Amazfit Stratos 3 Testbericht

amazfit-stratos-3 Die Amazfit Stratos 3 im Test

Einleitung

Huami hat sich auf dem Markt für Wearables mit seiner Marke Amazfit längst durchgesetzt und einen nicht zu verachtenden Marktanteil an sich gerissen. Das liegt nicht zuletzt daran, dass man eine große Bandbreite von Wearables abdeckt, wo für so ziemlich jeden Geschmack und Geldbeutel etwas dabei ist. Lobenswert ist dabei vor allem der Umstand, dass selbst die günstigen Huami Wearables gut verarbeitet sind und einen großen Funktionsumfang haben.

Zu den aktuellen Smartwatches bzw. Fitness Trackern aus dem Huami Portfolio zählen die Amazfit GTR und die Amazfit GTS, welche wir bereits getestet haben. Aktuell ist aber auch die Amazfit Stratos 3, welche wir nun endlich zum Testen erhalten haben. Die Stratos Serie siedelt sich im Übergang zwischen den Budget Uhren von Huami sowie den Flaggschiffen der Amazfit Pace Serie an. Die Stratos Uhren sind etwas Smarter als beispielsweise die Uhren der GTR Serie, allerdings ebenfalls nicht mit Apps erweiterbar (zumindest nicht offiziell). Gemeinsam haben alle Amazfit Stratos Uhren ihre transflektiven Displays.

Die Amazfit Stratos 3 durfte uns nun über einen Monat hinweg als täglicher Begleiter im Alltag und beim Sport unterstützen. Dabei hat die Uhr viele Stärken gezeigt, aber auch ein paar Schwächen wurden deutlich. Alles dazu erfahrt ihr nun hier im Test.

Verpackung & Lieferumfang

Obwohl die Amazfit Stratos 3 teurer ist als eine GTR oder GTS kommt sie in einer identischen Verpackung daher. Die äußere Schachtel trägt eine Abbildung der Uhr, den Namen sowie eine Liste der wichtigsten Features und rückseitig eine Aufzählung der wichtigsten technischen Eckdaten. Im Inneren folgt dann der typische weiße Karton, worin sich dann nochmal eine Box mit der Uhr und dem Zubehör befindet. Das Zubehör unterscheidet sich ebenfalls nicht von den günstigen Huami Wearables. Neben einer ausführlichen und mehrsprachigen Anleitung bekommt ihr ein USB Dock zum Aufladen und Datentransfer. Letzteres dockt wie gewohnt magnetisch an der Uhr an und schnappt automatisch in die richtige Position.

Design & Verarbeitung

Materialien Rahmen: Edelstahl
Knöpfe: Edelstahl
Rückseite: Kunststoff Verbundmaterial
Lünette: Zirkonkeramik
Armband: Silikon
Gewichtca. 40,4g
AbmessungenUhr: 48,6mm Durchmesser / 13,4mm Dicke
Armband: 120mm (lang) / 75mm (kurz)

Die Amazfit Stratos 3 ist ein wenig dicker als die günstigeren Amazfit Uhren im runden Format wie z.B. die GTR. Am Handgelenk macht sich er Unterschied aber nicht sehr stark bemerkbar. Der grundlegende Aufbau des Designs ist mit der GTR identisch. Die Uhr besteht aus einem soliden Metallkörper, welcher in diesem Fall aus Edelstahl gefertigt ist. Die auf dem Arm aufliegende Unterseite besteht aus einem Kunststoff Verbundmaterial. Die Lünette um das Display besteht wiederum aus Zirkonkeramik. Der Rahmen ist mit einer gravierten Musterung versehen, welche die Uhr optisch ein wenig so aussehen lässt als bestünde sie aus Kohlefaser. Das sieht nett aus und verleiht der Amazfit Stratos 3 das optische "gewisse Etwas". Interessant ist die Entscheidung die Amazfit Stratos 3 lediglich in einer Variante auf den Markt zu bringen. Die Smartwatch ist nur in Schwarz zu haben, was auch auf das Armband zutrifft.

Inspiziert man die rechte Seite der Amazfit Stratos 3 genauer, fällt einem sofort auf, dass es hier mehr Tasten gibt als bei den Budget Uhren von Huami. Neben je einem Taster für "Select" und "Back" gibt es diesmal auch eine Wippe mit welcher man in Menüs nach oben und unten navigieren kann. Dies erleichtert die Bedienung enorm, wenn man den Touch Screen gerade nicht nutzen kann oder will. Die Tasten sind alle ebenfalls aus Edelstahl gefertigt und fühlen sich entsprechend hochwertig an. Die Tasten sitzen auch fest im Gehäuse und klappern / wackeln nicht. Der Druckpunkt ist allerdings etwas schwammig geraten. Beim Drücken gibt es zwar einen deutlichen Widerstand, doch das typische haptische Feedback eines Drucktasters bleibt nahezu aus.

Das Armband besteht aus schwarzem Silikon und weißt abgesehen von einer leichten Musterung bestehend aus kleinen Dreiecken keine optischen Besonderheiten auf. Loben müssen wir den Tragekomfort des Armbandes. Die Amazfit Stratos 3 trägt sich damit wirklich sehr angenehm. Das Material ist relativ soft, hat auf der Haut aber trotzdem einen guten Grip. So muss man das Band nicht fest zuziehen und die Uhr sitzt trotzdem ohne zu verrutschen. Huami hat außerdem daran gedacht eine ausreichende Anzahl von Löchern in das Band einzuarbeiten und diese auch in relativ geringem Abstand zueinander platziert. So dürfte die Amazfit Stratos 3 an wirklich jeden Arm passen. Wer trotzdem lieber ein anderes Armband nutzen will, kann das natürlich tun. Wie gehabt sind die Bänder per Federbolzen an der Stratos 3 befestigt und können so mit wenigen Handgriffen gegen passende Alternativen (21,6mm Breite) ausgetauscht werden.

Ansonsten hat sich die Amazfit Stratos 3 bisher im Alltag (Nutzung über einen Monat) als genauso robust wie die bisher von uns getesteten Modelle erwiesen. Gelegentliche Kollisionen mit Türen und Tischen haben bisher keine Spuren im Gehäuse hinterlassen. Das Glas über dem Display ist bisher ebenfalls frei von Kratzern geblieben, obwohl die Uhr vor allem beim Radfahren viel in Kontakt mit Staub und Sand gekommen ist. Wasserkontakt ist ebenfalls völlig unproblematisch. Regen, Schwimmen, Duschen, Wannenbäder oder gar direktes Abwaschen der Uhr haben bisher keine erkennbaren Schäden verursacht. Die Lade- und Datenpins auf der Unterseite zeigen keinerlei Korrosion.

Display

Größe 1,34"
Auflösung 320 x 320
TechnologieTransflektives Farb-TFT (MIP - Memory In Pixel)
Anzahl BerührungspunkteKein Multitouch
Gehärtetes GlasGorilla Glass 3
Anti Fingerabdruck BeschichtungJa

Einer der größten Unterschiede zwischen der Amazfit Stratos 3 und den meisten anderen Wearables von Huami ist die Display Technik. Während die meisten anderen Uhren wie die GTS oder GTR auf AMOLED Displays setzen, kommt die Stratos 3 mit einem transflektiven TFT Display mit Memory In Pixel Technik daher. Das reduziert zwar die Qualität der Darstellung insbesondere was die Farben angeht, sorgt aber für einen extrem geringen Energieverbrauch und - was noch wichtiger ist - für eine exzellente Lesbarkeit unter Sonnenlicht. Je heller das Umgebungslicht, desto besser kann man das Display ablesen. Bei AMOLED Displays ist das genau umgekehrt.

Die Schattenseite dieser Displaytechnik ist allerdings, dass man das Display bei Lichtmangel nur schwer ablesen kann. Selbst bei Tag muss man die Stratos 3 in Gebäuden in Richtung eines Fensters halten um das Display mühelos ablesen zu können. Wen das stört, der kann eine Beleuchtung aktivieren. Das geht allerdings auf den Akku und reduziert den Kontrast des Displays deutlich. Gerade Farben wirken mit aktiver Beleuchtung recht ausgewaschen.

An dieser Stelle müssen wir auch Kritik üben, denn die Sache mit der Beleuchtung wurde alles andere als gut umgesetzt. Während die Displayhelligkeit bei den meisten Huami Wearables auf Basis des Umgebungslichtes geregelt wird, ist das bei der Stratos 3 nicht der Fall. Hat man die Beleuchtung aktiviert, deaktiviert sie sich nicht automatisch wenn man sich draußen unter hellem Sonnenlicht aufhält. Vergisst man also die Beleuchtung händisch zu deaktivieren, leuchtet sie bei Interaktion mit der Uhr unnötig und saugt den Akku leer. Hier sollte Huami dringend nachbessern, denn ein Lichtsensor scheint vorhanden zu sein. Je nach einfallendem Licht ändert das Display nämlich den Kontrast.

Zum Schutz des Displays befindet sich ein relativ dickes Gorilla Glass 3 über dem Panel, welches bisher im Alltag kratzfrei geblieben ist. Zusätzlich gib es eine Beschichtung gegen Fingerabdrücke, welche im Alltag gut funktioniert. Wir mussten das Display nur sehr selten reinigen und meistens auch nur wegen abgesetztem Staub / Dreck und nicht wegen Abdrücken. Der Touchscreen funktioniert ordentlich, erfordert jedoch einen gewissen Druck. Fehlt dieser, kann es passieren, dass Wischgesten als Antippen interpretiert werden. Bei Nichtbenutzung der Uhr wird der Touchscreen gesperrt. So wird eine Interaktion durch z.B. den Einfluss von Wasser verhindert. Entsperrt wird der Touchscreen entweder durch Drücken einer Taste oder optional auch durch doppeltes Antippen.

Hardware & Performance

Prozessor 1,2GHz Dual Core SoC für Smart Modus
Dedizierter low-power SoC für Ultra Modus
GPU Unbekannt
RAM512MB LPDDR3
Speicher4GB eMMC
Micro SDKeine Micro SD Unterstützung
>> Micro SD Preisvergleich
Fingerabdruck ScannerNicht vorhanden
SensorenBioTracker™ PPG (optisch)

6-Achsen Accelerometer
3-Achsen Erdmagnetfeld Sensor
Luftdruck Sensor

Genauer betrachtet stecken in der Amazfit Stratos 3 gleich zwei Wearables, was in Anbetracht des zur Verfügung stehenden Platzes schon beeindruckend ist. Für den vollwertigen Smart Modus der Uhr wird ein Dual Core Prozessor mit 1,2GHz genutzt. Für den Ultra Modus zum Reduzieren des Energieverbrauches gibt es einen dedizierten Chipsatz. Beide SoC greifen auf einen 512MB großen Arbeitsspeicher sowie einen 4GB großen Datenspeicher zu.

Was die Performance betrifft muss sich die Stratos 3 allerdings hinter den günstigeren Wearables wie der Amazfit GTR oder GTS anstellen, obwohl der Prozessor leistungsfähiger und mehr Speicher am Start ist. Der Grund dafür ist das umfangreichere Betriebssystem. Die Stratos 3 ist zwar gut optimiert und man bekommt durchaus eine größtenteils flüssige Bedienung geboten, doch manchmal kann es zu kurzen Hängern oder Rucklern kommen. Auch manche Aktionen wie z.B. das Abspeichern von aufgezeichneten Aktivitäten oder das Exportieren von GPS Daten kann einige Zeit in Anspruch nehmen.

Auf den eingebauten 4GB Speicher hat man als Nutzer Zugriff. Um ihn zu beschreiben kann man die Uhr ins USB Dock legen und an einen Computer anschließen. Hier wird die Uhr dann per MTP eingebunden und man kann Dateien auf die Uhr kopieren oder von ihr herunterladen. So bekommt man dann aufgezeichnete GPS Daten von der Uhr auf den PC oder kann Musik auf die Uhr kopieren.

Die Sensoren entsprechen bei der Amazfit Stratos 3 dem was man schon von anderen Huami Wearables kennt. Der optische Sensor zur Erfassung der Herzfrequenz befindet sich auf der Unterseite der Uhr. Zur Bewegungserkennung gibt es einen Beschleunigungssensor mit 6-Achsen Erkennung. Zudem sind ein Kompass und ein Luftdruckmesser verbaut.

Software

Variante Smart Modus: Amazfit OS (Android basiert)
Ultra Modus: Amazfit OS (Eigenentwicklung)
OTA Updates Ja (über WLAN)

Analog zum Konzept der zwei verbauten Prozessoren kommt die Amazfit Stratos 3 auch mit zwei unterschiedlichen Betriebssystemen daher. Zwar werden beide "Amazfit OS" genannt, doch unterscheiden sie sich signifikant. Während das Amazfit OS für den Smart Modus auf Android basiert, setzt das Amazfit OS im Ultra Modus auf einen eigenen Kernel. Eine kleine Schwäche die sich daraus ergibt ist, dass man die Uhr für den Wechsel in den Ultra Modus oder zurück in den Smart Modus neu starten muss. Das dauert jeweils ca. eine halbe Minute, stört aber in der Praxis eher selten, da man ja im Regelfall nicht ständig zwischen den Modi hin und her wechselt.

Der Funktionsumfang von Smart und Ultra Modus unterscheidet sich recht deutlich. Der Ultra Modus bietet die grundlegenden Funktionen der Amazfit Stratos 3 und zielt auf maximale Akkulaufzeit ab. Bis zu 14 Tage sollen laut Huami möglich sein. Schrittzähler, Herzfrequenz Messung, Schlaf Tracking und das Aufzeichnen von sportlichen Aktivitäten inklusive GPS sind hier nach wie vor möglich. Auch Benachrichtigungen vom Smartphone erhält man. Reduziert ist allerdings die Anzahl der unterstützten Sportarten. Auch auf den Musikplayer und WLAN Zugriff muss man im Ultra Modus verzichten. Barometer und Kompass stehen auch nicht zur Verfügung. Ansonsten ist die Stratos 3 im Ultra Modus aber vollständig nutzbar und bietet im großen und ganzen all das, was man von GTS und GTR schon kennt.

Interessant wird es dann beim Wechsel in den Smart Modus. Hier bietet die Amazfit Stratos 3 dann einige Goodies, welche man bei den günstigeren Huami Wearables vergebens sucht. Da wäre zum Beispiel die Möglichkeit die aufgezeichneten GPS Tracks nicht nur am Smartphone anzusehen, sondern auch als GPX Datei zu exportieren. Die Dateien liegen dann im Hauptspeicher der Uhr und können per USB Dock auf einen PC kopiert werden. Von dort aus kann die GPX Datei dann in entsprechenden Programmen oder Web Applikationen geöffnet und die Route so eingesehen werden. Die GPX Dateien enthalten auch die Daten zur Herzfrequenz. Unten findet ihr ein Beispiel zum Download.

Dateiname: 2020-04-17.16.48.01.gpx
Dateigröße: 58 kb
Datei herunterladen

Die Amazfit Stratos 3 bietet im Smart Modus übrigens deutlich mehr Sport Modi als die günstigeren Huami Wearables. Hier kann man aus 80 Sportarten wählen. Um die Übersicht zu gewährleisten, lässt sich die Liste entsprechend editieren, sodass nur die Sportarten zur Wahl stehen, welche man auch wirklich braucht. Für jede Sportart können Einstellungen festgelegt werden, welche zum Beispiel regeln, welche Infos beim Tracking angezeigt und welche Daten aufgezeichnet werden.

Die Uhr bietet darüber hinaus weitergehende Informationen wie VO2 Max, Vorhersage der Erholungszeit nach dem Training, sowie Auskunft darüber, wie stark die körperliche Belastung und der Trainings Effekt waren. Diese Statistiken stehen auch in zusammengefaster Form als Überblick der letzten Tage zur Verfügung. Dies ersetzt dann auch das PAI (Personal Activity Index) System der günstigeren Huami Fitness Tracker und gibt so einen besseren Überblick über die eigene Fitness und Trainings-Erfolge.

Interessant ist auch die Möglichkeit sich basierende auf einem zuvor gespeicherten Standort navigieren zu lassen. Aus einer Liste kann man den Standort wählen und die Uhr führt einen dann dorthin. Für hörbare Navigationsanweisungen müsst ihr Bluetooth Kopfhörer mit der Uhr verbunden haben. Die Anweisungen werden euch dann direkt aufs Ohr gegeben.

Wer beim Training gerne Musik hört, dabei aber sein Smartphone nicht mitnehmen möchte, wird die Amazfit Stratos 3 auch zu schätzen wissen. Im Smart Modus steht ein Musikplayer zur Verfügung, mit dem man über gekoppelte Bluetooth Kopfhörer Musik abspielen kann. Die Musikdaten könnt ihr im 4GB Speicher der Uhr ablegen. Unterstützt werden alle gängigen Formate. Der Player bietet aber nur eine rudimentäre Steuerung an. Das Abspielen ist per Zufall oder nach Reihenfolge der Dateien möglich, ihr könnt die Lautstärke ändern, Titel überspringen und die Wiedergabe pausieren. Das Anlegen und Abspielen von Playlists oder Alben ist nicht möglich. Bedenkt aber, dass das Abspielen von Musik ordentlich auf den Akku geht. Eine halbe Stunde verschlingt 8 bis 10%.

Was wir bei den günstigeren Huami Wearables regelmäßig kritisiert haben, ist der Umstand, dass man den Schlaftracker nur mit dem Smartphone nutzen bzw. die Schlafstatistik nur dort einsehen kann. Auch das ist bei Der Amazfit Stratos 3 besser gelöst worden. Hier gibt es direkt auf der Uhr einen entsprechenden Menüpunkt mit welchem man die Schlaf Statistik einsehen kann. Dabei wird nicht nur der letzte Schlafzyklus angezeigt, sondern man kann aus einer Liste der letzten Aufzeichnungen wählen. Diese Möglichkeit macht die Stratos 3 nochmal ein Stück autarker.

Die Benachrichtigungen wurden bei der Amazfit Stratos 3 zumindest im Smart Modus etwas besser umgesetzt. Im Gegensatz zu den Budget Wearables kann die Stratos 3 in den Benachrichtigungen auch Emojis darstellen, was natürlich vor allem bei Benachrichtigungen diverser Messenger praktisch ist.

Empfang & Konnektivität

WLAN WLAN 802.11b/g/n
Bluetooth Bluetooth 4.2
Bluetooth 5.0 LE
NFCNein
PositionsbestimmungGPS + GLONASS
GPS + Galileo
GPS + Beidou

Die Amazfit Stratos 3 bietet deutlich mehr Drahtlos Technologien als die günstigeren Huami Wearables. Die "Alltags-Verbindung" zum Smartphone wird natürlich auch hier bevorzugt über Bluetooth LE aufgebaut, wobei sowohl das moderne Bluetooth 5.0 unterstützt wird, als auch die Abwärtskompatibilität zu älteren Smartphones gewährleistet ist. Über die Bluetooth Verbindung werden die Daten von der Uhr aufs Smartphone übertragen. Darüber hinaus zieht sich die Amazfit Stratos 3 darüber auch Daten vom Smartphone wie z.B. den Wetterbericht und natürlich die Benachrichtigungen.

Zusätzlich kann sich die Amazfit Stratos 3 mit einem WLAN Netzwerk über b/g/n-WLAN verbinden. Die Verbindung muss allerdings manuell angestoßen werden und erfolgt nicht automatisch. Über die WLAN Verbindung kann sich die Uhr mit eurem Amazfit Account synchronisieren und auch System Updates werden über die WLAN Verbindung installiert. Das geht natürlich deutlich schneller als über Bluetooth. NFC Unterstützung gibt es bei der Global Version der Amazfit Stratos 3 nicht.

Zur Standortbestimmung verfügt die Stratos 3 über ein Modul mit Unterstützung für GPS, GLONASS, Galileo und Beidou. Im Betrieb kann die Uhr zwei dieser Technologien miteinander kombinieren. In den Einstellungen kann man den Betrieb mit GPS + GLONASS, GPS + Galileo oder GPS + Beidou wählen. Je nach Standort kann man so genauere Tracking Ergebnisse erzielen.

Was die generelles Empfangsleistung betrifft, hat die Amazfit Stratos 3 im Alltag nie Schwächen gezeigt. Die Bluetooth Reichweite ist wie bei den bisher getesteten Huami Wearables extrem stark. Liegt das Smartphone im mittleren Stockwerk auf dem Schreibtisch, kommen im unteren Stockwerk immer noch Benachrichtigungen auf der Uhr an. Auch der WLAN Empfang scheint dem eines durchschnittlichen Smartphones in nichts nachzustehen. Der GPS Empfang der Stratos 3 ist eine Ecke besser als z.B. bei der Amazfit GTS oder GTR. Der Standort wird deutlich schneller bestimmt und es gibt bei starker Bewölkung oder im Wald weniger Beeinträchtigungen in der Genauigkeit, was zu akkurateren Tracking Ergebnissen führt.

Akkulaufzeit

Kapazität (Angabe) 300mAh
Kapazität (Gemessen) 308mAh
TechnologieLithium Polymer

Trotz vergleichbarer Größe und leistungsfähigerer Hardware fällt der Akku in der Amazfit Stratos 3 mit ca. 300mAh kleiner aus als in der günstigeren Amazfit GTR (410mAh). Natürlich kann die Stratos 3 in Sachen Akkulaufzeit vor allem im Smart Modus nicht mit der GTR mithalten. Nichts desto trotz muss sie sich auch nicht verstecken und liefert eine sehr solide Laufzeit. Im Smart Modus wirbt Huami mit einer Laufzeit von 7 Tagen und im Ultra Modus mit 14 Tagen. Diese Angaben kommen auch tatsächlich hin. Bei uns hielt die Uhr mit recht intensiver Nutzung 6 Tage im Smart Modus und 12 Tage im Ultra Modus. Dabei war die Uhr jeweils 24/7 am Arm und aktiv. Kontinuierliche Herzfrequenz-Erfassung war aktiviert und das Schlaf Tracking aktiv. Das Nutzungsprofil haben wir euch in Tabellen zusammengefasst.

Smart Modus

Tag Akkustand um 18:00 Uhr GPS / Audio Nutzung Benachrichtigungen (ca.)
1 83% 3h 30
265%1h15
356%-25
438%0,5h Musik + GPS10
528%-15
615%1,5h20
Gesamt:6,5h115

Ultra Modus

Tag Akkustand um 18:00 Uhr GPS Nutzung Benachrichtigungen (ca.)
1 98% - 5
291%1h10
377%3h10
474%-5
571%-10
665%-20
761%-10
855%-20
951%-5
1042%2h15
1135%0,75h10
1219%2,5h20
Gesamt:9,25h140

Zum Aufladen legt man die Uhr einfach in das magnetische Dock und schließt dieses an ein beliebiges Netzteil mit USB Anschluss, eine Power Bank oder einen PC an. Der Ladevorgang von 0% auf 100% dauert rund zwei Stunden. Ausgehend von typischen 20% Ladezustand geht das Aufladen minimal schneller vonstatten.

Amazfit Stratos 3 Test - Fazit

Die Amazfit Stratos 3 ist ein interessanter Übergang von günstigeren Fitness Uhren hin zu Smartwatches mit größerem Funktionsumfang. Interessant ist dabei vor allem die Displaytechnik, aber auch der Ansatz mit den zwei Betriebssystemen und Prozessoren, mit denen man sich frei zwischen maximaler Laufzeit und maximalem Funktionsumfang entscheiden kann. Insgesamt hat uns die Amazfit Stratos 3 im Alltagstest überzeugen können und leistet sich keine groben Patzer. Das genaue GPS, die hervorragende Verarbeitung und die umfangreichen Fitness Tracking Features sprechen für sich. Gegenüber den günstigeren Huami Uhren bietet die Amazfit Stratos 3 einen deutlichen Mehrwert, bleibt dabei aber trotzdem erschwinglich. Preislich geht es in Deutschland ab 170€ los. Beim Import aus China lässt sich derzeit leider noch nichts sparen.

Pro

  • Schickes Design mit sehr guter Verarbeitung
  • Transflektives Display mit sehr geringem Stromverbrauch trotz Always-On und perfekter Lesbarkeit unter Sonnenlicht
  • Wasserdicht und robust (kratzfest)
  • Display mit fettabweisender Beschichtung
  • Einfach zu wechselndes Armband
  • Genaue Erfassung der Herzfrequenz
  • Tolles Fitness Tracking mit vielen Sportarten, erfassten Werten und brauchbarer Übersicht direkt auf der Uhr
  • VO2Max Erfassung und Überblick über Trainings Effekt sowie Erholungszeit
  • Sehr genaues GPS mitsamt GLONASS, Galileo und Beidou Unterstützung
  • Möglichkeit zum Export von GPS Daten als .gpx Datei
  • Geringer Stromverbrauch beim GPS Tracking
  • Integriertes WLAN zur Synchronisierung und für Updates
  • Sehr gute Bluetooth Reichweite
  • Integrierter Musik Play mit Ausgabe an Bluetooth Kopfhörer
  • Dual OS und SoC zur Wahl zwischen Funktionsumfang oder maximaler Akkulaufzeit
  • Solide Akkulaufzeit
  • Kurze Ladedauer

Contra

  • Display Beleuchtung deaktiviert sich bei ausreichend Tageslicht nicht automatisch
  • VO2Max Erfassung nur beim Laufen (Joggen) möglich
  • Nur eine Farboption verfügbar
  • Schlaftracker erfasst Wachphasen häufig nicht
  • Sehr hoher Akkuverbrauch beim Abspielen von Musik via Bluetooth
  • Kaum Einbindung von Drittanbieter Diensten
  • Keine Möglichkeit aufgezeichnete Aktivitäten per Link zu teilen
 

Kommentare 5

Gäste - Frank am Dienstag, 20. Juli 2021 20:16

So, habe nochmal getestet mit dem BT Brustgurt.

Verliert mit einem BT 4.0 Brustgurt nachvollziehbar 25% Akku in einer Stunde. Mit einem BT 5.0 Brustgurt ist es erstaunlicher Weise noch übler, da waren es 27%.

Und jetzt das irrwitzige: ist die Uhr während der Nutzung eines BT Brustgurt mit dem Handy verbunden, dann kostet es in einer Stunde nicht mehr 25% Akku, sondern - tada: 2% WTF?

Habe dann ohne die Uhr neu zu starten die Verbindung zum Handy unterbrochen und erneut eine Aktivität mit BT Brustgurt gestartet. Da waren es dann in 1 h etwa 8%. Startet man die Uhr neu und startet eine Aktion ohne Verbindung zum Handy sind es wieder 25%.

Das ist doch Murks hoch 3.

Leider ist das nicht alles: nach jedem Neustart der Uhr muss man den BT Brustgurt neu koppeln. Das nervt.

Das Ding geht heute noch zurück.

So, habe nochmal getestet mit dem BT Brustgurt. Verliert mit einem BT 4.0 Brustgurt nachvollziehbar 25% Akku in einer Stunde. Mit einem BT 5.0 Brustgurt ist es erstaunlicher Weise noch übler, da waren es 27%. Und jetzt das irrwitzige: ist die Uhr während der Nutzung eines BT Brustgurt mit dem Handy verbunden, dann kostet es in einer Stunde nicht mehr 25% Akku, sondern - tada: 2% WTF? Habe dann ohne die Uhr neu zu starten die Verbindung zum Handy unterbrochen und erneut eine Aktivität mit BT Brustgurt gestartet. Da waren es dann in 1 h etwa 8%. Startet man die Uhr neu und startet eine Aktion ohne Verbindung zum Handy sind es wieder 25%. Das ist doch Murks hoch 3. Leider ist das nicht alles: nach jedem Neustart der Uhr muss man den BT Brustgurt neu koppeln. Das nervt. Das Ding geht heute noch zurück.
Gäste - Frank am Dienstag, 20. Juli 2021 08:19
Extrem hoher Akkuverbrauch bei Nutzung eines BT Brustgurt

Wenn man beim Sport einen BT Brustgurt koppelt und benutzt, dann verliert die Uhr pro Stunde 25 % (!!!) Akku. Ob GPS dabei aktiv ist oder nicht, ist nahezu unerheblich. Nutzt man zusammen mit GPS die Pulsmessung am Handgelenk, dann kostet dies pro Stunde 1-2 % Akku.
Die Nutzung eines BT Brustgurt ist daher bei Outdoor Aktivitäten ohne Lademöglichkeit quasi sinnlos und killt über kurz oder lang den Akku.
Getestet mit einem Polar H7 (BT 4.0). Ich verstuche es nochmal mit einem BT 5.0 Brustgurt. Vielleicht liegt es daran?
Eine andere Möglichkeit: beim Sport draussen habe ich das Handy nicht dabei. Vielleicht versucht die Uhr bei aktivem Bluetooth ständig, sich mit dem Handy zu verbinden? Werde ich testen und hier dazu was schreiben.

Wenn man beim Sport einen BT Brustgurt koppelt und benutzt, dann verliert die Uhr pro Stunde 25 % (!!!) Akku. Ob GPS dabei aktiv ist oder nicht, ist nahezu unerheblich. Nutzt man zusammen mit GPS die Pulsmessung am Handgelenk, dann kostet dies pro Stunde 1-2 % Akku. Die Nutzung eines BT Brustgurt ist daher bei Outdoor Aktivitäten ohne Lademöglichkeit quasi sinnlos und killt über kurz oder lang den Akku. Getestet mit einem Polar H7 (BT 4.0). Ich verstuche es nochmal mit einem BT 5.0 Brustgurt. Vielleicht liegt es daran? Eine andere Möglichkeit: beim Sport draussen habe ich das Handy nicht dabei. Vielleicht versucht die Uhr bei aktivem Bluetooth ständig, sich mit dem Handy zu verbinden? Werde ich testen und hier dazu was schreiben.
Gäste - Peter Wagner am Mittwoch, 06. Januar 2021 20:25
Funktionale Uhr

Nichts von deiner Beschilderung kann ich bestätigen.
Tolle funktionale Uhr.
Mir fehlt nur eine ausführliche Bedienungsanleitung auf deutsch.

Nichts von deiner Beschilderung kann ich bestätigen. Tolle funktionale Uhr. Mir fehlt nur eine ausführliche Bedienungsanleitung auf deutsch.
Gäste - Christian H. am Sonntag, 22. November 2020 15:23
Nach anfänglicher Begeisterung folgte die Ernüchterung.

Also anfangs war ich echt begeistert. Die vielen Funktionen, die tollen Displays (Motive), die ordentliche Verarbeitung... Alles gut. Das einige Funktionen in Deutschland nicht funktionieren - naja - Schwamm drüber.

Die erste Ernüchterung folgte nach dem Ersten Anruf von einem Bekannten. Die Uhr hörte nicht auf zu vibrieren, obwohl ich das Telefonat am Smartphone angenommen hatte. Das Problem wurde beim Helpdesk gemeldet - Antwort: keine.

Nach 5 oder 6 Firmware-Updates der Uhr war das Problem behoben und sogar die deutsche Sprache lies sich einstellen. Naja, was Chinesen halt unter Deutsch verstehen... Da wird gehen/walk und laufen/run schon mal zu ein und der selber Tätigkeit.

Der erste richtige Dämpfer kam dann mit der Umstellung der Amazfit-App auf "Zepp (formaly Amazfit)". Seither werden mir alle Benachrichtigungen (WhatsApp-Nachrichten, etc.) erst ca. 30 bis 60 Minuten später auf der Uhr angezeigt (obwohl am Handy schon längst gelesen). Das nervt total, weil man ja jedes Mal glaubt, man habe eine neue Nachricht erhalten.

Das lesen von Nachrichten ist auch kaum möglich. Alle möglichen alten Nachrichten überlagern in der Anzeige die aktuelle Nachricht. Ein scrollen auf dem Display ist kaum möglich, jedes mal verschwindet die Nachricht, bevor ich an die entscheidende Stelle gescrollt bin.

Zum Sport: Die Uhr kennt viele Sportarten. Leider erkennt sie aber keine wirklich automatisch. Das hat sogar mein 30 Euro Mi Band 4 von Xiaomi besser gekonnt. Die manuelle Aktivierung von Sportarten ist ebenfalls ein Graus. Zwar kann man sich seine Sportarten in der App voreinstellen, jedoch hilft das hinterher bei der Auswahl im Fitness-Studio kaum.
Vielleicht liegt es an mir, aber ich hab jedes Mal "gefummel" an der Uhr. Schon weil Tastendrücke (das Display kann man als Touch-Display komplett vergessen) oft nicht oder nur stark zeitversetzt erkannt werden. Da hat der gestresste User dann auch gerne schon zwei oder dreimal auf den Knopf gedrückt...

Die App hat im Übrigen auch meine Xiaomi Mi Scale 2 Waage irgendwann nicht mehr erkannt. Auch hier erfolgte eine Meldung an den Kundendienst. Reaktion nach mittlerweile 6 Wochen: richtig! Keine!
Und nachdem die App anfänglich noch (gefühlt) alle 1-2 Tage im PlayStore ein Update erhielt, bleiben diese seit einiger Zeit auch aus. Wurde da möglicherweise der Support eingestellt?

Alles in Allem: tolles Design, Hardware naja, Software (Uhr und App) unbrauchbar.

Also anfangs war ich echt begeistert. Die vielen Funktionen, die tollen Displays (Motive), die ordentliche Verarbeitung... Alles gut. Das einige Funktionen in Deutschland nicht funktionieren - naja - Schwamm drüber. Die erste Ernüchterung folgte nach dem Ersten Anruf von einem Bekannten. Die Uhr hörte nicht auf zu vibrieren, obwohl ich das Telefonat am Smartphone angenommen hatte. Das Problem wurde beim Helpdesk gemeldet - Antwort: keine. Nach 5 oder 6 Firmware-Updates der Uhr war das Problem behoben und sogar die deutsche Sprache lies sich einstellen. Naja, was Chinesen halt unter Deutsch verstehen... Da wird gehen/walk und laufen/run schon mal zu ein und der selber Tätigkeit. Der erste richtige Dämpfer kam dann mit der Umstellung der Amazfit-App auf "Zepp (formaly Amazfit)". Seither werden mir alle Benachrichtigungen (WhatsApp-Nachrichten, etc.) erst ca. 30 bis 60 Minuten später auf der Uhr angezeigt (obwohl am Handy schon längst gelesen). Das nervt total, weil man ja jedes Mal glaubt, man habe eine neue Nachricht erhalten. Das lesen von Nachrichten ist auch kaum möglich. Alle möglichen alten Nachrichten überlagern in der Anzeige die aktuelle Nachricht. Ein scrollen auf dem Display ist kaum möglich, jedes mal verschwindet die Nachricht, bevor ich an die entscheidende Stelle gescrollt bin. Zum Sport: Die Uhr kennt viele Sportarten. Leider erkennt sie aber keine wirklich automatisch. Das hat sogar mein 30 Euro Mi Band 4 von Xiaomi besser gekonnt. Die manuelle Aktivierung von Sportarten ist ebenfalls ein Graus. Zwar kann man sich seine Sportarten in der App voreinstellen, jedoch hilft das hinterher bei der Auswahl im Fitness-Studio kaum. Vielleicht liegt es an mir, aber ich hab jedes Mal "gefummel" an der Uhr. Schon weil Tastendrücke (das Display kann man als Touch-Display komplett vergessen) oft nicht oder nur stark zeitversetzt erkannt werden. Da hat der gestresste User dann auch gerne schon zwei oder dreimal auf den Knopf gedrückt... Die App hat im Übrigen auch meine Xiaomi Mi Scale 2 Waage irgendwann nicht mehr erkannt. Auch hier erfolgte eine Meldung an den Kundendienst. Reaktion nach mittlerweile 6 Wochen: richtig! Keine! Und nachdem die App anfänglich noch (gefühlt) alle 1-2 Tage im PlayStore ein Update erhielt, bleiben diese seit einiger Zeit auch aus. Wurde da möglicherweise der Support eingestellt? Alles in Allem: tolles Design, Hardware naja, Software (Uhr und App) unbrauchbar.
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