Redmi 7 (Global)

xiaomi-redmi7 Xiaomi Redmi 7 im Test

Bei den günstigen Xiaomi Smartphones tut sich gerade einiges. Der Hersteller packt immer mehr Leistung und Features in die Geräte. Das gilt auch für das aktuelle Redmi 7. Das Smartphone vereint erstaunlich viel Leistung mit einem großen Akku, einer Dual Kamera, einem modernem Design und einem überraschend kleinen Preis. In China geht es schon für umgerechnet unter 100€ los, im Import kostet das Redmi 7 ab 120€. Wir haben das Smartphone für euch während der letzten anderthalb Wochen ausgiebig im Alltag getestet und zeigen euch nun, ob es hält, was es verspricht.

Redmi 7
Verpackung & Lieferumfang

Das Redmi 7 kommt in derselben weiß-orangenen Verpackung daher wie schon das Redmi Note 7. Auch der Lieferumfang unterscheidet sich nicht. Ihr bekommt Papierkram, wobei dir Kurzanleitung auch eine Konformitätserklärung enthält, eine Schutzhülle für die Rückseite, SIM Nadel und natürlich ein USB Kabel und ein Netzteil mit deutschem Stecker (5V / 2A). Einen genaueren Blick auf Verpackung und Lieferumfang bekommt ihr in unserem Redmi 7 Unboxing Video.

Redmi 7
Design & Verarbeitung

Rein optisch ist das Redmi 7 das bisher ansprechendste Smartphone aus dem unteren Segment der "Hauptserie". Vor allem die Varianten mit Farbverlauf sehen recht schick aus, wobei sich insbesondere die "Lunar Red" Variante großer Beliebtheit erfreut. Wir haben für den Test die eher schlicht aussehende schwarze Variante erhalten. Die Rückseite wird von einer glänzenden und wie z.B. beim Xiaomi Mi 9 gebogenen Fläche bedeckt, die aussieht als bestünde sie aus Glas. Dem ist allerdings nicht so. Tatsächlich besteht die Rückseite aus Kunststoff. Entsprechend ist sie auch recht anfällig für Kratzer. Ohne Schutzhülle muss man schon sehr aufpassen, wenn man die Fläche kratzfrei halten möchte.

Eclipse Black
Comet Blue
Lunar Red

Leider empfinden wir das Design nach über einer Woche Alltagsnutzung als Fehlentscheidung seitens Xiaomi. Das Redmi 7 sieht zwar sehr schick aus, doch das war es dann auch schon. Das Handgefühl wirkt eher billig. Das liegt zum einen an dem typischen Plastikgefühl (der Rahmen besteht ebenfalls aus Kunststoff), zum anderen aber auch an dem Übergang der "Fake Glasrückseite" zum Rahmen. Hier ist eine deutliche, fast schon scharfe Kante zu sehen und zu spüren, welche den Billig-Touch noch einmal verstärkt.

Das Redmi 7 ist zwar trotzdem gut verarbeitet, doch wir finden, dass Xiaomi da mehr hätte herausholen können. Wir hätten es begrüßt, wenn man echtes Glas genutzt hätte. Dass das in der Preisklasse geht, haben andere Hersteller bereits bewiesen. Und wenn es schon unbedingt Kunststoff sein muss, hätte Xiaomi auch auf ein Unibody Design mit matter Oberfläche setzen können. Damit hätte man sich zwar Designtechnisch nicht soweit absetzen können, am Ende aber einen deutlich wertigeren Gesamteindruck erzielen können.

An einem Punkt müssen wir Xiaomi übrigens zusätzlich kritisieren. Das mag nun pedantisch erscheinen, ist aber durchaus erwähnenswert: Die Angabe der Gerätedicke von Xiaomi ist falsch. Auf der Global Seite wird eine Dicke von 8,4mm angegeben. Tatsächlich (und das wurde mehrfach überprüft!) sind es allerdings 8,9mm - exklusive Kamera versteht sich. Nimmt man die Kamera mit dazu, kommt man auf 9,1mm.

Redmi 7
Display

Größe: 6,26"
Auflösung: 1520 x 720
Technologie:IPS OGS LCD (450 Nits)
Anzahl Berührungspunkte:10
Gehärtetes Glas:Gorilla Glass 5 (Front)
Anti Fingerabdruck Beschichtung:Ja

Einst waren die Redmi Einsteiger Geräte ja bekannt dafür, recht kleine Displays zu bieten. Diese Zeiten sind nun endgültig vorbei. Das Xiaomi Redmi 7 beherbergt ein 6,26 Zoll Display und ist damit in die Phablet Kategorie einzuordnen. Leider hat Xiaomi auf ein hochauflösendes Panel verzichtet und nutzt nur ein 720p LCD Display - immerhin mit 450 Nits Helligkeit. Ist die Auflösung ein Nachteil? Jein. Bei normalem Abstand fällt sie quasi nie auf. Kommt man allerdings näher heran (ca. 17 bis 15cm), so werden Pixel vor allem bei Text sichtbar. Ob einen das nun stört, muss jeder mit sich selbst ausmachen. Das Display an sich ist jedenfalls gut. Farblich liefert es ab, bietet einen ausreichenden Kontrast und ist auch unter Sonnenlicht noch ganz gut nutzbar. Text und Kartenmaterial ist noch einwandfrei zu erkennen. Nur Dinge wie Videos, Bilder oder die Kameravorschau können je nach Inhalt Probleme machen. Sehr schick sind die in der Preisklasse vergleichsweise schlanken Ränder und natürlich die Waterdrop Notch, wobei diese wie bei allen Xiaomi Smartphones ziemlich schlecht ins System integriert ist. Der Platz wird einfach nicht genutzt. Eine Benachrichtigungs LED hat Xiaomi beibehalten und in den Rand unter dem Display verfrachtet.

Der Touch Screen erkennt bis zu 10 Berührungspunkte, hat allerdings mit einer leichten Eingabeverzögerung zu kämpfen. Außerdem eignet er sich nicht für Schnellschreiber. Zwar ist er sehr genau, fühlt sich allerdings beim Tippen recht träge an. Man kann zwar trotzdem flott schreiben, doch das verzögerte Feedback führt einfach dazu, dass man verunsichert ist und die Geschwindigkeit instinktiv drosselt. Beim Spielen schneller Shooter Spiele könnten sich manche dadurch auch gestört fühlen. Das Displayglas besteht laut Xiaomi aus Gorilla Glass 5. Bisher gibt es auch keinen Grund daran zu zweifeln. Zum Zeitpunkt dieses Berichts befinden sich noch keine Kratzer im Glas. Abdrücke lassen sich zögerlich nieder und können einfach abgewischt werden.

Redmi 7
Hardware & Performance

Prozessor: Qualcomm Snapdragon 632 (14nm)
8x Kryo 250 @1,804GHz
GPU: Adreno 506
RAM (Geschwindigkeit):2GB / 3GB LPDDR3 933MHz
(Durchsatz: 3,02GB/s (Schnitt) | 5,64GB/s (Peak)
Speicher (Geschwindigkeit R/W):16GB / 32GB / 64GB eMMC 5.1
(Sequentiell Lesen: 295MB/s | Schreiben: 120MB/s)
Micro SD (Geschwindigkeit R/W):Ja
(Sequentiell Lesen: 84MB/s | Schreiben: 48MB/s)
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Fingerabdruck Scanner:Ja (Rückseite)
Sensoren:Beschleunigung, Magnetfeld, Annäherung, Licht, Gravitation, lineare Beschleunigung, Schrittzähler, Rotationsvektor, Ausrichtung, Neigung
Besonderheiten:Benachrichtigungs LED, Micro USB, Infrarot, 3,5mm Anschluss, getrennter Micro SD Slot
Abmessungen / Gewicht:158,73 x 75,6 x 8,9mm
180g

Dafür, dass das Redmi 7 in China schon ab rund 90€ erhältlich ist, bietet das Smartphone eine beeindruckende Leistung. Verglichen mit dem Redmi 6 ist der Leistungszuwachs enorm. Man hat im Alltag nie das Gefühl, man hätte es mit einem Einsteiger Gerät zu tun. Das Redmi 7 fühlt sich einfach sehr flüssig an und kommt sehr selten ins Stocken. Das gilt auch für anspruchsvollere Apps wie z.B. Facebook. Verantwortlich dafür ist der Snapdragon 632. Qualcomm setzt hier erstmals in einem Einsteiger Chip auf die hauseigenen Kryo CPU Kerne. Gleich acht davon verrichten hier bei einem Takt von 1,8GHz ihren Dienst. Eine Adreno 506 sorgt für eine ordentliche Grafikpower. Und ordentlich ist hier auch wirklich der richtige Begriff. Ja, man kann auf dem Snapdragon 632 tatsächlich spielen. Die etwas älteren Titel wie Asphalt Xtreme, und Unkilled laufen auf höchsten Grafikeinstellungen flüssig. Für aktuelle Titel wie Asphalt 9 oder Shadowgun Legends muss man die Grafikpracht dann doch eine Stufe herunterschrauben. Mit der Abwärme hat das Redmi 7 dabei keinerlei Probleme. Im Throttle Test gab es keinen nennenswerten Leistungsverlust und das Smartphone wurde nur leicht warm.

Die 3GB LPDDR3 RAM in unserem Testgerät sind nicht gerade viel, für die meisten Nutzer dürften sie aber dennoch ausreichen. Typische Alltagsszenarios wie ein Browser mit 3 Tabs, Facebook Messenger, Google Maps und der DB Navigator werden problemlos gleichzeitig offen gehalten. Das Wechseln zwischen den Apps geht zügig vonstatten, auch wenn der RAM mit im Schnitt nur 3GB/s Durchsatz ziemlich langsam unterwegs ist. Der Datenspeicher ist dafür recht flott und bis zu 64GB groß. Wem das nicht reicht, der kann auch eine Micro SD Karte nutzen. Das Interessante daran ist, dass ihr Dual SIM und eine Micro SD Karte gleichzeitig nutzen könnt. Das Redmi 7 setzt auf einen Triple Slot, sodass eine SD Karte keinen der SIM Slots belegt. Eine Nutzung für Apps ist unter MIUI mit Bordmitteln allerdings nach wie vor nicht gegeben.

Bei den Sensoren bekommt man die umfangreiche Vollausstattung die man in den meisten Xiaomi Smartphones findet. Neben einem Schrittzähler sind auch ein Kompass und ein Gyroskop verbaut. Alle Sensoren funktionieren im Alltag reibungslos. Auf der Rückseite des Smartphones befindet sich ein kapazitiver Fingerabdruck Sensor zum Entsperren. Zwischen Auflegen des Fingers und dem Erscheinen des Home Screens vergeht maximal eine halbe Sekunde. Das Entsperren hat im Test stets zuverlässig funktioniert, auch mit schwitzigen oder fettigen Fingern. Alternativ gibt es auch Face Unlock. Hierfür müsst ihr aber die Region ändern. Ist diese auf Deutschland eingestellt, steht Face Unlock nicht zur Verfügung.

Enttäuschend ist, dass das Redmi 7 noch immer mit einem Micro USB Anschluss ausgestattet ist. Nachdem man im Redmi Note 7 endlich auf einen Typ-C Anschluss setzt, hätten wir erwartet, dass man die Änderung nun konsequent auch bei den noch günstigeren Geräten umsetzt. Leider ist das Wunschdenken und so tanzt das Redmi 7 mal wieder aus der Reihe. Nachvollziehen können wir diese Entscheidung nicht, denn ein Typ-C Anschluss macht ein Smartphone nicht teurer.

Redmi 7
Software

Variante: MIUI 10 Global
Android Version: Android 9 Pie
Sicherheitspatch im Test: März 2019
Google zertifiziert:Ja
DRM Technologien:ClearKey CDM, Widevine Level 3
Bloatware:Ja (deinstallierbar)
Root Zugriff:Nein
OTA Updates:Ja (ein Update im Testzeitraum)
Schadsoftware:Nein

Auf der Global Version vom Xiaomi Redmi 7 läuft MIUI 10 in der Global Version mit voller Mehrsprachen-Unterstützung inklusive Deutsch. Der Play Store ist ebenfalls vorinstalliert, sodass ihr euch darum nicht mehr kümmern müsst. Die mittlerweile wichtige Google Zertifizierung ist ebenfalls vorhanden. Der Sicherheitspatch war zu Beginn des Tests auf Stand Februar 2019. Später gab es dann ein Update, welches den Sicherheitspatch auf März 2019 aktualisiert hat. Was dem Redmi 7 fehlt ist Unterstützung für Widevine Level 1. Das ist in diesem Fall allerdings weniger tragisch, da eh nur ein 720p Display verbaut ist. Ein wenig Bloatware ist ab Werk wie bei allen Xiaomi Smartphones vorhanden, kann aber mit Ausnahme grundlegender MIUI und Google Apps vollständig deinstalliert werden. Generell ist die Anzahl der Bloat-Apps in der Global Version von MIUI deutlich gesunken. Aktuell wird nur noch Opera, Facebook und Aliexpress vorinstalliert.

Bloatware

Redmi 7
Empfang & Konnektivität

Mobilfunk: 2G GSM: B2/B3/B5/B8
3G WCDMA: B1/B2/B4/B5/B8
4G FDD: B1/B2/B3/B4/B5/B7/B8/B20/B28
4G TDD: B38/B40
WLAN: WLAN 802.11b/g/n 2,4GHz
Bluetooth:Bluetooth 4.2
NFC:Nein
HotKnot:Nein
Dual-SIM:Dual Nano SIM
Positionsbestimmung:GPS, A-GPS, GLONASS, BDS, Galileo

Im Mobilfunkempfang kann das Redmi 7 ganz oben mitspielen. Die Größe und das Kunststoff Design sorgen offenbar für optimale Empfangsbedingungen, denn hier am Standort erreicht das Smartphone trotz des schlechten Ausbaus selbst Indoor an einigen Stellen vollen 3G Empfang. Das haben bisher nur wenige High-End Smartphones geschafft und hat uns somit wirklich erstaunt. Auch unterwegs zeigt sich das Redmi 7 sehr "empfangsfreudig" und bietet eine äußerst stabile Datenverbindung - auch im Auto. LTE wird natürlich unterstützt und neben Band 20 gibt es auch Unterstützung für das Band 8 und Band 28. VoLTE und HD Voice wird auch unterstützt, nur auf VoWiFi muss man wie bei allen Xiaomi Geräten verzichten.

Beim WLAN muss man leider mit der Einschränkung leben, dass nur das 2,4GHz Band unterstützt wird. Bei 48Mbit/s Nettodurchsatz ist also Schluss. Auch hier ist der Empfang jedoch exzellent und die Bandbreite bleibt stabil, egal ob man sich direkt neben dem Router, ein Stockwerk darunter oder gar draußen im Garten befindet. Auffällig ist nur, dass der Durchsatz gelegentlich stark schwankt, was aber nicht am Signalpegel liegt sondern eher ein Software Bug zu sein scheint. Auf die Alltagsnutzung hatte das jedoch keine Auswirkung.

Auf NFC und Bluetooth 5.0 muss man beim Redmi 7 verzichten. Stattdessen bekommt man Bluetooth 4.2. Für den Großteil der Nutzer wird das natürlich völlig ausreichen. Die Reichweite ist gut und deckt auch ein Stockwerk unter dem Smartphone noch ein paar Räume ohne Aussetzer ab. Das GPS überzeugt ebenfalls, liefert eine solide Signalstärke und bindet meistens um die 19 Satelliten ein. Die Genauigkeit ist sowohl beim Navigieren als auch beim Tracking absolut gut. Aussetzer gab es kein einziges mal.

Redmi 7
Sprachqualität & Audio

Lautsprecher: Mono (unterer Rahmen)
Noise Cancelling Mikrofon: Ja
Dedizierter Audio DAC:Nein
Dedizierter Verstärker:Nein

Für ein Budget Smartphone klingt das Redmi 7 erstaunlich gut. Der Mono Lautsprecher steckt im unteren Rahmen und liefert neben einer hohen Lautstärke ohne zu verzerren auch deutliche Tiefen. Ans High-End Segment reicht er zwar nicht heran, ist aber fürs Musikhören nebenher oder zum Ansehen von YouTube Videos mehr als ausreichend. Nützlich ist auch der 3,5mm Anschluss, mit dem man klassische Kopfhörer ohne Adapter nutzen kann. In den Einstellungen steht wie gewohnt der Mi Sound Enhancer nebst systemweitem Equalizer zur Verfügung. Beim Telefonieren liefert das Redmi 7 eine solide Qualität auf beiden Seiten und auch die Unterdrückung von Hintergrundgeräuschen funktioniert gut.

Redmi 7
Kamera

Hauptkamera: Hauptsensor: 12MP OmniVision OV12A10 f/2.2
Sekundärsensor: 2MP OmniVision OV02A10
Video: Full HD @60fps h.264 / h.265
Frontkamera: 8MP Samsung S5K4H7 f/2.0
Video: Full HD @30fps h.264 / h.265
Blitz:Single LED
Fokus:PDAF
Slow Motion:720p @120fps

Wer mit dem Redmi 7 auf Foto-Safari geht, wird überrascht sein. Das Smartphone hat eine erstaunlich gute Kamera an Bord. Leichte Abstriche muss man bei der Wiedergabe von weiter entfernten Details sowie der Wiedergabe filigraner Strukturen wie Gras und Blätter machen. Hier kann sich hier und da mal eine leichte Matschigkeit einstellen. Insgesamt aber nichts dramatisches und die restlichen Merkmale machen das mehr als gut. Die gesamte Farbdarstellung und der Dynamikumfang der Kamera sind für so ein günstiges Smartphone sehr gut. Der HDR Modus leistet auch sehr gute Dienste und kann sogar automatisch aktiviert werden. Zudem gibt es eine KI basierte farbliche Aufwertung der Bilder. Insgesamt hat es uns im Alltag viel Freude gemacht mit dem Redmi 7 zu fotografieren und wer keine High-End Kamera benötigt, ist hier bei Tageslicht aber auch Morgen- und Abenddämmerung mehr als gut bedient. Leicht getrübt wird der Spaß nur dann, wenn man Objekte fotografiert die sich bewegen. Hier ist dann gelegentlich auch bei guter Ausleuchtung ein Verdopplungs-Effekt zu sehen. Zum Fotografieren von kleinen Kindern würden wir das Redmi 7 deshalb eher nicht empfehlen.

Der Bokeh Modus funktioniert trotz der zweiten 2MP Kamera auf der Rückseite des Redmi 7 erstaunlich gut. Bei schwierigen Lichtverhältnissen oder sehr komplexen Konturen kann es zwar mal zu stellenweisen Ungenauigkeiten kommen, doch insgesamt sind die Resultate brauchbar. Nur die Qualität des Effektes könnte optisch ansprechender sein. Xiaomi-typisch ist das ganze mehr ein Weichzeichner als ein Bokeh Effekt. Insbesondere schön anzusehende Lichtkreise fehlen uns hier. Wir fragen uns außerdem, ob die zweite Kamera überhaupt nötig ist. Immerhin funktioniert der Bokeh Modus auch mit der Frontkamera hervorragend - dazu kommen wir aber später noch. Eine Nachbearbeitung der Bokeh Aufnahmen ist übrigens nicht möglich und auch das Studio Light Feature teurerer Xiaomi Smartphones fehlt dem Redmi 7.

Bei Nachtaufnahmen steigt die Kamera leider sehr schnell aus. Ist reichlich Straßenbeleuchtung vorhanden, kann man noch halbwegs brauchbare Aufnahmen machen, doch man erkennt deutlich, dass sich der Sensor bei Nacht nicht wohl fühlt. Der LED Blitz hilft da auch nicht viel, da er nur bei relativ kurzer Distanz genügend Licht für gute Aufnahmen liefert.

Eines hat uns dann aber doch erstaunt: Das Redmi 7 unterstützt im manuellen Modus Langzeitbelichtung - und das sogar mit bis zu 32 Sekunden. Tatsächlich kann man so mit einem Stativ doch noch gute Nachtaufnahmen anfertigen. Man braucht dann zwar reichlich Belichtungszeit und Lichtquellen werden entsprechend überbelichtet, doch für ein Budget Smartphone können sich die Ergebnisse schon sehen lassen.

Die Frontkamera liefert bei Tag solide Ergebnisse. Auf großen Bildschirmen wirken die Bilder minimal unscharf und farblich sind sie etwas ausgewaschen, doch meckern kann man bei dem Preis nicht wirklich. Der Bokeh Modus arbeitet sehr akkurat, auch bei wenig Licht.

Videos könnt ihr in Full HD Aufzeichnen, mit der Hauptkamera sogar in 60fps. Die Qualität ist für die Preisklasse richtig gut. Der Autofokus arbeitet zuverlässig und schnell. Nur die Audioqualität könnte besser sein. Xiaomi nutzt ein zu aggressives Noise Cancelling, welches manchmal die Stimme im Vordergrund total verschandelt. Insbesondere in Räumen mit Hall ist das sehr deutlich zu hören. Schaut euch für Video Samples bitte den Kamera Test auf YouTube an. Slow Motion Aufnahmen werden übrigens auch unterstützt. Hier ist eine maximale Auflösung von 720p bei 120fps möglich.

Redmi 7
Akku

Kapazität (Angabe): 4.000mAh
Kapazität (Gemessen): 4.008mAh
Wechselbar:Nein
Fast Charging:Nein (5V / 2A)

Das Redmi 7 ist mal wieder so ein Dauerkandidat, wo uns die Laufzeit regelrecht genervt hat. Es gibt beim Testen eines Smartphones nichts nervigeres als wenn man das verdammte Ding nicht leer bekommt. Immerhin muss man ja eine gewisse Anzahl an Zyklen zusammenbekommen. Das Entladen auf unnatürliche Weise ist allerdings tabu, da dies die Statistik versauen würde. Im Alltag hielt das Redmi 7 selbst bei sehr intensiver Nutzung mit viel Kamera, GPS und Video Streaming über Mobilfunk locker zwei volle Tage durch. Bei eher konservativer Nutzung waren es 3 bis 3,5 Tage. Das könnt ihr auch unten in der AccuBattery Statistik sehen, wo für eine 100% Ladung eine kombinierte Nutzung von 56 Stunden berechnet wurde. Die im Vergleich dazu geringe geringe Screen-On Zeit könnt ihr ignorieren. Diese wurde von der stärkeren Nutzung als Streaming Gerät über Mobilfunk verfälscht, was wir für gewöhnlich nicht in dem Ausmaß machen, wie es beim Redmi 7 getan wurde. Der 4.000mAh Akku bietet jedenfalls reichlich Spielraum für Nutzer, welche viel unterwegs sind und nicht immer Zugriff auf eine Steckdose haben.

Aufgeladen wird der Akku über den Micro USB Anschluss. Unterstützung für Fast-Charging fehlt dem Redmi 7 leider. 5V / 2A ist das höchste der Gefühle und das bekommt ihr auch mitgeliefert. Der Akku ist damit binnen zwei Stunden von 20% auf 100% gefüllt. Da das immer noch schnell genug ist, ist das nicht wirklich ein Kritikpunkt. Dennoch wäre es natürlich schön gewesen, wenn der Akku zumindest optional in sagen wir einer Stunde gefüllt werden könnte.

Ladezeit
Akkulaufzeit

Redmi 7 Test
Fazit

Das Redmi 7 ist ein gelungenes und recht gut ausbalanciertes Smartphone geworden. Zwar hat man die Freunde von kompakten Smartphones nun endgültig vergrault, doch insgesamt stimmt das Gesamtpaket einfach. Vor allem die Akkulaufzeit, Performance und Kamera sind Punkte, mit denen sich das Redmi 7 in der Preisklasse abheben kann. Nur mit dem Design werden wir nicht so ganz warm, da es auf uns einfach billig wirkt. Mit einem Unibody Design wäre Xiaomi besser gefahren - Optik hin oder her. Das ist allerdings eine rein subjektive Sache und fließt deshalb nicht in unsere Endwertung ein. Unterm Strich bekommt das Redmi 7 eine definitive Kaufempfehlung für alle, welche für relativ wenig Geld ein gutes Gesamtpaket haben möchten, welches ohne Kinderkrankheiten auskommt und gut supported wird. Das Redmi 7 kostet in China ab ca. 90€, für internationale Kunden geht es im Import (Stand April 2019) ab 130€ los. Auch in Deutschland ist das Redmi 7 zu haben, kostet hier allerdings ab 160€. Der Import lohnt sich also.

Pro Contra
+ Schicke Optik - Billiges Handgefühl (subjektiv!)
+ Gut verarbeitet (bis auf die Kante beim Übergang von Rückseite zum Rahmen)- Nur 720p Display (für manche eventuell störend)
+ Kratzfestes Displayglas- Audioqualität bei Videoaufnahmen
+ Sehr gute Performance (für die Preisklasse)
+ Separater Micro SD Slot
+ Sehr guter Empfang
+ 3,5mm Anschluss
+ Gute Sprachqualität
+ Ordentlicher Lautsprecher
+ Sehr gute Kamera (für die Preisklasse)
+ Sehr gute Akkulaufzeit
+ Benachrichtigungs LED
+ Viele Sensoren
 

Kommentare 1

Gäste - mssaar am Mittwoch, 08. Mai 2019 22:48
Features

Als Besitzer dieses Gerätes muss ich 2 Korrekturen zum Test anmerken:
1. Gyroskop wird bei anderen Tests nicht erwähnt
2. VoWifi geht über Code - auf jeden Fall mit einer Drillisch Sim

Als Besitzer dieses Gerätes muss ich 2 Korrekturen zum Test anmerken: 1. Gyroskop wird bei anderen Tests nicht erwähnt 2. VoWifi geht über Code - auf jeden Fall mit einer Drillisch Sim
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Dienstag, 19. März 2024

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