Von ChinaMobileMag auf Dienstag, 02. Dezember 2025
Kategorie: Testberichte

Vivo X300 Pro Testbericht

Einleitung

​Mit der X300 Serie hat Vivo im Oktober seine neuen Flaggschiffe auf Basis des brandneuen Mediatek Dimensity 9500 vorgestellt. Das Modellgefüge hat man im Zuge dessen vereinfacht und bietet jetzt zum Start nur noch zwei Modelle an. Das Vivo X300 nimmt den Platz des kompakten Vivo X200 Pro Mini aus dem Vorjahr ein. Das Vivo X300 Pro, welches wir uns in diesem Testbericht genauer anschauen werden, stellt hingegen wie gehabt das Spitzenmodell dar - zumindest solange, bis irgendwann mal das Vivo X300 Ultra erscheint.

Technisch überzeugt das Vivo X300 Pro auf dem Papier wieder. Man hat natürlich abermals an der Kamera geschraubt, doch auch der neue Chip bringt Neuerungen und sorgt nicht nur für einen deutlichen Leistungsschub, sondern auch für Kamera-Fähigkeiten, mit denen das Vivo X300 Pro das Vivo X200 Ultra schlägt. Die Stichworte lauten hier Dolby Vision und 10-Bit LOG Videoaufnahme bis 4k mit 120fps. Auch die Vivo-eigenen Zusatzchips V3+ und VS1 sind jetzt im Pro Modell enthalten.

Diesmal kam die Vivo X300 Serie auch recht schnell nach Europa. Schon am 30. Oktober folgte hier der Launch. Beide Modelle werden diesmal auch in Deutschland angeboten. So haben diesmal alle Interessenten die Wahl, entweder offiziell hierzulande zu kaufen oder den Import-Weg der China Version zu gehen. Letzterer bleibt günstiger und hat auch den Vorteil einer höheren Akku-Kapazität.

Für unseren Test haben wir die China Version des Vivo X300 Pro von TradingShenzhen erhalten. Diese kostet dort ab 747€ für die Basisausstattung* oder 957€ für das Spitzenmodell*. Wer das Kamera-Kit als Bundle möchte, legt 1.147€ auf den Tisch*.

In Deutschland kostet die EU Version des Vivo X300 Pro mit 16+512GB 1399€, wobei es effektiv meist dank Rabatt 1.249€ sind*. Auch das Kamera-Kit wird in Europa angeboten, dürfte hier aber mit einem Bundle Preis von 1.598€ rabattiert oder 1.997€ zur UVP preislich für kaum jemanden zu rechtfertigen sein. Wir beachten das Kit deshalb in diesem Testbericht auch nicht weiter.

Was die Farben betrifft, habt ihr bei der China Version mehr Auswahlmöglichkeiten als in Deutschland. Hierzulande gibt es mit Schwarz und Braun nur zwei Farben, während es in China zusätzlich zu den deutschen Farben auch noch Blau und Weiß zur Wahl gibt.

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Vivo X300 Pro Lieferumfang

​Das Vivo X300 Pro bekommt ihr in einer recht edel wirkenden flachen und schwarzen Box geliefert. Diese hat einen hervorstehenden Ring auf der Oberseite, in welchem sich der "X300 Pro"-Schriftzug nebst Zeiss-Branding befindet. Das Finish des Deckels ist als eine Art Leder-Prägung ausgeführt. Im Inneren findet man neben dem Smartphone eine Schutzhülle, das Schnellladegerät, eine SIM Nadel, ein USB-A auf USB-C Kabel und die "spärliche" Dokumentation.

Bei der EU Version bzw. Global Version fehlt das Netzteil im Lieferumfang. Bei der China Version kommt das Netzteil mit dem üblichen US-Stecker daher, benötigt also einen Adapter. Dieser liegt bei der Bestellung über TradingShenzhen im Regelfall bei. Einen genaueren Blick auf den Lieferumfang und den Prozess des Auspackens bekommt ihr im Unboxing Video zum Vivo X300 Pro auf YouTube.

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Vivo X300 Pro Design

​Materialien ​Rahmen: Metall (flach)
Rückseite: Glas (matt, flach)
Front: "Diamond Armor Glass" (flach)
Gewicht​226g
Abmessungen​161,98 x 75,48 x 7,99mm (ohne Kamera-Buckel)
161,98 x 75,48 x 14,4mm (mit Kamera-Buckel)
Wasserdicht​IP68 & IP69
1,5 Meter für 30 Minuten in Süßwasser

Materialien & Aussehen

​Vivo hat dem X300 Pro ein überarbeitetes Design spendiert. Die Verwandtschaft zur X200 Serie ist weiterhin erkennbar, dennoch fällt das Erscheinungsbild nun deutlich anders aus. Das neue Design wirkt weniger verspielt und präsentiert sich erwachsener sowie "seriöser". Die Konstruktion fällt insgesamt flacher aus. Die Fase am Metallrahmen ist weniger stark ausgeprägt als zuvor, zudem kommt der Rahmen jetzt mit einem matten Finish daher.

Auch die Rückseite zeigt sich deutlich flacher. Die Kantenrundung ist verschwunden, stattdessen schließt das Glas nun bündig ohne Überstand mit dem Rahmen ab. Auf Musterungen oder ein Glossy Finish verzichtet Vivo beim X300 Pro. Die schlichte, matte Oberfläche fühlt sich samtig an und bietet angenehmen Grip in der Hand. Trotz des kantigeren Designs liegt das Gerät gut in der Hand, vermittelt dabei aber ein etwas härteres, weniger anschmiegsames Gefühl.

Das Kameramodul bleibt rund und nimmt weiterhin fast die gesamte Breite der Rückseite im oberen Bereich ein. Der Blitz befindet sich nach wie vor außerhalb des Moduls, wandert aber auf die linke Seite. Mit 7,99mm statt 8,6mm ist das Vivo X300 Pro schlanker geworden. Die Kamera steht allerdings weiterhin stark hervor, sogar minimal mehr als beim Vorgänger.

Mit Kamera misst das Gerät nun 14,4mm gegenüber 14,2mm zuvor. Optisch wirkt das Kameramodul dennoch schlanker, da es in einer dezenten Wölbung aus dem Glas wächst statt wie bisher recht abrupt. In der Hosentasche macht sich die Kamera natürlich weiterhin deutlich bemerkbar. Ein Vorteil bleibt bestehen: Das Kameramodul lässt sich als Haltepunkt nutzen, um das Gerät bei einhändiger Nutzung mit einem Finger abzustützen. Das leicht reduzierte Gewicht macht das Handling eine Spur angenehmer.

Verarbeitung, Tasten & Anschlüsse

​Die Verarbeitung bewegt sich wie gewohnt auf exzellentem Niveau. Es gibt keine Macken, unregelmäßige Spaltmaße, überstehende Elemente oder scharfe Kanten. Die Tasten sitzen fest ohne zu klappern und bieten den gewohnt strammen Druckpunkt. Das IP Rating umfasst sowohl IP68 als auch IP69, das Gerät ist also gegen Untertauchen und Strahlwasser geschützt. Ein längerer Tauchtest im Waschbecken verlief problemlos. Im Vergleich zum Vorgänger fällt die Konstruktion allerdings weniger stabil aus. Im Biegetest gibt das Gerät bereits bei mittlerem Kraftaufwand nach, biegt sich leicht und es ist ein Knacken aus dem Inneren zu vernehmen. Der etwas dünnere Metallrahmen dürfte der Auslöser dafür sein. Eventuell auch der größere Akku im Inneren.

Am Layout von Tasten und Anschlüssen hat sich wenig geändert. Neu ist eine Funktionstaste auf der linken Seite oben. Power Button und Lautstärketasten befinden sich wieder rechts oben, wobei die Lautstärketaste bei einhändiger Bedienung schwer zu erreichen ist. Unten findet sich der USB-C Port neben zwei Sprachmikrofonen und der Lautsprecheröffnung. Hier sitzt auch der SIM Tray für zwei Nano SIM Karten. An der Oberseite befindet sich eine weitere Lautsprecheröffnung. Ein zusätzliches Mikrofon ist im Kameramodul untergebracht, wo sich auch der IR Blaster zur Fernsteuerung anderer Geräte befindet.

Vivo X300 Pro Display

​Größe ​6,78 Zoll
Auflösung ​2800 × 1260 @1-120Hz
Variable Refresh Rate​
Technologie​​10-Bit LTPO AMOLED (BOE Q10+)
4500 Nits (Peak) | 2000 Nits (HBM)
HDR10(+) & Dolby Vision HDR
2160Hz PWM Dimming (optional DC Dimming)
Adaptive Farbe, Zirkularpolarisation​
​Anzahl Berührungspunkte​9
300Hz Abtastrate​
Gehärtetes Glas​Ja
Diamond Armor Glass
Anti Fingerabdruck Beschichtung​Ja

Panel & Bild

Das Vivo X300 Pro kommt mit identischer Bildschirmgröße wie der Vorgänger, nämlich 6,78". Auch die Auflösung bleibt bei FHD+, ebenso die maximale Refresh Rate von 120Hz. Die variable Bildwiederholrate arbeitet zwischen 1Hz und 120Hz. Gestrichen wurde die Quad Curved Optik, das Display ist nun komplett flach ohne jegliche Wölbung oder Rundung. Die Displayränder fallen extrem schmal aus und sind an allen Seiten gleich breit, auch am unteren Rand.

Das LTPO AMOLED Panel stammt von BOE (Q10+ AMOLED). Qualitativ handelt es sich um ein sehr schönes Panel mit scharfer Darstellung. Einzelne Pixel sind selbst bei sehr geringem Abstand kaum zu erkennen. Die Blickwinkelstabilität ist einwandfrei ohne Farbschillern oder großen Helligkeitsverlust. Ab Werk zeigt das Display sehr schöne Farben, die natürlich und lebendig wirken, ohne übertrieben zu sein. Die Farbtemperatur fällt angenehm neutral aus. Bilder und Videos kommen gut zur Geltung, auch HDR Inhalte bis HDR10+ und Dolby Vision. Die HDR Peak Helligkeit liegt bei 4500 Nits.

Ein kleiner Makel zeigt sich bei der Reaktionszeit des Panels. Beim Scrollen verwischt Text leicht und zieht Schlieren nach. Das fällt zwar nur subtil auf, ist aber sobald man es einmal bemerkt hat durchaus sichtbar. Am stärksten fällt das Phänomen bei dunklem Text auf hellem Hintergrund auf. Dieses Problem gab es beim Vorgänger nicht. Für anspruchsvolle Gamer ist das Vivo X300 Pro damit nicht unbedingt die erste Wahl.

Sehr lobenswert ist hingegen die Lesbarkeit im Freien. Vivo macht zwar keine Angabe zur HBM Helligkeit des X300 Pro, das Panel wird unter Sonnenlicht aber auffällig hell und ist sehr gut ablesbar, auch bei feinen / kontrastreichen Inhalten wie Kartenmaterial oder dem Kamerasucher. Die Messung per Kolorimeter und per Taschenlampe getriggertem HBM Modus kommt auf Werte um die 2000 Nits. Das ist exzellent und liegt deutlich über den meisten anderen Smartphones, die um die 1800 Nits HBM Helligkeit erreichen.

Einstellungen & Features

Das Vivo X300 Pro bietet die üblichen Android Features wie Dark Mode und Light Mode mit geplantem Wechsel, Helligkeitsanpassung, Skalierung und einen Lesemodus. Zusätzlich gibt es Augenschutzfunktionen wie adaptive Farbanpassung basierend auf dem Umgebungslicht, eine Anti-Ermüdungsfunktionen und DC-Dimming statt PWM-Dimming. Ein Kontrastempfindlichkeitstest erlaubt die Optimierung der automatischen Helligkeit. Das System merkt sich zudem App spezifische Helligkeitsvorlieben bei manueller Anpassung, was auf Wunsch auch deaktiviert werden kann.

Das Farbmanagement umfasst drei Presets nebst Farbtemperaturanpassung. Eine manuelle Kalibrierung für Gamma, RGB und ähnliche Parameter fehlt. Die Bildfrequenz lässt sich fest auf 60Hz oder 120Hz einstellen oder im Automatikmodus belassen. Optional kann eine Farb- und Kontrastverbesserung für Videos, Filme und Bilder aktiviert werden.

Das Always-On Display bietet die Modi dauerhaft an, geplant oder als Kurzzeitanzeige. Es gibt viele Anpassungsmöglichkeiten für das AOD Design. Angezeigt werden Uhrzeit, Datum, Akkustand und Benachrichtigungen. Benachrichtigungen funktionieren auch auf der China Firmware problemlos.

Touchscreen & Displayglas

​Als Displayschutz kommt Vivo's eigenes Diamond Armor Glass zum Einsatz. Ab Werk ist auf dem X300 Pro eine Schutzfolie angebracht, die für den Test entfernt wurde. Im Schlüsseltest zeigten sich beim direkten Kratzen keine Schäden. Auch der mehrfache Transport in der Hosentasche zusammen mit einem Schlüssel über mehrere Tage hinweg verlief ohne Gebrauchsspuren. Die Glasoberfläche ist sehr gleitfähig und fühlt sich angenehm an. Abdrücke nimmt sie kaum an, sodass selten Putzen nötig ist. Wenn sich mal Schmierer zeigen, verschwinden diese nach ein paar Mal Drüberwischen.

Der Touchscreen erkennt bis zu neun Finger. Bewegungen werden flüssig in alle Richtungen umgesetzt, was auch für langsame Bewegungen gilt. Die Eingabelatenz fällt sehr gering aus, was einen angenehmen Fluss beim Tippen ermöglicht. Das Reagieren auf Berührungen wirkt verzögerungsfrei. Ein auffälliges Nachhängen bei Wischgesten gibt es nicht. Kleine Elemente lassen sich problemlos treffen. Wassertropfen durch Regen verursachen keine Eingabeprobleme. Ein Handschuhmodus fehlt allerdings.

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Vivo X300 Pro Ausstattung

​Prozessor Mediatek Dimensity 9500 (3nm, ARM Lumex, ARMv9.3-A)
1x ARM C1 Ultra @4,21GHz
3x ARM C1 Premium @3,50GHz
4x ARM C1 Pro @2,70GHz​
GPU ​ARM Mali G1 Ultra MC12 (keine Taktangabe)
RAM​12GB / 16GB LPDDR5X Ultra
Bei 1TB Speicher: 16GB LPDDR5X Ultra Pro​
Speicher​256GB / 512GB / 1TB UFS 4.1
Lesen: 4,19GB/s | Schreiben: 3,75GB/s​
Micro SDNicht vorhanden
Fingerabdruck Scanner​Ja (In-Screen 3D Ultraschall)​
​SensorenUmgebungslicht, Annäherung, Kompass, Gyroskop, Beschleunigung, lineare Beschleunigung, Rotationsvektor, Neigung, Ausrichtung, Erdmagnetfeld, Gravitation, Farbtemperatursensor (Vorder + Rückseite)
Besonderheiten​USB-C 3.2 Gen1 (5Gbit/s, Kabel nicht im Lieferumfang enthalten), USB OTG, Videoausgabe via USB-C (nur Mirroring), Always-On Display, kein 3,5mm Anschluss, Linearvibration, Stereo Lautsprecher, kein UKW Radio, Infrarot Blaster

​Alltags Performance

​Das Vivo X300 Pro setzt auf Mediateks neuesten Flaggschiff SoC, den Dimensity 9500. Es handelt sich um den ersten Chip mit ARMs neuer Lumex Plattform, die auf den ARMv9.3-A Befehlssatz aufsetzt. Die Kerne bringen SME2 Support und zahlreiche Verbesserungen und Optimierungen mit sich. Diese erlauben Mediatek einen deutlich geringeren Takt (maximal 4,21GHz) als bei der Konkurrenz von Qualcomm, während die Performance dennoch deutliche Zuwächse verzeichnet.

Das bewährte "All Big Core" CPU Design bleibt bestehen und setzt sich aus einem C1 Ultra Kern, drei C1 Premium Kernen und vier C1 Pro Kernen zusammen. Echte Effizienz-Kerne fehlen also genau wie schon beim Dimensity 9400. Um die Grafik kümmert sich die ebenfalls brandneue ARM Mali G1 Ultra mit 12 Kernen. Angaben zum Takt der GPU macht Mediatek diesmal nicht. Laut ARM und Mediatek bringen CPU und GPU deutliche Leistungs- und Effizienzsteigerungen mit sich. Die SME2 Unterstützung soll vor allem auf der CPU laufende KI Workloads beschleunigen. Die GPU hingegen legt vor allem bei der Raytracing Performance deutlich zu, was speziell Mobile Gamer interessieren dürfte.

Die Alltagsperformance fällt wenig verwunderlich exzellent aus. Das Smartphone fliegt butterweich durch alle Apps. Scrollen durch große und lange Inhalte funktioniert absolut flüssig, auch beim dynamischen Nachladen von Inhalten. Der Chrome Browser läuft mit vielen Tabs ohne Slowdowns. Der Wechsel durch viele offene Apps bei gleichzeitig laufender App im Fenstermodus verläuft ohne Ruckler oder Hänger. Der App Start erfolgt sehr zügig, bei schnell ladenden Apps fast ohne Verzögerung. Die Unterschiede zur vorigen Chip Generation bleiben im Alltag dennoch nur subtil wahrnehmbar. Alltagsaufgaben bringen heutige Top SoCs einfach nicht ansatzweise an ihre Grenzen.

Deutlicher macht sich der Leistungsschub in Spielen bemerkbar. Die bei der Vorgängergeneration noch selten vorhandenen Framerate Dips in "Genshin Impact" sind verschwunden. Noch anspruchsvollere Titel wie "Honkai: Star Rail" lassen sich nun ebenfalls auf 60fps spielen, selbst bei vollen Grafikeinstellungen. Im Stresstest mit "Genshin Impact" und "Honkai: Star Rail" nebeneinander im Split Screen laufen beide Spiele weiter auf 60fps. Eine beachtliche Leistung die zeigt, dass der Chip noch ordentliche Performance-Reserven auf Lager hat und auch bei der Speicherbandbreite nicht am Limit läuft.

Benchmarks & Vergleich mit Dimensity 9400 / Vivo X200 Pro

Die Benchmark Ergebnisse zeigen deutlich, wie groß der Leistungssprung vom Dimensity 9400 zum neuen Dimensity 9500 bzw. zwischen dem Vivo X200 Pro und dem Vivo X300 Pro ausgefallen ist. Im Antutu Benchmark erreicht das Vivo X300 Pro 3.610.084 Punkte und liegt damit rund 32% über dem Vivo X200 Pro mit seinen 2.741.983 Punkten. Der Antutu Benchmark bewertet dabei die Performance des SoC als Gesamtpaket, beschränkt sich also nicht nur auf CPU oder GPU.

Bei der CPU Performance zeigt sich ein ähnliches Bild. Im Geekbench Single Core Test kommt das X300 Pro auf 3.470 Punkte gegenüber 2.789 Punkten beim Vorgänger, was einem Zuwachs von etwa 24% entspricht. Der Multi Core Test fällt mit 10.506 zu 8.862 Punkten ebenfalls zugunsten des neuen Chips aus, hier beträgt der Vorsprung rund 19%. Der PCMark Work 3.0 Test zeigt hingegen nur marginale Unterschiede mit 16.597 zu 16.484 Punkten. Der Benchmark ist was die Skalierung angeht allerdings schon immer problematisch, sodass man diesem nicht zu viel Bedeutung beimessen sollte.

Auch bei der GPU Performance legt das Vivo X300 Pro bzw. der Dimensiy 9500 deutlich zu. Im Geekbench GPU Test, welcher sich auf die Compute-Leistung konzentriert, erreicht das X300 Pro 23.998 Punkte, während das X200 Pro bei 21.395 Punkten landet. Das entspricht einem Zuwachs von etwa 12%. Der Basemark GPU Test zeigt mit 41.499 zu 32.877 Punkten einen noch größeren Unterschied von rund 26%. Hier wird mehr die 3D Rastering Leistung der GPU getestet. Im 3DMark Wildlife Extreme Unlimited erreicht das X300 Pro 7.627 Punkte, das X200 Pro kommt auf 6.362 Punkte. Bei der Raytracing Performance im 3DMark Solar Bay Unlimited Test liegt der Unterschied sogar bei über 33%, mit 15.573 zu 11.670 Punkten. Das ist allerdings deutlich weniger als die von Mediatek und ARM beworbene Verdoppelung der Leistung. Die reine 3D Leistungssteigerung bewegt sich hingegen grob im beworbenen Rahmen.

Die GFXBench Tests offenbaren die größten Unterschiede. Hier scheint der Dimensity 9500 am besten zu skalieren. Bei 4k Auflösung im Aztec Ruins Vulkan High Tier Test erreicht das X300 Pro 50fps, während das X200 Pro nur auf 29fps kommt, was einem Zuwachs von rund 72% entspricht. Bei 1440p Auflösung sind es 111fps zu 67fps, hier beträgt der Vorsprung also etwa 66%. In diesem Benchmark liegen die Zuwächse somit weit über den beworbenen Werten. Die Gründe dafür können vielfältig sein. Am wahrscheinlichsten dürften Treiber Optimierungen sein.

Hitzeentwicklung & Thermal Throttling

​Bei Abwärme und Thermal Throttling zeigt das Vivo X300 Pro deutliche Rückschritte gegenüber dem Vivo X200 Pro. Im Alltag bleibt das Gerät zwar angenehm kühl, bei längerer Last wie etwa längeren Gaming Sessions entwickelt sich jedoch eine sehr deutliche Abwärme. Die Gehäusetemperatur kann dann bei längeren Runden auch mal etwas über 40°C steigen, was je nach Empfindlichkeit als unangenehm wahrgenommen werden kann. Das Thermal Throttling Verhalten fällt deutlich schlechter aus. Das Vivo X300 Pro erreicht im CPU Throttle Test nach 15 Minuten nur noch 52% der ursprünglichen Leistung. Zum Vergleich: Das Vivo X200 Pro behält 74% der ursprünglichen Leistung bei. Der Leistungsabfall setzt beim X300 Pro auch deutlich schneller und aggressiver ein. Der minimale Leistungswert der CPU vom X300 Pro bei maximalem Throttling liegt mit 314,69 GIPS nur noch geringfügig über dem Wert vom X200 Pro mit 295,85 GIPS, also nur noch 6% schneller.

Auch im Solar Bay Stress Test, der das GPU Thermal Throttling Verhalten analysiert, schneidet das X300 Pro extrem schlecht ab. Mit 49% der ursprünglichen Leistung zeigt es bisher das mit am stärksten ausgeprägte GPU Throttling unter allen getesteten Smartphones. Der Leistungsabfall erfolgt sehr rapide, schon in Durchlauf 2 bleiben nur noch 12.282 von ursprünglich 14.229 Punkten übrig, was einem Leistungsverlust von etwa 14% entspricht. Bei Durchlauf 6 liegt die Leistung dann bei unter 60% und die Kurve flacht deutlich ab, jedoch gibt es immer noch leichte Verluste bis auf 6.974 Punkte in Durchlauf 20. Das X300 Pro beziehungsweise der Dimensity 9500 hat also ein starkes Problem mit der Abwärme. Für sehr anspruchsvolle Gamer, die Wert auf anhaltend hohe Leistung auch bei sehr langen Sessions legen, ist es daher nicht unbedingt die beste Wahl.

Speicher, Sensoren & Sonstiges

​Die Arbeitsspeicher Größe bleibt identisch mit dem Vorgänger bei 12GB oder 16GB. Dafür kommt nun schnellerer LPDDR5X Ultra RAM zum Einsatz, bei der 1TB Version sogar noch schnellerer LPDDR5X Ultra Pro, allerdings ist diese Variante nur in China erhältlich. Die Multitasking Performance bewegt sich auf gewohnt gutem Niveau. Zehn offene Apps laufen ohne Slowdowns oder erneutes Laden beim Wechsel. Split Screen und Fenstermodus lassen sich performant nutzen. Das System tendiert dazu, Apps im Hintergrund oder Standby Modus nach einer Weile zu schließen, was sich über die entsprechenden Energiesparoptionen unterbinden lässt.

Der interne Festspeicher bietet wie beim Vorgänger 256GB, 512GB oder 1TB, allerdings mit Upgrade von UFS 4.0 auf UFS 4.1. Im Benchmark zeigt sich dieser etwas schneller, mit über 4GB/s beim sequenziellen Lesen und 3,75GB/s beim sequenziellen Schreiben. Eine Micro SD Erweiterung ist wie gewohnt nicht möglich. Kunden in Europa, die nicht importieren wollen, müssen mit maximal 512GB Speicher Vorlieb nehmen und bekommen keine Option für ein günstigeres 256GB Modell.

Die Sensorausstattung bewegt sich auf gutem Niveau. Kompass und Gyroskop sind vorhanden und funktionierten im Test ohne Abweichungen oder Aussetzer. Ein Barometer fehlt. Der Ultraschall In-Screen Fingerprint Scanner entsperrt nahezu verzögerungsfrei, arbeitet absolut zuverlässig und sitzt in angenehmer Position etwas weiter oben im Display. Face Unlock per Frontkamera zeigt ebenfalls geringe Verzögerung und hohe Zuverlässigkeit, auch bei Kunstlicht, Dämmerlicht oder Nacht. Das Display kann dabei aufleuchten, um das Gesicht auszuleuchten.

Das Vibrationsfeedback kommt von einem Linearvibrator. Die Vibration fällt kräftig aus, das haptische Feedback ist präzise. Es gibt keine übermäßig lauten Geräusche, kein Rattern oder Rasseln, was hochwertig wirkt. Der Infrarotblaster im Kameramodul erlaubt die Steuerung anderer Geräte, eine Remote App ist vorinstalliert. Der USB-C Port unterstützt USB-OTG und USB 3.2 Gen 1 mit 5Gbit/s. Videoausgabe ist möglich, allerdings nur als Screen Mirroring, ein Desktop Modus fehlt. Ein USB 3 Kabel liegt nicht im Lieferumfang bei, das mitgelieferte Kabel unterstützt nur USB 2.0.

Vivo X300 Pro Software

​Variante ​OriginOS 6
Version im Test: PD2502B_A_16.0.21.8.W10.V000L1​
​Android Version ​Android 16
Sicherheitspatch im Test: November 2025​
Google zertifiziert​Ja
DRM Technologien​Widevine L1 DRM, ClearKey CDM
HDR: HDR10, HDR10+, HLG, Dolby Vision​
Bloatware​Ja (kann deinstalliert werden, inkl. vieler System-Apps)
Root Zugriff​Nein
OTA Updates​Ja (zwei Updates im Testzeitraum)
Update Garantie: 5+7 Jahre
Schadsoftware​Keine Funde

​Android Version & Variante

​Das Vivo X300 Pro kommt mit dem neuesten OriginOS 6 auf Android 16 Basis daher. OriginOS 6 ist nun auch auf den internationalen Geräten installiert und löst das bisherige FunTouch OS ab. Unabhängig davon ist weiterhin kein Umflashen einer Global ROM auf ein China Gerät möglich. Dies gibt auch Vivo explizit auf seiner Webseite an. Das spielt aber keine große Rolle, da die China Version von OriginOS 6 (die hier auch getestet wurde) problemlos international nutzbar ist.

Deutsch lässt sich beim Einrichten neben vielen anderen Sprachen direkt auswählen. Der Play Store kann wie gewohnt per APK Datei nachgerüstet werden und funktioniert reibungslos. Android Auto Support ist in der China Version von OriginOS 6 enthalten. Viele System Apps lassen sich deinstallieren und mit Google Apps ersetzen. Auch chinesische Bloatware kann entfernt werden. Nachteilig bleiben die auf China ausgelegten KI Features des Systems, eine Systemintegration mit Google Gemini (z.B. für Circle to Search) fehlt. Wahrscheinlich gibt es wie bisher auch Probleme mit WearOS Geräten, was allerdings nicht getestet werden konnte mangels WearOS Smartwatch.

Die Oberfläche bleibt in OriginOS 6 ansprechend. Trotz vieler Features wirkt sie aufgeräumt und gut strukturiert. Das Design fällt ansprechend und elegant aus. OriginOS 6 setzt verstärkt auf gläserne Effekte, aber nicht so übertrieben wie Liquid Glass von Apple. Es wirkt erwachsener und es gibt keine Lesbarkeitsprobleme bei Text durch Glaseffekte. Stark verändert hat sich die Oberfläche verglichen mit OriginOS 5 nicht. Wer das vorige System genutzt hat, wird sich sofort zurechtfinden. Die UI Performance bewegt sich auf sehr gutem Niveau, auch bei allen Animationen. Ruckler oder Hänger treten nicht auf. Die Update Garantie umfasst 5 Jahre Android Updates und 7 Jahre Sicherheitspatches.

Zertifizierung & DRM

Eine Google Zertifizierung ist vorhanden. Abseits der bekannten Probleme viele China ROMs gibt es keine Einschränkungen bei anderen Google Apps. Google Pay ist nutzbar (Google Wallet App installieren) und auch Banking Apps laufen ohne Probleme. Das DRM kommt mit Widevine Level 1 Zertifizierung, sodass FHD Streaming von kostenpflichtigen Streaming Diensten möglich ist. Der HDR Support umfasst HLG, HDR10(+) und Dolby Vision.

Bloatware, Schadsoftware & Bugs

Die Bloatware umfasst in der China ROM wie gewohnt extrem viele chinesische Apps aus unterschiedlichsten Kategorien. Wie schon erwähnt sind fast alle deinstallierbar. In der China Firmware sind keine vorinstallierten Meta (Facebook) Dienste enthalten. Scans nach Schadsoftware verliefen ohne Funde. Aufgetretene Bugs waren ein einmaliger Absturz mit Neustart und einmal fehlender Ton, der einen Neustart zum Beheben benötigte. Beides passierte in mehreren Wochen nur einmal, sonst gab es keine weiteren Auffälligkeiten. Vermutlich kleinere Kinderkrankheiten, die mit dem nächsten Update gänzlich verschwinden.

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Vivo X300 Pro Konnektivität

​Mobilfunk China Version
2G: 850/900/1800/1900MHz
3G: B1/B2/B4/B5/B6/B8/B19
4G-FDD: B1/2/3/4/5/7/8/18/19/20/25/26/28A/66
4G-TDD: B34/38/39/40/41/42/43/48
5G:​ n1/2/3/5/7/8/18/20/25/26/28A/66/34/38/39/40/41/48/77/78/79

EU Version
2G: 850/900/1800/1900MHz
3G: B1/2/4/5/8
4G-FDD: B1/2/3/4/5/7/8/12/13/17/18/19/20/25/26/28/32/66/71
4G-TDD: B34/38/39/40/41/42
5G:​ n1/2/3/5/7/8/20/25/26/28/38/40/41/66/71/75/77/78/79
WLAN ​WLAN 802.11a/b/g/n/ac/ax/be
Wi-Fi 6/6E/7 (2x2 MIMO, MU-MIMO)
Unterstützung für 2,4 + 5GHz Aggregierung​
BluetoothBluetooth 6.0
NFC​Ja
Mit Google Pay Support (China und EU)​
​Dual SIM​China Version
Dual Nano SIM, kein eSIM

EU Version
Dual Nano SIM + Dual eSIM (max. 2 SIMs)
Positionsbestimmung​GPS, A-GPS, Galileo, GLONASS, QZSS, BDS, NavIC

Mobilfunk

​Das Vivo X300 Pro unterstützt bis zu 5G. Die China Version ist in Deutschland problemlos nutzbar, es fehlt lediglich Band 32, welches von Vodafone und Telekom genutzt wird. Dramatische Auswirkungen hat das nicht, da es sich um eine Carrier Aggregation Frequenz handelt. Für o2 unterstützt die China Version alle Frequenzbänder. Die Unterschiede zwischen den unterstützten Frequenzen der EU und China Version sind in der Tabelle oben zu sehen. Dual SIM funktioniert mit zwei Nano SIM Karten. Die China Version kommt ohne eSIM, die EU Version bietet eSIM Support. Dual eSIM wird unterstützt, maximal zwei SIM Karten insgesamt sind möglich.

Der Empfang im Testzeitraum war hervorragend. Die Signalstärke fiel in Gebäuden hoch aus, auch 5G+ war im Haus fast überall möglich. In schwächer abgedeckten Räumen und Gegenden blieb der Empfang weiter stabil. Unerwartete Signalabbrüche traten nicht auf. Die Performance bei perfekten Bedingungen bewegt sich auf sehr gutem Niveau. Ein nächtlicher Speedtest im o2 5G+ Netz ergab 343Mbit/s Downstream und 56,2Mbit/s Upstream.

WLAN, Bluetooth & NFC

​Der WLAN Support reicht bis Wi-Fi 7 (be). Die Empfangsleistung ist exzellent. Ein Speed Test mit einer Fritz!Box 6660 Cable (Wi-Fi 6) ergab 1082Mbit/s direkt neben dem Router. Die Limitierung ist hier die Internetanbindung per Gigabit Cable, da der Test über Ookla lief. Der lokale Speed Test in der Fritz!App WLAN funktioniert auf Vivo Geräten seit einiger Zeit nicht richtig. Ein Stockwerk unter dem Router wurden weiterhin exzellente 830Mbit/s erreicht, mit aktiver Dual Link Aggregierung über 2,4GHz und 5GHz.

Bluetooth wird in Version 6.0 unterstützt. Der Reichweitentest verlief unproblematisch mit störungsfreiem Wechsel zwischen mehreren Räumen. Koexistenzprobleme bei aktivem 2,4GHz WLAN traten nicht auf. NFC Support ist vorhanden. Die China Version kann Google Pay nutzen, dazu muss die Google Wallet App installiert und eingerichtet werden, danach lässt sich der Zahlungsprovider entsprechend umstellen.

GPS Test

​Die GPS Performance bewegt sich ebenfalls auf exzellentem Niveau. Die SNR im GPS Test lag deutlich im grünen Bereich bei 36,1. Über 70 Satelliten waren im Fix, auch bei schlechterem Wetter. Der Praxistest mit Navigation und Tracking verlief problemlos. Es gab keine Aussetzer und keine Abweichungen. Wechsel der Straßenseite waren im Track sichtbar. Tracking in der Hosentasche funktionierte ohne Einschränkungen, Navigation im Auto ebenso, auch bei Regen.

Vivo X300 Pro Audio

​Lautsprecher ​Stereo (Rahmen unten + Rahmen oben)
Noise Cancelling Mikrofon ​Triple Mikrofon Array (Rahmen unten + oben + Kameramodul)
Weitere MerkmaleVoNR, VoLTE, VoWiFi, Sound Enhancer, kein 3,5mm Anschluss, kein UKW Radio, virtueller Raumklang, kein Systemequalizer

Lautsprecher

​Das Vivo X300 Pro verfügt über Stereo Lautsprecher, einer unten im Rahmen und über den Telefonhörer mit zusätzlicher Öffnung oben im Rahmen. Der Stereo Klang fällt deutlich aus, der Sound wirkt recht voll mit deutlichen Bässen. Auch bei hoher Lautstärke bis 90% bleibt der Klang sehr ausgewogen, angenehm und differenziert. Kratzen oder Klirren tritt nicht auf.

In den Einstellungen findet sich eine automatische Klangverbesserung. Ein virtueller Raumklang lässt sich mit Kopfhörern nutzen. Audio Super Resolution soll für Audio Upscaling sorgen. Die Tonanpassung liefert Anpassung an das Gehör (mit Test oder per Auswahl der Altersgruppe) oder persönliche Präferenzen. Ein System Equalizer fehlt in OriginOS 6 weiterhin.

Sprachqualität (Telefonie)

​Die Telefoniequalität vom Vivo X300 Pro bewegt sich auf sehr gutem Niveau. Die Stimmen klingen klar, deutlich und natürlich an beiden Enden. Der Telefonhörer kommt gegen laute Umgebung an. Umgebungsgeräusche stören den Gesprächspartner nicht. VoWiFi hat mit der China Firmware im o2 Netz problemlos funktioniert.

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Vivo X300 Pro Kamera

​Hauptkamera Haupt: 50MP Sony LYT-828 1/1.28 Zoll, f/1.57, Gimbal OIS, 24mm
Tele: 200MP Samsung ISOCELL HPB 1/1.4 Zoll, f/2.67, 3.5-fach, 85mm, OIS
Ultrawide: 50MP Samsung JN1 1/2.76 Zoll, f/2.0, 15mm, AF
Zusätzlich: Spektralsensor
Video: 8k30 / 4k120/ 4k60 / 4k30 (10-Bit Log bis 4k120)
Codec: H.264 / H.265 (HEVC)
HDR Fähigkeiten: Dolby Vision bis 4k120 (Ultrawide bis 4k60)
​Frontkamera 50MP Samsung JN1 f/2.0, 92° FoV, AF
Video: 4k60 / 4k30 (Kein 10-Bit Log)
Codec: H.264 / H.265 (HEVC)
HDR Fähigkeiten: Dolby Vision bis 4k60
​Blitz​Dual LED (zweifarbig)
​Fokus​PDAF + CDAF + Laser Hybrid
​Slow Motion​4k120 (nativ)
FHD120 / FHD240 (kein HSR, kein Ton)

​Was die Kamera betrifft, macht das Vivo X300 Pro einen kräftigen Schritt nach vorn. Verglichen mit dem Vorgänger kommt ein neuerer Sensor in der Hauptlinse zum Einsatz und auch die 200MP Telekamera bekommt einen neuen Sensor spendiert, bei dem Samsung und Vivo in der Entwicklung kooperiert haben. Gleich bleibt der 50MP Samsung JN1 in der Ultrawide-Linse, welcher jetzt allerdings auch in der Frontkamera zum Einsatz kommt, wo er den bisherigen 32MP Sensor ersetzt und gleichzeitig auch noch einen Autofokus mitbringt.

Für den Feinschliff sorgt dann noch ein Laser-Fokus und auch ein Spektralsensor für bessere Farbtreue. Zudem bekommt das Vivo X300 Pro auch noch Support für 10-Bit Log Video bis 4k und 120fps sowie Dolby Vision bis 4k und 120fps - mit Ausnahme der Ultrawide- und Frontkameras, welche HDR bis maximal 4k60 beherrschen. Damit schlägt das X300 Pro sogar das Ultra-Modell der Vorgängergeneration. Wer die 35mm Brennweite der Ultra-Modelle nicht mag, findet hier also eine Alternative.

Das alles klingt auf dem Papier definitiv interessant. Wie sich die Kameras in der Praxis schlagen, schauen wir uns in den folgenden Abschnitten genauer an. Wie gewohnt wurde für die Testaufnahmen soweit möglich oder falls nicht explizit erwähnt auf KI Funktionen / Nachbearbeitung verzichtet. Der gewählte Farbmodus für alle Aufnahmen war "Zeiss", welcher erfahrungsgemäß bei Vivo Geräten mit Zeiss-Kamera die farblich natürlichsten Ergebnisse liefert.

Hauptkamera (12MP Standard)

Das Vivo X300 Pro baut auf der schon sehr starken Hauptlinse des Vorgängers auf. Es übernimmt Stärken wie die schöne Detaildarstellung ohne Farbsäume an Strukturen, ansprechende Dramatik in Gegenlichtsituationen mit HDR und generell einen sehr schönen, ausgewogenen Dynamikumfang. Der Fokus arbeitet zuverlässig und schnell, auch bei kleinen Motiven. Das Auslösen erfolgt gefühlt verzögerungsfrei. Die hochwertige Optik zeigt keine störende Verzerrung an den Rändern / Ecken (auch im Nahbereich) und erstaunlich wenig störende Linsenflecken bei Gegenlicht. Innenaufnahmen liefern auch bei Kunstlicht sehr gute Bildqualität ohne auffälliges Rauschen und mit schöner Schärfe sowie Detaildarstellung. Bewegende Motive werden ohne Verwackeln, Verwaschen oder Ghosting eingefangen.

Der größte Sprung nach vorn zeigt sich bei der Farbtreue. Der Vorgänger war hier schon nicht schlecht, in bestimmten Situationen gab es aber Abweichungen durch den Weißabgleich, speziell bei Kunstlicht und in Innenräumen. Hier hat das Vivo X300 Pro keine Probleme mehr und liefert eine sehr konsistente Farbdarstellung in allen Situationen unabhängig von der Beleuchtung, die sich sehr nah an der Realität bewegt. Das Gerät bewegt sich dabei auf Augenhöhe mit dem Oppo Find X8 Ultra, welches ebenfalls einen Spektralsensor an Bord hat und im Test ebenfalls mit beeindruckender Farbkonsistenz herausstach.

Hauptkamera (50MP Modus)

Im 50MP Modus verbessert sich die Detaildarstellung vor allem bei Motiven in größerer Distanz wie Landschaftsaufnahmen oder Städtepanoramas. Wer das Maximum an Schärfe will, kann den Modus bedenkenlos nutzen. Die Farbdarstellung verändert sich nicht, der Dynamikumfang ebenfalls nicht. Der Rauschanteil bleibt unverändert gering. Leichtere Einbußen bei Schärfe und Lichtausbeute zeigen sich erst in Low-Light-Szenarien. Kunstlicht stellt noch kein Problem dar. Die Auslöseverzögerung fällt mit 50MP etwas größer aus, ist aber nicht störend.

Hauptkamera (2x Digitalzoom)

Der 2-fach Digitalzoom mit der Hauptcam ist exzellent. Feine Strukturen auf große Distanz wirken leicht weich, aber noch nicht störend. Insgesamt gibt es kaum Qualitätseinbußen. Auch bei Nacht liefert der Digitalzoom noch erstaunlich gute Bilder ohne Hervorheben von Bildrauschen oder stärkere Einbußen bei der Schärfe.

Hauptkamera (Blitz)

Der Blitz war eine Schwäche vom Vorgänger. Das Vivo X300 Pro liefert hier Perfektion. Die Reichweite und Lichtausbeute fallen grandios aus. Blitz Fotos werden knackscharf, auch bei größerer Distanz oder widrigen Umständen wie Nebel. Die Lichtverteilung ist sehr gut ohne Lichthof im Zentrum, auch bei geringerem Abstand. Die größte Verbesserung zeigt sich bei der Farbdarstellung. Der Spektralsensor ist der Game Changer für das X300 Pro. Die Weißbalance ist perfekt, Farben wirken natürlich ohne Auswaschen oder Übersättigen. Arg viel besser geht es nicht.

Hauptkamera (Nachtfotos)

Nachtfotos vom Vivo X300 Pro fallen freihändig mit Auto Nachtmodus deutlich besser aus als beim Vorgänger. Die Lichtausbeute ist deutlich gestiegen und die Bildschärfe hat sich ebenfalls verbessert. Auch feine Details in weiter entfernten Texturen werden eingefangen. Sehr dunkle Motive mit wenigen Lichtquellen gelingen immer noch exzellent. Am deutlichsten fällt abermals der Spektralsensor ins Gewicht. Die Farbdarstellung wurde dramatisch verbessert. Es gibt keine zu warmen Farben durch Straßenbeleuchtung. Die Weißbalance ist perfekt und sehr realitätsnah. Im Test gab es kein einziges misslungenes Nachtfoto.

Hauptkamera (Langzeitbelichtung)

Die Langzeitbelichtung wurde im Test durch nächtlichen Dauernebel erschwert. Trotzdem liefert das X300 Pro hier überzeugend ab. Getestet wurde der Vollautomatikmodus im Menüpunkt "Landschaft & Nacht". Wird ein Stativ erkannt, schraubt die Software die Belichtung hoch. Im Test war es maximal eine Minute, theoretisch ist aber auch mehr möglich. Auch hier entstehen perfekte Ergebnisse. Die Weißbalance ist sauber, die Schärfe schön und es gibt kein Rauschen. Der Autofokus arbeitet stets zuverlässig, auch bei extrem dunklen Motiven. Der Laser Fokus macht sich hier bemerkbar. Hier wird auch jeder Fotografie Laie tolle Bilder hinbekommen. Profis können zum Pro Modus für manuelle Kontrolle greifen, dort aber nur mit maximal 30 Sekunden Belichtungszeit.

Tele-Kamera (12MP Standard)

Die Tele Optik ähnelt stark dem Vorgänger, mit leichter Reduktion auf 3,5-fachen optischen Zoom mit Periskop Optik und OIS. Schärfe und Detaildarstellung auf große Distanz fallen noch besser aus als bei der Hauptlinse. Fokus und Auslösezeit arbeiten auch hier zuverlässig und schnell. Farblich ist die Abstimmung auf die Hauptlinse perfekt, durch den Spektralsensor gibt es ebenfalls sehr konsistente und natürliche Farben in allen Situationen. Der neue Samsung HPB Sensor ist deutlich lichtstärker. Innenraumaufnahmen und Kunstlichtfotos wirken heller und besser ausgeleuchtet mit mehr Details in dunkleren Bildbereichen. Auch hier zeigen sich kaum Linsenflecken bei Gegenlicht, der Dynamikumfang und die Dramatik bei HDR mit Gegenlicht fallen schön aus. Eine Verzerrung der Optik ist nicht erkennbar.

Tele-Kamera (50MP Modus)

Der 50MP Modus der Tele Kamera kommt ebenfalls ohne größeren Qualitätseinbruch bei fordernden Lichtsituationen aus, das Rauschverhalten bleibt unauffällig. Es gibt mehr Details zum Zuschneiden, Einzoomen oder für großformatige Nutzung. Farbveränderungen treten nicht auf, chromatische Aberration ist nicht erkennbar und der Dynamikumfang bleibt gut. Optional sind auch 200MP möglich auf Kosten der Lichtempfindlichkeit. Bei wenig Licht bietet der 50MP Modus mehr Lichtausbeute als beim Vorgänger.

Tele-Kamera (10x Digitalzoom)

Der 10-fache Digitalzoom mit der Tele Kamera ist beeindruckend gut. Qualitätseinbußen sind kaum erkennbar. Die Detaildarstellung fällt extrem scharf aus, auch auf Distanz. Auch bei Nachtfotos mit Kunstlichtquellen lässt sich der Zoom ohne dramatischen Qualitätseinbruch nutzen. Bei guter Ausleuchtung ist er kaum von optischem Zoom unterscheidbar. Farblich sind keine Veränderungen zum nativen Zoom erkennbar.

Tele-Kamera (Nachtfotos)

Freihand Nachtfotos mit Auto Night Mode fallen sehr schön aus. Qualität und Lichtausbeute bewegen sich auf Augenhöhe mit der Hauptlinse. Sehr dunkle und anspruchsvolle Motive gelingen weiter mit richtig guter Qualität, Schärfe und Detailabbildung. Der Rauschanteil bleibt auch in sehr dunklen Bereichen gering. Im Vergleich mit dem Vorgänger zeigt sich eine deutlich gesteigerte Lichtausbeute, dunkle Bereiche enthalten mehr Details und es wird nichts mehr vom Kontrast geschluckt. Der Dynamikumfang fällt sehr schön aus. Farbwiedergabe und Weißabgleich sind wie bei der Hauptlinse durch den Spektralsensor perfekt.

Ultrawide-Kamera (12MP Standard)

Die Ultrawide Kamera des X300 Pro ist technisch identisch mit jener im X200 Pro. Dennoch zeigen sich deutliche Verbesserungen bei der Bildschärfe. Auf Distanz gibt es deutlich mehr Schärfe und Details. Die Farbdarstellung fällt durch den Spektralsensor konsistenter und natürlicher aus. Der Weißabgleich arbeitet ohne Aussetzer in allen Situationen. Der Dynamikumfang ist sehr gut. HDR mit Gegenlicht bietet ansprechende Dramatik. Es gibt keine Schärfeprobleme am Bildrand, die Verzerrungskorrektur funktioniert sehr gut. Der Autofokus arbeitet absolut zuverlässig. Innenräume und Kunstlicht liefern weiter solide Qualität mit wenig Rauschanteil.

Ultrawide-Kamera (50MP Modus)

Der 50MP Modus kommt ohne Farbveränderungen oder Einbußen beim Dynamikumfang aus. Die Lichtausbeute bleibt gut, weiter gibt es wenig Bildrauschen bei fordernden Motiven. Die Bildschärfe auf Distanz wird weiter angehoben, der 50MP Modus ist somit bei Ultrawide Landschaftsaufnahmen erste Wahl.

Ultrawide-Kamera (Nachtfotos)

Bei Nachtfotos zeigt sich erkennbar weniger Lichtausbeute verglichen mit den Haupt- und Telelinsen. Sehr dunkle Bereiche werden häufig geschluckt. Dennoch entstehen solide Nachtfotos, vor allem bei besser ausgeleuchteten Motiven. Auch hier gibt es konsistente Farben und einen sehr guten Weißabgleich. Schärfe und Rauschverhalten bleiben bei ausreichend Lichtquellen gut.

20x KI-Zoom

Der 20-fache KI Zoom wurde beim Vivo X300 Pro weiter verbessert. Manche Motive - vor allem bei komplexen Umrissen und Texturen - zeigen etwas weniger Schärfe, dafür wirkt das Aussehen realistischer mit weniger synthetisch wirkenden Texturen. Wer keine extrem hohen Ansprüche hat, wird damit zufrieden sein und kann sich das teure Kamera Kit mit zusätzlicher Tele Aufstecklinse sparen. Vor allem bei gut ausgeleuchteten Motiven mit weniger komplexen Texturen sieht man den Fotos die KI Tricksereien kaum an.

Makro Modus

Makro Aufnahmen sind mit allen Linsen der Hauptkamera möglich. Die minimalen Fokusdistanzen liegen bei 13cm für die Hauptlinse, 14cm für die Tele Linse und 3cm für die Ultrawide Linse. Makro Fotos der Tele Kamera sind optisch am schönsten durch den intensiven Bokeh Effekt. Zudem entstehen hier durch den optionalen 10-fachen digitalen Zoom mit sehr geringen Verlusten die optisch beeindruckendsten Makro Aufnahmen. Weißabgleich und Farbkonsistenz sind auch hier durch den Spektralsensor deutlich besser als beim Vorgänger.

Portrait Modus

Der Portrait Modus funktioniert mit allen Kameras sehr gut. Die Intensität lässt sich per Blendenregler steuern, verschiedene Stile für Lichtkreise stehen zur Verfügung. Die Erfassung von Umrissen ist perfekt. Es werden keine Bildelemente im Vordergrund geschluckt, auch bei komplexen Umrissen, Strukturen und Tiefenverhältnissen. Abstufungen in der Tiefe werden fast perfekt erfasst mit entsprechendem Ansteigen oder Abfallen der Bokeh Intensität. Insgesamt entsteht je nach Modus und Blendeneinstellung ein sehr natürlicher und glaubhafter Bokeh Effekt.

Frontkamera (12MP Standard / Portrait)

Die Frontkamera im Vivo X300 Pro zeigt verglichen mit dem Vorgänger eine dramatische Verbesserung durch den Wechsel auf einen 50MP Sensor mit Pixel Binning im 12MP Standardmodus. Verglichen mit dem Vorgänger wurde die Detaildarstellung extrem gesteigert, insbesondere bei Innenaufnahmen, Kunstlicht und Nacht. Die Farben fallen nochmal deutlich natürlicher und konsistenter aus. Der Weißabgleich bei Kunstlicht und in Innenräumen wurde massiv verbessert. Der Autofokus sorgt für scharfe Bilder in verschiedenen Abständen. Die Lichtausbeute wurde sehr stark gesteigert. Innenaufnahmen gelingen fast ohne Qualitätsverlust. Nachtfotos nur mit einer Straßenlaterne als Lichtquelle erreichen beachtliche Qualität. In Verbindung mit dem Bildschirmblitz entstehen exzellente Nacht Selfies.

Videos

Die Videoqualität in 4k60 ist bei allen Kameras anständig, allerdings mit einer gewissen Weichheit im Bild, wie man sie bei Mediatek basierten Handys gerne vorfindet. 8k30 mit der Hauptlinse liefert ebenfalls schöne Videos, aber auch hier mit einer gewissen Weichheit im Bild. Abseits davon ist die Qualität durchgehend sehr gut ohne störende Artefaktbildung mit toller Stabilisierung und ruhigem, schnellem Fokus. Die Stabilisierung der Tele Kamera ist exzellent und kommt auch mit Laufen klar. Der Wechsel zwischen den Kameras beim Filmen ist möglich.

Die Farben wirken natürlich und konsistent, der Weißabgleich ist wie schon bei den Fotos durch den Spektralsensor meist perfekt. Profis dürfen sich neben 10-Bit Log bis 4k120 auch über Unterstützung für 3D LUTs freuen. Videos bei Nacht zeigen ebenfalls eine anständige Qualität bei 4k60, außer bei der Front- und Ultrawide Kamera, wo die Bildqualität bei Nacht deutlich in die Knie geht.

Die Audioqualität überzeugt, bis auf einen kleinen Bug: Der Pegel ist am Anfang von Videos kurz zu hoch, was zu Übersteuern führt, dann normalisiert er sich. Stimmen werden klar und natürlich eingefangen, Umgebungsgeräusche ebenso.

Slow Motion mit nativer Framerate (HSR) und Tonspur ist leider nur im nativen 4k120 Modus möglich. Der dedizierte Slow Motion Modus speichert nur abgebremste Videos in geringerer Framerate ohne Ton in wahlweise 120fps oder 240fps in Full HD.

Vivo X300 Pro Akku

​Kapazität (Angabe) China Version
6.510mAh

EU Version
5.440mAh
​Kapazität (Gemessen) China Version
6.419mAh
​Wechselbar​Nein
Ladetechnologie​90W "FlashCharge" (USB-C, Netzteil in EU nicht enthalten)
40W Wireless Fast-Charging
Reverse Charging (Kabel & Wireless)
Bypass Laden, Ladeobergrenze (manuell o. automatisch)

Akkulaufzeit

​Der Akku des X300 Pro ist verglichen mit dem Vorgänger um 510mAh angewachsen. Die EU Version kommt weiterhin mit deutlich kleinerem Akku. Die Laufzeit zeigt eine deutliche Steigerung, sogar überproportional mehr verglichen mit dem Anstieg der Kapazität. Das spricht für die Softwareoptimierung und die Effizienz des Dimensity 9500 im Alltag.

Bei typischem Alltagsgebrauch mit AOD, 120Hz, Kameranutzung, GPS Nutzung, WLAN und Mobilfunk Mischnutzung sowie kurzen Spiele Sessions kommt das Gerät problemlos durch den Tag. Dabei bleibt in der Regel Reserve übrig, etwa 30%. Mit kaum oder gar keiner Kameranutzung, ohne GPS und Verzicht auf Spiele sind zwei Tage Laufzeit problemlos erreichbar. Je nach Nutzungsprofil auch etwas darüber.

Der PCMark Akku Benchmark fällt beeindruckend aus. Bei 50% Helligkeit sind satte 22 Stunden Dauerbetrieb möglich. Wer beispielsweise längere Zeit Filme schauen oder Serien binge-watchen will, kommt sehr lange mit einer Ladung aus, was etwa für längere Reisen top ist.

Ladezeit

​Bei der Ladetechnik bleibt fast alles beim Alten. Weiterhin lädt das Gerät per Kabel mit 90W, Wireless Charging wurde um 10W auf 40W gesteigert. Das Netzteil liegt beim China Import im Lieferumfang bei. Bei der EU Version ist ein extra Kauf nötig. Die Ladegeschwindigkeit per USB-C beträgt 24 Minuten von 20 auf 75% und 53 Minuten von 20 auf 100%. Dabei entwickelt sich deutliche Wärme, wenn man die volle Geschwindigkeit nutzt. Das System stellt beim Einstecken des Netzteils eine Rückfrage wie schnell geladen werden soll.

Das Gerät bietet optimiertes Akkuladen, entweder basierend auf dem Nutzungsmuster oder manuell einstellbar. Die Ladegrenze kann manuell zwischen 80% und 100% gesetzt werden. Bypass Laden wird unterstützt, was die Temperatur bei gleichzeitigem Spielen und Laden reduziert. Die Primärversorgung der Hardware erfolgt dann durch das Netzteil, die Akkuladung läuft nur noch langsam.

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Vibo X300 Pro Test Fazit

​Das Vivo X300 Pro positioniert sich als überzeugendes Flaggschiff mit klaren Stärken und dürfte für die meisten Anwender die bessere Wahl gegenüber dem X200 Ultra sein. Mit die größten Fortschritte zeigen sich im Kamerabereich. Der neue Spektralsensor sorgt für erhebliche Verbesserungen bei Farbtreue und Weißabgleich. Und hebt das Pro-Modell auf "Ultra Niveau" an. Haupt- und Telekamera liefern sowohl bei Tag als auch bei Nacht exzellente Ergebnisse, der Blitz spielt mit perfekter Ausleuchtung, hoher Reichweite und natürlichen Farben ganz oben mit. Auch die dramatisch verbesserte Frontkamera hebt sich deutlich vom Vorgänger ab und sogar die technisch unveränderte Ultraweitwinkel-Linse liefert schönere Fotos mit etwas mehr Details / Schärfe auf Distanz.

Hinzu kommt ein gehöriger Leistungsschub durch den neuen Mediatek Dimensity 9500. Die Benchmark Werte fallen teils über 70% höher aus als beim Vorgänger. Im Alltag merkt man davon zwar wenig, doch sehr anspruchsvolle Spiele profitieren vom Leistungsschub deutlich. Allerdings zeigt sich ein gravierendes Problem beim Thermal Management. Das Smartphone kann unter hoher Last unangenehm heiß werden und zeigt starkes Thermal Throttling. Vor allem für Nutzer, die auf lange Gaming Sessions oder das Ausführen von anspruchsvollen KI-Modellen Wert legen, ist das suboptimal. Diese Zielgruppe sollte sich also eher woanders umsehen.

Positiv fällt ansonsten das überarbeitete Design auf, das erwachsener und weniger verspielt wirkt. Die matte Oberfläche bietet angenehmen Grip, die Verarbeitung überzeugt. Die Schutzklassen bewegen sich mit IP68 / IP69 auf dem heutigen Standard-Niveau. Die Stabilität im Biegetest hat allerdings etwas nachgelassen. Das flache 6,78" AMOLED Display liefert hervorragende Bildqualität mit exzellenter Außenhelligkeit von rund 2000 Nits, lediglich leichte Schlierenbildung beim Scrollen - insbesondere bei Text - trübt den Gesamteindruck hier.

Die Akkulaufzeit fällt exzellent aus. Der größere Akku ermöglicht problemlos einen vollen Tag mit Reserve oder zwei Tage bei moderater Nutzung. Der PCMark Test bestätigt die Ausdauer mit beeindruckenden 22 Stunden Dauerbetrieb. Verglichen mit dem Vorgänger eine deutliche Verbesserung. Das 90W Schnellladen und intelligente Ladefunktionen wie Bypass Laden runden das Paket ab. Negativ zu bewerten ist, dass in der teureren EU Version kein Netzteil beiliegt. Die lange Update Garantie mit 5 Jahren Android Updates und 7 Jahren Sicherheitspatches ist vorbildlich. Bei der Konnektivität leistet sich das X300 Pro keine Patzer.

Zusammengefasst eignet sich das Vivo X300 Pro besonders für Fotografie Enthusiasten, die Wert auf natürliche Farben und exzellente Bildqualität bei Tag und Nacht legen. Die Kamera rechtfertigt allein schon die Anschaffung, wenn man zu dieser Zielgruppe gehört. Dabei positioniert sich das X300 Pro als starke Alternative zu Ultra Modellen der Vorgängergeneration (Vivo X200 Ultra, Oppo Find X9 Ultra). Auch für Nutzer, die ein ausdauerndes Smartphone mit exzellentem Display für Outdoor Nutzung, ist das X300 Pro eine hervorragende Wahl. Wer hingegen ein Gaming Smartphone für lange, intensive Sessions mit konstant hoher Leistung sucht, sollte aufgrund des starken Thermal Throttling Alternativen in Betracht ziehen. Auch das Display mit der eher suboptimalen Reaktionszeit ist fürs Gaming nicht unbedingt die beste Wahl.

Die China Version des X300 Pro bietet mit Preisen ab 747€ beim Import ein exzellentes Preis-Leistungs-Verhältnis. Schlechter sieht es bei der EU Version aus, die für 1.249€ angeboten wird. Auch diesen Preis ist das Smartphone aber durchaus wert, wenn man mit der etablierten Konkurrenz auf dem europäischen Markt vergleicht. Der größere Akku der China Version und der günstigere Preis sprechen aber klar für den Import, sofern man auf eSIM verzichten kann, sich nicht an möglichen Problemen im Garantiefall stört und mit der China ROM zurechtkommt.

Insgesamt liefert Vivo mit dem X300 Pro auf jeden Fall ein überaus rundes Gesamtpaket ab, das sich im Konkurrenzkampf durchaus behaupten kann und weit oben mitspielt.

Vorteile

  • Erwachsenes, seriöses Design aus mattem Glas und Metall mit exzellenter Verarbeitung
  • Flaches Display ohne Curved Edges, trotzdem extrem schlanke und symmetrische Displayränder
  • IP68 und IP69 Schutzklassen
  • 6,78" 120Hz AMOLED mit natürlichen Farben und exzellenter Außenhelligkeit (rund 2000 Nits)
  • AOD Unterstützung mit vielen Anpassungsmöglichkeiten
  • Sehr guter Touchscreen mit geringer Latenz und robustes Diamond Armor Glass
  • Deutlicher Leistungssprung durch Dimensity 9500, besonders bei GPU Performance
  • Exzellente Alltagsperformance ohne Ruckler oder Hänger
  • Schnellerer LPDDR5X Ultra RAM und UFS 4.1 Speicher bis 1TB
  • Sehr gute Sensorausstattung mit zuverlässigem Kompass und Gyroskop
  • Hervorragender Ultraschall In-Screen Fingerprint Scanner
  • Hervorragendes Face Unlock per Frontkamera auch bei sehr geringem Umgebungslicht
  • Hochwertiger Linearvibrator mit präzisem, leisem haptischen Feedback
  • Infrarot Blaster und USB-C 3.2 Gen 1 Port mit 5Gbit/s und Videoausgabe (Mirroring)
  • OriginOS 6 auf Android 16 Basis mit ansprechendem Design und guter Performance
  • China Version problemlos in Deutschland nutzbar mit deutscher Sprache, Android Auto, Google Pay
  • Google Zertifizierung, Widevine L1 DRM, HDR mit Dolby Vision
  • Vorbildliche Update Garantie (5 Jahre Android Updates, 7 Jahre Sicherheitspatches)
  • Exzellenter Empfang in allen Kategorien (5G, Wi-Fi 7, Bluetooth 6.0, NFC, GPS)
  • Sehr gute Stereo Lautsprecher mit vollem Sound und kräftigen Bässen
  • Hervorragende Telefonie Qualität mit VoWiFi Support
  • Kamera mit Spektralsensor für perfekte Farbtreue und Weißabgleich in allen Situationen
  • Exzellente Haupt-, Tele- und Ultrawide-Kameras mit deutlich verbesserter Bildqualität
  • Perfekter Blitz mit sehr hoher Reichweite und natürlichen Farben
  • Dramatisch verbesserte Frontkamera mit 50MP Sensor und Autofokus
  • Hervorragende Nachtfotoqualität bei allen Kameras
  • Gute Videoqualität mit exzellenter Stabilisierung und natürlichen Farben, Filmen in 10-Bit LOG und Dolby Vision bis 4k 120fps
  • Frontkamera 4k60 fähig inkl. Dolby Vision
  • Exzellente Akkulaufzeit (22 Stunden im PCMark Test, ein bis zwei Tage im Alltag je nach Nutzungsverhalten)
  • 90W Schnellladen und 40W Wireless Charging
  • Intelligente Ladefunktionen wie Bypass Laden und Ladegrenze

Nachteile

  • ​Extremer Kamera Buckel
  • Recht hohes Gewicht, wenngleich etwas leichter als Vorgänger
  • Im Biegetest weniger stabil als Vorgänger
  • Starkes Thermal Throttling bei CPU (52% nach 15 Min) und GPU (49% verbleibende Leistung)
  • Gehäusetemperaturen über 40°C bei längerer Last wie Gaming
  • Langsame Display Reaktionszeit, leichte Schlierenbildung beim Scrollen, für Gaming nicht optimal
  • Kein USB 3 Kabel im Lieferumfang
  • Keine eSIM Unterstützung in der China Version
  • Kein Handschuhmodus für Touchscreen
  • Videos könnten etwas mehr Schärfe zeigen
  • China Firmware: KI Features auf China ausgelegt, keine Google Gemini Integration, wahrscheinlich Probleme mit WearOS Geräten
  • EU Version ohne Netzteil im Lieferumfang und mit deutlich kleinerem Akku
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