In den vergangenen 12 Monaten herrschte im Bereich der China Laptops eine Flaute. Wirklich interessante Geräte kamen nur noch wenige auf den Markt. Aktuell ändert sich das jedoch wieder und einer der jüngeren "Attention Catcher" in diesem Segment ist das KUU K1. Nein, das liegt nicht nur am eher ungewöhnlichen Namen des Herstellers, sondern auch am Preis und was man dafür bekommt. Das KUU K1 ist bei einigen Shops immer wieder im Angebot für nur 350€ zu haben und das sogar mit Versand aus Europa. Aus China ist es hin und wieder sogar noch günstiger. Dafür bekommt man ein 15 Zoll Notebook mit einem etwas älteren Core i5 Prozessor, lizenziertem Windows 10, 8GB RAM und einer 256GB SSD. Als Schmankerl bietet das KUU K1 darüber hinaus ein mattes IPS Display, eine beleuchtete Tastatur, ein Precision Touchpad und sogar einen Fingerabdruck Sensor. Für uns ist das Grund genug, dem KUU K1 etwas genauer auf den Zahn zu fühlen. Genau das haben wir nun während der letzten Wochen getan und zeigen euch nun in diesem Testbericht, was das KUU K1 taugt. (KUU K1 Video Test)
Typisch für günstige Notebook aus China wird auch das KUU K1 in einem blanken Karton geliefert. Das Laptop befindet sich darin in einer Kunststoff-Tüte und wird von Schaumstoff an Ort und Stelle gehalten. Das Zubehör befindet sich ein einem separaten Karton. Hier wurde allerdings noch zusätzlich gespart, denn ihr bekommt nur ein Netzteil dazu. Eine Anleitung für das KUU K1 sucht man im Karton vergebens. Auf dem Notebook befinden sich diverse Schutzfolien um Kratzer beim Transport zu vermeiden. Geliefert wurde uns das KUU K1 übrigens aus dem spanischen Lager von Gearbest per UPS Express Versand. Drei Tage nach Bestellung war es bereits bei uns. Wer sich für ein Unboxing interessiert, kann unser KUU K1 Unboxing auf YouTube ansehen.
Materialien | Rahmen (Basis): Kunststoff Rahmen (Display): Kunststoff Topcase (Basis): Kunststoff Unterseite: Aluminium Deckel: Aluminium Inneres Chassis: Metall und Kunststoff Trackpad: Kunststoff Tastatur: Kunststoff |
Gewicht | 1,817kg |
Abmessungen | 360 x 240mm Dicke zugeklappt: 25mm (mit Füßen) Dicke offen: 15,5mm (mit Füßen) |
Das Design vom KUU K1 erinnert stark an das zuletzt von uns getestete Vorke Notebook 15. Das KUU K1 ist allerdings etwas schlanker gebaut. Die Basis ist nur rund 1cm dick - zzgl. der Gummifüße versteht sich. Damit wirkt das KUU K1 recht schlank und elegant. Die Optik ist einfach aber durchaus ansprechend. Die Verarbeitung ist für den Preis erstaunlich gut. Alle Teile passen genau zusammen und es finden sich keine Makel im Finish der Teile. Der Boden vom KUU K1 besteht aus Metall, genauso wie der Deckel. Das Topcase dagegen ist aus Kunststoff gefertigt. Das Display ist ebenfalls mit Kunststoff eingerahmt, welcher im Kontrast zum Rest des Notebook in schwarz gehalten ist. Im Inneren befindet sich ein Chassis aus Metall sowie zusätzliche Verstärkungen aus Metall im Bereich von Touchpad und Tastatur. Dies macht das KUU K1 vergleichsweise verwindungsfest. Hebt man das Notebook an einer Ecke an, biegt es sich kaum durch und auch beim Drücken auf die Basis entstehen keine knarzenden Geräusche oder dergleichen.
Öffnen lässt sich das KUU K1 recht einfach. Die hinteren Gummifüße müssen entfernt werden, denn darunter befinden sich jeweils zwei schrauben. Dreht man alle Kreuzschlitz-Schrauben aus der Unterseite heraus, kann man die metallene Bodenplatte abnehmen. Sodann präsentiert sich einem ein relativ aufgeräumtes Inneres. Das in China Laptops beliebte Klebeband wurde beim KUU K1 nur sparsam verwendet. Die Kabel sind sauber verlegt. Die Antennen für WLAN und Bluetooth sind im Bereich vom Touchpad aufgeklebt worden. Wer mag, kann sie vorsichtig von dort lösen und etwas woanders im Notebook platzieren. Etwas mehr Abstand zueinander schadet nicht, da so die Störung von Bluetooth durch 2,4GHz WLAN etwas reduziert werden kann.
Der Akku ist verschraubt und nicht geklebt. Tauschen können wird man ihn aber trotzdem nicht, denn an Ersatz kommt man für günstige China Laptops in der Regel nicht. Bastler haben also nur die Option die einzelnen Li-Po Pouch-Zellen des Akkus durch passenden Ersatz zu tauschen. Die Intel WLAN / Bluetooth Kombo ist fest auf dem Mainboard verlötet und kann somit nicht getauscht werden. Gesockelt ist beim KUU K1 dafür der RAM und kann durch entsprechende DDR3 SO-DIMM Module ersetzt werden. Es gibt aber nur einen Steckplatz für Arbeitsspeicher. Einen M.2 2280 Steckplatz bietet das KUU K1 ebenfalls. Hier befindet sich die ab Werk verbaute SSD mit wahlweise 128GB, 256GB oder 512GB Speicher. In den Steckplatz passen neben SATA SSDs auch NVMe SSDs. Eine PCIe Anbindung fehlt dem Slot allerdings, sodass sich am Ende doch nur SATA SSDs nutzen lassen. Einen Steckplatz für 2,5" Laufwerke sucht man beim KUU K1 vergebens.
Größe | 15,6" |
Auflösung | 1920 x 1080 |
Technologie | Anti-Glare IPS LCD |
Messwerte | Helligkeit: 220 Nits sRGB: 49% DCI-P3: 48% NTSC: 46% |
Im KUU K1 wird ein große 15,6 Zoll Display mit Full HD Auflösung und 16:9 Format verbaut. Der Bildschirm setzt auf IPS LCD Technik und bietet entsprechend stabile Blickwinkel. Das Bild verändert sich auch bei steilen Betrachtungswinkel kaum. Zudem ist ein Anti-Glare Finish am Start. Das Display ist also matt. Spiegelungen werden dadurch deutlich reduziert, was der Lesbarkeit im Freien zugute kommt. Auch wenn die maximale Helligkeit mit 220 Nits eher durchschnittlich ist, kann man das Laptop draußen noch ganz gut nutzen, sofern man sich im Schatten aufhält. Unter direktem Sonnenlicht ist natürlich nichts mehr zu erkennen.
Auffällig sind die schlanken Ränder um das Display, welche dem KUU K1 auch aufgeklappt eine moderne Optik verleihen. Konkret kommen die Bezels links und rechts auf eine Breite von 6,2mm. Oben sind es 7,5mm. Die Webcam wurde entsprechend am unteren Displayrand im Scharnier verbaut. Letzteres überzeugt uns übrigens auch. Beim Bewegen des Bildschirms zeigt sich ein deutlicher Wiederstand. Der Winkel verstellt sich also nicht wenn man an der Basis wackelt. Trotzdem lässt sich das KUU K1 aufgrund des relativ hohen Gewichts mit einer Hand aufklappen. Der maximale Öffnungswinkel vom KUU K1 beträgt rund 130°. Das ist nicht überaus viel, jedoch genug für eine bequeme Nutzung auf den Beinen.
Bei der Ausleuchtung zeigt sich das Display vom KUU K1 im normalen Desktop Betrieb bei hellen Inhalten sehr homogen. Es fallen mit bloßem Auge keine deutlich helleren Bereiche oder sonstige störende Effekte auf. Erst bei dunkleren Inhalten zeigt sich, dass die Ausleuchtung nicht gänzlich homogen ist. Vor allem am Rand zeigen sich hier auch vereinzelt Lichthöfe. Allgemein ist der Schwarzwert nicht der Beste und man sieht Indoor bei schwarzem Bildschirminhalt deutlich die Beleuchtung durchschimmern. Für die reine Office Nutzung ist das natürlich meistens nicht von Relevanz.
Was die Farbtreue und die Abstimmung ab Werk betrifft, zeigt das Display vom KUU K1 Schwächen. Insbesondere die Weißabstimmung lässt zu wünschen übrig. Sie ist etwas zu kühl und minimal grünstichig abgestimmt. Die Farbtiefe beträgt im übrigen 8-Bit. Geliefert wird das verbaute LCD Panel von BOE und das gesamte Assembly stammt laut den ausgelesenen Daten von Dell.
Bei der Erfassung der Farbraum-Abdeckung zeigt sich das KUU K1 von der für Budget Notebooks typischen Seite. Keiner der gängigen Farbräume wird zu 100% abgedeckt, was bei einem Gerät dieser Art aber auch nicht zu erwarten ist. So kommt man laut unserer Messung (keine Gewähr auf 100%ige Genauigkeit) auf 49% sRGB Abdeckung, 48% DCI-P3 Abdeckung und 46% NTSC Abdeckung.
All die Werte werden jedoch im Regelfall eher professionelle Anwender interessieren, welche am Ende ohnehin kein Notebook dieser Art kaufen. Für den Otto-Normal-Verbraucher zählt am Ende der subjektive Eindruck mehr. Und hier muss sich das KUU K1 keinesfalls verstecken. In der Preisklasse hat man es hier definitiv mit einem guten Gerät zu tun, bei dem die Darstellung nicht nur im reinen Office Betrieb überzeugt. Auch Fotos und Videos sehen durchaus gut aus, vor allem wenn man das Display kalibriert hat, was die Farbwiedergabe deutlich aufwertet. Das entsprechende ICM / ICC Profil könnt ihr euch hier laden:
Prozessor | Intel Core i5-5257U (14nm Broadwell) 2 Kerne, 4 Threads Basistakt: 2,7GHz Turbotakt: 3,10GHz Power Limit Short: 25W (Locked) Power Limit Long: 15W (Locked) |
GPU | Intel Iris Graphics 6100 (1,05GHz, 48 EU) Video Beschleunigung: H.264 |
RAM | 8GB DDR3 1600MHz RAM SODIMM (Single Channel) No-Name Modul Timings: 11-11-11-28 Durchsatz: 12,3GB/s |
Speicher | 256GB No-Name M.2 SATA3 SSD (2280) Seq. Lesen: 455MB/s Seq. Schreiben: 483MB/s |
Micro SD | Ja (USB 2.0 Anbindung) >> Micro SD Preisvergleich |
Fingerabdruck Scanner | Ja (im Touchpad) |
Sensoren | Fingerabdruck Sensor, Magnetsensor für Display (siehe Text!) |
Besonderheiten | Mini HDMI 1.4b 2x USB 3.0 Typ-A 1x 3,5mm Klinke (In & Out) Integriertes Mikrofon BIOS: AMI Aptio V UEFI (gesperrt) |
Die Broadwell Generation liegt nun schon eine ganze Weile zurück. Insofern sind vom KUU K1 mit dem i5-5257U keine Wunder zu erwarten. Nichts desto trotz bietet der Prozessor eine sehr solide Alltagsperformance abseits von leistungshungrigen Anwendungen. Einen Celeron N4100 lässt der Prozessor weit abgeschlagen zurück und auch diverse in der Preisklasse verbreitete Core M Chips werden mühelos geschlagen. Das gilt sowohl für die Benchmark Ergebnisse, als auch die gefühlte Performance. Letztere ist was die Oberfläche von Windows angeht angenehm flott und flüssig. Auch beim Surfen im Netz geht das Laptop selbst bei mehreren geöffneten Tabs nicht gleich in die Knie und sogar in Chrome lassen sich komplexe Seiten flüssig scrollen. Verantwortlich dafür ist vor allem die etwas leistungsfähigere GPU. Die Intel Iris Graphics 6100 zählt zu den leistungsfähigsten GPUs der Broadwell Generation und hat deutlich mehr Dampf als die HD Graphics Varianten.
Wenn es an etwas anspruchsvollere Aufgaben wie Bildbearbeitung und Videoschnitt geht, macht das KUU K1 auch das noch bis zu einem gewissen Grad mit. Einfache Projekte und Full HD oder 4k konnten wir in Filmora ohne nervige Performance Engpässe schneiden. Erst bei anspruchsvolleren Projekten wo die Timeline mit diversen Effekten, mehreren parallelen Clips und Color Grading versehen ist, geht dem KUU K1 dann langsam die Puste aus. Ähnlich sieht es bei der Bildbearbeitung in Photoshop oder Affinity Photo aus. Einfachere Dinge lassen sich problemlos erledigen, alles was viel Rechenleistung benötigt verlangt Geduld. Was Spiele angeht laufen "Asbach-Uralt" Titel problemlos. Moderne Spiele überfordern das KUU K1 allerdings. Und dann sind da noch die typischen Casual Games, welche in der Regel keine großen Anforderungen an die Grafikleistung stellen. Auch diese sind natürlich spielbar.
Auch wenn ältere Intel Prozessoren vergleichsweise günstige Notebooks mit relativ viel Leistung ermöglichen, so bringen sie aber doch auch Nachteile mit sich. Und einer dieser Nachteile ist beim Thema Video Beschleunigung zu finden. Dem KUU K1 fehlt mit seinem Broadwell Chip leider Beschleunigung für HEVC / H.265. Nativ wird nur H.264 encodiert und decodiert. Das Abspielen von HEVC Inhalten geht entsprechend auf die CPU und nuckelt insbesondere im Akku Betrieb den Stromspeicher in kurzer Zeit leer. Hochauflösende HEVC Dateien mit mehr als 1080p schafft die CPU im KUU K1 auch nicht mehr. Hier sieht man dann nur noch eine Slideshow. Vom Encodieren müssen wir an der Stelle gar nicht erst anfangen.
Das KUU K1 wird aktiv gekühlt. Auf dem Prozessor befindet sich ein kleiner Kupfer Kühlkörper, von welchem eine Heatpipe zu einem Radiator führt. Hier bläst ein kleiner Lüfter die Abwärme nach hinten zum Scharnier hin aus. Leider hat der Hersteller im KUU K1 einen billigen Lüfter verbaut, welcher alles andere als leise ist. Schon bei geringer Drehzahl fällt er mit einem deutlichen Geräusch auf, welches sich am besten als Mischung aus Brummen und Pfeifen beschreiben lässt. Hinzu kommt eine viel zu aggressive Lüfterkurve und eine extreme Hysterese. Schon beim Öffnen des Windows Explorers springt der Lüfter an und reagiert auf jede Temperatur Änderung am Prozessor prompt mit einer Drehzahl Änderung. Das nervt vor allem am Anfang extrem. Eine etwas ruhigere Lüfterkurve hätte dem KUU K1 definitiv gut getan.
Was die Temperaturen angeht, leistet der Lüfter leider trotz seiner Lautstärke keine guten Dienste. Unter Volllast schnellt die Temperatur am Prozessor sehr schnell auf 100 Grad, was natürlich zu Thermal Throttling führt. Glücklicherweise fällt dieses nicht sehr stark aus, sodass das KUU K1 unter Dauerlast immerhin noch um die 2,9GHz erreicht, was immer noch deutlich über dem Basistakt des i5-5257U liegt. Nichts desto trotz hätte eine bessere Kühlung nicht geschadet, vor allem auch um die Lebensdauer benachbarter Komponenten auf dem Mainboard zu verlängern (der CPU selber machen 100°C nichts aus). Inwiefern man die Temperatur durch einen Tausch der Wärmeleitpaste oder dem Verbauen eines Cutom Heatsinks senken kann, haben wir nicht getestet. In der Regel lassen sich aber mit besserer Wärmeleitpaste noch ein paar Grad herauskitzeln.
An der Stelle ein kleiner Tipp: Je nachdem wie gut der Prozessor ist den ihr erwischt habt, lässt sich das KUU K1 undervolten. Mit dem Intel Extreme Tuning Utility kann man den Voltage Offset für den Prozessor anpassen. Bei unserem KUU K1 konnten wir die Spannung Prime-Stable um 0,07V senken. Damit reduziert sich das Thermal Throttling ein wenig und bei Office Nutzung dreht der Lüfter weniger häufig und stark auf.
Das KUU K1 ist ab Werk mit 8GB DDR3 1600MHz Arbeitsspeicher ausgestattet. Der RAM ist nicht verlötet und kann somit ersetzt und aufgerüstet werden. Leider steht nur eine RAM Bank zur Verfügung, sodass man auf Dual Channel Anbindung verzichten muss, was die Geschwindigkeit in manchen Situationen nochmals verbessert hätte. Maximal kann der Arbeitsspeicher auf 16GB aufgerüstet werden. Verbaut wird ab Werk No-Name RAM mit CL11-11-11-28 Timings.
Eure Daten und das Betriebssystem finden auf einer M.2 SATA3 SSD Platz. Hier kann man zwischen 128GB, 256GB und 512GB wählen. Wir haben das KUU K1 für den Test mit 256GB bestellt. Auch die SSD ist nicht mit einer Marke versehen. Es dürfte sich also um eine entsprechend günstige Komponente handeln. Die SSD ist auch nur mit einem Flash Chip bestückt. Dafür erreicht sie in Benchmarks allerdings erstaunlich gute Werte, auch was zufällige Zugriffe angeht. Die SSD könnt ihr nach belieben austauschen oder aufrüsten. NVMe SSDs werden vom KUU K1 leider nicht unterstützt, auch wenn sie in den M.2 Slot passen.
Bei den Anschlüssen wurde am KUU K1 ein wenig gespart. Einen USB-C Anschluss oder einen Ethernet Port sucht man beispielsweise vergebens. Es gibt nur zwei USB-A Anschlüsse, welche aber immerhin beide USB 3.0 bzw. USB 3.1 Gen 1 unterstützen. Hiermit sind Datenraten von 5Gbps möglich. Externe SSDs und Festplatten konnten wir an beiden Anschlüssen ohne zusätzliches Netzteil betreiben.
Um einen externen Bildschirm am KUU K1 zu betreiben, benötigt man ein Mini HDMI Kabel, da sich der Hersteller für die kleinere Ausführung des HDMI Anschlusses entschieden hat. Der HDMI Anschluss liefert HDMI 1.4b und kann somit Bildschirme bis 1600p mit 60Hz ansteuern. 2160p Displays werden mit maximal 30Hz angesteuert.
Zum Aufladen setzt das KUU K1 auf einen Hohlklinken Anschluss für das Netzteil. Hierüber werden 20V und 1,57A eingespeist. Externe Kopfhörer, Lautsprecher und ein Mikrofon kann man über einen 3,5mm Kopfhörer Anschluss anbinden. Darüber hinaus gibt es noch einen Micro SD Kartenleser, welcher aber nur mit USB 2.0 angebunden ist und um die 20MB/s erreicht.
Das KUU K1 bietet eine Chiclet Tastatur mit recht großen Tasten, welche sich fast bis zum Gehäuserand erstreckt und auch einen Ziffernblock am Start hat. Von der Tastatur sind wir sehr angetan und konnten damit Mühelos größere Texte schreiben - diesen Testbericht eingeschlossen. Das Schreibgefühl vom KUU K1 ist insgesamt sehr angenehm. Die Tasten haben einen deutlich wahrnehmbaren Hub und erzeugen ein leises Tippgeräusch ohne nerviges Klappern. Noch dazu sind die Tasten sehr stabil und kippeln nicht, wenn man sie am Rand erwischt. Die Tastatur federt auch kaum, sodass man selbst bei harten Anschlägen auf "festen Grund" trifft. Übersprungene oder doppelt erkannte Anschläge kamen im Test nie vor. Insgesamt kann man hier in der Preisklasse von einer sehr guten Tastatur sprechen.
Ein paar Schwächen hat das KUU K1 an der Stelle aber dennoch. Die Tastatur ist beleuchtet, sodass man sie auch bei Nacht komfortabel nutzen kann. Leider sieht die Beleuchtung nicht sehr schön aus, da sie recht ungleichmäßig verteilt ist. Ihren Job tut sie, optisch merkt man aber, dass man es hier mit einem eher günstigen Gerät zu tun hat. Das andere Problem ist das Thema Tastatur Layout. Wie die meisten China Laptops, ist auch das KUU K1 nicht mit lokalisierten Tastaturen zu haben. Somit muss man mit dem US-Layout (QWERTY) Vorlieb nehmen. Hier hat man dann die Wahl ob man die QWERTY Tastatur als solche nutzt, auf das deutsche Layout umschaltet und gewisse Zeichen dann blind eingeben muss oder einfach Tastatur Aufkleber nutzt.
Das im KUU K1 verbaute Precision Touchpad ist monströs und deckt einen guten Teil der Handballenauflage ab. Die genauen Abmessungen betragen 13,2 x 8,6cm und in der Diagonalen kommt das Touchpad auf 15,5cm. Das Finish ist semi-matt und damit nicht völlig glatt. Am Anfang gleiten die Finger alles andere als gut über das Touchpad, was sich aber nach einer gewissen Nutzungsdauer legt. Danach ist die Balance zwischen Gleitfähigkeit und Widerstand angenehm.
Die Maustasten sind unter der Touchfläche versteckt (Clickpad). Der Druckwiderstand wurde gut gewählt, sodass man die Tasten nicht versehentlich betätigt. Sehr gut ist die Verarbeitung gelungen. Das Touchpad wackelt und klappert nicht. Das KUU K1 unterstützt Multitouch Eingaben wie Zoomen, Scrollen und Drehen. Erkannt werden bis zu 5 Finger. Somit lassen sich alle Windows 10 Gesten am KUU K1 nutzen, was auch weitestgehend gut funktioniert.
Gänzlich perfekt ist das Touchpad im KUU K1 aber bei weitem nicht. Beim Zweifinger-Scrollen wird gerne mal der Zoom ausgelöst. Darüber hinaus könnte die Präzision des Touchpads besser sein. Gerade feine Bewegungen sind oft ein Geduldsspiel, weil das Touchpad nicht immer sofort auf kleine Bewegungen reagiert oder übers Ziel hinausschießt. Grund dafür ist vermutlich eine relativ geringe Touch Auflösung. Das erkennt man daran, dass sich der Mauszeiger stufenartig bewegt, wenn man den Finger Diagonal über das Touchpad bewegt. In Szenarien wo es auf Präzision ankommt, sollte man das KUU K1 also mit einer richtigen Maus nutzen.
Ein Highlight vom KUU K1 ist ganz klar der Fingerabdruck Sensor, welcher das Einloggen in Windows nicht nur erleichtert, sondern auch deutlich beschleunigt. Der Sensor ist direkt in das Touchpad integriert und funktioniert extrem gut. Wir hatten im Testzeitraum keinen einzigen Aussetzer zu beklagen. Zum Entsperren genügt es den Sensor für den Bruchteil einer Sekunde zu berühren. Komisch ist nur, dass der Treiber für den Fingerabdrucksensor ab Werk nicht installiert war. Diesen mussten wir erst vom Hersteller erfragen bevor der Scanner lief. Wer vor demselben Problem steht, kann sich hier unser Treiber Backup herunterladen.
Neben dem Fingerabdrucksensor bietet das KUU K1 auch einen Magnetsensor, welcher beim Zuklappen des Displays dafür sorgen sollte, dass das Laptop in den Standby geht. Normal müssten wir das gar nicht erwähnen, an dieser Stelle ist das jedoch notwendig, da eben genau das beim KUU K1 nicht funktioniert. Nun mag sich so mancher wundern und fragen warum, wo doch ein entsprechender Sensor an Bord ist. Nun, aus irgendeinem Grund verbaut der Hersteller vom KUU K1 zwar den Sensor, nicht jedoch den zugehörigen Magneten im Display. Klappt man den Bildschirm also zu, passiert nichts. Hält man einen Magneten über die obere linke Ecke am Scharnier, geht das Laptop in den Standby Modus. Kurios! Wer basteln will, kann das natürlich durch das Verbauen eines dünnen Magneten beheben.
Betriebssystem | Windows 10 Home 64-Bit (Englisch, Deutsch einstellbar) |
Lizenziert | Ja (Key im UEFI hinterlegt) |
Windows Update | OOB funktionsfähig |
Schadsoftware gefunden | Nein |
Bloatware | Nur übliche Windows 10 Bloatware |
Secure Boot | OOB ja, kann deaktiviert werden |
Weitere getestete Betriebssysteme | macOS 10.14.6 Mojave, macOS 10.15.6 Catalina, Ubuntu 20.04, Kubuntu 20.04, KDE Neon, Linux Mint 20 |
Das KUU K1 wird mit Windows 10 Home 64-Bit ausgeliefert. Das Betriebssystem ist aktiviert und kann somit direkt genutzt werden. Die Systemsprache ab Werk ist Englisch. Deutsch kann in der Systemsteuerung nachinstalliert werden. Alternativ könnt ihr Windows 10 auch einfach mit einer deutschen Version neu installieren. Einen Schlüssel benötigt ihr dazu nicht. Die Lizenz ist im UEFI hinterlegt und wird dann automatisch zur Aktivierung von Windows 10 genutzt.
Erfreulich ist, dass wir auf dem KUU K1 weder Schadsoftware noch Bloatware gefunden haben. Die übliche Windows 10 Bloatware ist natürlich vorhanden, doch vom Hersteller selbst wurde keiner weitere Software installiert. Das Update auf den neuesten Release Windows Build 2004 verlief reibungslos. Die SSD ist übrigens ab Werk in zwei Partitionen mit je 128GB unterteilt. Wer das nicht mag, kann die Partitionen ohne Probleme zusammenführen.
Wer kein Windows mag, der kann auf dem KUU K1 natürlich auch andere Betriebssysteme installieren. Da keine exotische Hardware verbaut ist, geht das auch ziemlich einfach. Wir haben verschiedene Linux Distributionen getestet, von welchen die gesamte Hardware ohne weiteres Eingreifen erkannt wurde. Neben Ubuntu und Kubuntu haben wir auch KDE Neon und Linux Mint 20 getestet. Alle Distributionen laufen flott und ohne jegliche Probleme.
Auch macOS läuft auf dem KUU K1. Wir haben für das Laptop eine entsprechende Clover Konfiguration geschnürt, mit welcher die gesamte Hardware außer dem SD Kartenleser und Fingerabdrucksensor funktioniert. Da es mittlerweile auch Intel WLAN Treiber für macOS gibt, läuft auch das verlötete WLAN Modul. Sogar das Touchpad funktioniert mit allen Gesten in macOS. Leider ist macOS auf dem KUU K1 jedoch trotzdem nicht sinnvoll nutzbar.
Die Performance ist zwar richtig gut (derselbe Prozessor kam in einem MacBook Pro von 2015 zum Einsatz) und schlägt Windows nochmal um einiges, doch die Tastatur macht Probleme. Aus irgendeinem Grund funktioniert sie nur sporadisch, was natürlich nicht Sinn der Sache ist. Wir haben mehr als 20 Stunden investiert um dem Problem auf die Spur zu kommen. Beteiligt waren auch diverse Entwickler aus der Hackintosh Szene und einige Leute aus dem deutschen Hackintosh Forum. Leider konnten wir die genaue Ursache nicht finden und mussten den Fehler somit als nicht behebbar deklarieren. Vermutet wird ein Problem mit der EC Firmware vom KUU K1.
Wer trotzdem mit macOS auf dem KUU K1 spielen möchte (USB oder Bluetooth Tastatur nötig!), der kann sich gerne bei uns per E-Mail melden. Wir schicken allen Interessenten dann die nötige Clover Konfiguration zu. Weiteren Support wird es aber nicht geben. Sollte sich das Tastatur Problem irgendwann mal in Luft auflösen, könnt ihr uns das gerne mitteilen.
Das KUU K1 nutzt ein UEFI BIOS. Bei der Firmware handelt es sich um Aptio V von American Megatrends. Leider ist das BIOS Menü vom Hersteller gesperrt worden, sodass man nur Zugriff auf grundlegende Einstellungen wie die Boot Reihenfolge und die Secure Boot Einstellungen hat. Weitere Einstellungen z.B. für den RAM Takt oder das Power Limit der CPU sind nicht verfügbar. Eine Anfrage beim Hersteller nach einem entsperrten BIOS wurde abgelehnt.
Bluetooth | Bluetooth 4.2 (USB Anbindung) |
WLAN | Intel Dual Band Wireless AC 3165 (PCIe Anbindung) |
Im KUU K1 ist eine fest verlötete Intel AC 3165 WLAN Karte verbaut. Wie der Name schon sagt bietet diese Dual Band AC-WLAN. Die Empfangsleistung des Laptops ist zufriedenstellend. Neben dem Router haben wir 280Mbit/s gemessen. Ein Stockwerk darunter immerhin noch stabile 42Mbit/s. Auch Bluetooth bietet eine solide Reichweite, solange man eine 5GHz WLAN Verbindung hat. Eine 2,4GHz Verbindung schränkt die Reichweite stark ein.
Lautsprecher | Stereo (unten) |
Mikrofon | Ja |
Weitere Merkmale | 3,5mm Anschluss für Kopfhörer, Mikrofon, Line-In Realtek ALC269 Codec |
Im KUU K1 steckt ein Realtek ALC269 Audio Codec, welcher zwei interne Lautsprecher befeuert, welche nach unten hin abstrahlen. Bei unserem Testgerät ist leider einer der Lautsprecher defekt, sodass wir keine genauen Aussagen zur Qualität machen können. Der eine funktionierende Lautsprecher liefert aber einen für die Preisklasse durchschnittlichen Klang. Das bedeutet im Klartext, dass er weder besonders gut noch schlecht klingt. Die Lautstärke geht in Ordnung, der Klang ist eher flach aber deutlich. Der 3,5mm Anschluss liefert einen klaren Sound ohne auffällige Störungen. Die maximale Lautstärke bewegt sich auf einem durchschnittlichen Niveau. Etwas enttäuscht hat uns das Mikrofon. Dieses liefert zwar einen recht guten und erstaunlich klaren Ton, ist jedoch viel zu leise. Um eine ausreichende Lautstärke zu erreichen, muss man die Verstärkung massiv aufdrehen, was dann dazu führt, dass der Rauschanteil massiv zunimmt.
Die Kamera bietet nur VGA Auflösung. Schaut euch die Beispiele an. Weitere Worte sind nicht nötig.
Kapazität (Angabe) | 38Wh |
Kapazität (Gemessen) | - |
Wechselbar | Theoretisch ja (verschraubt) |
Fast Charging | Nein |
Das KUU K1 ist mit einem 38Wh Akku ausgestattet, welcher sich aus mehreren Li-Po Zellen zusammensetzt. Diese sind als Paket zusammengefasst und verschraubt. Theoretisch kann der Akku also getauscht werden. An Ersatz zu kommen wird aber schwer sein. Der Hersteller bewirbt das KUU K1 mit einer langen Laufzeit, macht aber keine konkreten Angaben. Das hat auch seinen Grund, denn die Laufzeit ist nicht berauschend, wenngleich auch nicht unterirdisch. Rechnet mit 4 bis 6 Stunden, je nachdem was ihr mit dem Laptop macht und wie hell das Display eingestellt ist. Unter Volllast kann man den Akku auch in unter zwei Stunden leer bekommen. Das Aufladen dauert vergleichsweise lange. Von 20% auf 100% vergehen knapp 3 Stunden wenn man das Notebook beim Laden nicht nutzt.
Das KUU K1 ist insgesamt ein interessantes China Laptop. Zwar hat es seine Schwächen, insbesondere was das Kühlsystem betrifft, überzeugt allerdings mit seiner Ausstattung zu einem erstaunlich geringen Preis. Für 350€ mit Versand aus der EU bekommt man hier wirklich viel geboten. Es ist noch nicht lange her, da bekam man für das Geld nur Geräte mit schwächeren Prozessoren (i3 oder Core M) und das meistens mit Versand aus China. Wer nach einem günstigen Office Notebook sucht und dabei nicht auf Schmankerl wie ein IPS Display, eine beleuchtete Tastatur mit Ziffernblock, ein Alu Gehäuse und ein Precision Touchpad mit Fingerabdruck Sensor verzichten möchte, kann das KUU K1 in die nähere Auswahl packen. Auch als günstiges Linux Notebook macht das KUU K1 eine sehr gute Figur. Keine erhöhten Ansprüche solltet ihr aber an Akkulaufzeit und Lüfterlautstärke stellen, denn hier schneidet das KUU K1 leider nicht so gut ab.
Kommentare 10
Gentilissimo Chistopher,ho un problema.Ho acquistato il notebook kuu k1 ma voglio sostituire ssd m.2. Ho preso un samsung evo sata 3 m.2 ma il notebook non lo riconosce.sai indicarmi un ssd compatibile? Grazie
Hi, hab mir gerade den KUU Notebook gekauft. Was ich jetzt kurz nach Inbetriebnahme feststellen musste, ist dass das Touchpad vorne etwas eingedrückt ist. Also die Kanten nicht bündig mit dem des Gehäuses sind und zwar dort wo man es meist betätigt. Ist das normal ?
Hallo Christopher,
vielen Dank für den sehr ausführlichen Test zum KUU-K1!
Das undervolting von 0,07V führt bei mir leider nicht zu einem spürbaren Rückgang der Lüfter-Hysterese, zumindest ist das mein Eindruck.
Positiv ist - bei meinem Gerät - dass das Zuklappen des Bildschirms ab einen Winkel von ca. kleiner 45° bewirkt, das der Laptop in den Schlafmodus geht. Vielleicht war bei Deinem Gerät das nur ein Versäumnis den Magnet einzubauen?, anders kann ich mir das nicht erklären.
Viele Grüße,
Jörg
This review is by far the best one I ever read about the KUU K1.
I am particularly interested in testing this laptop under MacOS (hackintosh).
Please give me a link to download the Clover configuration and files for the K1.
Thank you
Grazie alla tua recensione di qualche tempo fa ho acquistato il vorke 15 notebook i5 e sono rimasto molto soddisfatto,ora me ne seviva un altro ma il vorke non lo ho piu`trovato e questo mi sembrava molto simile.Comunque grazie e continuo a seguirti.Saluti
Ottima recensione vorrei acquistarlo ma ho un pensiero per la ventola rumosa.