Dieses Jahr wurden einige Foldables präsentiert und alle Hersteller konnten ihre Modelle nochmal dünner machen, einige dabei aber auch die Akku-Kapazität erhöhen - einer der bisher größten Schwachpunkte der faltbaren Smartphones. Dazu gehört auch Vivo, welche das X Fold 5 Ende Juni 2025 präsentiert haben.
Im Vergleich mit anderen Foldables setzt das Vivo X Fold 5 nicht auf den neuesten Prozessor, überzeugt dafür aber mit halbwegs erschwinglichen Preisen, einem erstaunlich großen Akku und dabei auch noch auf eines der aktuell dünnsten Designs der Gerätekategorie. Hinzu kommt noch ein starker Fokus auf die Kamera, wofür Vivo abermals mit Zeiss kooperiert hat.
Was das Vivo X Fold 5 zu bieten hat und wie es sich im Alltag schlägt schauen wir uns im folgenden Test einmal genauer an. Erhältlich ist das X Fold 5 nur in China, muss also importiert werden. Das ist beispielsweise über TradingShenzhen* möglich, welche auch das Testgerät bereitgestellt haben. Der Einstiegspreis liegt bei etwa 1027 Euro.
Das Vivo X Fold 5 wird wie die meisten Vivo Smartphones in einem flachen, rechteckigen Karton geliefert. Dieser zeigt sich in Schwarz mit einem eingeprägten Kreis auf der Oberseite, in welchem sich der Produktname und das Zeiss Branding befinden. Auf eine Abbildung des Geräts verzichtet Vivo auf dem Karton. Im Inneren begrüßt einen direkt das Smartphone in aufgeklapptem bzw. entfaltetem Zustand innerhalb einer Schale. Darunter folgen das Netzteil und ein USB-C Kabel sowie ein Umschlag mit der SIM Nadel, Dokumentation und einer hochwertigen Schutzhülle, welche die Geräterückseite schützt. Einen genaueren Eindruck von der Verpackung und dem Lieferumfang bekommt ihr wie immer im Vivo X Fold 5 Unboxing Video.
Materialien | Rahmen: Metall Rückseite: GFK (Titan) / Glas (Clear & Green Pine) Front: Gehärtetes Glas (Armor Glass 2nd Gen) |
Gewicht | 217g (Titan) / 226g (Clear & Green Pine) |
Abmessungen | Geschlossen: 159,68 x 72,6 x 9,2mm (Titan) Geschlossen: 159,68 x 72,6 x 9,7mm (Clear & Green Pine) Geöffnet: 159,68 x 142,29 x 4,3mm (Titan) Geöffnet: 159,68 x 142,29 x 4,55mm (Clear & Green Pine) |
Wasserdicht | IPX8, IPX9+, IP5X |
Trotz des Fold-Designs wirkt das Vivo X Fold 5 auf den ersten Blick recht unauffällig, wie ein normales Smartphone. Es ist weder sonderlich dick noch übertrieben groß. Lediglich ein etwas weniger breiter, langgezogener Formfaktor fällt auf. Dass das Smartphone etwas Besonderes ist, wird vor allem bei seitlicher Betrachtung deutlich, wo dann die Unterteilung in zwei Hälften auffällt.
Eingefasst wird das Vivo X Fold 5 von einem Rahmen aus Metall, der ein Hochglanzfinish mit flacher Formgebung zeigt. Die Rückseite besteht bei der getesteten Titan-farbenen Variante aus glasfaserverstärktem Kunststoff und ist mattiert ausgeführt. Das rückseitige Kameramodul wirkt optisch sehr ähnlich zu dem aus der Vivo X200 Serie und steht deutlich aus der Rückseite hervor.
Berücksichtigt man jedoch, wie dünn die beiden Hälften des X Fold 5 sind, ist die Erhebung überraschend gering. Aufgeklappt kommt das X Fold 5 nachgemessen auf 4,6 Millimeter - also geringfügig mehr als vom Hersteller angegeben, aber immer noch sehr dünn. Mit dem Kameramodul sind es zugeklappt 9,9 Millimeter, das Modul ragt also nur 5,3 Millimeter hervor. Für ein High-End Kamerasystem ist das durchaus akzeptabel. Aus ergonomischer Sicht erweist sich das Kameramodul sogar als Vorteil, da es einen bequemen Haltepunkt bei aufgeklappter Nutzung mit einer Hand darstellt.
Trotz der schlanken Bauweise macht das Vivo X Fold 5 einen erstaunlich robusten Eindruck. Im Biegetest ist es natürlich nicht ganz so stabil wie ein normales Smartphone, was aber durch den Aufbau mit den sehr dünnen Hälften keinen verwundern sollte. Es lässt sich mit mittlerem Kraftaufwand eine Biegung erzeugen, die jedoch nicht erhalten bleibt und es fühlt sich auch nicht so an, als würde das Smartphone jetzt gleich durchknicken. Knackgeräusche bleiben dabei ebenfalls aus. Auch aufgeklappt kann man durchaus etwas Kraft aufwenden, ohne dass das Smartphone droht durchzuknicken - das spricht insbesondere für die Konstruktion des Scharniers, welches sich auch beim Versuch es zu überdehnen sehr robust anfühlt. Das Vivo X Fold 5 bietet zudem verschiedene IP-Ratings für eingeschränkten Partikelschutz und angeblich sogar Wasserschutz. Wir haben vorsichtshalber trotzdem darauf verzichtet, dies mit direkten Wasserstrahlen zu testen, und es bei der Nutzung im Regen belassen, was das X Fold 5 problemlos gemeistert hat.
Das Tastenlayout unterscheidet sich nicht wesentlich von anderen Smartphones. Power-Taste und Lautstärkewippe befinden sich übereinander auf der rechten Seite. Ein Unterschied ist lediglich die Funktionstaste, welche sich zugeklappt ebenfalls rechts oberhalb der Lautstärkewippe befindet, aufgeklappt dann hingegen links. Alle Tasten wackeln nicht und bieten einen knackigen Druckpunkt. Unschön ist allerdings, dass die Power-Taste fast plan mit dem Rahmen abschließt und sich dadurch schwer ertasten lässt - eine unverständliche Designentscheidung von Vivo.
SIM-Tray und USB-C-Port befinden sich an der Unterseite zusammen mit einer Lautsprecheröffnung. Die Oberseite trägt eine weitere Lautsprecheröffnung, ein Umgebungsmikrofon und einen Infrarotblaster. Das Scharnier macht beim Aufklappen einen soliden und hochwertigen Eindruck, wackelt nicht und hält das Gerät fest geöffnet oder geschlossen. Beim Öffnen und Schließen entsteht allerdings ein "klebrig schmatzendes" Geräusch. Laut Berichten im Netz ist dies ein gängiges Problem bei Foldables und wird durch das flexible Panel verursacht - das Geräusch stellt keinen Defekt oder Grund zur Sorge dar. Zusammengeklappt schließen die beiden Hälften recht gut, nur selten findet sich Dreck auf dem Innendisplay, der vom Transport stammt. Kleinere Partikel sorgen im zusammengeklappten Zustand nicht für Kratzer auf dem Innendisplay, da die beiden Hälften einen gewissen Abstand zueinander haben. Das Display wird von einer überstehenden Kunststoffeinfassung geschützt.
Größe | Außendisplay: 6,53 Zoll (21,1:9) Innendisplay: 8,03 Zoll (4:3,55) |
Auflösung | Außendisplay: 2748 x 1172 Innendisplay: 2480 x 2200 |
Technologie | Außendisplay 10-Bit Q10 Plus AMOLED 1-120Hz Adaptive Sync 1800 Nits HBM / 4500 Nits Peak Helligkeit HLG, HDR10, HDR10+, Dolby Vision 105% NTSC / DCI-P3 Wide Color Gamut Hochfrequenz PWM-Dimming, optional DC-Dimming Always-On Funktionalität Innendisplay 10-Bit E7 AMOLED 1-120Hz Adaptive Sync 1800 Nits HBM / 4500 Nits Peak Helligkeit HLG, HDR10, HDR10+, Dolby Vision 105% NTSC / DCI-P3 Wide Color Gamut Hochfrequenz PWM-Dimming, optional DC-Dimming Always-On Funktionalität |
Anzahl Berührungspunkte | Außendisplay: 9 Innendisplay: 9 Abtastrate: Keine Angabe |
Gehärtetes Glas | Außendisplay: Ja (Armor Glass 2nd Gen) Innendisplay: Nein (Flexibles Material mit Schutzfolie) |
Anti Fingerabdruck Beschichtung | Außendisplay: Ja Innendisplay: Nein |
Das Außendisplay hat mit 6,53 Zoll eine angenehme Größe, wobei das Format geringfügig langgezogener und schmäler wirkt als bei regulären Smartphones. Aus technischer Sicht macht das Vivo X Fold 5 hier keine Kompromisse. Die Basis bildet ein Q10 Plus AMOLED mit bis zu 120 Hertz Bildwiederholrate und solider Auflösung von 2748 x 1172 Pixeln. Die Darstellung wirkt schön scharf, einzelne Pixel sind nur ansatzweise sichtbar, wenn man mit der Nase ans Display geht.
Die 120 Hertz liefern eine flüssige Darstellung beim Scrollen. Die Pixelreaktionszeit ist hoch genug, um starkes Verwaschen oder Schlierenbildung zu verhindern. Die Bildschirmränder fallen bauartbedingt etwas breiter aus als bei normalen Smartphones, da der Metallrahmen etwas in die Front hineinragt, um die Stabilität des dünnen Aufbaus zu verbessern.
Qualitativ handelt es sich um ein sehr schönes AMOLED mit lebendiger aber natürlich wirkender Farbdarstellung und ausgewogener Weißbalance ab Werk. Bilder und Videos kommen auf dem Display gut zur Geltung. Das gilt auch für HDR-Inhalte, wo das Panel bis zu Dolby Vision unterstützt. Die Helligkeit für HDR-Inhalte erreicht bis zu 4500 Nits. Die HBM-Helligkeit wird von Vivo nicht angegeben, eine Messung kommt auf rund 1800 Nits. Das ist völlig ausreichend für gute Lesbarkeit im Freien auch bei direkter Sonneneinstrahlung.
Das Innendisplay setzt auf E7 statt Q10 Plus OLED-Leuchtmaterial, weist ansonsten aber sehr ähnliche technische Daten wie das Außendisplay auf. Mit über 8 Zoll bietet es eine angenehm große Fläche. Das Format erinnert an Tablets mit 4:3-Display, die Auflösung beträgt 2480 x 2200 Pixel, entspricht also einem Seitenverhältnis von 4:3,55. Die hohe Auflösung sorgt auch bei dieser Größe noch für eine hohe Pixeldichte.
Bei sehr kurzem Abstand sind Pixel geringfügig mehr zu sehen als beim Außendisplay. Bei normalem Abstand bleiben keine Pixel sichtbar und die Darstellung wirkt sehr scharf. Auch hier sorgen die 120 Hertz für eine sehr flüssige Darstellung mit geringer Reaktionszeit ohne Schlierenbildung, Nachzieheffekte oder unschöne Unschärfe beim Scrollen. Die Blickwinkelstabilität ist sehr gut, wobei die Helligkeit seitlich stärker abnimmt als beim Außendisplay.
Das Display punktet mit sehr schlanken Bildschirmrändern identischer Breite an allen Seiten. Die Frontkamera in der rechten oberen Ecke beziehungsweise links oben im Querformat stört wenig. Qualitativ handelt es sich um ein hochwertiges flexibles AMOLED-Panel. Die mittige Falte ist nur bei seitlichem Blick zu erkennen, beim Darüberstreichen spürt man sie allerdings deutlich.
Wie das Außendisplay bietet auch das Innendisplay eine sehr schöne Farbdarstellung - lebendig, natürlich und mit ausgewogener Weißbalance ab Werk. Bilder und Videos kommen gut zur Geltung, allerdings muss man bei Vollbildwiedergabe durch das 4:3-ähnliche Format mit dicken schwarzen Balken leben. HDR-Inhalte kommen sehr gut zur Geltung und können auch hier 4500 Nits Spitzenhelligkeit abrufen.
Die Lesbarkeit im Freien ist geringfügig schlechter als beim Außendisplay mit etwas weniger Kontrast. Die Helligkeit im HBM-Modus beträgt aber auch hier 1800 Nits. Der Unterschied liegt vermutlich an der anderen Oberfläche aus Kunststoff statt Glas plus nicht entfernbarer Schutzfolie. Die Lesbarkeit bleibt aber brauchbar, auch bei direktem Sonnenlicht.
Das Vivo X Fold 5 bietet die üblichen Android-Einstellungen wie Helligkeit, Darkmode, Lesemodus und Skalierung. Hinzu kommen Augenschutzoptionen inklusive optional zuschaltbarem DC-Dimming statt Hochfrequenz-PWM-Dimming. Das Farbmanagement umfasst Presets und einen Farbtemperaturregler, erweiterte Farboptionen zur manuellen Kalibrierung fehlen jedoch. Bei der Bildfrequenz kann zwischen Automatik, festen 120 Hertz oder 60 Hertz gewählt werden. Optional lässt sich eine dynamische Bildoptimierung zuschalten. Beide Displays unterstützen ein echtes Always-On-Display mit den Modi Dauerhaft, nach Zeitplan, bei Bewegung oder beim Antippen. Das Design des AOD lässt sich anpassen und zeigt Benachrichtigungen an. Eine besondere Funktion ist das optionale Tischkalender-AOD beim Aufstellen des Geräts im Zeltmodus, für das verschiedene Designs ausgewählt werden können.
Beide Displays unterstützen 9 Berührungspunkte und arbeiten mit geringer Eingabelatenz sowie akkurater Umsetzung aller Berührungen und Bewegungen. Wassertropfen machen weder auf dem äußeren noch dem inneren Display Probleme, einen Handschuhmodus gibt es jedoch nicht. Das "Armor Glass 2. Generation" auf dem Außendisplay erweist sich als sehr robust. Trotz regelmäßigem Kontakt mit Oberflächen und Herumrutschen sind keinerlei Schäden entstanden. Das Innendisplay zeigt sich trotz Kunststoffoberfläche bisher kratzfest. Die Gleitfähigkeit ist etwas geringer als beim Glas des Außendisplays, aber immer noch gut. Während das Außendisplay Fingerabdrücke gut in Schach hält, erweist sich das Innendisplay als Fingerabdruckmagnet. Zum Säubern muss es sehr gründlich poliert werden, was etwas mühsam ist.
Prozessor | Qualcomm Snapdragon 8 Gen 3 (ARMv9, TSMC 4nm) 1x ARM Cortex X4 @3,3GHz 3x ARM Cortex A720 @3,2GHz 2x ARM Cortex A720 @3,0GHz 2x ARM Cortex A520 @2,3GHz |
GPU | Adreno 750 |
RAM | 12GB / 16GB LPDDR5X |
Speicher | 256GB / 512GB / 1TB UFS 4.1 Benchmark nicht möglich (Crash) |
Micro SD | Nein |
Fingerabdruck Scanner | Ja (seitlich in Power Taste) |
Sensoren | Annäherung, Umgebungslicht, Farbtemperatursensor, Kompass, Gyroskop, Beschleunigung, lineare Beschleunigung, Gravitation, Ausrichtung, Neigung, Rotationsvektor, Luftdruck / Barometer, Fold Sensor (Winkel) |
Besonderheiten | USB-C 3.2 Gen1 (5Gbit/s), USB-OTG, Always-On Display, Infrarot Blaster, Linearvibration, kein UKW Radio, kein 3,5mm Anschluss, Stereo Lautsprecher |
Das Vivo X Fold 5 setzt auf den Snapdragon 8 Gen 3, den Vorgängerchip des Snapdragon 8 Elite. Nach heutigem Leistungsmaßstab siedelt er sich in der gehobenen Mittelklasse an. In den Benchmarks erreicht das Gerät rund 2,2 Millionen Punkte im Antutu, 2233 Punkte im Geekbench CPU Single Core Test und 6539 Punkte im Multi Core Test. Der Geekbench OpenCL Compute Test attestiert der GPU 14349 Punkte, im GFXBench 1140p Aztec Ruins High Tier Benchmark sind es 67 fps. Damit bietet das X Fold 5 bzw. der Snapdragon 8 Gen 3 auch heute noch eine recht gute Leistung, wenngleich nicht mehr auf Oberklasse-Niveau.
Die Alltagsperformance zeigt sich flüssig, auch beim Wechsel zwischen vielen Apps oder im Chrome Browser mit mehreren offenen Tabs. Das Scrollen durch große Webseiten und lange Social Media Feeds läuft flüssig ab. Nur selten treten mal kleinere Ruckler bei frisch gestarteten Apps oder Nachladen vieler Inhalte auf, längere "Denkpausen" gibt es nie. Auch Spiele laufen noch gut - Genshin Impact mit höchsten Einstellungen recht flüssig auf 50 bis 60 fps.
Erfreulicherweise entwickelt das Gerät trotz dünner Bauweise nur wenig Abwärme und wird nie wirklich heiß, auch nicht im Leistungsmodus. Thermal Throttling ist vorhanden, bewegt sich aber auf gängigem Niveau. Im CPU Throttle Test beträgt der Leistungsverlust etwa 30 Prozent, wobei der Einbruch schwankend zwischen 20 und 30 Prozent liegt. Der 3DMark Solar Bay Stress Test attestiert eine solide Stabilität von 62,9 Prozent mit recht linearem, langsamem Leistungsabfall. Die Gehäusetemperatur übersteigt nur sehr selten in Extremfällen 40 Grad Celsius, im normalen Alltagsgebrauch bleibt das Gerät meist nur handwarm.
Das Vivo X Fold 5 verfügt über eine üppige RAM-Ausstattung mit wahlweise 12 oder 16 Gigabyte schnellem LPDDR5X Arbeitsspeicher. Der üppige RAM dürfte bei einem Foldable tendenziell häufiger ausgenutzt werden, da Multitasking praxistauglicher ausfällt. Die 16-Gigabyte-Variante im Test hält mehr als 10 Apps problemlos im Hintergrund offen.
Als Datenspeicher kommt schneller UFS 4.1-Speicher bis 1 Terabyte zum Einsatz, 512 Gigabyte dürften für viele der Sweet Spot sein. Konkrete Benchmark-Werte sind nicht verfügbar, da der PCMark Speicher-Benchmark wie bei allen aktuellen Vivo-Geräten abstürzt. Die Geschwindigkeit beim Kopieren größerer Dateien ist absolut zufriedenstellend - 5 Gigabyte werden in wenigen Sekunden kopiert. Eine MicroSD-Erweiterung ist nicht möglich.
Die Sensorausstattung fällt sehr umfassend aus. Sogar ein Barometer zur Luftdruckmessung ist vorhanden. Ein Öffnungswinkelsensor ermöglicht Features wie das Tischkalender-AOD, aber auch Eye-Candy-Effekte, bei denen Wallpaper auf den Öffnungswinkel des Innendisplays reagieren. Kompass und Gyroskop arbeiten im Alltag ohne Abweichungen, Aussetzer oder Probleme. Der Fingerabdruck-Sensor in der Power Taste funktioniert trotz der extrem kleinen Fläche sehr gut und auch zuverlässig. Face Unlock zeigt ebenfalls keine Probleme und funktioniert auch bei Dunkelheit wenn man das Aufleuchten des Displays in den Einstellungen aktiviert.
Die Linearvibration liefert präzises haptisches Feedback und arbeitet leise, ist allerdings aufgrund der kleineren Bauweise nicht so kräftig wie bei normalen Smartphones. Ein Infrarotblaster für die Nutzung als Universalfernbedienung ist ebenfalls vorhanden. Der USB-C-Port arbeitet mit USB 3.2 Gen 1 und damit 5 Gigabit pro Sekunde, unterstützt OTG und bietet Videoausgabe. Allerdings ist nur Screen Mirroring möglich, ein Desktop-Modus für externe Displays fehlt.
Variante | OriginOS 5 Version im Test: PD2436E_A_15.0.13.7.W10.V000L1 |
Android Version | Android 15 Sicherheitspatch im Test: Juli 2025 |
Google zertifiziert | Ja |
DRM Technologien & HDR | ClearKey CDM, Widevine Level 1 DRM Dolby Vision, HDR10, HDR10+, HLG |
Bloatware | Ja (deinstallierbar inkl. der meisten Systemapps) |
Root Zugriff | Nein |
OTA Updates | Ja (ein Update im Testzeitraum) |
Schadsoftware | Keine Funde |
Das Vivo X Fold 5 wird mit der chinesischen Version von OriginOS 5 ausgeliefert, die auf Android 15 basiert. Der Android-Sicherheitspatch war im Test auf dem Stand vom Juli 2025. Angaben zur Update-Garantie liegen nicht vor, vermutlich gelten wie beim X200 Ultra 4 Jahre Android-Updates und 5 Jahre Sicherheitsupdates.
Ab Werk ist kein Play Store vorinstalliert, dieser lässt sich jedoch einfach per APK-Datei nachrüsten. Die deutsche Sprache ist ab Werk nicht auswählbar, lässt sich aber freischalten. Dazu nutzt man die App SetEdit und ändert "System Locales" auf den Country Code "de-DE", anschließend startet man das Gerät neu und das System läuft auf Deutsch. Google Pay und Android Auto lassen sich mit der chinesischen Software problemlos nutzen, für Google Pay muss die Google Wallet App installiert sein. Banking-Apps liefen auf dem System im Test reibungslos. Problematisch bleibt die Nutzung der Google Standorthistorie oder von WearOS Geräten.
Praktisch für die Nutzung des Innendisplays ist die Workbench-Funktion. Hierbei handelt es sich um eine Kopie von Apple's Stage Manager, mit der sich Apps sehr bequem im Multitasking wechseln lassen. Offene Apps werden groß dargestellt, minimierte Apps als Thumbnail in einer Seitenleiste. Mit einmaligem Antippen kann man schnell zwischen den Apps wechseln. Auch Apps, die im Hintergrund normal pausieren wie beispielsweise YouTube, laufen im Workbench weiter, wenn eine andere App im Vordergrund genutzt wird. Der Betrieb von Apps in frei in der Größe veränderbaren und verschiebbaren Fenstern ist wie auf den normalen Vivo-Smartphones ebenfalls möglich.
Die Google-Zertifizierung ist vorhanden, sodass Dienste nutzbar sind, die diese voraussetzen, beispielsweise Google Pay oder Banking-Apps. Auch die Widevine Level 1 DRM Zertifizierung ist vorhanden, was hochauflösendes Streaming in Full HD von Netflix und ähnlichen Diensten ermöglicht. Die HDR-Fähigkeiten des Vivo X Fold 5 umfassen HLG, HDR10, HDR10+ und Dolby Vision.
Ab Werk ist auf dem Vivo X Fold 5 sehr viel Bloatware vorinstalliert, darunter viele chinesische Apps. OriginOS 5 erlaubt jedoch das Deinstallieren der gesamten Bloatware, darunter auch die meisten chinesischen Vivo System-Apps. Bei Schadsoftware-Scans gab es keine Funde. Die Software lief im Testzeitraum stabil und ohne auffällige Bugs. Die chinesischen KI-Funktionen von OriginOS können inaktiv bleiben, ein Nutzungszwang besteht nicht.
Mobilfunk | 2G: 850/900/1800/1900MHz 3G: B1/2/4/5/6/8/19 4G-FDD: B1/2/3/4/5/7/8/12/17/18/19/20/25/26/28/66 4G-TDD: B34/38/39/40/41/42/43/48 5G: N1/2/3/5/7/8/12/18/20/25/26/28/38/40/41/48/66/77/78 |
WLAN | WLAN 802.11a/b/g/n/ac/ax/be (Wi-Fi 5/6/6E/7) |
Bluetooth | Bluetooth 5.4 |
NFC | Ja (mit Google Pay Support) |
Dual SIM | Dual Nano SIM Kein eSIM |
Positionsbestimmung | GPS, A-GPS, GLONASS, BDS, Galileo, QZSS |
Die Mobilfunkunterstützung umfasst 5G mit Dual-SIM über zwei Nano-SIM-Karten. Wie bei China-Versionen üblich fehlt die eSIM-Unterstützung. Die China-Version des Vivo X Fold 5 unterstützt alle relevanten Mobilfunkfrequenzen für Deutschland und Europa. Lediglich Band 32 fehlt, welches aber nur von Vodafone und Telekom für Carrier Aggregation genutzt wird. Im Testzeitraum zeigte sich ein exzellenter Mobilfunkempfang auch in Gebäuden, Probleme in schwach abgedeckten Gebieten traten nicht auf. Im Speed-Test im o2 5G-Netz wurden 338 Megabit pro Sekunde im Download und 59 Megabit pro Sekunde im Upload erreicht.
Das Vivo X Fold 5 unterstützt AX- und BE-WLAN, also Wi-Fi 6, 6E und 7. Der WLAN-Empfang im Test mit einer Fritz!Box 6660 Cable (Wi-Fi 6) war exzellent. Im Downstream-Speedtest wurden 1092 Megabit pro Sekunde (Vodafone Gigabit Kabel Tarif) direkt neben dem Router erreicht. Ein Stockwerk unter dem Router waren es noch hervorragende 464 Megabit pro Sekunde.
Bluetooth 5.4 wird unterstützt, die Verbindung erwies sich als stabil über zwei bis drei Räume hinweg. WLAN-Koexistenz-Probleme traten nicht auf. NFC-Unterstützung ist vorhanden und Google Pay lässt sich nach Installation der Google Wallet App nutzen.
Der GPS-Empfang vom Vivo X Fold 5 erweist sich als hervorragend. Die GPS Test App zeigt bei bedecktem Himmel ein SNR weit im grünen Bereich an, über 50 Satelliten werden eingebunden. Die Genauigkeit beim Navigieren und Tracking ist hoch, Aussetzer treten nicht auf. Sogar Wechsel der Straßenseite sind im GPS-Track sichtbar.
Lautsprecher | Stereo (Rahmen oben + unten) |
Noise Cancelling Mikrofon | Ja (Rahmen oben) |
Weitere Merkmale | Kein 3,5mm Anschluss, kein UKW Radio, "Super Audio" Klangverbesserung, virtueller Raumklang, Holo Audio, Audio Super Resolution, Gehöranpassung |
Das Vivo X Fold 5 verfügt über Stereo-Lautsprecher im Rahmen oben und unten. Aufgeklappt entsteht durch die Distanz zwischen den Lautsprechern ein sehr ausgeprägter Stereo-Effekt und virtueller Raumklang. Für die geringe Dicke des Smartphones ist erstaunlich viel Bass vorhanden, dieser fällt natürlich trotzdem schwächer aus als bei normalen Smartphones mit mehr Platz im Gehäuse. Dennoch erreicht das Gerät trotz geringer Gehäusedicke eine recht hohe Lautstärke. Allerdings tritt ab etwa 80 Prozent eine leichte Verzerrung auf und der Klang wirkt nicht mehr ganz so angenehm.
Zur Klangverbesserung stehen nur Presets zur Verfügung, ein Systemequalizer fehlt. Holo Audio ermöglicht Benachrichtigungstöne aus verschiedenen Richtungen, optional lässt sich eine Gehöranpassung vornehmen. Kopfhörer lassen sich nur per Bluetooth oder USB-C nutzen, ein 3,5-Millimeter-Anschluss fehlt. Dieser hätte in dem dünnen Gehäuse ohnehin keinen Platz.
Die Sprachqualität beim Telefonieren zeigt sich sehr gut mit natürlichem und klarem Ton an beiden Enden. Der Telefonhörer des Vivo X Fold 5 wird laut genug für laute Umgebungen. Umgebungsgeräusche werden zuverlässig unterdrückt oder reduziert. VoLTE und VoWiFi werden unterstützt, wobei VoWiFi im Test mit dem o2-Netz nicht funktioniert hat.
Hauptkamera | Haupt: 50MP Sony IMX921, f/1.57, 1/1,56″, 23mm, OIS, AF 3x Tele: 50MP Sony IMX882, f/2.55, 1/1,95″, 70mm, OIS, AF 120° Ultrawide: 50MP Samsung JN1, f/2.05, 1/2,76″, 15mm, AF Video: 8k30 (nur Haupt) / 4k60 / 4k30 Codec: H.264 / H.265 (HEVC) |
Frontkamera | 2x 20MP OmniVision OV32D, f/2.4 ohne AF (Innen & Außen) Video: 4k60 / 4k30 / FHD60 / FHD30 Codec: H.264 / H.265 (HEVC) |
Blitz | Dual LED |
Fokus | PDAF + CDAF |
Slow Motion | FHD120 / FHD240 (kein Ton, kein HSR) |
Bei der Kamera macht das Vivo X Fold 5 trotz des schlanken Gehäuses und dem dafür recht schlanken Kamerabuckel keine Kompromisse. Es handelt sich um eine Zeiss-Kamera mit drei 50 Megapixel Sensoren. Hauptlinse und 3-fach-Telekamera verfügen über einen optischen Bildstabilisator, die Telekamera nutzt eine Periskop-Optik. Die dritte 50 Megapixel Kamera bietet eine 120 Grad Ultrawide-Optik. Alle Kameras sind mit Autofokus ausgestattet. Die Frontkameras im Außen- und Innendisplay sind jeweils identisch aufgebaut: 20 Megapixel ohne Autofokus.
In den folgenden Abschnitten schauen wir uns die Kameras in den wichtigsten Modi und Alltagssituationen genauer an. Alle Testaufnahmen wurden soweit möglich ohne KI-Funktionen aufgenommen. Für alle Bilder war zudem sofern verfügbar Auto HDR aktiviert und es wurde der Zeiss Farbmodus genutzt, welcher in der Regel die natürlicheren Farben liefert. Wer knalligere Bilder bevorzugt, kann den Vivo Farbmodus nutzen. Abseits davon stehen noch einige weitere Farbmodi zur Verfügung.
Die Hauptkamera liefert im Standard Modus mit Pixel Binning bei 12MP einen hohen Detailreichtum. Feine Strukturen in Gebäuden, Gräsern, Blättern und landwirtschaftlichen Feldern sind klar erkennbar und auch bei größerer Distanz wirkt die Schärfe der Details noch gut. Die lichtstarke f/1.57-Optik sorgt für helle, gleichmäßige Belichtung und im Zusammenspiel mit dem zuverlässigen Auto HDR für einen guten Dynamikumfang in fordernden Lichtsituationen ohne starke Überstrahlung. Der Weißabgleich zeigt sich ausgeglichen, sowohl warme Abendstimmungen als auch kühle Wolkenformationen wirken natürlich.
Der optische Bildstabilisator stabilisiert Freihandaufnahmen zuverlässig. Innenraumfotos zeigen keinen größeren Qualitätsverlust oder starkes Bildrauschen. Der Autofokus arbeitet schnell und präzise. Das Rauschverhalten im 12-Megapixel-Modus ist allgemein sehr gering, auch bei schattigen Waldböden bleibt fast bis gänzlich aus. Die Makroschärfe bei Pilzen und Blumen ist hervorragend, feine Strukturen werden scharf abgebildet. Eine sanfte Hintergrundunschärfe isoliert das Motiv ansprechend.
Das Zeiss Farbprofil ist leicht gesättigt aber natürlich wirkend. Gelb- und Grüntöne wirken lebendig, Haut- und Holztöne bleiben natürlich. Der Himmel wird farblich immer realistisch dargestellt, auch bei verschiedenen Lichtstimmungen. Eine Vignettierung an den Bildrändern ist kaum sichtbar, die optische Performance bleibt bis in die Ecken homogen. Chromatische Aberration fällt nicht auf, Strommasten und Hauskanten zeigen keine störenden Farbsäume.
Der 50MP Modus liefert erwartungsgemäß mehr Details, auch auf größere Distanz. Der Dynamikumfang bleibt gleichbleibend gut. Das Vivo X Fold 5 erzeugt allerdings im 50MP Modus eine abweichende Farbabstimmung. Farbtöne wirken teils heller, teils gesättigter. Vor allem bei Grün- und Rottönen fällt dies auf. Die Auslösezeit im 50MP Modus verlängert sich geringfügig aber nicht dramatisch. Der Rauschanteil innerhalb von Räumen oder in schattigen Motivbereichen steigt nur unwesentlich.
Bei 2-fachem Digitalzoom entspricht die Bildausgabe wieder 12 Megapixel. Feine Details wirken hier etwas weichgezeichnet und weniger klar. Am auffälligsten ist dies bei Landschaftsaufnahmen, also größerer Motivdistanz. Bei Nahaufnahmen mit Digitalzoom fällt der Qualitätsverlist weniger auf. Das Rauschlevel steigt erwartungsgemäß bei Nachtaufnahmen an, bleibt aber auf einem akzeptablen Niveau mit brauchbaren Ergebnissen. Spielraum für starkes Cropping lässt die Qualität des Digitalzooms leider nicht.
Der Blitz vom Vivo X Fold 5 wird extrem hell und liefert dadurch auch bei größerer Motivdistanz (siehe z.B. den Wegweiser) eine gute Ausleuchtung mit anständiger Bildqualität. Der Weißabgleich fällt weitgehend gut aus und Farben werden nur geringfügig verfälscht, bei manchen Motiven auch gar nicht. Allgemein liefern die Blitz-Aufnahmen eine gute Bildqualität mit wenig Rauschanteil, guter Schärfe und anständiger Detaildarstellung. Als Unterstützung bei Tag eignet sich der Blitz aber nur bedingt. Die beiden Pilzfotos wurden bei Dämmerlicht aufgenommen, wirken aber, als seien sie in der Nacht aufgenommen worden. Die Umgebung wird komplett unsichtbar.
Der Nachtmodus wird automatisch aktiviert. Auch bei extrem wenig Umgebungslicht bleiben Fassaden- und Dachdetails gut erhalten. Rauschen wird effektiv unterdrückt, dunkle Himmel und Schattenpartien wirken flach aber rauscharm. Sterne werden im Night Mode nicht sichtbar. Der Weißabgleich funktioniert gut, die Farben bleiben natürlich mit stimmigen Gelb- und Orangetönen. Direkte Lichtquellen zeigen einen guten Dynamikumfang mit geringem Blooming. Der Autofokus zeigt keine Aussetzer. Feine Texturen weisen weiterhin eine gute Detaildarstellung auf, sofern ausreichend Kunstlichtquellen vorhanden sind.
Die Langzeitbelichtung funktioniert mit Vollautomatik im Modus "Landschaft und Nacht" sehr gut. Das System erkennt automatisch, wenn ein Stativ genutzt wird, und verlängert die Belichtungszeit entsprechend. Die Testbilder erreichten bis zu 1:15 Minuten Belichtungszeit und lieferten zuverlässig gefällige Ergebnisse ohne Zutun. Die Schärfung verstärkt Konturen dezent, Gebäudekanten wirken knackig. Der Dynamikumfang bleibt hoch mit ausgewogener Schatten- und Highlight-Zeichnung. Sterne und punktuelle Lichtquellen im dunklen Himmel sind klar definiert. Der Autofokus arbeitet auch bei dunklen Motiven zuverlässig, die Fokussierung auf architektonische Details gelingt prompt. OIS-Jitter tritt nicht auf, die Aufnahmen bleiben scharf und detailliert auch bei langen Belichtungszeiten. Die Farbabstimmung ist stimmungsvoll und natürlich mit gutem Weißabgleich. Der Weißabgleich harmonisiert warme Laternen- und kühle Umgebungslichter zu einem natürlichen Gesamtton. Die Farbsättigung fällt etwas höher aus als im Night Mode. Pflasterstein- und Mauerstrukturen sowie Dächer und Bäume zeigen eine gute Detaildarstellung. Der Rauschanteil bleibt in dunklen Bereichen gering.
Die 3-fach Tele-Kamera im Vivo X Fold 5 stellt mit ihrer 70mm Brennweite Motive klar vor dem Hintergrund frei. Feine Strukturen und Details werden gestochen scharf erfasst. Pixel-Binning reduziert Rauschen effektiv, selbst bei Abendlicht oder in Innenräumen zeigt sich wenig ISO-Rauschen. Und damit eine gute Bildqualität. Der optische Bildstabilisator stabilisiert gut, Verwackler treten nicht auf und das Motiv wird gut im Fokus gehalten. Der schnelle, präzise Autofokus fixiert Zielmotive zuverlässig. Die Farbwiedergabe ist stimmig und realitätsnah, Grüntöne und Gelb wirken natürlich und lebendig mit guter Abstimmung auf die Hauptkamera. Übertriebene Sättigung tritt nie auf. Der Dynamikumfang der Tele-Kamera ist ebenfalls gut. Chromatische Aberration ist auch hier nicht erkennbar, Farbsäume an Kanten fehlen. Ein sanfter Bokeh Effekt zeigt sich auch bei etwas größerer Distanz, bei Nahaufnahmen wird der Effekt intensiver. Verzerrungen sind nicht erkennbar, Linien bleiben gerade. Für Porträts, Architektur- und Naturdetails in mittlerer Distanz ist die Telekamera optimal geeignet. Bei extremer Entfernung treten leichte Detailverluste auf.
Im 50MP Modus liefert die Tele-Kamera insbesondere bei größerer Distanz Vorteile bei den feinen Details. Wie bei der Hauptkamera bleibt der Dynamikumfang gut und der Rauschanteil nimmt nicht erheblich zu. Das Vivo X Fold 5 liefert allerdings auch bei der Tele-Linse im 50MP Modus eine höhere Farbsättigung als im 12MP Standard Modus.
Das Vivo X Fold 5 bietet eine voreingestellte 10-fach Stufe für den Digitalzoom, die per Button in den Zoomstufen direkt zugänglich ist. Bei 10-fachem Digitalzoom zeigt sich ein deutlich sichtbarer Detailverlust, feine Strukturen wirken weich und teils verwaschen. Die Schärfungsalgorithmen greifen aggressiver, was zu leichten Halo-Effekten an Kanten führen kann. Das Rauschverhalten verschlechtert sich merklich, besonders in Schatten und homogenen Flächen. Die Farbtreue bleibt stabil und der Autofokus arbeitet präzise. Chromatische Aberration bleibt trotz digitaler Nachbearbeitung gering, allerdings werden Sensorpixel teilweise als leichte Körnung sichtbar. Für dokumentarische Zwecke oder Schnappschüssen von entfernten Motiven ist die Qualität brauchbar, für feindetailreiche Szenen jedoch nicht geeignet, außer man befindet sich nah am Motiv. Eine 5- bis 6-fache voreingestellte Zoomstufe wäre sinnvoller gewesen, da sie mit dem 50MP Modus schönere Ergebnisse liefern würde.
Der Nachtmodus wird durch das Vivo X Fold 5 auch bei der Telekamera automatisch aktiviert. Pixel-Binning liefert eine gute Lichtausbeute mit sehr wenig Rauschanteil. Der optische Bildstabilisator ermöglicht auch freihändig scharfe Bilder. Der Dynamikumfang im Bereich von Lichtquellen ist gut, der Weißabgleich liefert einen stimmigen Gesamtton. Fokusprobleme treten nicht auf. Feine Texturen bleiben gut erhalten. Insgesamt gelingen stimmungsvolle, atmosphärische Nachtaufnahmen auch ohne Stativ.
Das sehr weite Blickfeld von circa 120 Grad der Ultraweitwinkel-Kamera im Vivo X Fold 5 fängt weitläufige Szenen wie Grundstücke und Landschaften mühelos ein. Verzerrungen werden per Softwarekorrektur zuverlässig beseitigt. Die Geometrie bleibt also erhalten, gerade Linien zeigen keine Verzerrung. Die Bildschärfe ist gut, auch zum Rand hin. Allerdings zeigt sich etwas mehr Bildrauschen in dunkleren Szenen als bei den restlichen Kameras und auch allgemein ein größerer Qualitätsverlust. Feine Details in Texturen gehen deutlich verloren, je größer der Motivabstand, desto auffälliger wird dieser Effekt. Der Dynamikumfang ist sehr gut. Die Farbtreue überzeugt mit natürlichen Farbtönen im gesamten Spektrum. Der Autofokus sorgt für scharfe Bilder unabhängig vom Abstand. OIS Stabilisierung bietet die Ultraweitwinkel-Kamera nicht.
Der 50MP Modus der Ultrawide-Kamera liefert keine Vorteile. Feine Details werden vor allem auf größere Distanz weiterhin recht verwaschen dargestellt. Der Rauschanteil in dunkleren Bildbereichen nimmt etwas zu. Der Dynamikumfang verschlechtert sich minimal. Das Vivo X Fold 5 liefert im 50MP Modus der Ultrawide-Cam wie auch bei allen Kameras stärker gesättigte Farben und damit weniger Realitätstreue.
Die Ultrawide-Kamera zeigt bei Nacht eine deutlich geringere Lichtausbeute als die anderen Kameras im Vivo X Fold 5. Der Verlust bei der Detailausbeute fällt stärker aus. Die Rauschunterdrückung sorgt vor allem bei dunklen Motiven für mehr Unschärfe. Weißabgleich und Farbsättigung fallen nicht ganz so schön aus wie bei den anderen Kameras, der Look wirkt etwas düsterer. Der Dynamikumfang ist weitgehend gut, zeigt aber leichte Überstrahlung im Bereich von Lichtquellen. Störende Lens Flares treten nicht auf. Bei Nacht eignet sich die Ultrawide-Kamera eher für brauchbare Schnappschüsse. Die anderen Kameras liefern schönere Nachtfotos.
Das Vivo X Fold 5 liefert im Portrait-Modus eine solide Kantenerkennung an klaren Konturen wie Schulter- und Gesichtsprofil, das Motiv wird sauber vom Hintergrund getrennt. Bei Haaren treten gelegentlich Maskierungsfehler auf, vor allem bei unruhigem oder nicht homogenem Hintergrund. Die Hintergrundunschärfe verläuft meist gleichmäßig, verliert aber gerne die natürliche Tiefenstaffelung. In Szenen mit mehreren Ebenen fehlt manchmal die korrekte Tiefendifferenzierung, mittlere Ebenen werden teils gleich stark unscharf wie weiter entfernte. Die Optik von Lichtkreisen lässt sich mit Presets anpassen. Die Intensität des Bokeh-Effektes kann per Blendenregler eingestellt werden. Der Bokeh-Effekt frisst teilweise feine Elemente im Motiv, eine perfekte Abtrennung zwischen Vorder- und Hintergrund gelingt nicht immer. Insgesamt solider Porträtmodus für Social-Media, jedoch nicht so perfekt und realistisch umgesetzt wie beispielsweise beim Vivo X200 Pro oder Ultra.
Der Makro-Modus vom Vivo X Fold 5 unterstützt alle Kameras, am besten sehen die Ergebnisse mit der Tele-Kamera aus. Alle Aufnahmen wurden damit geschossen. Die Tele-Kamera kann bis auf etwa 15 Zentimeter Abstand fokussieren. Die Detailauflösung ist sehr hoch, feine Strukturen wie Oberflächentexturen, Lamellen, Blattadern oder Textilgewebe sind klar erkennbar. Die Hintergrundunschärfe entsteht optisch durch die Brennweite, nicht künstlich, und wirkt weich und realistisch ohne Maskierungsfehler. OIS stabilisiert auch bei Nahaufnahmen zuverlässig, Verwackeln trotz enger Distanz tritt nicht auf. Die Farbtreue bleibt erhalten, selbst bei komplexen Oberflächen wie Moos, Holz oder Haut. Die Sättigung wird etwas angehoben, was aber stimmig aussieht. Der Autofokus arbeitet präzise, auch bei flachen Objekten oder unregelmäßigen Formen. Der Dynamikumfang bleibt solide. Die Tele-Makro-Funktion eignet sich ideal für Naturdokumentation, Produktdetails, Texturen und künstlerische Makroaufnahmen. Für maximale Qualität empfiehlt sich gutes Licht oder Blitzunterstützung.
Die Frontkameras im Vivo X Fold 5 arbeiten mit festem Fokus ohne Autofokus. Sie kommen in doppelter Ausführung sowohl im Innen- als auch Außendisplay zum Einsatz. Die 20 Megapixel Auflösung liefert bei Tageslicht reichlich Details, feine Hautporen und Texturen lassen sich erkennen, wenn der Abstand stimmt. Nennenswertes Bildrauschen tritt bei Tag nicht auf, der Dynamikumfang mit Auto HDR ist gut. Bei dämmrigen Innenraumaufnahmen zeigt sich leichtes Bildrauschen. Bei Nachtaufnahmen fällt die Qualität auch mit Bildschirmblitz stärker ab, die Optik wirkt weichgezeichnet und der Detailverlust in feinen Texturen wie Haut, Haar und Kleidung nimmt zu. Der automatische Weißabgleich arbeitet im Tageslicht sehr zuverlässig, Hauttöne wirken neutral. Unter Mischlicht können hingegen Farbstiche auftreten. Verschönerungsfunktionen wie Hautweichzeichnung oder digitales Makeup sollten für beste Bildqualität deaktiviert werden. Für Selfies bei Tageslicht ist die Frontkamera insgesamt sehr gut geeignet. Bei Low-Light empfiehlt sich die Nutzung der Hauptkamera, was über das Außendisplay im aufgeklappten Zustand problemlos möglich ist.
Das Vivo X Fold 5 nimmt Videos bis 8k30 oder 4k60 auf. 8k30 ist nur mit der Hauptkamera möglich, Tele und Ultrawide liefern bis 4k60. Das Aufnehmen von HDR-Video wird nicht unterstützt. Die Frontkamera ist unverständlicherweise auf FHD30 limitiert, was in der Preisklasse nicht akzeptabel ist. Die Videoqualität der Kameras ist grundlegend gut, wirkt aber oft etwas weich. Der Dynamikumfang könnte manchmal besser sein, der Himmel wirkt gelegentlich leicht überbelichtet. Die Farben sehen meist realitätsnah aus, der Weißabgleich ist meist gut. Die Stabilisierung ist sehr gut, vor allem bei der Haupt- und Tele-Linse mit Kombination von OIS und EIS. Der Autofokus arbeitet sehr zuverlässig, reagiert schnell, pumpt nicht und erfasst auch kleine Motive meist sofort. Die Audioqualität könnte besser sein, der Ton klingt etwas flach und nicht ganz klar. Videos der Tele- und Ultrawide-Linsen zeigen im 4k30-Modus ein recht deutliches Stottern im Bild. Frontkamera-Videos sehen recht weich aus, wer darauf Wert legt, sollte vom Vivo X Fold 5 Abstand nehmen. Videos bei Nacht sehen mit allen Kameras nicht gut aus, auch nicht mit 30fps. Der Slow-Motion-Modus liefert kein HSR-Material, also bereits abgebremst gespeicherte Videos, und auch keine Tonspur. Die Modi FHD120 und FHD240 stehen zur Verfügung.
Kapazität (Angabe) | Dual Cell: 3275mAh (3,82V) + 2725mAh (3,82V) 22,93Wh |
Kapazität (Gemessen) | 5.807mAh |
Wechselbar | Nein |
Ladetechnologie | 80 Watt (USB-C) 40 Watt (Wireless Charging) |
Die Akkulaufzeiten waren bei Foldables immer ein Problem. Dank der steigenden Energiedichte der Silizium-Kohlenstoff-Akkus bessert sich das. So kommt im X Fold 5 ein Dual-Cell-Akku mit 3275mAh und 2725mA zum Einsatz, insgesamt also stolze 5807mAh bei unter 5 Millimetern Gehäusedicke im aufgeklappten Zustand. Die Laufzeit fällt entsprechend gut aus. Man kommt stets ohne Probleme durch den Tag, auch bei intensiverer Nutzung der Kamera. Volle zwei Tage sind aber zumindest mit aktivem AOD nicht möglich, bei sparsamerer Alltagsnutzung muss man nach etwa anderthalb Tagen ans Netzteil. Je nach Bildschirmhelligkeit und Art der Nutzung sind Screen-On-Zeiten im Bereich von 9 bis 11 Stunden im Dauerbetrieb erreichbar. Wer hauptsächlich das größere Innendisplay nutzt, muss sich auf eine etwas reduzierte Laufzeit einstellen, vor allem bei hoher Helligkeit.
Das Vivo X Fold 5 unterstützt schnelles 80 Watt Fast-Charging über USB-C. Ein Netzteil ist im Lieferumfang enthalten, hat allerdings einen China- bzw. US-Stecker und benötigt für Deutschland einen Adapter, den TradingShenzhen in der Regel mitliefert. Die Ladezeit liegt bei 24 Minuten von 20 auf 75 Prozent sowie 36 Minuten von 20 auf 100 Prozent. Im optionalen Boost-Modus geht es noch etwas schneller, beim Einstecken des Netzteils wird man danach gefragt. Übermäßige Abwärme beim Aufladen entsteht nicht. Optional ist auch kabelloses Laden mit 40 Watt möglich, die Ladestation muss jedoch separat gekauft werden*.
Foldables waren ja lange Zeit eher eine Spielerei für Technik-Enthusiasten mit gut gefülltem Geldbeutel. So langsam wendet sich das Blatt allerdings, denn die Technologie wird erwachsen. Insbesondere mit den neuen Akku-Technologien werden Foldables wie das Vivo X Fold 5 deutlich interessanter, da man in Sachen Akkulaufzeit nicht mehr einen so großen Kompromiss eingehen muss. Preislich siedeln sich Foldables zwar weiterhin am oberen Ende der Fahnenstange an, doch dürfte die Bereitschaft, das Geld auszugeben, größer sein, wenn man dann wenigstens eine alltagstaugliche Akkulaufzeit bekommt.
Auch das Vivo X Fold 5 ist preislich mit knapp über 1000€ beim Import über TradingShenzhen* nicht unbedingt ein Schnäppchen, wenn man rein nach der Leistung urteilt. Der Snapdragon 8 Gen 3 ist immerhin nicht mehr der jüngste Chip und aktuelle Prozessoren aus der gehobenen Mittelklasse liefern in etwa dieselbe Performance. Langsam ist das Smartphone natürlich trotzdem nicht - und wer nicht mehr Leistung benötigt, wird hier auch voll und ganz zufrieden sein. Ansonsten liefert das X Fold 5 auch ab und leistet sich an keiner Stelle extrem grobe Patzer. Die Verarbeitung und Displayqualität stimmt, im Bereich Konnektivität gibt es keine Schwächen und sogar die Lautsprecher überzeugen für so ein schlankes Design.
Im Vergleich mit anderen Mitbewerbern im Foldable Segment dürfte das Vivo X Fold 5 vor allem mit seiner Zeiss Kamera auf Kundenfang gehen. Die Ausstattung ist hier für solch ein schlankes Gerät schon bemerkenswert und liefert zumindest beim Fotografieren auch ab. Lediglich beim Filmen schwächelt das X Fold 5 etwas. Missfallen hat hier in erster Linie die relativ schlechte Bildqualität bei wenig Licht und die Limitierung der Frontkamera auf Full HD mit 30fps, was für den Preis absolut nicht zeitgemäß ist. Wer Wert auf gute Fotografie in einem Foldable legt und bei Videos Abstriche machen kann, findet hier aber auf jeden Fall ein überzeugendes Gesamtpaket.
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