Die ZTE Story wiederholt sich mit Huawei

huawei

Im vergangenen Jahr stand ZTE am Rande des Ruins. Die USA hatte die Lieferung von US amerikanischer Technologie an das Unternehmen unterbunden. Grund dafür war, dass ZTE Produkte mit US Technologie an den Iran und Nordkorea verkauft hatte und damit gegen US Handels-Sanktionen verstoßen hatte. Am Ende kam ZTE aber glimpflich davon, denn die Sperre wurde im Tausch gegen diverse Auflagen und eine hohe Strafzahlung aufgehoben.

Nun wiederholt sich das selbe Spiel mit Huawei, auch wenn die zugrundeliegende Ursache eine andere ist. Seit geraumer Zeit gibt es gegen Huawei seitens den USA Vorwürfe bezüglich Hintertüren im Netzwerkequipment des Herstellers. Auch in Europa hat das Wellen geschlagen, da die USA auf europäische Staaten Druck ausgeübt hatten. Konkret ging es dabei um die geplante Nutzung von Huawei Netzwerk Equipment beim Aufbau der 5G Netze. Geht es nach den USA, soll Huawei hier komplett ausgeschlossen werden.

Das Problem an der Sache ist allerdings, dass es bei den Anschuldigungen der Vereinigten Staaten bleibt. Diese existieren seit vielen Jahren, bis heute konnte Huawei allerdings nichts nachgewiesen werden, was die Anschuldigungen in irgend einer Art und Weise untermauern würde. Huawei geht sogar den Weg sich komplett zu öffnen und gibt Interessierten Einsicht in den Quellcode. Entsprechend wurden die Produkte also unter anderem von den Sicherheitsbehörden diverser Staaten geprüft. Beweise für die Anschuldigungen der USA sind dabei nicht ans Tageslicht getreten, weshalb Huawei letztlich auch in den meisten Ländern nicht vom 5G Ausbau ausgeschlossen wird.

Dennoch haben die USA als Größe in der Technologie Branche die Möglichkeit, ihren Willen mit der Holzhammer-Methode durchzusetzen. Und so hat US Präsident Donald Trump jüngst den Technologie Notstand ausgerufen. Im Zuge dessen wurde Huawei nun auf eine schwarze Liste gesetzt, welche US Unternehmen dazu zwingt, eine Lizenz vom Staat für Geschäfte mit Huawei zu beantragen. Laut Experten würde diese Lizenz allerdings nie erteilt werden, was im Endeffekt bedeutet, dass US Unternehmen mit Huawei keine Geschäfte mehr machen dürfen.

Und nun machen sich auch die ersten Auswirkungen dessen bemerkbar. So hat Alphabet, die Mutter von Google, laut einem Bericht von Reuters die Geschäftsbeziehungen zu Huawei eingestellt. Demnach wird Huawei künftig nicht mehr in der Lage sein, Google Produkte zu nutzen, welche eine kommerzielle Vereinbarung zwischen den Unternehmen benötigen. Dazu zählt die reguläre Version von Android mitsamt den Google Apps und der Zugriff auf den Google Play Store, aber auch Sicherheits Updates. Bestehende Geräte sollen laut Google davon erstmal nicht betroffen sein, doch für neue Smartphones könnte Huawei nur noch AOSP Android nutzen.

Darüber hinaus haben laut Bloomberg auch mehrere Chip Hersteller aus den USA die Zusammenarbeit mit Huawei eingestellt. Dazu zählen Intel, Qualcomm, Broadcomm und Xilinx. Damit ist nicht nur die Smartphone Sparte von Huawei bedroht, sondern auch diverse andere Segmente des Unternehmens wie Server und auch Netzwerk Hardware. Wie Huawei darauf konkret reagieren wird und welche Auswirkungen dies insbesondere auf das globale Geschäft von Huawei haben wird, ist derweil noch unklar bzw. schwer abzusehen.

 

Kommentare

Derzeit gibt es keine Kommentare. Schreibe den ersten Kommentar!
Bereits registriert? Hier einloggen
Freitag, 19. April 2024

Sicherheitscode (Captcha)