicherweise besser. Bildschärfe und Detailabbildung ist merklich besser als bei der Konkurrenz von Xiaomi. Zwar sehen wir die Kamera auch beim Realme 7i nicht auf dem Niveau von teureren Smartphone mit dem 48MP Samsung GM1, doch sieht man hier immerhin einen Mehrwert. Gänzlich perfekt ist die Optimierung aber nicht. Vor allem bei schlechtem Wetter und Dämmerlicht neigt das Realme 7i teils zu einem deutlichen Bildrauschen. Im großen und ganzen kann man trotzdem von einer für den Preis ziemlich guten Kamera sprechen.
Wie üblich gibt es auch beim Realme 7i auch einen 48MP Modus über den man die volle Auflösung des Hauptsensors nutzen kann. Hier sehen wir allerdings kaum Veränderungen im Bild. Klar, man kann weiter einzoomen, ohne dass die Fotos pixelig wirken. Mehr Details werden allerdings nicht erfasst, sodass man unterm Strich trotzdem keine hochwertigeren Aufnahmen erhält. Statt pixelig wirken die Fotos beim Einzoomen dann eben matschig.
Wer keine astreinen Bilder erwartet, wird mit der Weitwinkel Kamera vom Realme 7i zufrieden sein. Für ein günstiges Smartphone gehen die Fotos qualitativ in Ordnung, solange genügend Licht vorhanden ist. Schlechtes Wetter und Dämmerlicht mag die Kamera nicht. Lobenswert ist die gute Entzerrung am Bildrand. Die Bilder wirken hier weder übermäßig verwaschen noch verzerrt.
Die Makro Kamera im Realme 7i ist... na, wer errät es? Richtig, eine Spielerei. Der feste Fokus macht es wie immer schwer scharfe Bilder zu bekommen und auch die Bildqualität überzeugt nicht wirklich. Farblich liegt die Kamera auch häufig daneben. Im Grunde hätte man sich die Makro Kamera auch sparen können.
Äußerst positiv überrascht hat uns der Portrait bzw. Bokeh Modus vom Realme 7i. Für ein Smartphone dieser Preisklasse liefert das Gerät hier erstaunlich gute Resultate. Selbst komplexe Tiefenverhältnisse werden weitestegehend einwandfrei erfasst und noch dazu sieht der Bokeh Effekt dank Lichtkreisen sehr ansehnlich aus. Chapeau, Realme!
Auch beim LED Blitz gibt es beim Realme 7i nicht großartig was zu kritisieren. Klar ist er nicht übermäßig hell, produziert aber trotzdem für eine LED noch recht viel Licht. Kleinere Räume werden also noch ganz gut ausgeleuchtet. Dabei sehen die Fotos in fast allen Situationen gut aus und die Farben wirken nicht ausgewaschen. Der Rauschanteil ist erfreulich gering.
Bei Low-Light und Nachtfotos kann das Realme 7i mit für die Preisklasse überdurchschnittlichen Ergebnissen glänzen. Sicherlich wäre prinzipiell noch mehr möglich (Stichwort Rauschanteil), doch insgesamt sehen die Aufnahmen stimmig aus und darauf kommt es am Ende an. Farben kommen noch ganz gut zur Geltung die die Detailabbildung stimmt auch noch, sofern genügend Kunstlichtquellen vorhanden sind.
Der Night Mode vom Realme 7i ist leider nicht sehr überzeugend. Er hellt die Bilder zwar auf und verbessert den Dynamikumfang, doch wirkt der Effekt recht künstlich, verschlechtert die Detailwiedergabe und verstärkt eventuell vorhandenes Bildrauschen. Auch die Farben wirken im Night Mode deutlich zu intensiv. Die Mehrzahl unserer nächtlichen Testbilder sieht im Standard Modus schöner aus.
Das Realme 7i bietet auch einen Pro Modus in dem man die komplette Kontrolle über die Kamera übernehmen kann. Hier besteht auch die Möglichkeit mit bis zu 16 Sekunden zu belichten. Funktioniert hat das in unserem Test nicht. Die manuell eingestellte Belichtungszeit wurde ignoriert und beim Abdrücken mit einem "Pling Pling"-Ton quittiert. Das Resultat waren schwarze Fotos. Hoffentlich wird hier noch per Update nachgebessert.
Erstaunlich gut schlägt sich für den Preis die Frontkamera. Das Realme 7i liefert bei Tageslicht qualitativ einwandreie Bilder mit guter Schärfe, Farbwiedergabe und Abbildung feiner Details. Auch der Fokuspunkt wurde gut gewählt. Der Bokeh / Portrait Modus der Frontkamera funktioniert einwandfrei. Abstand halten solltet ihr aber von Situationen mit wenig Licht. Hier geht die Qualität der Frontkamera schnell in den Keller. Der Bildschirm Blitz bringt da nur geringfügige Verbesserungen.
Zum Filmen eignet sich das Realme 7i nicht. Zwar gibt es immerhin einen Full HD Modus mit 60fps, doch die Videos sehen qualitativ eher bescheiden aus und es gibt auch keinerlei Bildstabilisierung. Hinzu kommt eine ehere mäßige Tonqualität. Wer auf's Filmen Priorität legt, muss also nach wie vor zu teureren Smartphones greifen.
Kapazität (Angabe) | 6.000mAh |
Kapazität (Gemessen) | 5.922mAh |
Wechselbar | Nein |
Fast Charging | Nein (18W) |
Das Realme 7i ist wie einige seiner Konkurrenten mit einem 6.000mAh Akku ausgestattet. Im Alltagstest waren wir dann sehr überrascht zu sehen, dass die Laufzeit erheblich besser ist als bei der Konkurrenz. Der Helio G85 scheint zusammen mit der Software von Realme eine hervorragende Effizienz zu liefern. Wir kamen mühelos durch drei bis vier Tage, wobei es meistens vier Tage waren. Den Akku in zwei Tagen leer zu bekommen ist mit sinnvoller Nutzung fast nicht möglich. Wer nach einem relativ kompakten und dennoch performanten Langläufer sucht, ist beim Realme 7i goldrichtig.
Einen strapazierfähigen Geduldsfaden braucht man allerdings beim Aufladen. Das Realme 7i verzichtet auf modernes Fast-Charging und lädt mit maximal 18 Watt auf. Bei der Größe des Akkus dauert das erwartungsgemäß lange. Knapp anderthalb Stunden vergehen für die Ladung von 20% auf 75%. Bis 100% sind es zweieinhalb Stunden.
Das Realme 7i ist unterm Srich ein sehr solides Budget Smartphone welches nur wenige Schwächen zeigt. Verglichen mit dem Poco M3 und vor allem auch dem Redmi 9T ist es in unseren Augen klar die bessere wahl, auch wenn es etwas teurer als das M3 ist. Das liegt vor allem an der deutlich besseren Performance gepaart mit der längeren Akkulaufzeit. Hinzu kommt die etwas bessere Kamera. Zum Preis von offiziell 160€ in Europa bekommt man beim Realme 7i insgesamt deutlich mehr geboten, als man es von größeren Marken gewohnt ist. Vor allem das Thema Akkulaufzeit ist beim Realme 7i ein starker "Selling Point".
Nichts desto trotz muss man auch hier wieder berücksichtigen, dass man ältere Modelle von ehemals teureren Smartphones teils zum selben Preis erhalten kann. Ein Beispiel dafür ist nach wie vor das Redmi Note 8 Pro, welches in Deutschland immer wieder für um die 150 bis 160€ verkauft wird. Dieses bietet nochmal mehr Leistung und eine noch bessere Kamera. Solange dieses noch hergestellt wird, sollte man es also stets im Hinterkopf behalten, wenn es um günstige Smartphones mit top Ausstattung geht.
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