Chuwi GemiBook XPro Testbericht

chuwi gemibook xpro Das Chuwi GemiBook XPro im Test

Einleitung

Mit dem GemiBook XPro hat Chuwi vor kurzem ein neues Budget Laptop auf den Markt gebracht, welches wir uns in diesem Testbericht genauer anschauen. Das günstige Notebook aus China ist schon ab 230€ zu haben und bietet dafür ein ganz ordentliches Datenblatt. Als Plattform dient der noch recht neue Intel Celeron N100, welcher Anfang 2023 erschienen ist und mit 10nm im Intel 7 Prozess gefertigt wird. Nachtrag: Auf Amazon ist das GemiBook XPro mittlerweile auch zu haben. Der Preis liegt mit Rabatt-Haken bei 269€.

Was angesichts des Preises heraussticht, ist die recht gute Speicherausstattung mit 8GB RAM und einer 256GB SSD, wobei das Chuwi GemiBook XPro sogar auf LPDDR5 RAM mit 4.800MHz setzt. Auffallend ist außerdem die Wi-Fi 6 / AX-WLAN Unterstützung, welche in dieser Preisklasse noch nicht sehr oft anzutreffen ist.

Stürzen wir uns also direkt in den Test und fühlen dem GemiBook XPro mal genauer auf den Zahn. Den Test als Video könnt ihr euch hier ansehen.


Chuwi GemiBook XPro Lieferumfang

Das Chuwi GemiBook XPro wird in einem braunen Karton mit schlichter Gestaltung geliefert und ist beim Transport gut geschützt. In einem separaten Innenkarton befindet sich das Netzteil. Das Notebook selbst wird mit Schaumstoff-Blöcken gesichert und befindet sich in einer Kunststofftüte. Zwischen Display und Tastatur befindet sich eine weitere Schutzfolie für den Transport. Neben dem Netzteil liegt dem Chuwi GemiBook XPro noch eine Kurzanleitung und eine Garantiekarte bei. Das Unboxing Video könnt ihr euch hier ansehen.


Chuwi GemiBook XPro Design

Materialien Kunststoff
Gewicht1,45kg
Abmessungen32,3 x 22 x 1,99cm

Materialien & Aussehen

Günstige China Laptops imitieren gerne das Aussehen der älteren MacBook Air Modelle von Apple. Das ist beim Chuwi GemiBook XPro nicht der Fall. Das Laptop kommt mit einem recht eigenständigen Design daher, welches doch recht ansprechend aussieht. Der Deckel ist flach, geradlinig und "kantig". Die Basis zeigt abgeschrägte Fasen, die sich nach vorne hin etwas verbreitern. Dadurch entsteht ein sportlich anmutendes Design, welches durch schräge Linien-Öffnungen an der Unterseite für Kühlung und Lautsprecher nochmal unterstrichen wird. Die dunkelgraue Färbung mit matter Oberfläche wirkt schick und edel. Das Display ist schwarz umrandet. Vier Gummifüße sorgen für einen sicheren und rutschfesten Stand. Mittig hinten befindet sich zwischen den dortigen Gummifüßen ein kleiner Kunststoffdorn, welcher als zusätzliche Stabilisierung beim Tippen dient, da er das Durchbiegen bei Druckausübung reduziert.

Das Chuwi GemiBook XPro ist trotz des 14,1 Zoll Formfaktors mit 32,2 x 22 x 1,99cm relativ kompakt, da die Bildschirmränder links und rechts angenehm schmal ausfallen und auch neben der Tastatur kein größerer Gehäuserand vorhanden ist. Das Gewicht bewegt sich mit 1,45kg im typischen Standardbereich für 14 Zoll Budget Laptops ohne aufwändiges Kühlsystem. Ein wenig enttäuschend ist, dass das Chuwi GemiBook XPro vollständig aus Kunststoff besteht. In der Preisklasse um 230€ ist das sicherlich legitim, allerdings weist Chuwi im Datenblatt ein Design aus, welches zumindest teilweise aus Metall besteht. Typisch wäre hier ein Deckel sowie eine Bodenplatte aus Metall. Beides ist allerdings nicht der Fall. Lediglich im Inneren befindet sich ein Chassis aus Metall, an welchem Tastatur und Mainboard sowie die Scharniere des Displays befestigt sind.

Verarbeitung, Tasten & Anschlüsse

Die Verarbeitung ist ganz gut gelungen. Die Teile passen gut zusammen und zeigen keine grob unregelmäßigen Übergänge. Ab Werk hat unser Testgerät vom Chuwi GemiBook XPro allerdings schon zwei Kratzer gehabt. Einer befindet sich auf dem Deckel, der andere neben dem Kensington Anschluss. Hier wäre wohl etwas mehr Sorgfalt bei der Produktion angesagt. Von der Stabilität her macht das Notebook trotz Kunststoffgehäuse eine ganz gute Figur. Beim Anheben im geöffneten Zustand an einer Ecke ist nur ein minimales Durchbiegen zu erkennen. Im geschlossenen Zustand biegt sich gar nichts durch. Im Bereich der Tastatur ist etwas "Flex" zu spüren, jedoch nicht störend, da der Fuß auf der Unterseite die Biegung recht schnell limitiert. Bei normalen Tastenanschlägen federt das Gehäuse nicht. EIn Knarzen gibt das Gehäuse zu keinem Zeitpunkt von sich.

Außerhalb der Tastatur und des Trackpads bietet das Chuwi GemiBook XPro keine Tasten - außer man zählt den Schieber über der Webcam dazu, mit dem man einen Sichtschutz vor der Linse platzieren kann. Die Power-Taste des Notebooks ist direkt in die Tastatur integriert, wie das heutzutage bei der Mehrzahl an Laptops üblich ist. Bei den Anschlüssen ist das Chuwi GemiBook XPro relativ spärlich ausgestattet, was für günstige Laptops typisch ist. Rechts findet man einen Port für ein Kensington Schloss. Links befindet sich der DC-In Anschluss mit Indikator LED, ein HDMI Anschluss in voller Größe, ein USB-A Port, ein USB-C Port und ein 3,5mm Anschluss. Ein Micro SD Kartenleser ist anders als im Datenblatt erwähnt nicht vorhanden.

Teardown

Um das Chuwi GemiBook XPro zu öffnen, benötigt man einen Spudger oder ein Plektrum. Die Unterseite ist mit Clips befestigt und lässt sich nach Entfernen aller Schrauben nicht mit bloßen Händen abnehmen. Das ist etwas ungünstig gelöst, da es keine Zugangsklappe für den M.2 Slot gibt. Das Austauschen der SSD wird damit unnötig erschwert. Im Inneren präsentiert sich ein recht aufgeräumtes Innenleben. Der Akku ist verschraubt und kann zumindest theoretisch getauscht werden. Überraschend kommt das Kühlsystem in aktiver Ausführung daher. Prinzipiell könnte man den Celeron N100 auch passiv gekühlt betreiben. Eine unangenehme Überraschung ist wiederum der Umstand, dass das Chuwi GemiBook XPro nur einen M.2 Slot für eine SATA SSD im 2280 Format bietet. Im Datenblatt werden zwei Slots beworben. Ab Werk wird eine Netac SSD verbaut. Die RAM Chips auf dem Mainboard stammen von Micron Technology.


Chuwi GemiBook XPro Display

Größe 14,1 Zoll (16:9)
Auflösung 1920 x 1080 @60Hz
TechnologieIPS LCD (Anti Glare)
8-Bit Farbtiefe
296 Nits Helligkeit
eDP Anbindung
BOE Panel

Panel & Bild

Chuwi verbaut im GemiBook XPro ein IPS LCD Panel von BOE, welches mit 14,1 Zoll Diagonale daherkommt und mit einer Auflösung von 1920 x 1080 bei 60 Hertz arbeitet. Ein extrem hochwertiges Display darf man hier natürlich nicht erwarten, doch für die Preisklasse von ab 230€ kann sich das Panel durchaus sehen lassen. Leichte Schwächen zeigen sich beim Kontrast und der Sichtbarkeit von Pixeln. Letztere sind vor allem bei Text auch bei normalem Betrachtungsabstand erkennbar.

Ansonsten liefert das Panel eine ganz anständige Farbdarstellung, sodass man auch mal Bilder und Videos auf dem Laptop in anständiger Qualität ansehen kann. Die Blickwinkelstabilität ist solide. Farben kippen nicht. Nur die Helligkeit nimmt bei steilen Betrachtungswinkeln deutlich ab. Für professionelle Anwendungsbereiche mit erhöhten Ansprüchen an die Farbgenauigkeit eignet sich das Display nicht. Das Chuwi GemiBook XPro deckt nur magere 66% des sRGB und 50% des DCI-P3 Farbraums ab.

Eine typische Schwäche günstiger Notebooks ist die Bildschirmhelligkeit. Auch das Chuwi GemiBook XPro ist davon betroffen. Der Hersteller bewirbt eine Helligkeit von maximal 280 Nits. Im Test wurde diese immerhin übertroffen. In einer Messung erreicht das Laptop knapp 300 Nits. Das ist aber immer noch nicht genug für die Nutzung im Freien. Bei Sonneneinstrahlung wird die Lesbarkeit deutlich eingeschränkt. Daran ändert auch die matte Anti Glare Beschichtung des Panels nichts. Das Chuwi GemiBook XPro eignet sich also hauptsächlich für die Indoor-Nutzung. Wenn man es im Freien nutzt, muss man sich im Schatten befinden. Lobenswert ist aber die relativ gute Helligkeitsverteilung. Selbst bei Dunkelheit sieht man nur sehr geringfügiges Light-Bleeding in den unteren Ecken.

Scharnier

Das Scharnier ist beim Chuwi GemiBook XPro für die Preisklasse außergewöhnlich gut gelungen. Beim Schließen schnappt der Deckel deutlich zu und bleibt dann auch zuverlässig geschlossen. Das Scharnier hat auch einen deutlichen Widerstand beim Verändern des Winkels. Das führt zwar dazu, dass man den Deckel nicht ohne Gegenhalten der Basis öffnen kann, sorgt aber im Gegenzug dafür, dass sich der Winkel beim Arbeiten nicht ungewollt verändert oder das Display hin und her wackelt. Selbst stärkere Vibrationen führen nicht dazu, dass sich der Winkel verstellt. Ein weiteres Highlight ist der maximale Öffnungswinkel. Dieser beträgt volle 180°. Das Notebook kann also bei Bedarf komplett flach auf einem Tisch liegen. Bei derart günstigen Laptops ist ein solch großer Öffnungswinkel eher selten anzutreffen.

Das Chuwi GemiBook XPro kann auf 180° aufgeklappt werden.

Chuwi GemiBook XPro Tastatur & Touchpad

Günstige China-Laptops kommen für gewöhnlich auch in den unteren Preisklassen mit einer beleuchteten Tastatur daher. Beim Chuwi GemiBook XPro wurde darauf leider verzichtet. Die Nutzung bei Dunkelheit wird dadurch zumindest bei geringer Bildschirmhelligkeit eingeschränkt, sofern man kein geübter Blind-Tipper ist. Wie gewohnt gibt es auch keine Lokalisierungs-Optionen. Das Chuwi GemiBook XPro ist ausschließlich mit amerikanischem Tastaturlayout erhältich - also QWERTY. Wer sich damit nicht anfreunden kann, dem steht die Möglichkeit offen, die Tastatur dennoch mit deutschem Layout zu konfigurieren, allerdings passen dann die Beschriftungen nicht mehr. Wer blind tippen kann, wird sich daran nicht stören, alle anderen müssten dann auf Tastatur-Aufkleber zurückgreifen.

Was die Funktion der Tastatur betrifft, gibt es nichts zu kritisieren. Das Chuwi GemiBook XPro hat einen etwas größeren Tastenhub mit angenehmer Tastengröße. Der Druckwiderstand der Tasten fällt angenehm aus und bei normalen Anschlägen federt die Tastatur nicht. Drückt man fest darauf, biegt sie sich wegen des Kunststoffgehäuses leicht durch, was aber im Alltag keinen Störfaktor darstellt. Größere Texte konnten wir ohne Probleme auf dem GemiBook XPro tippen. Übersprungene Tastenanschläge oder Doppelanschläge kommen nicht vor. Für die Preisklasse kann man hier insgesamt nicht meckern.

Beim Touchpad sieht es etwas anders aus. Rein von der Funktion her macht es zwar einen guten Job, denn es handelt sich um ein Precision Trackpad, welches alle Windows-Gesten vollumfänglich und frei konfigurierbar unterstützt und im Alltag für die Preisklasse doch recht genau und ohne größere Latenz funktioniert. Die Verarbeitung könnte hier aber etwas besser sein. Die Touch-Fläche sitzt nicht sehr fest im Gehäuse und neigt zum Klappern, wenn man sie antippt. Die Tasten unter der Fläche sind außerdem unangenehm schwergängig und erzeugen ein lautes Knacken beim Drücken. Zudem lassen sich die Tasten auch nur im unteren Bereich betätigen. Schon zur Mitte hin kann man die Tasten nicht mehr betätigen. Hier sollte man sich also an "Tap to Click" gewöhnen, ansonsten hat man da nicht viel Spaß.

Chuwi GemiBook XPro Ausstattung

Prozessor Intel Celeron N100 (10nm)
Intel Alder Lake-N Generation
4x x86_64 @0,8-3,4GHz
Offenes Power Limit dank aktiver Kühlung
GPU Intel UHD Graphics (24EU) @750MHz
RAM8GB LPDDR5 4800MHz
Dual Channel
Hersteller: Micron Technology
Speicher256GB Netac M.2 2280 SATA SSD
Modell: G521N256GB
Lesen: 492MB/s | Schreiben: 451MB/s
Micro SDNein
Fingerabdruck ScannerNein
SensorenNein
AnschlüsseUSB-A (5Gbit/s), USB-C (5Gbit/s), HDMI, 3,5mm, Kensington Lock Port

Alltags Performance

Das Chuwi GemiBook XPro ist eines der ersten Laptops mit dem Intel Celeron N100, welcher erst zu Beginn des Jahres vorgestellt wurde. Der Prozessor wird im 10nm Prozess von Intel gefertigt und bietet vier Single Thread Kerne mit bis zu 3,4GHz. Eigentlich ist der Chip auf passiv gekühlte Laptops ausgelegt und mit einer TDP von 6W spezifiziert. Chuwi setzt im GemiBook XPro jedoch auf eine aktive Kühlung und hat deshalb auch das Power Limit auf 15W PL1 bzw 25W PL2 angehoben. Der Chip kann also mehr Leistung bringen und wird nicht durch das Power Limit ausgebremst. Das führt dazu, dass der Chip unter Last durchgehend mit vollem Boost Takt laufen kann.

Der Performance ist das spürbar zuträglich. Einfachere Aufgaben wie Surfen oder typische Office Arbeiten lassen sich hier in brauchbarer Geschwindigkeit bewerkstelligen und auch ein gut gefüllter Chrome Browser zwingt das Chuwi GemiBook XPro nicht direkt in die Knie, wozu natürlich auch die 8GB LPDDR5 RAM mit flotter Dual Channel Anbindung ihren Teil beitragen. Aufrüsten kann man den Arbeitsspeicher übrigens nicht. LPDDR RAM ist aufgrund der zwingend nötigen kurzen Signalwege immer verlötet und nicht als SO-DIMM Modul erhältlich.

Der Performance Flaschenhals ist wie von allen Chips der Celeron N Familie gewohnt die GPU. Auch wenn die Ausbaustufe im N100 mit 24 Ausführungseinheiten daherkommt, darf man hier keine größeren Ansprüche an die 3D Leistung stellen. Schon die notorisch schlecht optimierten 3D Animationen des Windows Desktops können etwas ruckelig daherkommen und wenn es dann an Spiele geht, kommt das GemiBook XPro sehr schnell aus der Puste. Alte Spiele wie z.B. Bioshock Remastered kann man noch ganz gut mit knapp 60fps in Full HD spielen. Etwas modernere Titel wie Rocket League machen dann allerdings schon keinen Spaß mehr, da man hier für 60fps einfach zu weit mit Auflösung und Grafikeinstellungen nach unten gehen muss.

Benchmarks

PCMark 10
Basemark GPU
3DMark Night Raid
GFXBench
Geekbench GPU
Luxmark Luxball
Cinebench
Geekbench CPU

SSD, Kühlung & Anschlüsse

Während der Arbeitsspeicher aus Marken-Chips von Micron besteht, setzt das Chuwi GemiBook XPro bei der SSD auf ein Modell von Netac, also eine typische China "Billig SSD". Die SSD bietet 256GB Kapazität und schneidet in Benchmarks für die Preisklasse gar nicht so schlecht ab. Beim sequenziellen Lesen werden immerhin knapp 500MB/s erreicht und beim Schreiben sind es ebenfalls solide 450MB/s. Bei zufälligen Zugriffen ist die SSD mit 55MB/s beim Lesen und 37MB/s beim Schreiben deutlich langsamer. Für bessere Werte sollte man hier auf eine hochwertigere Marken SSD setzen, sofern man die Mehrleistung braucht. Bei einfachstem Office Einsatz wird das eher nicht der Fall sein.

Ein Aufrüsten der SSD mit einer schnelleren PCIe NVMe SSD ist leider nicht möglich. Der M.2 Slot vom GemiBook XPro hat keine PCIe Anbindung und unterstützt nur SATA SSDs im 2280 Format. Leider entspricht auch das Datenblatt auf der Chuwi Webseite nicht ganz der Wahrheit. Hier ist von einem zweiten M.2 Slot die Rede. In Wahrheit bietet das GemiBook XPro jedoch nur einen einzigen M.2 Slot.

SMART Info
SSD Benchmark

Das Chuwi GemiBook XPro kommt wie bereits erwähnt mit einer aktiven Kühlung daher, sodass der Celeron N100 mehr Leistung liefern kann, als dies in einem rein passiv gekühlten Notebook möglich wäre. Lobend erwähnen muss man an dieser Stelle den Lüfter, welchen Chuwi verbaut. Chinesische Hersteller achten selten auf die Lautstärke und verbauen häufig Lüfter die extrem laute Geräusche erzeugen. Das ist beim Chuwi GemiBook XPro nicht der Fall. Bis etwa halbe Drehzahl erzeugt der Lüfter nur ein sanftes Rauschen. Erst darüber wird dann ein leichtes, aber nicht störendes Pfeifen hörbar. Die Lüfterkurve ist allerdings mal wieder zu aggressiv. Der Lüfter springt zu früh an und dreht zu früh auf volle Drehzahl. Anpassen kann man die Lüfterkurve nicht. Die Einstellungen im UEFI haben keinerlei Auswirkung auf das Lüfterverhalten. Immerhin bleibt das Chuwi GemiBook XPro auch unter andauernder Volllast recht kühl und erwärmt sich kaum. Die höchste gemessene CPU Kerntemperatur liegt nach einer halben Stunde Volllast bei 81°C. Durchschnittlich erreicht die CPU nur um die 50°C. Thermal Throttling tritt nicht auf. Die Unterseite des Laptops wird selten wärmer als 33°C.

Die Kühlung vom Chuwi GemiBook XPro funktioniert einwandfrei

Das Chuwi GemiBook XPro bietet links zwei USB Anschlüsse - einen USB-A und einen USB-C Port. Der USB-A Port bietet laut Chuwi USB 3.2 Gen1 mit 5Gbit/s, was sich im Test auch bestätigt hat. Der Port liefert auch genügend Strom, um eine 2,5" SSD oder Festplatte in einem USB Gehäuse zu betreiben. Auch der USB-C Port liefert 5Gbit/s, entgegen den Angaben von Chuwi jedoch weder ein Videosignal, noch USB-PD Unterstützung. Das GemiBook XPro kann somit nicht über USB-C aufgeladen werden.

Eine positive Überraschung gibt es dann wiederum beim HDMI Anschluss. In der Preisklasse ungewöhnlich ist der Anschluss in voller Größe. Häufig kommen in Budget Laptops Mini oder Micro HDMI zum Einsatz. Noch interessanter ist allerdings der Umstand, dass es sich um einen HDMI 2.0 Anschluss handelt. Somit lassen sich 4k Bildschirme mit 60Hz betreiben. Auch das ist bei Budget Notebooks keine Selbstverständlichkeit und somit ein Pluspunkt für das Chuwi GemiBook XPro.


Chuwi GemiBook XPro Software

Betriebssystem Windows 11 Home
LizenziertJa
Deutsche SpracheJa
BloatwareÜbliche Windows 11 Bloatware
SchadsoftwareKeine Funde
BIOS / UEFI ZugangVoll / entsperrt
Linux UnterstützungJa (im Testzeitraum noch kein WLAN Treiber)

Betriebssystem

Das Chuwi GemiBook XPro wird mit einer vorinstallierten Kopie von Windows 11 Home ausgeliefert. Beim ersten Start begrüßt einen das System mit dem Einrichtungs-Assistenten. In diesem Zuge kann man auch Deutsch als Sprache auswählen. Erfreulicherweise kommt das China Laptop abseits der üblichen Windows-Bloatware ohne weitere Drittanbieter Software daher - also so als würde man eine frische Kopie von Microsoft installieren.

Die Windows 11 Installation auf dem GemiBook XPro ist direkt aktiviert und die Lizenz ist im UEFI hinterlegt. Bei einer Neuinstallation wird sich Windows also automatisch wieder aktivieren. Windows Updates haben sich auf unserem Testgerät ohne Probleme installieren lassen. Scans nach Schadsoftware haben keine Funde ergeben.

Für eine Neuinstallation von Windows 11 sind keine exotischen Treiber notwendig. Die Hardware wird automatisch erkannt und installiert. Wir haben euch dennoch ein Treiber Backup vom Chuwi GemiBook XPro angefertigt, welches ihr euch hier herunterladen könnt.

Linux

Wer Windows nicht zwingend benötigt, kann das Chuwi GemiBook XPro auch mit Linux betreiben. Im Test mit Ubuntu 22.10 ließ sich das System ohne Probleme starten und es wurde bereits fast die gesamte Hardware inklusive Grafikbeschleunigung ohne händische Anpassungen erkannt. Lediglich WLAN war zum Testzeitpunkt noch nicht verfügbar. Es dürfte aber nicht lange dauern, bis auch dieses "Out of the Box" unterstützt wird. Wie gewohnt bietet Linux spürbare Performance Vorteile, da das System erheblich schlanker und Ressourcen-sparender daherkommt. Das Notebook fühlt sich in Ubuntu insgesamt deutlich flinker an.

BIOS / UEFI

Wer gerne im BIOS bzw. UEFI von China Laptops herumbastelt, kann sich beim Chuwi GemiBook XPro nach Herzenslust austoben. Das Laptop kommt mit einem komplett entsperrten AMI Aptio UEFI daher. Es sind also sämtliche erweiterte Einstellungen zugänglich. Auch RAM und CPU Konfiguration inkl. Power Limits sind zugänglich. Wer sich nicht auskennt, sollte davon jedoch die Finger lassen, denn es gibt zahlreiche Einstellungen, die dazu führen können, dass das GemiBook XPro nicht mehr startet.

In der Praxis lassen sich mit den erweiterten Einstellungen auch spürbare Performanceverbesserungen erzielen. So kann man beispielsweise die Takt Limitierung bei voller Multi-Core Last beseitigen und alle Kerne gleichzeitig mit dem vollen Boost-Takt von 3,4GHz betreiben. Dies führt zu einer spürbaren Performanceverbesserung in Windows, welche sich auch in Geekbench sehr deutlich niederschlägt. Für weitere Optimierungen könnte man auch die CPU Spannung reduzieren, um weniger Strom zu verbrauchen. Hier muss man aber individuell experimentieren, um herauszufinden, wie weit man die Spannung für den jeweiligen Chip reduzieren kann, ohne dass es Stabilitätsprobleme gibt.

Entsperrte Takt Limits für Multicore liefern deutlich mehr Leistung

Chuwi GemiBook XPro Konnektivität

WLAN Intel Wi-Fi 6 AX101
Maximal 600Mbit/s (Brutto)
Bluetooth Bluetooth 5.2

Ein Highlight vom Chuwi GemiBook XPro ist definitiv die WLAN 6 (AX) Unterstützung, denn in der Preisklasse ist dieses Feature nicht die Norm und selbst etwas teurere Notebooks kommen häufig noch mit AC-WLAN-Karten daher. Als Basis dient die Intel Wi-Fi 6 AX101 Lösung, welche kein 2x2 MIMO bietet und entsprechend maximal 600Mbit/s Bruttodatenrate erreicht. Bestwerte werden hier also nicht erreicht, und die erzielbare Datenrate liegt in der Praxis nur etwas über den günstigen AC-WLAN Lösungen, welche man bisher aus Budget Laptops kannte. Da das Chuwi GemiBook XPro keine Metallteile am Gehäuse hat, ist der Empfang recht gut. Neben dem Router erreicht das Laptop 288Mbit/s Nettobandbreite und ein Stockwerk darunter gibt es mit 277Mbit/s kaum einen Geschwindigkeitsverlust.

Neben dem Router
Ein Stockwerk unter dem Router

Das WLAN Modul im Chuwi GemiBook XPro bietet abseits der AX-WLAN Unterstützung auch Bluetooth 5.2. Auch dieses hat im Test mit verschiedenen Endgeräten ohne Probleme funktioniert. Getestet wurden Mäuse und Kopfhörer. Es gab keine unerwarteten Aussetzer in der Übertragung und die Reichweite beträgt etwa zwei Räume. Störungen durch eine parallele 2,4GHz WLAN Verbindung gab es bei unserem Testgerät keine.


Chuwi GemiBook XPro Audio

Lautsprecher Stereo (Unterseite)
Mikrofon Mono (über der Tastatur)
Weitere Merkmale3,5mm Anschluss (Ein- und Ausgang)

Lautsprecher & Kopfhörer

Das Chuwi GemiBook XPro bietet Stereo Lautsprecher, welche allerdings nach unten ausgerichtet sind. An den Klang darf man keine größeren Ansprüche stellen. Die Lautsprecher sind zwar durchaus brauchbar und klingen nicht kratzig, bieten jedoch keinerlei Bass und die maximale Lautstärke ist für lautere Umgebung zu gering. Für echten Audiogenuss sollte man also Kopfhörer anschließen, was über den 3,5mm Anschluss problemlos möglich ist. Das GemiBook XPro liefert hier einen sauberen Ton ohne Störgeräusche.

Mikrofon

Über der Tastatur befinden sich zwei Mikrofon Öffnungen, was suggeriert, dass im Chuwi GemiBook XPro ein Stereo Mikrofon verbaut ist. Beim Blick ins Innere zeigt sich jedoch, dass nur eines der Löcher mit einem Mikrofon belegt ist. Das GemiBook XPro nimmt also nur Mono Audio auf. Typisch für günstige Laptops ist das Mikrofon nicht wirklich zu gebrauchen. Es leidet an starkem Hintergrundrauschen und ist relativ leise. Für Videochats oder ähnliches sollte man also ein externes Mikrofon nutzen, sonst wird man da nicht viel Freude haben.


Chuwi GemiBook XPro Webcam

Die 2MP Webcam im Chuwi GemiBook XPro liefert ausschließlich Schnappschüsse von eher schlechter Qualität ab. Eine Überraschung ist das nicht, denn richtig gute Webcams gab es in China Laptops bisher nie. Für anspruchslose Zwecke ist die Kamera sicherlich ausreichend, für größere Ansprüche muss eine USB-Lösung genutzt werden. Interessant ist der Blickschutz der Kamera, welcher über einen Schalter darüber vor die Linse geschoben werden kann und so die Privatsphäre schützt.


Chuwi GemiBook XPro Akku

Kapazität (Angabe) 38Wh
Kapazität (Gemessen) Keine Messung möglich
WechselbarJa (verschraubt)
Fast ChargingNein

Akkulaufzeit

Die meisten China Laptops im 14 Zoll Formfaktor kommen mit 38Wh Akkus daher und das Chuwi GemiBook XPro bildet hier keine Ausnahme. Bei einfacher Nutzung genehmigt sich der Prozessor im Mittel etwa 6 Watt, wobei da noch die restliche Hardware dazukommt. In der Theorie sollten also im Maximum knappe 6 Stunden Laufzeit erreichbar sein. Diese Erwartung hat sich im Alltag dann bestätigt.

Beim Video-Streaming auf kleinster Bildschirmhelligkeit geht dem GemiBook XPro nach etwa 5:50 Stunden die Puste aus. Volllast und maximale Bildschirmhelligkeit nuckelt den Akku in etwas über zwei Stunden leer. Im normalen Alltagsgebrauch mit Gemischtnutzung ohne Spiele und variabler Bildschirmhelligkeit sind knapp fünf Stunden Akkulaufzeit eine realistische Angabe, was auch dem Durchschnitt entspricht, den das GemiBook XPro bei uns in der Alltagsnutzung geliefert hat.

Die Akkulaufzeit entspricht mit im Schnitt knapp 5 Stunden den Erwartungen

Wie schon zuvor erwähnt, ist die angegebene USB-PD Unterstützung eine Falschangabe. Aufladen kann man das Chuwi GemiBook XPro also ausschließlich über den DC-In Port. Fast-Charging unterstützt das Laptop leider nicht. Für die Ladung von 20% auf 100% vergehen ca. drei Stunden im abgeschalteten Zustand. Ist das Laptop in Betrieb, dauert das Aufladen nochmal deutlich länger, da sich die 24 Watt des Netzteils dann auf Akku und Hardware aufteilen. Neben dem DC-In Port befindet sich eine Indikator LED, welche beim Laden Rot und bei vollem Akku Grün leuchtet.


Chuwi GemiBook XPro Test Fazit

Unterm Strich kann das Chuwi GemiBook XPro zumindest zu den günstigeren Angeboten um 230€ durchaus überzeugen. Zwar ist es schade, dass Chuwi einige Angaben ins Datenblatt gepackt hat, welche das Budget Laptop in der Praxis nicht einhalten kann (zwei M.2 Slots, Micro SD Slot, kein USB-PD), doch unterm Strich bekommt man hier trotzdem ein ganz brauchbares Gesamtpaket für relativ wenig Geld. Für einfache Aufgaben hat das GemiBook XPro genügend Leistung und lässt sich dafür auch gut nutzen. Interessant ist das Gerät außerdem durch das entsperrte UEFI, welches zahlreiche Möglichkeiten für weiteres Performance Tuning in Kombination mit der aktiven Kühlung bietet. Interessante Merkmale wie Wi-Fi 6 Unterstützung und der Displaywinkel von bis zu 180° sind nette Boni. Zu den Angebotspreisen unterhalb der UVP ist damit insgesamt eine Kaufempfehlung drin.

Wer sich den Chuwi GemiBook XPro Testbericht noch als Video ansehen will, findet diesen hier.

Vorteile

  • Ansprechendes Design
  • Gute Tastatur
  • Brauchbares Trackpad mit guter Multitouch / Gesten Erkennung
  • Brauchbares mattes IPS Display
  • Gutes Scharnier mit 180° Öffnungswinkel ohne Wackeln und ungewolltes Verstellen
  • Gutes aktives Kühlsystem verhindert Thermal Throttling komplett, kaum Abwärme spürbar
  • Offenes Power Limit für bessere Performance
  • Brauchbare Performance für einfache Alltagsaufgaben
  • Schneller LPDDR5 RAM mit Dual-Channel
  • Lizenziertes und aktiviertes Windows 11 Home ohne zusätzliche Bloatware
  • Linux Unterstützung abseits WLAN vollumfänglich gegeben (WLAN wird in Zukunft auch noch funktionieren)
  • Komplett entsperrtes UEFI Menü mit vielen nützlichen Profi-Einstellungen (z.B. Power Limits, CPU Spannung und Turbo Takt für alle Kerne)
  • HDMI 2.0 Anschluss in voller Größe mit 4k60 Ausgabe
  • USB Anschlüsse mit 5Gbit/s und ausreichend Strom für externe 2,5" SSDs und Festplatten
  • Gesockelte M.2 2280 SATA SSD (256GB ab Werk)
  • Wi-Fi 6 und Bluetooth 5.2 mit jeweils einwandfreiem Empfang
  • 3,5mm Anschluss mit sauberem Klang
  • Webcam mit Hardware Sichtschutz
  • Brauchbare Akkulaufzeit

Nachteile

  • Falschangabe im Datenblatt: Kein Micro SD Slot
  • Falschangabe im Datenblatt: Kein zweiter M.2 Slot
  • Falschangabe im Datenblatt: Kein Metall am Gehäuse
  • Falschangabe im Datenblatt: Kein Aufladen und kein Videosignal am USB-C Port
  • Keine Tastatur Beleuchtung
  • Nur mit QWERTY Tastatur verfügbar
  • Touchpad etwas locker, Tasten zu schwergängig
  • Relativ geringe Bildschirmhelligkeit (um die 300 Nits)
  • Lüfterkurve zu aggressiv und nicht anpassbar
  • Schlechte Webcam
  • Schlechtes Mikrofon
  • Stereo Lautsprecher brauchbar aber flach klingend
  • M.2 Slot ohne NVMe Support
  • Nur langsames Aufladen (ca. 3 Stunden)
 

Kommentare 1

Gäste - gweep am Freitag, 28. April 2023 11:22
Info

Bei der EU Version ist dann auch ein EU Netzstecker dabei als auch Silikonauflagen für die Tastatur, auch QUERTZ was auch ganz gut funktioniert. Ich habe es aber nur kurz getestet für ein paar Zeilen, ich wollte ausnahmsweise mal eine QUERTY-Tastatur um damit mal zu arbeiten, vor allem hinsichtlich Programmierung und ihre Sonderzeichen da das, wie ich finde, wesentlich angenehmer ist als mit einer QWERTZ-Tastatur.

Ich bin generell sehr überrascht wie gut das Notebook mit Windows 11 käuft, wenn ich mir da mein Lenovo Tablet mit der Intel Silber CPU anschaue dass das doppelte gekostet hat, ist das Chuwi eine richtige Rakete mit dem N100 Chip. Geplant ist allerdings eine Installation mit Linux anstatt von Windows 11.

Bei der EU Version ist dann auch ein EU Netzstecker dabei als auch Silikonauflagen für die Tastatur, auch QUERTZ was auch ganz gut funktioniert. Ich habe es aber nur kurz getestet für ein paar Zeilen, ich wollte ausnahmsweise mal eine QUERTY-Tastatur um damit mal zu arbeiten, vor allem hinsichtlich Programmierung und ihre Sonderzeichen da das, wie ich finde, wesentlich angenehmer ist als mit einer QWERTZ-Tastatur. Ich bin generell sehr überrascht wie gut das Notebook mit Windows 11 käuft, wenn ich mir da mein Lenovo Tablet mit der Intel Silber CPU anschaue dass das doppelte gekostet hat, ist das Chuwi eine richtige Rakete mit dem N100 Chip. Geplant ist allerdings eine Installation mit Linux anstatt von Windows 11.
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Donnerstag, 25. April 2024

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