Ende Juni 2025 hat Xiaomi bzw. die Tochter Poco ihre F7 Serie komplettiert. Mit dem Poco F7 kam ein neues Einstiegs-Modell hinzu, welches den Platz vom Poco F7 Pro eingenommen hat und dieses in die Mitte der nun drei Poco F7 Modelle verschoben hat. Beim Poco F7 handelt es sich um die Global Version des in China angebotenen Redmi Turbo 4 Pro, welches dort als eines der ersten Smartphones mit dem Qualcomm Snapdragon 8s Gen 4 erschienen ist. Die Ausstattung wurde für das Poco F7 weitgehend übernommen.
Preislich liegt das Poco F7 zur UVP logischerweise unter dem Poco F7 Pro. Die Preisdifferenz liegt hier bei etwa 100 Euro. Die Straßenpreise des Poco F7 Pro waren zum Launch des Poco F7 allerdings schon deutlich gesunken, sodass das Poco F7 Pro teilweise günstiger als das F7 zu haben war. Das hat sich allerdings mittlerweile geändert, denn etwas über einen Monat nach dem Launch sind auch für das Poco F7 die Straßenpreise deutlich gesunken. Hier und da bekommt man das F7 mittlerweile für 20 Euro unterhalb der guten Angebote für das F7 Pro.
Ob sich das Sparen der paar Euro lohnt, schauen wir uns im folgenden Testbericht zum Poco F7 genauer an. Das Smartphone durfte sich während der letzten knapp zwei Wochen im Alltag beweisen. Getestet wurde das EU-Modell mit 12GB RAM und 512GB Speicher, was die Spitzenausstattung darstellt. Die Einstiegsvariante gibt es mit 256GB Speicher und ebenfalls 12GB RAM. Erreicht hat uns für den Test das schwarze Modell. Alternativ gibt es das Poco F7 auch in Silber und Weiß.
Die Verpackung des Poco F7 präsentiert sich in einem schlichten schwarzen Design mit dem charakteristischen gelben "Poco F7" Schriftzug, der vertikal an der Vorderseite angebracht ist. Nach dem Öffnen der Box folgt ein gelber Innenkarton, unter welchem man das Smartphone sicher in einer schützenden Kunststofftüte verstaut findet. Bereits ab Werk ist eine Displayschutzfolie aufgebracht. Der Lieferumfang umfasst neben dem Gerät selbst die Dokumentation mit Schnellstartanleitung und den erforderlichen Sicherheitshinweisen. Praktischerweise liegt dem Poco F7 eine weiche schwarze Silikonhülle bei, die Schutz bietet und für bessere Griffigkeit sorgt. Für die Datenübertragung und das Aufladen ist ein passendes USB-Kabel (USB 2.0 Typ-A auf Typ-C) enthalten. Unserem Testmuster liegt zusätzlich ein 90-Watt-Schnellladegerät bei. Im regulären Lieferumfang für Deutschland ist dieses jedoch nicht enthalten. Einen genauen Blick auf den Lieferumfang bekommt ihr im Unboxing Video zum Poco F7.
Materialien | Rahmen: Metall (flach, matt) Rückseite: Panda-X Glas (flach, glänzend) Front: Gorilla Glass 7i (flach) |
Gewicht | 216g |
Abmessungen | 163,1 x 77,9 x 8,2mm |
Wasserdicht | Ja (IP68) |
Auch als günstigstes Mitglied der F7-Familie zeigt das Poco F7 eine hohe Materialqualität. Entgegen dem üblichen Vorgehen bei preiswerten Smartphones setzt Xiaomi hier auf eine Metallkonstruktion für den Rahmen, was dem Gerät eine spürbar wertigere Anmutung verleiht. Bei unserem schwarzen Testgerät präsentiert sich der Metallrahmen in einem eleganten matten Schwarz, das perfekt mit der Gesamtoptik harmoniert.
Die Konstruktion folgt einem strikt flachen Designansatz, bei dem sowohl der Rahmen als auch die Rückseite vollständig auf abgerundete Kanten verzichten. Die Glasrückseite setzt auf Panda-X Glas für erhöhten Schutz, unterscheidet sich jedoch optisch deutlich vom zuvor getesteten Poco F7 Pro. Statt einer teilweise mattierten Oberfläche kommt hier eine vollflächig hochglänzende Ausführung zum Einsatz, die einen ausgeprägten Spiegeleffekt erzeugt. Besonders auffällig ist eine diagonale Linie, die das Glas mittig teilt. Der Spiegeleffekt der beiden Hälften fällt jeweils gegensätzlich zueinander aus, sodass das Aussehen je nach Winkel und Blickrichtung variiert.
Das Kameramodul greift dieses Gestaltungsprinzip geschickt auf: Ein schräger Balken unterteilt die Glasabdeckung in zwei separate Bereiche, wobei sich in jedem Segment eine Kameralinse befindet. Zusätzlich sorgen grüne, reflektierende Akzente oberhalb und unterhalb des diagonalen Elements für ein weiteres optisches Highlight. Der LED-Blitz wurde außerhalb des Moduls positioniert und zeigt sich als länglicher, vertikal ausgerichteter Streifen.
Während die spiegelnde Rückseite zweifellos einen sehr schicken Eindruck hinterlässt, erweist sie sich als ziemlich anfällig für Fingerabdrücke und Verschmutzungen. Das leicht hervorstehende Kameramodul in seiner seitlichen Position führt zudem zu merklichem Wackeln, wenn das Smartphone auf einer ebenen Fläche bedient wird.
Die Fertigungsqualität des Poco F7 zeigt sich durchweg solide und ohne gravierende Mängel. Sämtliche Gehäuseteile fügen sich präzise zusammen, wobei gleichmäßige Spalten und saubere Übergänge für einen wertigen Gesamteindruck sorgen. Im Biegetest zeigt sich das Design sehr widerstandsfähig. Scharfe oder ungleichmäßige Kanten sind nicht zu finden. Dank IP68-Schutzklasse trotzt das Poco F7 sowohl Staub als auch Wasser zuverlässig. Dabei beschränkt sich der Schutz nicht nur auf Spritzwasser, auch ein komplettes Untertauchen verkraftet das Smartphone problemlos, wie ein Praxistest bestätigte. Vor den teureren Modellen der F7 Serie muss sich das Smartphone somit nicht verstecken.
An der rechten Gehäuseseite sind im oberen Bereich sowohl Power-Button als auch Lautstärkewippe positioniert. Diese Anordnung erschwert die einhändige Bedienung der Lautstärketasten mit der rechten Hand etwas. Bei den Bedienelementen zeigt sich kein nennenswerter Bewegungsspielraum, sodass die Tasten nicht zum Klappern neigen. Das haptische Feedback beim Drücken wirkt präzise bzw. knackig. Weitere Bedienelemente wie Funktionstasten oder Stummschalter sucht man vergeblich.
Die untere Gehäusekante beherbergt den USB-C-Anschluss, flankiert vom SIM-Kartenschacht, dem Hauptmikrofon und der Lautsprecher-Öffnung. Der obere Rahmen präsentiert sich dagegen nahezu ungestört - lediglich eine Öffnung für das Umgebungs-Mikrofon ist hier zu finden. Eine dedizierte Öffnung für den Infrarotblaster sucht man vergeblich, obwohl dieser vorhanden ist. Xiaomi hat das Feature beim Poco F7 geschickt versteckt.
Größe | 6,83 Zoll |
Auflösung | 2772 x 1280 @120Hz |
Technologie | 12-Bit AMOLED DCI-P3 Farbraum (68 Milliarden Farben) Adaptive Sync (60/90/120Hz) HLG, HDR10(+) & Dolby Vision Manuelle Helligkeit: 700 Nits HBM Helligkeit: 1700 Nits Peak Helligkeit: 3200 Nits (bis 25% der Fläche) 3840Hz PWM Dimming, DC Dimming bei hoher Helligkeit |
Anzahl Berührungspunkte | 10 Abtastrate: 480Hz / 2560Hz (Spielmodus) Kein Handschuh-Modus Wet-Touch 2.0 |
Gehärtetes Glas | Ja Gorilla Glass 7i |
Anti Fingerabdruck Beschichtung | Ja |
Mit seinem 6,83 Zoll großen Bildschirm positioniert sich das Poco F7 mit einem deutlich größeren Display als das Poco F7 Pro oder Ultra. Die Auflösung von 2772 x 1280 Pixeln fällt allerdings geringer aus, liefert aber, da sie etwas über dem Full HD Niveau liegt, eine ansprechende Bildschärfe, wobei einzelne Bildpunkte erst bei geringem Betrachtungsabstand sichtbar werden. Die schmalen und gleichmäßigen Displayränder verleihen dem Gerät eine moderne Optik.
Die 120-Hz-Bildwiederholrate sorgt für eine geschmeidige Darstellung bei der Navigation durch das System oder beim Scrollen durch Inhalte. Auch beim schnellen Scrollen durch Inhalte bleibt das Bild scharf und frei von störenden Unschärfeeffekten oder Schlieren. Wie beim teureren Schwestermodell setzt Xiaomi jedoch auf Adaptive Sync mit drei festen Frequenzstufen (60, 90 und 120 Hz) anstelle einer vollständig variablen Bildwiederholrate.
In puncto Farbwiedergabe kann das Panel vollends überzeugen. Sowohl bei alltäglicher Nutzung als auch beim Medienkonsum werden Farbtöne naturgetreu und lebendig dargestellt. Der werksseitig etwas kühl kalibrierte Weißpunkt lässt sich über die Systemeinstellungen nach persönlichen Präferenzen justieren. Die automatische Anpassung an das Umgebungslicht, welche das F7 Pro beherrscht, fehlt beim Poco F7. Für HDR-Content steht eine recht hohe Spitzenhelligkeit von 3200 Nits zur Verfügung, die laut Herstellerangaben auf einem Viertel der Bildschirmfläche erreicht werden kann. Das Panel unterstützt dabei alle gängigen HDR-Standards inklusive HLG, HDR10 / HDR10+ sowie Dolby Vision, wodurch entsprechende Inhalte mit erhöhtem Kontrast und Dynamik wiedergegeben werden. Im Test kamen solche Inhalte gut zur Geltung.
Bei der Nutzung im Freien erreicht das Display maximal 1700 Nits HBM-Helligkeit. Damit liegt es 100 Nits unterhalb des F7 Pro, was aber weiterhin eine gute Lesbarkeit bei direkter Sonneneinstrahlung liefert. Zur augenschonenden Helligkeitsregulierung kommt bei niedrigen Stufen PWM-Dimming mit 3840Hz zum Einsatz, während höhere Helligkeitswerte durch flimmerfreies DC-Dimming angesteuert werden. Insgesamt bietet das Poco F7 eine solide Display-Performance, die den Ansprüchen der meisten Nutzer im Mittelklasse-Segment gerecht werden sollte.
Die Displayeinstellungen des Poco F7 warten mit vielen Anpassungsoptionen auf, die weitgehend dem Niveau der Premium-Geräte aus Xiaomis Portfolio entsprechen. Zusätzlich zu den gewohnten Android-Basiseinstellungen wie dem Dark Mode steht eine detaillierte Farbverwaltung zur Verfügung. Diese umfasst mehrere vordefinierte Farbprofile sowie einen Temperaturregler, der universell auf alle Profile angewendet werden kann. Profi-Anwender profitieren von erweiterten Kalibrierungsoptionen im Expertenmodus, der sowohl P3- als auch sRGB-Farbräume als Grundlage bietet. Innerhalb dieser Modi können sämtliche Parameter wie RGB-Kanäle, Gamma-Kurve, Kontrast und Farbsättigung separat justiert werden, um eine genauere Displaykalibrierung zu erreichen.
Bei der Always-On-Funktionalität zeigt sich jedoch eine Einschränkung gegenüber dem teureren Poco F7 Pro: Ein permanent aktives AOD fehlt beim Poco F7. Stattdessen kommt die für günstigere Poco-Modelle typische 10-Sekunden-Zeitbegrenzung zum Einsatz. Immerhin ergänzt beim F7 eine Gesichtserkennung diese Funktion, die das AOD automatisch aktiviert, sobald man auf das Gerät blickt. Zu den weiteren Konfigurationsmöglichkeiten zählen die Wahl zwischen verschiedenen Bildfrequenzen (Automatik, 120Hz, 60Hz). Bei den Video-Optimierungen beschränkt sich das Poco F7 auf eine KI-gestützte HDR-Aufwertung, während die weiteren Features vom Poco F7 Pro wie Auflösungs-Upscaling oder MEMC-Framerate-Interpolation nicht verfügbar sind.
Als Schutz für das Panel kommt beim Poco F7 Gorilla Glass 7i zum Einsatz, das eine verbesserte Kratzresistenz gegenüber Gorilla Glass 6 bietet und sich durchaus auf Augenhöhe mit Gorilla Glass Victus bewegt. Der Schutz ist also identisch mit dem Pro-Modell. Während der Testphase zeigten sich keinerlei Kratzer oder Beschädigungen am Displayglas. Die Oberfläche überzeugt mit angenehmen Gleiteigenschaften und nimmt Abdrücke nur langsam an. Nach einer Weile entstehende Verschmutzungen lassen sich problemlos abwischen.
Die Touch-Funktionalität unterstützt bis zu 10 Berührungspunkte und liefert eine geringe Eingabeverzögerung, wobei die Abtastrate mit 480Hz beim Poco F7 identisch mit dem Pro-Modell ist. Sämtliche Berührungen werden unmittelbar und akkurat registriert. Auch bei bewusst langsamen Gesten bleibt die Umsetzung geschmeidig. Schnelle Texteingaben bereiten dem System keine Schwierigkeiten. Wassertropfen auf dem Display beispielsweise durch Regen stören die Nutzung nicht. Ein spezieller Handschuh-Modus fehlt hingegen. Gaming-Enthusiasten profitieren von einem 2560Hz-Boost-Feature für einzelne Berührungspunkte, das die Eingabelatenz weiter minimiert und im Gaming-Modus bereitsteht.
Prozessor | Qualcomm Snapdragon 8s Gen 4 (4nm) 1x ARM Cortex X4 @3,2GHz 3x ARM Cortex A720 @3,0GHz 2x ARM Cortex A720 @2,8GHz 2x ARM Cortex A720 @2,0GHz |
GPU | Adreno 825 |
RAM | 12GB LPDDR5X |
Speicher | 256GB | 512GB UFS 4.1 Lesen: 2,9GB/s | Schreiben: 2,7GB/s (sequenziell) |
Micro SD | Nein |
Fingerabdruck Scanner | Ja (im Display, optisch) |
Sensoren | Umgebungslicht, Annäherung, Beschleunigung, Lineare Beschleunigung, Kompass, Gyroskop, Rotationsvektor, Magnetometer, Ausrichtung, Gravitation |
Besonderheiten | USB-C 2.0, USB OTG, "Sometimes-On" Display, kein 3,5mm Anschluss, Linearvibration, Stereo Lautsprecher, kein UKW Radio, Infrarot Blaster |
Das Poco F7 setzt auf den Snapdragon 8s Gen 4, der sich im Spannungsfeld zwischen Premium-Mittelklasse und Flaggschiff-Niveau bewegt. Auf dem Papier punktet dieser Chip mit seiner Adreno 825 GPU und einem All Big Core CPU-Aufbau gegenüber dem im teureren F7 Pro verbauten Snapdragon 8 Gen 3, dem Vorgänger des aktuellen Snapdragon 8 Elite, mit einer theoretisch attraktiveren Ausstattung. In der alltäglichen Nutzung bewegen sich beide Prozessoren gefühlt jedoch auf vergleichbarem Niveau, auch wenn sich in speziellen Anwendungsszenarien durchaus Performance-Unterschiede bemerkbar machen können. Die Benchmark-Resultate offenbaren ein differenziertes Bild: Während der Snapdragon 8 Gen 3 im F7 Pro bei der CPU-Einzelkern-Leistung (Geekbench) um 5,7% die Nase vorn hat, gleichen sich die Mehrkern-Ergebnisse mit nur 0,4% Differenz nahezu aus - ein Verdienst des All Big Core-Konzepts im 8s Gen 4.
Bei der Grafikleistung zeigt sich ein überraschendes Ergebnis. Während das F7 Pro bei Compute-Aufgaben (Geekbench) um 12% vorausliegt, dreht das Poco F7 bei der 3D-Performance den Spieß um und erzielt in den meisten Tests um 9 bis 17% höhere Werte. Als Gesamtpaket betrachtet behält jedoch das F7 Pro die Oberhand, sowohl im Antutu-Benchmark (9% Vorsprung) als auch im PCMark Work 3.0 (16% Plus). Über sämtliche Messungen hinweg erreicht das Pro-Modell durchschnittlich 8% mehr Leistung.
Diese Konstellation macht das Poco F7 zur interessanten Wahl für Gaming-Enthusiasten, sofern Spiele primär die Grafikeinheit fordern. Liegt der Fokus hingegen auf CPU-Power, Compute-Tasks oder KI-Anwendungen, dürfte das F7 Pro die bessere Option sein. Im Gaming-Praxistest mit Genshin Impact hält das Poco F7 problemlos die 60fps-Marke und zeigt dabei sogar weniger Framerate-Einbrüche als sein teurerer Bruder, was eine Bestätigung der in den 3D-Benchmarks gemessenen GPU-Überlegenheit darstellt. Zusätzlich unterstützt das F7 sowohl Auflösungs-Upscaling als auch Framerate-Interpolation, wobei in Genshin Impact sogar 120fps erreichbar sind, wohingegen beim Pro-Modell nur maximal 90fps unterstützt wurden.
Die Abwärme bleibt bei beiden Geräten auf ähnlichem Niveau, mit Spitzentemperaturen um die 40°C-Marke am Gehäuse. Beim Thermal Throttling zeigt das Poco F7 jedoch die besseren Werte: Im CPU-Stresstest beträgt der maximale Leistungsverlust nur 9% binnen 15 Minuten, verglichen mit 13% beim F7 Pro. Auch der GPU-Throttle-Test bestätigt diesen Trend: Die Performance fällt beim F7 lediglich auf 79,2% ab, während das Pro-Modell mit 72,6% stärkere Einbußen verzeichnet.
Qualcomm Snapdragon 8s Gen 4
Qualcomm Snapdragon 8 Gen 3
Basierend auf normalisierten Durchschnittswerten aller Benchmarks
Bei der Speicherausstattung präsentiert sich das Poco F7 großzügig: Die 12GB LPDDR5X-Arbeitsspeicher stehen unabhängig von der gewählten Speichervariante zur Verfügung, sodass sowohl die 256GB- als auch die 512GB-Version identische Multitasking-Fähigkeiten bieten. Dabei bleiben die Speicheroptionen identisch mit dem Pro-Modell. Eine Speichererweiterung via Micro-SD bleibt allerdings verwehrt, was bei den verfügbaren Kapazitäten jedoch nur bei wenigen Nutzern ins Gewicht fallen dürfte. Der Festspeicher basiert beim Poco F7 wie beim Pro Modell auf UFS 4.1 und erreicht respektable Werte nahe der 3GB/s. Auch beim kopieren größerer Dateien oder beim Start größerer Apps machen sich keine Slowdowns bemerkbar.
Die Sensorenvielfalt bewegt sich auf zeitgemäßem Niveau, wobei lediglich der Umgebungslicht-Farbsensor gegenüber dem Pro-Modell wegfällt. Kompass und Gyroskop gehören selbstverständlich zur Grundausstattung und funktionieren reibungslos. Der integrierte Fingerabdruckscanner arbeitet zwar mit optischer statt der Ultraschall-Technologie vom Pro-Modell, überzeugt aber dennoch durch prompte und zuverlässige Entsperrung. Die Gesichtserkennung über die Frontkamera funktioniert auch bei schwierigen Lichtverhältnissen zuverlässig, obwohl auf eine Display-Aufhellung verzichtet wird. Nur bei komplett dunkler Umgebung kann es Aussetzer geben.
Beim USB-C-Port setzt Xiaomi weiterhin auf USB 2.0-Geschwindigkeit, ergänzt das F7 jedoch im Gegensatz zum Pro-Modell um Reverse-Charging-Funktionalität mit bis zu 22 Watt Ausgangsleistung. OTG-Support ist selbstverständlich ebenfalls an Bord. Zu den weiteren Merkmalen zählt ein leiser Linearvibrator, der sich allerdings ein wenig schwächer anfühlt als beim F7 Pro. Ein Infrarotblaster für die Fernbedienung diverser Haushaltsgeräte rundet die Ausstattung ab.
Variante | HyperOS 2 Version im Test: 2.0.103.0.VOLMIXM |
Android Version | Android 15 Sicherheitspatch im Test: Juni 2025 |
Google zertifiziert | Ja |
DRM Technologien | ClearKey CDM, Widevine Level 1 DRM |
Bloatware | Ja (App Stores, Browser, Social Media, Shopping, Office, Streaming) |
Root Zugriff | Nein |
OTA Updates | Ja (ein Update im Testzeitraum) Update Garantie: 4 / 6 Jahre |
Schadsoftware | Keine Funde Facebook / Meta Systemdienste vorhanden |
Softwareseitig setzt das Poco F7 auf HyperOS 2 mit Android 15 als Grundlage. Während der Testphase wurde eine Aktualisierung ausgerollt. Der Sicherheitspatch lag zum Testzeitpunkt auf dem Stand von Juni 2025. Xiaomi verspricht eine vierjährige Versorgung mit Android-Updates sowie sechs Jahre lang regelmäßige Sicherheitsupdates. Das System bringt deutsche Lokalisierung und den Google Play Store mit. Die Xiaomi KI-Funktionen wie Bildbearbeitung, Live Übersetzung und Schreibtools sind vorhanden, setzen aber einen Xiaomi-Account voraus. Android Auto Unterstützung ist beim Poco F7 vorhanden. Insgesamt unterscheidet sich die Software bei dem Modell also nicht vom F7 Pro.
Die Google-Zertifizierung ist beim Poco F7 auch vorhanden und ermöglicht dadurch die uneingeschränkte Nutzung sämtlicher Google-Services und auch Banking-Anwendungen funktionieren reibungslos auf dem Gerät. Beim DRM bietet das Poco F7 Widevine Level 1 für hochauflösendes Streaming von kostenpflichtigen Diensten wie Netflix. Die HDR Unterstützung wird beim Poco F7 mit HLG, HDR10, HDR10+ und Dolby Vision ausgewiesen.
Wie von Xiaomi-Geräten gewohnt, bringt auch das Poco F7 eine umfangreiche Sammlung an Bloatware mit. Das System ist mit diversen Xiaomi- und Poco-Anwendungen sowie externen Apps aus Bereichen wie Browser-Software, Gaming, Social Media, Video-Streaming und E-Commerce ausgestattet. Erfreulicherweise können die meisten dieser Apps entfernt werden. Beruhigend ist die Tatsache, dass sich keinerlei Schadsoftware-Funde auf dem Gerät haben machen lassen. Vorhanden sind allerdings vorinstallierte Meta-/Facebook-Services, die nicht deinstalliert sondern nur deaktiviert werden können. Während der Testdauer traten keine auffälligen Bugs oder Stabilitätsprobleme auf. Die Systemperformance war im Alltagseinsatz stets einwandfrei, auch wenn länger kein Neustart durchgeführt wurde.
Mobilfunk | 2G: B2/3/5/8 3G: B1/2/4/5/6/8/19 4G-FDD: B1/2/3/4/5/7/8/18/19/20/26/28/66 4G-TDD: B38/40/41/42/48 5G: n1/2/3/5/7/8/20/28/38/40/41/66/77/78/48 |
WLAN | WLAN 802.11a/b/g/n/ac/ax/be (Wi-Fi 6/6E/7) |
Bluetooth | Bluetooth 6.0 Dual Bluetooth |
NFC | Ja (mit Google Pay) |
Dual SIM | Dual Nano SIM Kein eSIM |
Positionsbestimmung | GPS: L1 + L5 | BDS: B1I+B1C+B2a | Galileo: E1 + E5a | GLONASS: G1 | QZSS: L1+L5 | NavIC: L5 |
Die Mobilfunkausstattung des Poco F7 umfasst ein 5G-Modem. Bei der Empfangsqualität zeigt sich das günstigere Modell etwas schwächer als sein Pro-Pendant. Besonders bei den höherfrequenten 5G-Bändern macht sich dieser Unterschied bemerkbar. Während das F7 Pro auch in Gebäuden regelmäßig 5G+ empfängt, liefert das Poco F7 meist nur langsameres 5G, wobei die Signalstärke oftmals auch einen Balken weniger ausweist.
Entsprechend fallen die Datenraten innerhalb von Gebäuden meist geringer aus. Unter optimalen Bedingungen im Freien mit 5G+-Verbindung erreicht das Poco F7 jedoch nahezu identische Übertragungsgeschwindigkeiten wie das teurere Schwestermodell. Im Test mit dem o2-Netz messen wir Werte von etwa 230Mbit/s im Download und 43Mbit/s beim Upload. Die SIM-Kartenunterstützung beschränkt sich auf Dual-Nano-SIM. Eine eSIM-Option steht wie schon beim Pro-Modell nicht zur Verfügung.
Die WLAN Konnektivität des Poco F7 bietet Zukunftssicherheit durch Wi-Fi 7-Kompatibilität. Im Praxistest mit Wi-Fi 6 zeigt sich jedoch ein spürbarer Unterschied zum Pro-Modell: Mit derselben Fritz!Box 6660 Cable erreicht das Poco F7 in direkter Router-Nähe 471Mbit/s Nettodurchsatz - etwas mehr als die Hälfte der Pro-Variante. Die 5GHz-Empfangsqualität erweist sich dennoch als sehr zufriedenstellend. Selbst ein Stockwerk unterhalb des Routers bleibt die Verbindung stabil und liefert noch sehr gut 203Mbit/s Nettobandbreite.
Bei der Bluetooth-Ausstattung setzt das Poco F7 einen drauf und implementiert den neueren 6.0-Standard statt Bluetooth 5.4 beim Pro-Modell. Die Funkreichweite zeigt sich tadellos und erstreckt sich problemlos über mehrere Zimmer. Erfreulich ist auch die störungsfreie Parallelnutzung mit WLAN-Verbindungen. Für bargeldloses Bezahlen und andere Zwecke steht NFC zur Verfügung, was sich auch für Google Pay nutzen lässt.
Die GPS-Performance des Poco F7 zeigt sich von einer guten Seite. Der erste Fix dauert nur wenige Sekunden und das Smartphone bindet in der Regel über 50 Satelliten ein. Auch unter erschwerten Bedingungen wie widrigen Wetterverhältnissen, im Fahrzeuginneren oder zwischen Gebäuden bleibt die Empfangsqualität hervorragend. Bei praktischen Anwendungen wie Navigation oder GPS Tracking zeigen sich keine Schwächen. Die Positionsgenauigkeit ist so präzise, dass Wechsel der Straßenseite zuverlässig dokumentiert werden, auch wenn das Gerät in der Hosentasche verstaut ist.
Lautsprecher | Stereo (Rahmen unten + Telefonhörer) |
Noise Cancelling Mikrofon | Ja (Rahmen oben) |
Weitere Merkmale | VoLTE & VoWiFi, laut Xiaomi auch VoNR, Dolby Atmos oder Xiaomi Sound mit Systemequalizer & Presets |
Das Poco F7 verfügt über ein asymmetrisches Stereo-Setup, da der obere Rahmen keine eigenständige Lautsprecheröffnung besitzt und stattdessen der Telefonhörer genutzt wird. Dennoch ist der Stereo-Klang deutlich hörbar und trägt zu einem räumlicheren Hörerlebnis bei. Die Klangqualität bewegt sich auf ordentlichem Niveau, wobei der Bassbereich noch etwas Luft nach oben hat. Das Klangbild wirkt insgesamt sehr ähnlich zum F7 Pro. Positiv hervorzuheben ist die beachtliche Maximallautstärke, bei der die Audioqualität größtenteils gut bleibt bleibt. Für die Klangoptimierung stehen sowohl Dolby Atmos als auch Xiaomi Sound bereit, die sich jeweils über integrierte Equalizer individuell anpassen lassen.
Bei der Gesprächsqualität liefert das Poco F7 rundum überzeugende Resultate. Die Audioübertragung zeigt sich beidseitig klar und natürlich. Die Hörerlautstärke kann bei Bedarf deutlich aufgedreht werden, wodurch auch in lauten Umgebungen komfortable Telefonate möglich sind. Hintergrundlärm wird ordentlich unterdrückt und erreicht den Gesprächspartner nur geringfügig. Das Smartphone beherrscht sowohl VoLTE als auch VoWiFi, was bides im o2 Netz einwandfrei funktioniert hat. Zusätzlich ist laut Xiaomi-Website (FAQ Bereich) Vo5G bzw. VoNR implementiert, wobei sich in den Geräteeinstellungen keine dedizierte Konfigurationsoption dafür findet.
Hauptkamera | Haupt: 50MP Sony IMX882 f/1.5 OIS Ultrawide: 8MP OmniVision OV08 f/2.2 ohne AF Video: 4k60 / 4k30 HDR: HDR10+ Video bis 4k30 mit der Hauptlinse Codec: H.264 / H.265 (HEVC) |
Frontkamera | 20MP OmniVision OV20B f/2.2 Video: FHD60 / FHD30 HDR: HDR10+ Video bis FHD60 Codec: H.264 / H.265 (HEVC) |
Blitz | Eine LED mit breiter Linse |
Fokus | PDAF + CDAF Hybrid |
Slow Motion | FHD120 / FHD240 (HSR) FHD 960 (kein HSR) |
Die Kamera-Ausstattung vom Poco F7 ähnelt sehr stark jener im Poco F7 Pro. Anzahl und Auflösung der Kameras ist identisch und sogar die Sensoren der Front- und Ultrawide-Kameras sind dieselben. Eine Änderung gibt es allerdings bei der Hauptlinse, welche beim Poco F7 auf einen Sony IMX882 setzt, wohingegen beim Pro-Modell ein Light Fusion 800 zum Einsatz kam. Optische Bildstabilisierung (OIS) bietet auch das Poco F7 und hat außerdem einen etwas größeren Blendenwert von f/1.5.
Wie sich das Poco F7 beim Fotografieren in verschiedenen Alltagssituationen schlägt, schauen wir uns im Folgenden genauer an. Alle Testbilder wurden - sofern möglich - ohne KI-Optimierungen sowie mit aktivem Auto HDR aufgenommen. Am Ende des Kapitels könnt ihr euch alle Fotos im Original herunterladen. Das Paket enthält auch noch weitere Bilder, die hier im Testbericht nicht eingebunden sind.
Im Standardmodus erzeugt das Poco F7 mit Pixel Binning Aufnahmen mit 12MP Auflösung. Im Vergleich zum F7 Pro zeigt die Hauptlinse hier eine deutlich schlechtere Schärfe bei Distanzaufnahmen, wo die Bilder deutlich weicher wirken. Feine Texturen, etwa auf Fassaden oder Naturdetails, erscheinen im Vergleich deutlich verwaschener und verlieren an Definition. Bei geringerem Motivabstand passt die Bildschärfe und Detaildarstellung. In Räumen wirken die Aufnahmen insgesamt gut und zeigen keinen dramatischen Qualitätsverlust und wenig Rauschanteil.
Die Farbwiedergabe ist im Großen und Ganzen überzeugend und ist weitgehend natürlich. Grüntöne in der Natur oder das Blau vom Himmel wird nie übertrieben gesättigt dargestellt. Insgesamt überzeugt die Kamera hier mehr als jene vom F7 Pro, welche ja eine recht gesättigte Bonbon-Optik erzeugt. Bei dominierenden Farben im Motiv - z.B. Grün - kann der Weißabgleich bei Hauttönen jedoch leicht daneben liegen, was dann für einen leichten Grünstich sorgt. Unten im ersten Bild mit dem Pilz lässt sich das ganz gut erahnen. Da dieses Problem jedoch nicht gehäuft auftritt, stört das am Ende nicht so sehr.
Der Autofokus arbeitet grundsätzlich zuverlässig, auch bei kleineren Motiven oder wenn es mal schnell gehen muss ("point and shoot"). Bei bewegten Objekten liefert die Kamera stabile und scharfe Ergebnisse, solange die Lichtverhältnisse gut sind. OIS sorgt für den Ausgleich von Wacklern und hilft, das Motiv im Fokus zu behalten. Die Fokus- und Auslösezeiten sind angenehm kurz. Bei Nahaufnahmen entsteht ein deutlicher Bokeh-Effekt, der die Tiefenschärfe überzeugend betont.
Der 50MP Modus vom Poco F7 lässt Aufnahmen detaillierter und schärfer erscheinen. Das gilt auch für die Landschaftsaufnahmen. Ganz beseitigen kann der Modus die Detailschwäche allerdings nicht, sodass feine Texturen auf die Distanz weiterhin etwas verwaschen erscheinen. Der Dynamikumfang der Kamera bleibt auch im 50MP Modus recht gut und schwierige Lichtverhältnisse meistert die Kamera auch mit voller Auflösung gut. An der Farbdarstellung ändert der 50MP Modus nichts, sodass auch diese Bilder weiterhin sehr natürlich daherkommen.
Beim Digitalzoom kann das Poco F7 nicht mit dem F7 Pro mithalten. Die schwächere Detaildarstellung der Hauptkamera macht sich hier deutlich bemerkbar. Bei Landschaftsaufnahmen fällt der Qualitätsverlust in der Regel recht groß aus, sodass diese Bilder mit Digitalzoom relativ verwaschen und unscharf aussehen. Mehr als Schnappschüsse sollte man da nicht erwarten. Auch bei Nachtaufnahmen mit Zoom ist ein deutlicher Qualitätsverlust mit sehr weichen Texturen und teils auch deutlichem Rauschanteil sichtbar. Gut schlägt sich der Digitalzoom aber bei gut ausgeleuchteten Aufnahmen im Nahbereich, wo der Qualitätsverlust deutlich geringer ausfällt.
Beim Poco F7 besteht der Blitz, auch wenn es mit der langgezogenen Öffnung anders aussieht, nur aus einer LED. Trotzdem schneidet das Modell besser als die Pro-Variante ab. Letztere hatte ja stark mit Fehlfarben und Überbelichtung zu kämpfen. Das Poco F7 liefert hingegen auch mit Blitz eine recht natürliche Farbdarstellung mit besserem Weißabgleich und auch der Kontrast der Aufnahmen wirkt ansprechender. Zudem gibt es auch bei Nahaufnahmen oder Aufnahmen von reflektierenden Motiven keine Überbelichtung. Die Blitzfotos zeigen eine gute Schärfe mit akzeptablem Rauschanteil und auch die Reichweite fällt gut aus. Kleinere Räume kann das Handy gut ausleuchten.
Bei den Nachtfotos aktiviert das Poco F7 den Night Mode automatisch, sodass man sich um nichts weiter kümmern muss. Was die Ergebnisse betrifft, zeigt sich im Vergleich zum F7 Pro dasselbe Bild wie bei den Tageslichtaufnahmen. Die Bildschärfe bzw. Detaildarstellung auf Distanz fällt beim Poco F7 merklich schlechter aus als beim Pro-Modell. Dafür glänzt das Poco F7 auch bei Nachtaufnahmen mit einer erheblich besseren Farbdarstellung, die meist sehr dicht an der Realität liegt. Der Dynamikumfang im Bereich von Lichtquellen fällt beim Poco F7 geringfügig schlechter aus, was aber kaum ins Gewicht fällt. Die Lichtausbeute an sich ist vergleichbar mit dem Pro-Modell.
Im Pro-Modus seiner Kameras hat Xiaomi derzeit ein eindeutiges Problem mit der Software. Das hat sich schon beim sündhaft teuren Xiaomi 15 Ultra gezeigt und auch das Poco F7 Pro hat zuletzt im Test keine guten Ergebnisse liefern können. Beim Poco F7 sieht es nicht anders aus. Die Halbautomatik des Pro Modus ist weder in der Lage, den ISO-Wert korrekt zu setzen, noch findet sie den richtigen Fokus. Vor allem bei sehr dunklen Motiven erzeugt die Software dadurch komplett überbelichtete und unscharfe Aufnahmen. Für gelungene Bilder mit Langzeitbelichtung (bis 30 Sekunden sind möglich), muss man deshalb zwingend alle Einstellungen manuell setzen.
Die Ultrawide-Kamera des Poco F7 nutzt denselben 8MP-Sensor mit festem Fokus wie das Pro-Modell. Entsprechend überrascht es nicht, dass es hier keine größeren Unterschiede gibt. Die Farbwiedergabe fällt zwar auch hier beim Poco F7 etwas besser / realitätsnaher aus, doch ansonsten gleichen sich die Bilder. Die Bilder wirken deutlich verwaschen, sodass man es hier weiterhin nur mit einer Schnappschuss-Kamera zu tun hat.
Bei Nachtfotos liefert die Ultrawide-Kamera des Poco F7 wie schon beim Pro-Modell solide Schnappschüsse, wenn der Nachtmodus aktiv ist. Die Farben fallen hier abermals etwas weniger gesättigt und somit natürlicher als beim Pro-Modell aus.
Der Portrait Modus des Poco F7 liefert dieselbe gute Leistung wie schon beim F7 Pro. Die Konturen und räumlichen Verhältnisse werden präzise erkannt, selbst bei anspruchsvollen Motiven mit komplexen Details. Der künstlich erzeugte Bokeh-Effekt präsentiert sich natürlich und zaubert ansprechende Lichtkreise ins Bild. Auch die abstandsabhängige Variation der Effektstärke wird vom System umgesetzt. Die Farben wirken beim Poco F7 abermals etwas natürlicher.
Das Fehlen einer dedizierten Makro-Kamera ist beim Poco F7 abermals kein Nachteil. Auch wenn der Digitalzoom der Hauptkamera nicht so gut optimiert wurde wie beim F7 Pro, liefert das F7 trotzdem sehr schöne Makro-Aufnahmen und bildet hier auch feine Details sehr scharf ab. Auszusetzen gibt es hier also unterm Strich nichts.
Die 20MP Frontkamera vom Poco F7 entspricht technisch dem Pro-Modell und unterscheidet sich in der Praxis auch kaum von diesem. Sie liefert bei Tageslicht scharfe und detaillierte Selfies mit natürlichen Farben und anständigem Dynamikumfang. Auch innerhalb von Räumen bleibt die Bildqualität gut. Bei Nachtaufnahmen liefert die Frontkamera im Poco F7 allerdings etwas weichere Bilder als das Pro-Modell. Hier scheint es also Unterschiede in der Software-seitigen Verarbeitung zu geben oder der andere Kamera ISP des Snapdragon 8s Gen 4 macht sich an der Stelle negativ bemerkbar. Der Bildschirm Blitz hellt Nachtaufnahmen etwas auf, liefert aber nur geringfügige Qualitätsvorteile.
Beim Filmen muss man beim Poco F7 auf 8k Unterstützung verzichten. Wer darauf Wert legt, muss zum Pro-Modell greifen. 4k60 beherrscht das Smartphone allerdings mit der Hauptlinse. Qualitativ liefert die Kamera bei Tageslicht anständige Aufnahmen mit guter Stabilisierung dank OIS. Bei Nacht sehen die Videos qualitativ schlechter aus als beim Pro-Modell. Störend ist, dass die Kamera in Videoaufnahmen beim Laufen ein permanentes, starkes Fokuspumpen zeigt. Hierbei handelt es sich um einen Bug, welcher derzeit leider fast alle Xiaomi Handys plagt und warum auch immer nicht behoben wird. Das F7 Pro hat den Bug im Test ebenfalls gezeigt.
Die Ultrawide-Kamera kann bis FHD30 filmen, liefert aber wie schon bei den Fotos keine wirklich gute Bildqualität. Bei der Frontkamera unterstützt das Poco F7 wie schon das F7 Pro Videos bis maximal Full HD und 60fps. Die Videos zeigen eine solide Bildqualität mit guter EIS-Stabilisierung. Die Audioqualität ist in allen Aufnahmen überzeugend. HDR Videos unterstützt das Poco F7 in HDR10+, wobei die Hauptlinse bis 4k30 und die Frontkamera bis FHD60 unterstützt wird. Damit liegt das Poco F7 hier vor dem F7 Pro, welches im Testzeitraum mit der Frontkamera keine HDR-Videoaufnahme unterstützt hat.
Bei Slow Motion Videos liegt das Poco F7 hingegen leicht zurück. Der Modus für HD1920 fehlt dem Smartphone. Unterstützt wird maximal FHD960 ohne HSR und Tonspur oder FHD120 sowie FHD240 mit HDR und Tonspur.
Kapazität (Angabe) | 6.500mAh |
Kapazität (Gemessen) | 6.433mAh |
Wechselbar | Nein |
Ladetechnologie | 90W Xiaomi HyperCharge (USB-C) Netzteil nicht im Lieferumfang enthalten Reverse Charge bis 22,5 Watt Kein Wireless Charging |
Der Akku ist beim Poco F7 leider deutlich kleiner als beim chinesischen Pendant, dem Redmi Turbo 4 Pro. Dieses kommt mit satten 7.550mAh daher, wohingegen das Poco F7 nur mit einem 6.500mAh Akku ausgestattet ist. Grund dafür sind regulatorische Probleme innerhalb Europas bezüglich Smartphones mit größeren Akkus. Immerhin ist der Akku vom Poco F7 aber 500mAh größer als der im Poco F7 Pro.
Ob man das merkt, sei allerdings mal dahingestellt. In der Statistik aus der Alltagsnutzung mittels AccuBattery kommt das Poco F7 zwar auf etwa eine Stunde mehr Screen-On Zeit und auch auf einen höheren Wert bei der Mischnutzung sowie dem Standby-Betrieb, doch darf man dabei nicht vergessen, dass das Display vom Poco F7 im Gegensatz zum Pro Modell geringfügig weniger HBM-Helligkeit bietet und auch kein permanent aktives Always-On Display unterstützt. Ein guter Teil des Vorsprungs dürfte diesem Umstand geschuldet sein.
In jedem Fall ist die Akkulaufzeit vom Poco F7 aber sehr gut. Zwei Tage Laufzeit ohne Nachladen waren bei relativ intensiver Nutzung die Regel. Auch beim Betrieb mit Spielen und viel GPS sowie Kamera-Nutzung kommt man ohne Mühe durch den Tag bis in die Nacht hinein. Von daher ist der im Vergleich zur China-Version kleinere Akku durchaus zu verschmerzen.
Erfreulich ist auch, dass Xiaomi kein Downgrade beim Fast-Charging vorgenommen hat. Das Poco F7 bietet genau wie das Pro-Modell Unterstützung für 90 Watt HyperCharge über USB-C. Die Betonung liegt aber auch hier auf "Unterstützung", denn mitgeliefert wird das passende Netzteil in Deutschland nicht. Dieses kann separat für 40 bis 60 Euro erworben werden. Was die Ladezeit betrifft, dauert das Aufladen von 20 auf 75% etwa 22 Minuten. Von 20 auf 100% vergehen etwa 36 Minuten. Das sind jeweils etwa 2 Minuten mehr als beim Pro-Modell mit dem kleineren Akku.
Insgesamt hat sich das Poco F7 im Alltagseinsatz als recht gutes Gesamtpaket entpuppt. Bei der Kaufentscheidung sollte man sich jedoch genau überlegen, was man braucht. Das F7 ähnelt dem F7 Pro (zum Test) doch sehr stark und ist, was die Bestpreise angeht, nur etwa 20 Euro günstiger. Ob es sich lohnt, die paar Euro zu sparen, hängt wie so oft von den persönlichen Vorlieben ab.
Wer 3D Grafikleistung für Spiele und eine farbtreue Kamera bevorzugt, wird beim Poco F7 tendenziell besser aufgehoben sein. Liegt der Fokus hingegen auf einem insgesamt leistungsfähigeren Prozessor - also auch mit Blick auf CPU- und Compute-Leistung - sowie einer Kamera, die schärfere Bilder liefern kann, wäre das Poco F7 Pro zu bevorzugen. Was den etwas größeren Akku vom Poco F7 angeht, liefert dieser im Alltagsgebrauch etwa eine Stunde mehr Betriebsdauer. In der Praxis dürfte das für viele kaum einen großen Unterschied ausmachen. Wer auf einen exzellenten Mobilfunkempfang Wert legt, sollte auch lieber zum F7 Pro greifen, denn das Poco F7 zeigt beim 5G Empfang vor allem in Gebäuden bei den höheren Frequenzen deutliche Schwächen.
Bis das Poco F7 zu einem echten Schnäppchen wird, müssen die Preise noch etwas absinken. Zwischen 290 und 310 Euro dürfte für das Gesamtpaket der Sweet-Spot liegen. Eine preisgünstigere Alternative zum Poco F7 wäre noch das Poco X7 Pro (zum Test), welches im Rahmen von guten Angeboten mittlerweile schon ab unter 250 Euro zu haben ist. Das Modell bietet in vielen Bereichen eine sehr ähnliche Ausstattung mit nochmal etwas weniger Leistung beim Prozessor (Dimensity 8400, 1,65 Millionen im Antutu). Verzichten muss man hier allerdings auf den Metallrahmen.
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