Das Ulefone Be Pro im Test

Das Ulefone Be Pro im Test

Wenn man sich aktuelle 64-Bit Smartphones aus China aufzählen lässt, dann ist das Ulefone Be Pro garantiert mit dabei. Ulefone hat mit dem Handset wirklich einen Volltreffer gelandet und eines der günstigsten Phablets mit dem MT6732 Einsteiger-SoC von Mediatek auf den Markt gebracht. Das Gerät glänzt durch eine sehr ausgewogene Ausstattung und ein schickes Design.

Obwohl Ulefone noch nicht sehr lange unter dem eigenen Namen am Markt vertreten ist, wurde die Marke bis jetzt sehr gut von Chinaphone-Fans aus aller Welt angenommen. Das Be Pro war garantiert einer der wichtigsten Gründe für diesen Erfolg, denn es war einfach zur rechten Zeit da. Am Smartphone-Markt geht es oft darum, den richtigen Moment abzupassen und dann zu liefern. Doch bei allem Erfolg, das Ulefone Be Pro hat bisher auch einstecken müssen. So zum Beispiel, als bekannt wurde, dass statt einer 13 Megapixel Sony Kamera eine 8 Megapixel Omnivision Kamera zum Einsatz kommt.

Doch muss es auch in meinem Test einstecken können? Genau das werde ich euch in diesem Testbericht verraten, denn ich durfte das Ulefone Be Pro nun schon seit über zwei Wochen testen. Dabei hat es mich eine Woche als Alltagsgerät begleiten dürfen, was viele Stärken, aber auch ein paar Schwächen ans Tageslicht befördert habt. Genug der Einleitung: Lets-a-go!

 

Ulefone Be Pro - Unboxing

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Beim Auspacken des Ulefone Be Pro war ich sofort positiv überrascht. Erwartet habe ich eine 0815-Verpackung, was aber absolut nicht der Fall ist. Das Phablet befindet sich in einem weißen Karton mit silbernem Ulefone-Logo, um den sich eine rote Linie im unteren Bereich zieht. Das wirkt zwar schlicht, aber dennoch elegant und edel. Auf der Rückseite befindet sich ein kleiner Sticker mit den Spezifikationen, auf dem sich keine signifikanten Schreibfehler oder falsche Angaben befinden. Hebt man den Deckel der Box ab, dann grinst einen sofort das in Folie verpackte Smartphone an. Darunter kommt eine Schutzfolie zum Vorschein, welche Speziell auf das Smartphone zugeschnitten ist. Darunter wiederum befindet sich ein Trennelement. Hat man dieses entfernt, kommen zwei weitere, weiße Boxen und ein recht dickes Benutzerhandbuch in roter Farbe zum Vorschein. In den Boxen befinden sich das Micro USB Kabel und das Netzteil des Smartphones, was auch auf den Boxen aufgedruckt ist. Beim Ladegerät handelt es sich um ein EU Netzteil mit 1A Ausgangsstrom. Insgesamt macht die Verpackung einen sehr guten, hochwertigen Eindruck, wie man ihn nicht unbedingt im Bereich von unter 200€ gewohnt ist.

Design

Das Ulefone Be Pro wird von sehr vielen als OnePlus One Kopie gehandelt, was ich irgendwie nicht so ganz verstehen kann. Klar, die Umrisse und auch Teile vom Design-Konzept haben eine gewisse Ähnlichkeit, aber von einer Kopie ist das Ulefone Be Pro meilenweit entfernt - meine Meinung. Gehe ich rein nach der Optik, dann gefällt mir das Ulefone Be Pro äußerst gut. Das Smartphone besteht quasi aus drei Schichten. Die Basis bildet ein weißes Backcover, welches sich ganz ähnlich wie das Silk White Cover des OPO anfühlt, dann folgt eine silberne Platte, welche aussieht wie Metall, klingt wie Metall, aber sich nicht so anfühlt, in welcher die Hardwaretasten (Lautstärke, Ein / Aus) und Anschlüsse eingelassen sind, und zu guter letzt liegt hier das Display auf, eingefasst in einen schwarzen Rahmen aus Kunststoff, aber etwas nach innen versetzt. Der Aufbau ist also fast identisch wie beim OnePlus One, aber die einzelnen Designelemente sind sehr unterschiedlich ausgeführt. Der Metallrahmen (ich nenne ihn mal so, auch wenn ich mir nicht sicher bin um welches Material es sich hier handelt), ist hier zum Beispiel nach Oben hin leicht abgeflacht, was optisch ein echtes Highlight ist. Die Rückseite wird von einem Ulefone Logo und der Kamera sowie der Öffnung für den Lautsprecher im unteren Bereich dominiert. Die Kamera sieht übrigens besonders schick aus, da um diese herum ein nach innen abgeflachter Metallring angebracht wurde. Das sorgt für sehr schöne Lichtreflexe, was gerade das weiße Modell verdammt edel wirken lässt. Die Rückabdeckung kann man übrigens abnehmen, um an die beiden SIM Slots (Normal + Micro) und den Micro SD Slot zu kommen. Der Akku kann ebenfalls gewechselt werden. Was mir hier positiv aufgefallen ist: Der Innenraum wirkt auch hier für die Preisklasse verdammt aufgeräumt und hochwertig. Sogar LDS Antennen werden verwendet, was die Empfangsleistung deutlich verbessert. Hier muss ich den Hut vor Ulefone ziehen, denn so etwas sieht man vor allem im Bereich von unter 160€ nur ganz selten.

Update: Mittlerweile bin ich mir zu 100% sicher, dass es sich beim Rahmen um echtes Metall handelt. An Plastik würde schließlich keine statische Entladung erfolgen.

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Friede, Freude, Eierkuchen ist aber dennoch nicht angesagt, denn ich habe auch ein paar Kritiken abzugeben. Den Beginn macht die Front, welche ein paar Defizite aufweist. Zum einen ist die Status LED hier viel zu tief unter dem Glas angebracht, sodass man diese nur erkennen kann, wenn man fast von oben auf das Gerät sieht. Aus steileren Blickwinkeln bemerkt man zumeist nicht, dass die LED blinkt. Weiterhin fehlt mir eine Beleuchtung der Touch-Buttons. Bei vielen Smartphones findet man diese zwar im dunkeln intuitiv, doch beim Ulefone Be Pro ist das (zumindest bei mir) definitiv nicht der Fall. Im Dunkeln drücke ich da irgendwie immer wieder daneben, und das nervt auf Dauer. Ein weiterer Kritikpunkt ist die stark gewölbte Rückseite. Eine Bedienung des Smartphones, während es auf dem Tisch liegt, ist damit quasi unmöglich. Das Handset wippt ständig nach links und rechts. Nervtötend! Weiter geht es dann mit den Hardware Tasten, welche definitiv zu leichtgängig sind. Nimmt man das Ulefone Be Pro hoch, und hat dabei einen Finger auf einer Taste, dann wird diese zu 100% ausgelöst. Das führt auch dazu, dass man das Phablet in der Hosentasche gerne mal versehentlich aktiviert. Hier sollte definitiv in Form einer gewissen Schwergängigkeit nachgebessert werden. Der letzte Kritikpunkt sind die Abmessungen. Selbst für ein 5,5" Phablet ist das Ulefone Be Pro riesig, was ich euch ja schon im Video Review zum Jiayu S3 im Vergleich gezeigt habe. Die Größe rührt daher, dass Ulefone von Haus aus recht dicke Ränder um das Display platziert hat, und sich dazu dann noch der Rest des Gehäuses gesellt, welches ja etwas über das Panel selbst hinaussteht. Das war beim OnePlus One schon ein echter Designfehler, tritt hier aber noch stärker zu Tage. In Zahlen ausgedrückt haben wir es hier mit 156,5 x 78 x 10,3mm zu tun. Das Gewicht ist dafür mit 166g absolut in Ordnung. Mein Zwischenfazit: Verarbeitung top, Größe und Designfehler flop.

Display

Irgendwie verstehe ich nicht ganz, was Ulefone sich bei der Entwicklung des Be Pro gedacht hat. Ich bin ja bekennender Phablet Fan, aber an sich macht es für mich wenig sinn ein dermaßen großes Gerät zu basteln, und es dann nur mit einem 720p Panel auszustatten. Mittlerweile arbeiten die Jungs / Mädels ja an einer kleineren Variante, aber warum hat man das Be Pro nicht von Anfang an kleiner gemacht? Mit einem 5" Panel wäre nicht nur die Größe des Smartphones deutlich angenehmer, sondern auch die Bildqualität besser. Ich will nun nicht behaupten, dass das Ulefone Be Pro ein schlechtes Display hätte, denn für ein 720p Panel auf 5,5-inch ist das Ergebnis noch immer absolut akzeptabel - aber man merkt es halt einfach. Pixel sieht man zwar bei normalem Abstand noch keine, aber das Bild ist einfach unschärfer und kontrastärmer als bei einer höheren Pixeldichte.

Wie auch immer, ein ganz dickes Lob muss ich Ulefone hier dennoch aussprechen, denn softwaretechnisch wurde hier großes geleistet: Das Ulefone Be Pro bietet eine vollständige, funktionsfähige Implementierung von Mediatek's Miravision. Das bedeutet, dass ihr nicht nur die Farbtemperatur nach den eigenen Bedürfnissen anpassen könnt, sondern auch Zugriff auf die "Smart Contrast" Funktion habt, welche die Bildqualität massiv verbessert. Zusätzlich schont diese Technologie noch den Akku, denn die Hintergrundbeleuchtung wird in Echtzeit an den Bildschirminhalt optimiert. Vereinfacht ausgedrückt, wird die Helligkeit reduziert, je mehr Schwarzanteil im gerade dargestellten Inhalt vorhanden ist. Weiterhin erkennt das Smartphone automatisch, wann man gerne die volle Helligkeit haben möchte, was z.B. beim Ausführen der Kamera oder Galerie App der Fall ist. Die maximale Helligkeit ist übrigens sehr hoch, was die Ablesbarkeit im Freien verbessert. An High-End-Panels kommt es dann aber doch nicht heran, eben wegen dem etwas schlechteren Kontrast.

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Den Touchscreen muss ich auch nochmal kurz anreißen, und auch hier Kritik in den Raum werfen. An sich ist der Touchscreen nicht schlecht, geht mir aber (obwohl keine Schutzfolie vorhanden ist), beim Tippen gehörig auf den Zeiger. Es passiert, vor allem wenn man schnell tippt, immer wieder, dass der Touchscreen einfach nicht reagiert. Überhaupt muss man recht viel Druck ausüben, damit eingaben zuverlässig erkannt werden. Ich für meinen Teil bezweifle stark, dass es sich hier um ein Hardware Problem handelt. Vielmehr liegt der Hund in der Software bzw. der Firmware des Touch Controllers begraben. Das Problem zieht sich auch durchweg durch alle Be Pro Geräte, da sich über derlei Auffälligkeiten schon zahlreiche Nutzer beschwert haben. Bleibt zu hoffen, dass dieser Bug mit dem Update auf Lollipop behoben wird, welches für Mitte des Monats angekündigt wurde.

Performance

Das Ulefone Be Pro ist das zweite Handset mit dem MT6732 Chipsatz, allerdings das erste mit der 1,5GHz Version, welches ich in der Hand halten darf. Um das noch einmal ins Gedächtnis zu rufen: Der MT6732 ist der Einsteiger SoC des aktuellen 64-Bit Line-Ups von Mediatek. Vergleichen kann man den Chip mit dem Snapdragon 410, wobei auch hier der Mediatek Chip etwas leistungsfähiger ist und damit die bessere Performance zu bieten hat. Besonders gefallen hat mir diesmal, dass der Chip im Ulefone Be Pro sein ganzes Potential auch wirklich entfalten kann. Hier wird dieser nämlich mit 2GB RAM kombiniert, was für ausreichend Spielraum bei Multitasking sorgt. Im Alltag schlägt sich das Ulefone Be Pro dementsprechend gut. Wer noch die Micro-Ruckler und "Verschnaufpausen" der alten Mediatek SoCs gewohnt ist, der wird hier besonders positiv überrascht sein, denn das Phone reagiert schon extrem Snappy auf Eingaben, und das auch bei mehreren geöffneten Apps. Da sind auch große Webseiten mit viel Java Script oder Responsive Design kein Problem mehr. Alles funktioniert butterweich, so wie man das haben möchte, aber wohl nicht von einem Einsteiger-Chipsatz erwarten würde. Das gilt natürlich auch für Spiele, denn aktuell gibt es nichts, was auf dem Chip nicht laufen würde - zumindest von der Performance her.

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Software

Hier darf ich mich kurz fassen, denn viel gibt es nicht zu berichten. Ulefone liefert hier ein Vanilla Android in der Version 4.4.4 ab, welches ohne großartige Anpassungen auskommt und auch keine Bloatware mitliefert. An Funktionen gibt es sämtliche Off-Screen Gesten, eine Gestenkontrolle für die Gallerie, welche wie so oft natürlich nicht richtig funktioniert, Mediatek HotKnot und eine Funktion den Blitz als Benachrichtigungs-LED zu verwenden, was angesichts der Positionierung der eigentlichen Status LED gar keine so üble Idee ist. Ein OTA Updater ist ebenfalls integriert, welcher von Ulefone auch aktiv genutzt wird. Zwei Updates gab es bisher, seit ich das Gerät vor etwas über zwei Wochen erhalten habe. Bugs oder Performance Probleme gibt es bei dem System keine, abgesehen von der Inkompatibilität mit dem Spiel Dead Trigger 2. Der Fehler zieht sich aber durch alle MTK 64-Bit Smartphones und wird hoffentlich bald behoben, denn so langsam setzt hier der Entzug ein.

Etwas unschön, aber nicht weiter schlimm ist, dass verschiedene Virenscanner beim Ulefone Be Pro Alarm schlagen. Hier wird eine App erkannt, welche eine SMS mit der Telefonnummer und IMEI Nummer des Geräts nach China senden möchte. Darüber muss man sich allerdings keine Sorgen machen, denn dies geschieht nur, wenn sich das Telefon innerhalb von China befindet. Diese als Trojaner eingestufte App findet man leider auf vielen Chinaphones.

Empfang

Ich sage es ja nicht gerne, aber das Ulefone Be Pro hat mich hier ein bisschen enttäuscht. Ich sage bewusst "ein bisschen", denn die Empfangsleistung ist alles andere als schlecht, aber dafür, dass Ulefone hier auf LDS Antennen setzt, ist der Empfang vergleichsweise schlecht. Wir bewegen uns hier also definitiv nicht auf High-End-Niveau, was dem Smartphone aber auch verziehen sei, denn der Preis bewegt sich bekanntlich auf einem deutlich niedrigeren Niveau als ein High-End-Smartphone. Im Endeffekt bedeutet das, dass ihr mit dem Ulefone Be Pro durchschnittliche Ergebnisse erreichen werdet was den Empfang von 2G / 3G und 4G Netzen angeht. Apropos 4G: LTE unterstützt das Ulefone Be Pro auch auf dem Band 20 (800MHz) und ist damit auch in ländlichen Gebieten funktionsfähig. Aber auch wenn die Empfangsqualität nicht ganz so gut ist, hatte ich persönlich nie großartig Probleme mit dem Smartphone. Lediglich in Gebieten mit ohnehin schon schlechtem Empfang, kann es ab und an mal zu Aussetzern kommen. Die Sprachqualität wird dadurch nicht eingeschränkt.

Etwas mehr enttäuscht hat mich der WLAN Empfang. Hier macht sich die etwas niedrigere Signalstärke schon deutlicher bemerkbar, denn bewege ich mich im unteren Stockwerk des Hauses, bricht die Verbindung zum Router im mittleren Stockwerk ab und an ab. Hier muss ich mich dann schon zu meinem zweiten Router im Erdgeschoss verbinden, um eine problemlose Verbindung zu gewährleisten. Das nervt ein wenig und kann zum Problem für diejenigen werden, welche keinen zweiten Router oder WLAN Repeater zur Hand haben.

Absolut zufriedengestellt hat mich dafür die GPS Performance. Auch der MT6732 unterstützt GPS, A-GPS, GLONASS und Beidou, genau wie der MT6752 und die Konkurrenz von Qualcomm und Co. Der erste Fix kam binnen 10 Sekunden zu stande und nach ca. 30 Sekunden kamen dann auch die ersten GLONASS Satelliten dazu. Mittlerweile bekomme ich binnen 7 Sekunden einen Fix mit 15 Satelliten und 1 Meter Genauigkeit. Bei optimalen Bedingungen (Wetter, Häuser) werden es dann auch mal 23 Satelliten. Ein Tracking und Navigationstest verlief völlig Problemlos. Eine MASSIVE Verbesserung gegenüber den alten Mediatek Chipsätzen!

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Audioqualität

Like! Der interne Lautsprecher vom Ulefone Be Pro ist alles andere als übel. Ausreichend laut, eine leichte Basswiedergabe, kein Übersteuern. Nicht perfekt, aber absolut akzeptabel. Wer das Phablet rootet kann dann mit Viper4Android noch mehr herausholen. Aktiviert man die Funktionen "Volume Booster" und "Speaker Optimization", dann klingt das Smartphone nochmal eine ganze Ecke besser. Wenn es doch nur immer so wäre. Auch die Klangqualität über den Kopfhöreranschluss ist mit meinen Xiaomi Pistons astrein. Es gibt keine Störgeräusche oder Rauschen. Dennoch muss ich (leider) schon wieder meckern: Ulefone hat hier einen kleinen Fehler gemacht, was die Abmessungen der 3,5mm Klinkenstecker betrifft. Vor der Buchse befindet sich nämlich der Metallrahmen, und das wurde nicht bedacht. Resultat: Nicht alle Kopfhörer werden mit dem Smartphone funktionieren. Die Steckerlänge hat immer ein gewisses Maß an Abweichung, und ist dieser etwas zu kurz, hält der Stecker nicht. Das ist auch kein Problem welches nur mein Testgerät hat, sondern tritt bei allen Ulefones auf, wie in einschlägigen Foren nachzulesen ist.

Kamera

Das Ulefone Be Pro und seine Kamera. Da werden bei vielen böse Erinnerungen wach. Ja, genau dieses Smartphone war das Gerät, welches mit einer 13 Megapixel Sony Kamera angepriesen wurde, allerdings nur eine 8 Megapixel Omnivision Kamera beinhaltet. Und diese ist leider absolut für die Tonne. Viele Nutzer haben Probleme, welche sich dadurch äußern, dass sich ein rötliches Areal in der Mitte von Bildern befindet. Andere dagegen haben einen Rotstich auf dem ganzen Bild. Letzteres ist auch bei mir der Fall. Bei Aufnahmen, bei denen es auf Farbwiedergabe ankommt, hat das einen Sepia-Effekt zur Folge. Es gibt aber noch weitere Schwierigkeiten. Die Bildqualität der Kamera an sich wäre gar nicht so übel, wie die Nahaufnahmen zeigen, die ihr unten bestaunen könnt. Jedoch scheint der Fokus nicht richtig angesteuert zu werden, sodass Landschaftsaufnahmen immer unscharf sind. Um dem noch eines drauf zu setzen ist mir dann am vergangenen Sonntag der Fokus komplett verreckt. Ergo ist die Kamera nun nicht mehr zu verwenden, da wirklich alles unscharf ist. Hier sollte sich Ulefone so schnell wie möglich einen neuen Zulieferer für die Kamera suchen, denn was hier verbaut wird, ist eine absolute Frechheit. Bei der Frontkamera sieht es auch nicht viel besser aus. 8 Megapixel soll diese bieten, aber auch hier ist die Qualität nicht sonderlich berauschend. Ganz ehrlich: Da habe ich selbst in dieser Preisklasse schon deutlich bessere Ergebnisse gesehen. Insofern ist die Kamera ein absoluter Flop.

Vor dem Fokus Defekt

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Nach dem Fokus Defekt

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Akkulaufzeit

8 Stunden, 13 Minuten. Das ist die Screen-On Time die das Ulefone Be Pro im PC Mark Test erreicht hatte. Zu Erinnerung: Dieser Benchmark testet die Screen-On Time unter Last. Es werden non-stop alltägliche Aufgaben durchgeführt, bis der Akkustand von 100% auf 20% abgesunken ist. In Anbetracht dessen ist die Laufzeit die hier erreicht wurde absolut beeindruckend. Erinnert euch mal zurück an das Elephone P5000, welches mit einem 5.350mAh Akku und einem MT6592 SoC ausgestattet ist, und damit mit 9 Stunden und 25 Minuten nur wenig mehr Screen-On Zeit erreicht hat. Dies ist einmal mehr der Beweis dafür, wie sparsam die neuen Mediatek Chips sind, und was auch die intelligente Regelung der Beleuchtung bringt. Im Ulefone Be Pro wird nämlich ein Akku mit "nur" 2.600mAh Kapazität verbaut, der auch gewechselt werden kann. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass das Aufladen sehr flott von statten geht, zumindest solange man nicht das mitgelieferte 1A Netzteil verwendet. Mit einem 2,4A Lader dauert das gerade mal 1 Stunde und 20 Minuten, dann ist der Akku voll. Im Alltag reicht mir eine Akkuladung mit dem Be Pro ca. 1,5 bis 2 Tage, je nachdem was und wie viel ich damit mache. Für den durchschnittlichen Anwender sind das dann um die 2 bis 3 Tage.

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Fazit

Zum Ulefone Be Pro ein Fazit zu bilden ist gar nicht so einfach, aber dennoch ist es meine Aufgabe, und somit muss ich da jetzt durch. Irgendwie bin ich hier hin und her gerissen. Einerseits ist das Ulefone Be Pro zum Preis von aktuell um die 160€ bzw. 180€ mit Versand aus Deutschland ein guter Deal. Doch die Patzer, die sich Ulefone hier geleistet hat, sind teilweise nur schwer zu verzeihen, vermiesen das Gesamtbild und lassen dann auch den Preis weniger als Schnäppchen erscheinen. Fassen wir also noch einmal zusammen!

Pro

  • Geniale Akkulaufzeit
  • Astreine Performance
  • Sehr guter GPS Empfang
  • Sehr gute Verarbeitung
  • Bug-freies Betriebssystem
  • Baldiges Update auf Lollipop
  • Unterstützung von FDD-LTE Band 20
  • Schnelles Aufladen des Akkus

Contra

  • Designfehler
  • Nicht alle Kopfhörer bzw. Klinkenstecker passen
  • Minderwertige Kamera
  • Vergleichsweise schlechter WLAN Empfang
  • Nur durchschnittliche 2G / 3G / 4G Performance
  • Display könnte noch etwas besser sein

Also, was nun? Kaufempfehlung ja oder nein? Ich würde mich hier für den Mittelweg entscheiden und sagen: Jein. Wenn ich mich so in den Foren umsehe und auch andere Tests des Ulefone Be Pro ansehe, dann merke ich, dass es zahlreiche Nutzer gibt, welche mit diesen Fehlern absolut leben können. Und ja, das verstehe ich. Mir persönlich wären hier etwas zu viele Mängel am Start, aber da habt ihr eventuell wieder eine ganz andere Sichtweise darauf. Die Entscheidung müsst letztlich aber ohnehin ihr selbst fällen, denn ich habe meinen Job getan. Danke für das lesen, over and out! :)

 
 

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Samstag, 20. April 2024

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