M MEMTEQ Z1

m-memteq-z1 Tragbarer Bildschirm im Test: Der M MEMTEQ Z1

Wer es gewohnt ist zu Hause mehr als einen Bildschirm zu nutzen, dem wird der zusätzliche Platz unterwegs abgehen. Eine Lösung dafür sind portable Bildschirme. Mit dem M MEMTEQ Z1 hatten wir in der vergangenen Woche einen Vertreter dieser Art im Test. Dank HDMI und USB Typ-C Unterstützung eignet er sich nicht nur fürs Laptop, sondern auch für Smartphones die sich mit externen Displays in einen Desktop Rechner verwandeln lassen. In diesem Testbericht erfahrt ihr alles zu diesem portablen Display sowie seinen Stärken und Schwächen.

M MEMTEQ Z1
Lieferumfang

Der M MEMTEQ Z1 kommt in einer sehr großen, weißen Box aus stabiler Pappe daher und ist gut geschützt. Dem Bildschirm liegt eine Schutzhülle zum Transport bei, welche auch gleichzeitig als Standfuß dient. Ihr bekommt zudem neben einer recht umfangreichen und mehrsprachigen Bedienungsanleitung ein USB Netzteil, ein USB Typ-A auf USB Typ-C Kabel zur Stromversorgung, ein HDMI auf Mini HDMI Kabel und ein USB Typ-C 3.1 Kabel dazu. Letzteres dient zur Videoübertragung von Geräten die einen vollwertigen Typ-C Port bieten - zum Beispiel ein aktuelles MacBook Pro. Eine Schutzfolie mitsamt Putztuch liegt ebenfalls bei.

M MEMTEQ Z1
Design & Verarbeitung

Auf den ersten Blick wirkt der portable Monitor wie ein Tablet und im Grunde ist er das ja auch - nur eben ohne Rechner im Inneren. Zugegeben, für knapp 230€ ist der M MEMTEQ Z1 nicht gerade billig, doch schon beim Design und der Verarbeitung wird klar, dass man es hier auch nicht mit einem Billig-Gerät zu tun hat. Das gesamte Gehäuse besteht aus Metall und ist damit ziemlich robust gebaut. Das ist aber auch gut so, denn keiner will auf seinem Bildschirm Druckstellen sehen. Ein solider Aufbau ist bei einem tragbaren Bildschirm also wichtig und genau dieser Punkt wird schonmal erfüllt.

Was neben der Verarbeitung ins Auge sticht, sind die wirklich schlanken Displayränder. Der obere Rand ist nur 6,4mm schmal, links und rechts sind es 10mm. Mit einer Dicke von 9,2mm ist er auch schön schlank gebaut. Dafür muss man allerdings auf einen integrierten Akku verzichten. Die Stromversorgung über USB ist also Pflicht. Das Gewicht ist mit 770g für die Größe von 15,6" (Display) bzw. 344,16 x 194,59mm (gesamtes Gerät) angemessen und keinesfalls zu hoch. Im Rucksack verstaut bemerkt man den M MEMTEQ Z1 so gut wie nicht.

Die meisten Anschlüsse des Bildschirms befinden sich an der linken Seite. Hier findet man einen 3,5mm Ausgang, Mini HDMI Eingang und einen USB Typ-C Anschluss. Dieser ist sowohl zur Stromversorgung als auch für ein Videosignal gedacht und kann natürlich mit entsprechenden Endgeräten beide Aufgaben gleichzeitig übernehmen. Auf der rechten Seite findet man einen weiteren Typ-C Anschluss der nur zur Stromversorgung gedacht ist. Hier findet man dann auch die Bedienelemente, welche mit einem Wippschalter und einer Power Taste sehr übersichtlich gehalten sind. Eine kleine LED zeigt den Betriebszustand an (Grün = aktiv, Rot = Standby). Darüber hinaus findet man sowohl links als auch rechts je eine Lautsprecheröffnung.

Das mitgelieferte Case ist recht stabil gebaut und unterstützt den ohnehin schon robusten M MEMTEQ Z1 beim Transport nochmals zusätzlich. Das Flip-Cover dockt an der Rückseite des Monitors mittels Magneten an und sitzt dort überraschend fest. Der Deckel kann gefaltet werden dient als Rutschsicherung, womit man den Bildschirm sicher in zwei verschiedenen Winkeln aufstellen kann. Schade ist allerdings, dass kein hochkantes Aufstellen vorgesehen ist. Dies ist schon aufgrund der Platzierung der Eingänge und Bedienelemente nicht möglich. Die eine Seite wird von der Signalquelle blockiert und ein Aufstellen auf der anderen Seite ist wegen des Wippschalters nicht möglich. Somit kann man den M MEMTEQ Z1 nur im Querformat betreiben. Eine Platzierung des Wippschalters auf der Oberseite wäre die bessere Lösung gewesen. Am Ende bleibt dies aber der einzige Kritikpunkt den wir am Design gefunden haben.

M MEMTEQ Z1
Bildqualität & Messwerte

M MEMTEQ spendiert dem Z1 ein 15,6 Zoll IPS LCD Panel mit Full HD Auflösung (1920 x 1080), 60Hz Aktualisierungsrate und einer entspiegelten Oberfläche. Darüber hinaus soll der Bildschirm eine Helligkeit von 300cd/m2 bieten und HDR unterstützen. Letzteres ist aber schon allein aufgrund der dafür mangelnden Helligkeit Mumpitz und braucht gar nicht näher beachtet werden. Um das kurz abzuhaken: Ja, Windows 10 weißt den Bildschirm als HDR Display aus. Einen wirklichen Mehrwert bietet das ganze allerdings auch beim Abspielen von entsprechendem Material nicht. Da schlagen sich so manche Smartphone Displays besser. Zur Reaktionszeit des Displays macht der Hersteller leider keine Angaben.

Bevor wir uns um die subjektive Bildschirmqualität kümmern, werfen wir mal einen Blick auf die Messwerte welche wir für den M MEMTEQ Z1 ermittelt haben. Genutzt wurde hierzu ein Spyder 5 Elite, welcher basierend auf den Erfahrungen mit Bildschirmen namhafter Hersteller annähernd genaue Werte liefert. Fangen wir einmal mit dem Thema Farbräume an.

Wer Fotos und Videos bearbeitet wird hier je nach Anspruch nicht unbedingt glücklich werden. Hundertprozentig farbgenaues arbeiten ist hier schlicht nicht möglich, da das Display die gängigen Farbräume nicht komplett abdeckt. Vom sRGB Farbraum werden 67%, vom NTSC Farbraum 47% und vom AdobeRGB Farbraum 50% abgedeckt. Fairerweise muss man aber auch sagen, dass hier von vornherein keine Bestwerte zu erwarten waren und für den Otto-Normal-Verbraucher ist das auch erstmal ohne Relevanz.

Etwas störender ist da schon eher, dass die Helligkeitsangabe vom Hersteller offensichtlich nicht stimmt. Bei Weiß messen wir einen Helligkeitswert von 183cd/m2. Die Messung wurde ohne automatische Helligkeitsregelung, Energiesparmodus und Kontrastoptimierung durchgeführt. Zudem haben wir nochmal als Referenz einen Samsung Monitor mit 300cd/m2 sowie einen Fernseher mit 1000cd/m2 im HDR Betrieb geprüft. Bei beiden wurde annähernd der beworbene Wert gemessen (+- 10cd/m2).

Immerhin: Fürs Ablesen unter Sonnenlicht reicht das trotzdem, solange die Sonne nicht direkt auf das Panel knallt. Die entspiegelte Oberfläche des M MEMTEQ Z1 sowie der recht gute Kontrast tragen da einiges zu bei. Das Display ist deutlich heller als z.B. durchschnittliche Laptops oder Tablets aus Fernost und kann in Sachen Lesbarkeit durchaus mit einem MacBook Pro aus 2014 mithalten, dessen Lesbarkeit im Freien trotz höherer Helligkeit durch das glänzende Display stark leidet.

Lobenswert ist im Übrigen der Schwarzwert des Bildschirms. Der Helligkeitswert von 0,21cd/m2 bei schwarzem Displayinhalt ist ziemlich gering und davon profitiert natürlich der Kontrast. Darüber hinaus ist auch die Ausleuchtung des Displays erstaunlich gleichmäßig. Bei günstigen China Laptops und Tablets ist man es ja gewöhnt Lichthöfe zu sehen. Hier sind diese überhaupt nicht sichtbar und man erkennt auch bei gleichmäßig eingefärbtem Display keine übermäßigen Helligkeitsunterschiede.

Subjektiv betrachtet kann die Bildqualität trotz der mangelnden Abdeckung bei den Farbräumen überzeugen - insbesondere nach einer Kalibrierung. Unser optimiertes ICC Farbprofil könnt ihr euch gerne hier herunterladen. Fotos und Videos sehen auf dem M MEMTEQ Z1 wirklich gut aus und es macht durchaus Spaß darauf Filme zu schauen. Das Panel kann also deutlich mehr als nur schnöde Programmoberflächen darzustellen. Einzelne Pixel sind bei normalem Betrachtungsabstand nicht zu erkennen. Generell liefert der Bildschirm ein wirklich scharfes Bild, welches sich nicht vor regulären PC Bildschirmen verstecken muss. Das liegt auch daran, dass es sich um ein 10-Bit Panel handelt. "Color Banding" ist somit ein Fremdwort. Die IPS Technik sorgt für sehr stabile Blickwinkel, ohne dass das Display an typischen IPS Krankheiten wie zum Beispiel Einbrennen leidet. Der durchschnittliche Anwender wird also mit dem was hier geboten wird mehr als zufrieden sein.

Was das Thema Spiele betrifft, wird es bezüglich der Eignung stark darauf ankommen was ihr spielt. Der Hersteller macht nämlich nicht ohne Grund keine Angaben zur Reaktionszeit auf der Verpackung. Bei Games mit schnellen Bewegungen ist hier und da schon ein relativ deutliches Nachziehen zu erkennen, was natürlich zu einer Reduktion der Bildschärfe führt. Wir haben selbst einige Stunden mit dem M MEMTEQ Z1 gezockt und grundsätzlich kann man damit trotzdem Spaß haben. Für Ego-Shooter ist er allerdings keinesfalls zu empfehlen. Bei Renn- und Strategiespielen oder MMORPGs fühlt er sich allerdings noch ganz wohl.

M MEMTEQ Z1
Anbindung

Wer den M MEMTEQ Z1 an einem Gerät ohne vollwertigen USB Typ-C Anschluss betreiben möchte, muss sich mit ein wenig Kabelsalat anfreunden. In diesem Fall ist nämlich ein USB Kabel zur Stromversorgung nötig und eben ein HDMI Kabel zur Bildübertragung. Komfortabler ist da die Nutzung über USB Typ-C. Hier ist die Video- und Stromversorgung mit nur einem Kabel möglich, was das Handling deutlich verbessert. Darüber hinaus kann man das Endgerät auch über den Bildschirm aufladen, denn der M MEMTEQ Z1 unterstützt USB Power Delivery (USB-PD).

Getestet haben wir das mit einem Tablet PC, welches per USB-C am Bildschirm hing und dort entsprechend sein Bild ausgegeben hat. Wird nun am zweiten Typ-C Anschluss des Monitors ein Power Delivery Netzteil angeschlossen, wird das Tablet aufgeladen. Mit 15W kam hier genauso viel Leistung an wie ohne den Bildschirm dazwischen. Was wir euch leider nicht sagen können ist, wie viel Watt der M MEMTEQ Z1 maximal übertragen kann. Der Hersteller macht dazu leider keine Angaben. Ein MacBook zieht zum Beispiel bis je nach Modell, Ladezustand und Einsatzszenario zwischen 30 und 87 Watt über USB-C.

Der M MEMTEQ Z1 selbst zieht im Betrieb je nach Helligkeit und Audiowiedergabe zwischen 2 und 9 Watt. Damit bleibt er innerhalb der USB Spezifikation und sollte an keinem USB Port aussteigen - außer das jeweilige System liefert von Haus aus zu wenig Strom an seinen USB Ports. Prinzipiell kann man als Faustregel sagen, dass der Bildschirm an jedem USB Port funktioniert, an welchem sich auch externe 2,5" Festplatten ohne zusätzliches Netzteil betreiben lassen. Liefert ein USB Port zu wenig Strom, versucht der Monitor automatisch die Helligkeit zu reduzieren um trotzdem einen Betrieb zu ermöglichen.

M MEMTEQ Z1
Bedienung

Wie ein regulärer PC Bildschirm bietet auch der M MEMTEQ Z1 diverse Einstellungsmöglichkeiten. Zur Steuerung nutzt man den Wippschalter an der Seite. Drückt man diesen nach Oben, lässt sich die Bildschirmhelligkeit einstellen. Schließen kann man das Menü durch kurzes Drücken der Power Taste. Drückt man den Wippschalter nach unten, steuert man die Lautstärke der Lautsprecher oder des Kopfhörer Anschlusses. Um die kompletten Einstellungen zu öffnen muss man den Wippschalter nach Innen drücken. Hier hat man dann Zugriff auf diverse weitere Optionen:

Tab 1:

  • Helligkeit
  • Kontrast
  • Schwarzwert
  • Schärfe
Tab 2:
  • Stromsparmodus
  • Dynamisches Kontrasverhältnis
  • Seitenverhältnis
Tab 3:
  • Farbtemperatur
  • Rotanteil
  • Grünanteil
  • Blauanteil
Tab 4:
  • Menüsprache (auch Deutsch)
  • OSD Timer
  • OSD Transparenz
Tab 5:
  • Reset
  • Audio Mute
  • Lautstärke
Tab 6:
  • Signalquelle (HDMI, Typ-C)
  • Blaulicht Reduktion
  • HDR Modus (Manuell, Auto)

M MEMTEQ Z1
Audio

Das Übertragen eines Audiosignals ist sowohl über HDMI als auch USB-C möglich. Der Klang der internen Lautsprecher ist recht zufriedenstellend, Wunder darf man aber keine erwarten. Das ganze klingt wie etwas bessere Tablet Lautsprecher. Auf maximaler Lautstärke scheppern sie nicht, der Stereo Effekt kommt gut rüber und insgesamt ist der Klang angenehm. Der Tiefgang ist aber nicht sonderlich groß, Bässe kommen also nur sehr seicht herüber. Auch die Lautstärke ist nicht überragend. Gegen laute Umgebung kommen sie nicht wirklich an. Wer die Lautsprecher nicht nutzt sollte sie in den Einstellungen auf Mute schalten. Bei manchen Stromquellen kann es passieren, dass sie Störgeräusche verursachen, was sich in einem Rauschen, Pfeifen oder Summen äußert. Schaltet man sie auf Mute wird auch der interne Verstärker deaktiviert und die Geräusche verschwinden.

Optional kann man auch 3,5mm Kopfhörer an den M MEMTEQ Z1 anschließen. Die Lautsprecher des Bildschirms werden dann automatisch deaktiviert und der Ton auf die Kopfhörer umgeleitet. Sinnvoll nutzbar ist das Feature allerdings nicht, da die Ausgabe doch sehr schwach ist. Hat man Kopfhörer mit eigenem Verstärker, so ist das kein Drama, doch bei Standard Kopfhörern ist die Lautstärke nicht sonderlich hoch. Getestet haben wir das ganze mit Xiaomi Dual Driver In-Ear Kopfhörern. Der Klang an sich war im Test bis auf die geringe Lautstärke gut.

M MEMTEQ Z1 Test
Fazit

Für 259,99€ bzw. im Angebot (1-Klick Gutschein) für 229,99€ mit Versand durch Amazon aus Deutschland ist der M MEMTEQ Z1 ein attraktives Angebot. Zwar handelt es sich definitiv um keinen Gaming Monitor und auch für Color Grading sollte man sich etwas anderes zulegen, doch für alle anderen liefert der portable Bildschirm ein sehr gutes und durchdachtes Gesamtpaket ab. Die Bildqualität kann voll und ganz überzeugen und auch im Freien ist der Bildschirm recht gut nutzbar. Der geringe Stromverbrauch macht die Nutzung an einer Vielzahl von Endgeräten möglich und die schlanke aber stabile Bauweise erleichtert den Transport. Für die Zielgruppe gibt es deshalb eine Kaufempfehlung. Bei uns bleibt der M MEMTEQ Z1 auch nach dem Test im Betrieb als Zweitmonitor, wo er einen alten Wandbildschirm ersetzen darf. Entsprechend werden wir den M MEMTEQ Z1 Testbericht nach ein paar Monaten auch noch mit Langzeiterfahrungen aktualisieren.

Pro

  • Sehr gute Verarbeitung, Gehäuse komplett aus Metall
  • Schlanke Bezels, dünne Bauweise und angenehmes Gewicht für den Transport
  • Magnetisches Flip Cover mit gutem Schutz und integriertem Stand mit zwei Winkeln
  • Mattes IPS Full HD LCD Panel
  • Ca. 183cd/m2 Helligkeit - sehr gut ablesbar im Freien solange die Sonne nicht direkt auf das Panel scheint
  • Sehr gute Bildqualität, auch geeignet zum Ansehen von Fotos oder Filmen
  • Stabile Blickwinkel
  • Kein merklicher Input Lag
  • HDMI und USB-C Eingang
  • Separater USB-C Port für Stromversorgung inkl. USB-PD Unterstützung - kann ein angeschlossenes USB-PD fähiges Endgerät aufladen
  • Brauchbare integrierte Lautsprecher
  • Geringer Stromverbrauch von maximal 9 Watt (gemessen)
  • Einfache Bedienung

Contra

  • Nur 67% sRGB Abdeckung
  • Helligkeit entspricht nicht dem beworbenen Wert von 300cd/m2
  • Relativ geringe Reaktionszeit (Nachziehen) und damit für Spiele nur bedingt geeignet
  • Lautstärke der internen Lautsprecher und des Kopfhörer Anschlusses könnte höher sein
  • Kein hochkantes Aufstellen möglich
  • Lautsprecher pfeifen / rauschen / summen wenn die Stromquelle Störsignale einspeist
 

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Samstag, 20. April 2024

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