Xiaomi hat überraschend bestätigt, dass die nächste Flaggschiff-Generation nicht wie erwartet als Xiaomi 16 Serie auf den Markt kommen wird. Stattdessen springt der chinesische Hersteller direkt zur Xiaomi 17 Serie und folgt damit bewusst Apple's Namensgebung für die aktuellen iPhone-Modelle.
Diese Entscheidung ist keineswegs zufällig. Xiaomi-Präsident Lu Weibing erklärte auf der chinesischen Social Media Plattform Weibo offen, dass sich das Unternehmen seit fünf Jahren strategisch an Apple orientiere. Die Namensanpassung sei Teil einer gezielten Positionierung gegen die iPhone 17-Serie von Apple. "Wir werden das iPhone direkt in derselben Generation und auf derselben Ebene herausfordern", so Lu Weibing in seinem Statement.
Die neue Xiaomi 17 Serie wird drei Modelle umfassen: Xiaomi 17, Xiaomi 17 Pro und Xiaomi 17 Pro Max. Damit übernimmt Xiaomi nicht nur die Nummerierung, sondern auch die Produktlinienstruktur des amerikanischen Konkurrenten. Alle drei Geräte der neuen Serie werden mit Qualcomm's neuestem Snapdragon 8 Elite Gen 5 Prozessor ausgestattet sein. Xiaomi wird damit voraussichtlich der erste Hersteller weltweit sein, der diesen Chip in einem kommerziellen Gerät einsetzt. Das Basismodell Xiaomi 17 soll trotz umfangreicher Verbesserungen zum gleichen Preis wie der Vorgänger angeboten werden, was bei einem Startpreis von umgerechnet etwa 630 Euro in China liegt.
Besonders das Xiaomi 17 Pro Max wird als technisches Aushängeschild positioniert. Gerüchte sprechen von einem zusätzlichen Display im Kamerabereich, was eine interessante Differenzierung zu Apples Ansatz darstellen würde. Die Akkukapazitäten sollen deutlich über dem iPhone-Niveau liegen, mit bis zu 7.500 Milliamperestunden beim Pro Max-Modell. Erst kürzlich gab es einen Leak von Spionagefotos, auf denen angeblich das Xiaomi 17 Pro Max zu sehen ist. Hier ist auch eine gewisse optische Ähnlichkeit des Kamera-Buckels zu jenem vom iPhone 17 Pro und iPhone 17 Pro Max (ab 1299 Euro bei Amazon vorbestellbar*) nicht zu leugnen.
Die offensichtliche Orientierung an Apple ruft jedoch auch Kritik hervor. Viele Beobachter werfen Xiaomi vor, die eigene Innovationskraft zugunsten einer direkten Nachahmung aufzugeben. Diese Diskussion wird zusätzlich durch das kürzlich eingeführte HyperOS 3 befeuert, das ebenfalls teilweise starke Ähnlichkeiten zu Apple's iOS aufweist. Kritik kommt dabei nicht nur von Medien, sondern ist auch von Nutzern in Social Media Kanälen wahrzunehmen - wohl bemerkt auch in China und nicht nur in westlichen Ländern.
Xiaomi scheint diese Vorwürfe jedoch bewusst in Kauf zu nehmen. Das Unternehmen setzt auf eine Strategie der direkten Konfrontation und möchte offenbar beweisen, dass es technologisch auf Augenhöhe mit dem Marktführer agieren kann. Ob dafür unbedingt identische Namensgebungen und die Übernahme von optischen Merkmalen im Gerätedesign und der Software nötig sind, ist jedoch fraglich. Die Investitionen in Forschung und Entwicklung sollen laut Xiaomi in den nächsten fünf Jahren auf umgerechnet etwa 280 Milliarden Euro verdoppelt werden. Vielleicht ist ja dann auch etwas mehr Eigenständigkeit möglich? Wer sich nicht traut eigene Wege zu gehen, zeigt irgendwie wenig Selbstbewusstsein - dieser persönliche Kommentar sei gestattet.
Die Xiaomi 17 Serie wird noch im September zunächst in China vorgestellt. Ein globaler Marktstart ist für das Frühjahr 2026 geplant, wobei erfahrungsgemäß nicht alle Modellvarianten außerhalb Chinas verfügbar sein werden. Die frühere Markteinführung im Vergleich zur Vorgängerserie unterstreicht Xiaomis Ambitionen, zeitgleich mit Apple um die Aufmerksamkeit der Premium-Smartphone-Käufer zu konkurrieren.
Quellen
Xiaomi | Lu Weibing (Weibo)
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