Der chinesische Hersteller Vivo hat am 20. Oktober 2025 unter seiner Tochtermarke iQOO das neue iQOO 15 präsentiert. Das Smartphone richtet sich an Nutzer, die eine umfangreiche Hardware-Ausstattung zu vergleichsweise moderaten Preisen suchen. Dabei liegt der Fokus im Gegensatz zur ebenfalls vor kurzem präsentierten Vivo X300 Serie (ab 767€ bei TradingShenzhen*) eher auf der Leistung und weniger auf der Kamera, wenngleich das Modell in dem Bereich trotzdem gut ausgestattet ist. Mit Qualcomm's aktuellem Top-Prozessor, einem großformatigen Display und einem besonders großen Akku positioniert sich das Gerät im oberen Segment der Smartphone-Kategorien.
Verfügbarkeit und Preisgestaltung
Das iQOO 15 ist zunächst ausschließlich für den chinesischen Markt verfügbar. Die Preisstruktur beginnt bei 4.199 Yuan für die Variante mit 12GB Arbeitsspeicher und 256GB internem Speicher, was umgerechnet rund 507 Euro entspricht. Die Konfigurationen im Überblick:
- 12GB RAM + 256GB Speicher: 4.199 Yuan (507 Euro)
- 16GB RAM + 256GB Speicher: 4.499 Yuan (543 Euro)
- 12GB RAM + 512GB Speicher: 4.699 Yuan (567 Euro)
- 16GB RAM + 512GB Speicher: 4.999 Yuan (604 Euro)
- 16GB RAM + 1TB Speicher: 5.499 Yuan (664 Euro)
Das Modell wird in mehreren Farbvarianten angeboten. Zusätzlich gibt es eine Sonderedition in Zusammenarbeit mit dem Mobile-Game "Honor of Kings" anlässlich dessen zehnjährigen Jubiläums. Das Kameramodul ist bei allen Varianten von einem LED-Lichtring umgeben, der bei verschiedenen Ereignissen aufleuchten kann und dessen Farbe anpassbar ist.
{eblogads}
Technische Ausstattung
Als Prozessor kommt im iQOO 15 der Snapdragon 8 Elite Gen 5 von Qualcomm zum Einsatz, der im 3nm-Verfahren gefertigt wird. Die Achtkern-CPU erreicht eine Taktfrequenz von maximal 4,6GHz bei den beiden Performance-Kernen, während sechs weitere Kerne mit 3,62GHz arbeiten. Als Grafikeinheit dient die Adreno 840. Vivo kombiniert den Chip wahlweise mit 12GB oder 16GB LPDDR5X-Arbeitsspeicher. Die Top-Variante mit 1TB nutzt dabei LPDDR5X Ultra Pro mit einer Bandbreite von bis zu 10,7Gbps, während die übrigen Modelle auf LPDDR5X Ultra mit bis zu 9,6Gbps setzen. Als Massenspeicher kommt UFS 4.1 zum Einsatz.
Ergänzend hat Vivo den selbst entwickelten Q3-Gaming-Chip in das iQOO 15 integriert, der zusätzliche Grafikfunktionen übernimmt. Dieser ermöglicht unter anderem Frame-Interpolation und Auflösungs-Upscaling für Spiele, ohne den Hauptprozessor dadurch zusätzlich zu belasten. Laut Hersteller erreicht das Gerät im Antutu-Benchmark über 438.000 Punkte im GPU-Test. Zur Kühlung setzt das iQOO 15 auf eine Vapor Chamber mit einer Fläche von mehr als 14.000mm². Das System arbeitet mit 200 Millionen Nanopartikeln aus Graphenoxid sowie mehreren Graphitschichten und einer speziellen Wärmeleitpaste. Nach Herstellerangaben erreicht das Gehäuse nach einer Stunde des grafisch anspruchsvollen Spiels "Genshin Impact" lediglich eine Temperatur von 39,3 Grad Celsius. Sollte das zutreffen, wäre das durchaus bemerkenswert.
This browser does not support the video element.
Vivo verbaut ein 6,85 Zoll großes AMOLED-Display mit flacher Bauweise, das ohne gekrümmte Kanten auskommt. Das Panel stammt von Samsung und nutzt die neue M14-Leuchtmaterial-Technologie sowie erstmals die LEAD-OLED-Displaytechnik mit einer Auflösung von 3.168 x 1.440 Pixeln. Die maximale Bildwiederholrate beträgt 144Hz, wobei LTPO-Technologie zum Einsatz kommt, die eine dynamische Anpassung der Bildrate ermöglicht. Die Helligkeitswerte fallen ungewöhnlich hoch aus: Im manuellen Modus sind 1.000 Nits möglich, im automatischen Modus bei starkem Umgebungslicht bis zu 2.600 Nits. Bei der Darstellung von HDR-Inhalten soll das Display in kleinen Fensterbereichen sogar 6.000 Nits erreichen können. Das Panel unterstützt zudem Dolby Vision und HDR10+. Als Schutz verwendet das iQOO 15 Xensation Alpha-Glas des deutschen Herstellers Schott. Der Fingerabdrucksensor ist als 3D-Ultraschallvariante unter dem Display verbaut. Alternativ steht Face-Unlock zur Verfügung.
Die für diese Funktion benötigte Frontkamera sitzt mittig in einer kreisrunden Aussparung und löst mit 32 Megapixeln bei einer Blende von f/2.2 auf. Sie unterstützt Videoaufnahmen in 4K-Auflösung. Auf der Rückseite ist ein Triple-Kamera-Setup untergebracht. Die Hauptkamera nutzt den Sony IMX921-Sensor mit einer Auflösung von 50 Megapixeln und einer Sensorgröße von 1/1,56 Zoll. Die Blende liegt bei f/1,88, zudem ist ein optischer Bildstabilisator integriert. Dieser soll nach dem CIPA-4.5-Standard arbeiten. Als Telekamera dient ebenfalls ein Sony-Sensor, der IMX882 mit 50 Megapixeln und 1/1,95 Zoll Sensorgröße. Die Periskop-Konstruktion ermöglicht einen dreifachen optischen Zoom bei einer Blendenöffnung von f/2,65. Auch hier findet sich ein optischer Bildstabilisator nach CIPA-4.0-Standard. Der digitale Zoom erreicht maximal die 100-fache Vergrößerung. Die dritte Kamera ist ein Ultraweitwinkel mit 50 Megapixeln und einem 1/2,76 Zoll großen Sensor bei einer Blende von f/2,05. Videoaufnahmen sind mit der Hauptkamera in 8K-Auflösung möglich, Zeitlupenaufnahmen unterstützt das System mit bis zu 1080p-Auflösung.
{eblogads}
Großer Akku
Einen besonderen Schwerpunkt legt Vivo auf die Akkukapazität. Das iQOO 15 verfügt über einen einzelligen Silizium-Kohlenstoff-Akku mit einer typischen Kapazität von 7.000mAh bei 3,75 Volt, was einer Energie von 26,25 Wattstunden entspricht. Die Nennkapazität liegt bei 6.830mAh. Laut Hersteller basiert die Technologie auf einem Silizium-Anoden-System der vierten Generation sowie einer halbfesten Elektrolytlösung der zweiten Generation. Diese Konstruktion soll eine stabile Leistungsabgabe sowohl bei Minustemperaturen von 20 Grad als auch bei plus 40 Grad Celsius gewährleisten.
Das kabelgebundene Aufladen erfolgt mit maximal 100 Watt über den USB-C-Anschluss. Das Gerät ist kompatibel mit PD- und PPS-Protokollen und unterstützt bis zu 55 Watt bei diesen Standards. Zusätzlich bietet das iQOO 15 kabelloses Laden mit bis zu 40 Watt. Eine Besonderheit ist die sogenannte Bypass-Ladefunktion, bei der während des Ladevorgangs der Strom direkt an die Komponenten weitergeleitet wird, ohne den Akku zu belasten. Vivo gibt für die Akkulaufzeit verschiedene Richtwerte an: Musikwiedergabe soll bis zu 116 Stunden möglich sein, das Ansehen von Kurzvideos bis zu 26 Stunden und Videoanrufe bis zu 11,5 Stunden.
Das Smartphone misst 163,65mm in der Höhe und 76,80mm in der Breite. Die Dicke variiert je nach Farbversion zwischen 8,10mm und 8,28mm, ebenso das Gewicht zwischen 215g und 221g. Der Rahmen besteht aus Aluminium, die Rückseite vermutlich aus Glas, wobei Vivo hier keine genaue Materialangabe macht. Verschiedene Farbvarianten nutzen unterschiedliche Oberflächenstrukturen. Das Gerät ist nach IP68 zertifiziert und damit gegen dauerhaftes Untertauchen sowie gegen Staub geschützt. Im Datenblatt wird zusätzlich IP69 erwähnt, was Schutz gegen Hochdruckwasserstrahlen bedeutet.
Als Anschluss dient USB-C nach USB 3.2 Gen1-Standard mit Übertragungsraten von bis zu 5Gbit/s. Ein Infrarotsender ist im Rahmen untergebracht, der als Fernbedienung für verschiedene Geräte dienen kann. Stereolautsprecher sind ebenfalls vorhanden. Eine Erweiterung des internen Speichers per Speicherkarte ist nicht vorgesehen. Das iQOO 15 arbeitet mit zwei Nano-SIM-Karten. Die Liste der unterstützten Frequenzbänder ist umfangreich und deckt auch die in Europa relevanten Bereiche ab, darunter das wichtige LTE Band 20 für ländliche Gebiete. Einem Import steht hier also nichts im Wege. Die WLAN-Unterstützung umfasst WiFi 7 auf den Frequenzen 2,4GHz, 5,1GHz und 5,8GHz. Bluetooth arbeitet nach Version 6.0 und unterstützt zahlreiche Audio-Codecs, darunter SBC, AAC, aptX, aptX HD, aptX Adaptive, aptX Lossless, LDAC und LHDC 5.0. Die vollständige Bluetooth 6.0 Funktionalität soll laut Hersteller erst durch ein späteres Software-Update freigeschaltet werden. NFC für kontaktlose Zahlungen ist ebenfalls integriert. Zur Positionsbestimmung nutzt das Smartphone GPS (L1+L5), BeiDou (B1C+B1I+B2a), GLONASS (G1), Galileo (E1+E5a) und QZSS (L1+L5). Unterstützt werden zudem A-GPS sowie die Ortung über Mobilfunknetze und WLAN.
Als Betriebssystem kommt OriginOS 6 zum Einsatz, das auf Android 16 basiert. Die Benutzeroberfläche ist Vivo's eigene Entwicklung für den chinesischen und neuerdings auch internationalen Markt. Wie lange Vivo das Gerät mit System- und Sicherheitsupdates versorgen wird, bleibt unklar. Der Hersteller hat hierzu keine konkreten Angaben gemacht.
Das iQOO 15 verfolgt ganz klar den Ansatz, aktuelle High-End-Hardware zu einem im Vergleich zur Konkurrenz deutlich niedrigeren Preis anzubieten. Mit einem Einstiegspreis von umgerechnet rund 500 Euro unterbietet es viele bereits präsentierte Konkurrenten mit dem Snapdragon 8 Elite Gen 5. Die Ausrichtung auf Gaming zeigt sich in mehreren Details: Der zusätzliche Q3-Gaming-Chip, die umfangreiche Kühllösung, die Kooperation mit dem Spieleentwickler von "Honor of Kings" sowie die LED-Lichteffekte am Kameramodul zielen klar auf diese Zielgruppe ab. Gleichzeitig bleibt das Gerät mit seinem flachen Display und der Triple-Kamera auch für Nutzer interessant, die keine speziellen Gaming-Anforderungen haben. Eine internationale Verfügbarkeit hat Vivo bislang nicht angekündigt. Die iQOO-Marke ist außerhalb Asiens nur in ausgewählten Märkten präsent. Der Import bleibt natürlich eine Möglichkeit. TradingShenzhen* dürfte das Modell demnächst ins Sortiment aufnehmen.
Weitere Vivo News
*Bei hiermit markierten Links handelt es sich um Affiliate Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhält ChinaMobileMag eine Provision. Für euch entstehen dadurch keine Mehrkosten und ihr unterstützt den Betrieb. Vielen Dank!
{eblogads}