Das OnePlus 2 mit 64GB im Test

Das OnePlus 2 mit 64GB im Test

OnePlus, der wohl umstrittenste Smartphone Hersteller der Welt, hat vor kurzem das nächste Flaggschiff vorgestellt. Dieses hört auf den simplen Namen OnePlus 2. Wie könnte es anders dein: Auch diesmal reißt das Unternehmen die Klappe wieder ganz weit aus.

Wenn wir uns einmal ins vergangene Jahr zurückerinnern, dann lief das ganze ja schon genauso ab. Große Töne hat man gespuckt, von wegen Flaggschiff-Killer und haste nicht gesehen. Und was kam am Ende dabei heraus? Ein Flaggschiff ja, ein Killer aber nur bedingt.

Und diesmal wiederholt sich das ganze Theater. Man setzt sogar nochmal eine Schippe oben drauf und nennt das OnePlus 2 „2016 Flaggschiff Killer“. Aber ehrlich, um dieses Marketing-Gesabber als Nonsens zu enttarnen muss man das Teil noch nicht mal in den Händen halten. Das OnePlus 2 hat schlicht nichts zu bieten was es der Konkurrenz meilenweit voraus sein lassen würde und die Aussage somit rechtfertigen würde. Sogar noch schlimmer: Das Gerät ist noch weiter als der Vorgänger davon entfernt ein Killer zu sein, denn die Preisrevolutionskarte kann man nun nicht mehr spielen, da hat die Konkurrenz längst aufgeholt.

Anyway, soll das heißen, dass das OnePlus 2 ein schlechtes Gerät ist? Wird das hier etwa ein Versuch das Gerät schlechtzureden? Mit Nichten! Im Gegenteil sogar, das OnePlus 2 ist ein verdammt gutes Flaggschiff und eventuell sogar eines der Besten auf dem Markt. Warum das so ist, erfahrt ihr im Review. Enjoy the read!

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Unboxing

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OnePlus stammt ja von Oppo ab, und das hat man damals beim OnePlus One auch noch ganz deutlich am Verpackungsdesign erkannt. Beim OnePlus 2 hat sich das allerdings geändert. Man kehrt hier zurück zu einem Klassiker: der simplen, quaderförmigen Pappschachtel mit nach Oben hin abziehbarem Deckel. In schicker, matt-roter Optik präsentiert sich diese, schlicht gestaltet mit kleinem, zurückhaltenden Aufdruck.

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Im Inneren? Papierkram, ein USB Typ-C Flachbandkabel und ein Ladegerät. Achja, das Smartphone selbst natürlich auch.

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Design

Wow! OnePlus hat seine Hausaufgaben gemacht, aber sowas von. Klar, das OnePlus One war schon kein hässliches Gerät, aber das Design war eine Sünde für alle die es gerne Kompakt haben. Obwohl das OnePlus 2 weiterhin über ein 5,5-inch Panel verfügt, hat OnePlus hier ein Design geschaffen das deutlich weniger Dick aufträgt. Heraus gekommen ist dabei ein Gerät das man hinter dem OnePlus One verstecken kann. In Zahlen ausgedrückt: 151 x 71 x 9,5mm. Etwas hoch ist lediglich das Gewicht mit seinen 179g. Doch das kommt nicht von ungefähr. Der Akku ist immerhin ein recht dickes Ding, und auch sonst wurde am Metall nicht gespart.

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Genau das ist übrigens auch ein weiterer Grund für meine Eingangs ausgerufenes „Wow“. Das OnePlus 2 fühlt sich einfach nur geil an, ich kann es nicht anders sagen. So richtig solide und hochwertig, vor allem auch in Kombination mit dem grandiosen Sandstone-Black Cover, welches ich aufgrund seiner griffigen Oberfläche extrem gerne mag. Der Metallrahmen ist richtig dick und hält auch Kollisionen mit Seinesgleichen aus ohne gleich Kratzer oder Dellen zu zeigen. Die in den Rahmen eingebetteten Buttons sitzen fest an ihrem Platz und bieten einen sehr angenehmen Druckpunkt. Die Bohrungen für Lautsprecher und Mikrofon an der Unterseite sind präzise und genau platziert, ohne spitze Kanten zu zeigen.

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Nun mag sich so mancher wundern, denn noch bei der Vorstellung des Geräts war ich nicht so begeistert vom Design. Ja, dem war tatsächlich so und ich muss gestehen, dass mir das OnePlus 2 auf Fotos immer noch nicht gefällt, was vor allem die Rückseite mit diesem seltsam platzierten Kameramodul betrifft, doch „in Fleisch und Blut“ sieht das ganze irgendwie ganz anders aus. Fragt mich nicht warum, ich verstehe das selbst nicht ganz, aber „the real deal“ gefällt mir wirklich extrem gut – und darauf kommt es letztlich an.

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Beim Blick um das Smartphone herum fragt man sich nach einer Weile vor allem eines: Wo zum Teufel setzt man die SIM Karten ein? Tatsächlich, ein SIM Einschub ist im Rahmen auch nirgends zu finden. Um das Geheimnis zu lüften muss man das Backcover entfernen, welches wie schon beim Vorgänger getauscht werden kann. Diesmal geht das Entfernen allerdings deutlich einfacher von statten. Man muss lediglich mit dem Fingernagel in eine Kerbe fahren und dann einmal kräftig ziehen. Darunter verbirgt sich dann die SIM Schublade die mit dem Fingernagel aufgezogen werden kann. Zwei Nano SIMs finden hier Platz. Warum OnePlus nicht auch gleich den Akku zugänglich gemacht hat bleibt ein Rätsel.

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Display

Als das OnePlus 2 vorgestellt wurde, waren viele ja regelrecht entsetzt über den Umstand, dass OnePlus kein 2k Display verbaut. Nun, diese Zeitgenossen haben offenbar immer noch nicht verstanden, dass ein 2k Display erst ab einer gewissen Größe einen echten Mehrwert bietet, und 5,5“ gehören da mit Sicherheit nicht dazu. OnePlus hat das verstanden und setzt selbstbewusst auf die gute alte 1080p Auflösung, und dafür bin ich dankbar. Zusammen mit einem hochwertigen Panel hat man es hier dann auch mit einem exzellenten Display zu tun. Der Kontrast stimmt, die Helligkeit ebenfalls, die Farben wirken natürlich und nicht zu intensiv. Die Ablesbarkeit im Freien ist klasse, die Blickwinkel sind es ebenfalls. Sogar beim Touchscreen habe ich nichts zu meckern. Dieser reagiert präzise, die Oberfläche ist sehr gleitfähig und noch dazu sehr kratzfest. OnePlus hat hier also einen rundum guten Job gemacht.

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Hardware

Nach den desaströsen Testergebnissen Anderer mit Snapdragon 810 basierten Smartphones und auch meinen eigenen Erfahrungen mit diesem SoC im Xiaomi Mi Note Pro war ich einigermaßen entsetzt darüber, dass OnePlus im zweiten Smartphone ebenfalls auf diesen Chipsatz setzen will. Später gab man dann allerdings bekannt, dass man angeblich ein Lösung für die Hitzeprobleme des Chips gefunden haben will. Diese besteht aus einer neuen Revision des Snapdragon 810, einer ausgefeilten Technik zur Ableitung der Wärme und einem verbesserten Prozessormanagement auf Seite der Software.

Meine Zweifel waren damit natürlich längst nicht beseitigt, denn wie eingangs schon hinreichend dargestellt ist OnePlus ja für viel heiße Luft bekannt was das Marketing betrifft. Warum also soll ausgerechnet ein chinesisches Startup das schaffen, woran LG und Co. Einst scheiterten? Nun, unglaublich aber war: Sie haben es geschafft! Man verbrennt sich am OnePlus 2 tatsächlich nicht die Finger, die Chip Temperaturen bleiben auch unter Volllast im Rahmen und es gibt auch nicht annähernd einen so signifikanten Performance-Einbruch wie beim Xiaomi Mi Note Pro. Das OnePlus 2 läuft verdammt rund und macht im Alltag damit so richtig viel Spaß.

Doch Moment, macht euch bitte keine Illusionen und erwartet keine Über-Performance von dem Gerät. Fakt ist: OnePlus taktet den Snapdragon 810 deutlich niedriger als die Konkurrenz. Maximal 1,5GHz erreicht der Chip im Alltag. Zusammen mit den weiteren Performance-Einbusen durch das veränderte Prozessor-Management ist der Chip deshalb im Alltag nur geringfügig flotter unterwegs als ein Snapdragon 801. Lediglich auf Seite der Grafikleistung gibt es deutliche Vorteile, und im Falle des mir vorliegenden Modells auch auf Seite des RAMs (LPDDR4). Das Grundproblem hat also OnePlus auch nicht lösen können: Die theoretisch erreichbare Rechenleistung des Snapdragon 810 bleibt auch weiterhin nur ein theoretischer Wert.

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Wer also von einem OnePlus One nur der Performance wegen upgraden will, der sollte das sein lassen, denn es bringt schlichtweg nicht genug um den Aufpreis zu rechtfertigen.

Fingerprint Scanner

So, diesmal bekommt dieses Feature ein ganz eigenes Kapitel. Warum? Weil OnePlus hier große Töne gespuckt hat. Angeblich wollte man warten bis diese Sensoren zur Perfektion getrieben wurden. Erst wenn man das Feature perfekt umsetzen kann, dann sollte es in einem OnePlus Produkt zum Einsatz kommen. Insofern ist es also absolut legitim wenn ich als Nutzer nun auch Perfektion erwarte, und damit eine Leistung, welche über das Niveau herausgeht das man bisher von anderen Gerätschaften mit Fingerprint Scanner gewohnt ist. Nur leider sucht man da vergeblich.

Das vorweg: Der Sensor im OnePlus 2 funktioniert prinzipiell sehr gut und wurde auch toll umgesetzt. Er gehört definitiv zu den Schnellsten Sensoren die mir bisher untergekommen sind und der Faktor Geschwindigkeit ist bei diesen Sensoren ja ein sehr Wichtiger. Man muss im ausgeschaltenem Zustand lediglich den Finger auf den Sensor legen und schon ist das Smartphone entsperrt, schaltet sich an und der Home Screen begrüßt einen. Außerdem dient der Sensor als Home Button, es gibt hier also keine physische Taste. Das ist gewöhnungsbedürftig aber eigentlich gar nicht so übel, denn die Lebensdauer dieser Tasten ist oft nicht sonderlich lang. Auch die Integration was die Software betrifft wurde nett umgesetzt. So kann man eine unbegrenzte Anzahl an Abdrücken einscannen, das unnötige Limit anderer Handsets gibt es also nicht. Einzig eine Funktion um einzelne Apps via Fingerabdruck zu sichern fehlt mir noch, aber das mag ja in Zukunft noch kommen.

Na das klingt ja alles recht positiv, warum meckert der Typ dann? Nun, das hat den ganz einfachen Grund, dass der Sensor zwar gut funktioniert, „Gut“ aber ungleich „Perfekt“ ist. Es hapert nämlich ganz gewaltig an der Zuverlässigkeit des Sensors, und das liegt nicht einmal am Sensor selbst, sondern an einem ganz groben Schnitzer der hier beim Hardwaredesign gemacht wurde. Der Sensor scheint nämlich ein Erdungsproblem zu haben. Hält man das Handset in einer Hand, dann funktioniert der Scanner astrein und mit nahezu 100% Erkennungsrate. Hält man das Gerät jedoch in beiden Händen und berührt mit beiden Händen den Metallrahmen während man versucht den Scanner zu verwenden, dann schaut man unter Umständen, je nach aktueller Leitfähigkeit der Hände, in die Röhre. Teilweise sinkt die Erkennungsrate dann auf unter 50% ab. Und das soll Perfektion sein? Also bitte! Hier wäre eigentlich eine Umtauschaktion angebracht, aber das darf man von einer Firma mit dem Ego von OnePlus ja nicht mal im Traum erwarten. Oder doch? Wir werden sehen…

Software

Vorbei sind die Tage von CyanogenMod und Color OS auf OnePlus Geräten. Mit dem OnePlus 2 setzt man nun voll auf die hauseigenen Custom ROMs. Für den chinesischen Markt gibt es da Hydrogen OS und für alle anderen Märkte das Oxygen OS, letzteres habe ich auch auf meinem Testgerät installiert.

Während man bei Hydrogen OS auf eine recht stark angepasste Nutzeroberfläche setzt, verfolgt man bei Oxygen OS einen eher minimalistischen Ansatz. Man möchte hier eindeutig die Stock Android Experience erhalten und hübscht diese lediglich durch feine Details auf. So kann man zum Beispiel die Belegung der Touch Buttons nach dem eigenen Geschmack anpassen, die Schnelleinstellungen im Benachrichtigungszentrum via Drag & Drop sortieren und auch verschiedene Gesten wie z.B. Double-Tap to Wake gibt es zur Auswahl. Weiterhin gibt es ein dunkles Systemthema für alle die den hellen Look von Android 5 Lollipop (hier in der Version 5.1.1) nicht mögen. Auch über die Status LED hat man umfassende Kontrolle.

Eine ganz besondere Funktion die es nur in Kombination mit dem OnePlus 2 gibt, bezieht sich auf die Benachrichtigungen. Auf der linken Seite des Geräts befindet sich hier nämlich ein kleiner Schiebeschalter, welcher in drei verschiedene Positionen gestellt werden kann. Hiermit kann man steuern, wann das Handy einen Benachrichtigungston von sich gibt und wann nicht. In der Grundposition lässt das Smartphone alles durch, in der mittleren Position nur wichtige Benachrichtigungen oder Anrufe, in der oberen Position bleibt das Gerät dagegen komplett stumm. Das ist eine wirklich schlaue Lösung, die ich gerne auch bei anderen Geräten sehen würde.

Insgesamt macht Oxygen OS einen soliden, stabilen und aufgeräumten Eindruck. Wer jedoch Fan von CyanogenMod war, der wird die große Einstellungsvielfalt vermissen und eventuell nicht ganz glücklich damit werden. Fans von Stock Android kommen hier aber voll auf ihre Kosten.

Audio

Entgegen meiner Erwartungen kommt das OnePlus 2 nicht mit Stereolautsprechern daher, sondern verfügt nur über einen einzelnen Lautsprecher. Was die Qualität betrifft bin ich aber dennoch sehr angetan, denn auch ohne Kopfhörer kann man mit dem OnePlus 2 durchaus gut Musik hören. Der Lautsprecher ist sehr laut und bietet sogar eine ordentliche Basswiedergabe. Vergleichbar ist er in etwa mit dem Oppo Find 7. Die Ausgabe kann individuell an den persönlichen Geschmack durch einen systemweiten Equalizer angepasst werden. Dies gilt auch für die Ausgabe via Kopfhörer.

Auch beim Telefonieren zeigt sich das OnePlus 2 von seiner besten Seite. Der Telefonhörer ist extrem laut sodass ich da beim ersten Telefonat erstmal herunterregeln musste. Die Sprachqualität ist auf beiden Seiten sehr klar und gut verständlich. Die Noise Cancellation Funktion tut ihren Dienst ohne Probleme. Hier bewegt sich das OnePlus 2 also durchweg auf Top-Niveau.

Empfang

Auch hier darf sich das OnePlus 2 Bestnoten abholen. Im Mobilfunknetz konnte das Phablet stehts mit sehr hohen Signalstärken überzeugen und im Gegensatz zum kürzlich getesteten Meizu M2 Note war hier auch das Telefonieren im Zug selbst bei 300km/h ohne Störungen möglich. Mobile Datenverbindungen funktionierten auch durchweg gut, und das beinhaltet natürlich auch LTE.

Wichtig: Auch LTE Band 20 wird vom OnePlus 2 unterstützt, allerdings nur in der EU Variante. Diese bekommt ihr ausschließlich wenn ihr bei OnePlus direkt via Invite bestellt. Reseller verkaufen die China Variante ohne Band 20 Unterstützung. Außerdem gibt es bei der China Variante nur eine IMEI, was hierzulande u.U. zu Problemen führen kann. Viele Seiten behaupten hier, dass Dual-SIM in Deutschland damit überhaupt nicht funktionieren würde, aber das ist Nonsens. Solange die Karten von unterschiedlichen Providern stammen, sollte es keine Probleme geben. Im Klartext: Wer LTE Band 20 benötigt und in Sachen Dual-SIM auf Nummer Sicher gehen möchte, der kauft via Invite direkt bei OnePlus. Alle anderen können getrost auf Invites pfeifen und bei den Resellern bestellen.

Um mit dem Review fortzufahren, auch WLAN und Bluetooth funktionierten durchweg problemlos wobei ich vor allem vom WLAN Empfang sehr angetan war. Beim Bord Wi-Fi in den ICE Zügen gibt es oft Probleme wenn man sich zu weit vom Sender entfernt befindet. Das OnePlus 2 war hier teils meine Rettung um doch noch ins Netz zu kommen. Beim GPS war im Test dann ebenfalls alles in Butter, und das habe ich ordentlich in Anspruch genommen, denn das OnePlus 2 hat mich auf mehreren Städtereisen begleitet. Hierbei gab es nie auch nur ansatzweise einen Aussetzer. Meine Position war immer binnen weniger Sekunden festgelegt und ich wurde mittels Kompass und GPS immer zielsicher an mein Ziel geleitet. So muss das, so macht das Spaß!

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Kamera

So, und jetzt kommen wir zu dem Abschnitt auf den ich mich die ganze Zeit schon freue, und das ist die Kamera im OnePlus 2. Schon die ersten Demo Bilder zu Werbezwecken sahen damals verdammt genial aus, doch wir alle sind es ja gewohnt, dass hier gerne mal gemogelt wird und die tatsächlichen Ergebnisse im Alltag dann weitaus weniger spektakulär ausfallen. Gerade beim OnePlus 2 waren hier viele skeptisch, denn die Kamera hat ja „nur“ 13 Megapixel und basiert noch dazu auf einem OmniVision Sensor.

Doch genau das ist bei der Kamera im OnePlus 2 nicht der Fall. Ich übertreibe nicht wenn ich behaupte, dass das OnePlus 2 Fotos erzeugt, welche auf dem Niveau einer guten Bridge Kamera liegen, ja teils sogar am Niveau einer DSLR kratzen. Was OnePlus hier geschaffen hat ist wahrlich atemberaubend und ich hätte im Traum nicht damit gerechnet derartige Bilder noch in diesem Jahr von einer Smartphone Kamera zu sehen. Optik, Sensor, Software – hier stimmt einfach alles.

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Was mir gleich als erstes aufgefallen ist, ist dieser unglaubliche Detailreichtum und diese Schärfe der Bilder, ohne dass irgendwo ein Treppeneffekt zu sehen wäre. Auch wenn man dann in die Bilder hereinzoomt bestätigt sich der erste Eindruck. Man kann hier wirklich extrem weit hereinzoomen bis man erste Unschärfen und Fraktale erkennt. Doch nicht nur der Detailreichtum, auch Farben und Kontrast wirken nahezu durchgehend perfekt abgestimmt und lassen so kaum Wünsche offen.

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Wer gerne sich schnell bewegende Objekte ablichtet, der wird mit dem OnePlus 2 ebenfalls seine Freude haben. Derartige Objekte werden nämlich ebenfalls knackscharf abgelichtet, und lassen sich noch dazu dank des Laser Fokus blitzschnell fokussieren. Lediglich die Auslösezeit könnte da teilweise im Weg stehen, denn zwischen dem Druck auf den Knopf und dem Auslösen der Kamera kann durchaus auch mal eine knappe Sekunde vergehen.

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Diese Verzögerung liegt aber vermutlich an der sagenhaften Kamera-Automatik. Wer zum ersten Mal einen Blick auf die Software wirft, der wird schockiert sein. Hier herrscht nämlich gähnende Leere. Der Foto-Modus bietet lediglich einen Standard-Modus, einen HDR-Modus, einen Beauty-Modus und einen Modus für besonders scharfe Bilder. Außerdem gibt es einen Modus zum Aufnehmen von Videos in allen Auflösungen bis Ultra HD, einen Slow Motion Modus und eine Panorama Option. Manuelle Kontrollen sucht man vergeblich. Doch die braucht man nicht. Der Automatikmodus arbeitet sowas von perfekt, dass jegliche Nachregelung absolut unsinnig wäre. Noch dazu liegt die Ausschussrate bei nahezu Null, was im Smartphonebereich eine absolute Seltenheit ist.

Kehren wir wieder zurück zur Hardware, denn das war es noch lange nicht. Wer jetzt denkt, dass die Kamera mit Sicherheit bei Dämmerung oder Dunkelheit versagt, der liegt ordentlich daneben. Hier wird die Leistung der Optik und des Sensors nämlich noch viel verblüffender. Die Kamera ist nämlich extrem lichtstark, und zwar so lichtstark, wie man es eigentlich nur von großen Kameras gewohnt ist. Man fragt sich tatsächlich wie so etwas mit solch einer kleinen Linse möglich ist, aber irgendwie ist es das wohl. Man kann wirklich selbst bei absolutem Dämmerlicht ohne Blitz noch knackscharfe und rauschfreie Aufnahmen machen, welche ziemlich hell aussehen. Doch auch in der tiefsten Nacht gelingen absolut geniale Aufnahmen ohne das geringste Rauschen im Bild. Vor allem der Laser Fokus ist hier wieder ein großer Vorteil, denn er ermöglicht zuverlässiges Fokussieren auch bei völliger Dunkelheit. Die folgenden Aufnahmen wurden allesamt ohne Blitz geschossen.

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Doch auch der Blitz kann sich sehen lassen. Hier setzt OnePlus auf zwei LEDs die einen größeren Raum problemlos ausleuchten können. Lediglich die Farben leiden hierbei etwas, da es sich nicht um einen Dual-Ton Blitz handelt.

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Beim Aufnehmen von Videos überzeugt das OnePlus 2 vor allem im Ultra HD Modus. Die Ergebnisse sehen hier wirklich exzellent aus und auch die Audioqualität ist sehr gut. Es gibt hier auch keinerlei Störgeräusche vom Mobilfunknetz. Lediglich ein leichtes Ruckeln fällt in den Videos auf. Das seltsame Flimmern im unteren Demovideo kommt von YouTube und nicht vom Smartphone selbst.

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Die Frontkamera löst mit 5 Megapixel auf und erzeugt ebenfalls gute Ergebnisse. Diese sind aber ganz klar nicht so überragend wie die der Rückkamera. Selfies gelingen dennoch sehr gut und auch bei Dämmerlicht versagt die Kamera nicht sofort.

Akku

Mit 3.100mAh scheint das OnePlus 2 in Sachen Akku ordentlich bestückt zu sein. Wer hier allerdings eine beachtliche Akkulaufzeit erwartet, der hat die Rechnung ohne den Snapdragon 810 gemacht. Denn auch wenn OnePlus die Abwärme in den Griff bekommen hat, das Problem mit dem hohen Stromverbrauch besteht weiterhin. Das ist gerade insofern bitter, als dass der Leistungszuwachs verglichen mit einem Snapdragon 801 nur minimal ist.

Ich rede mal Klartext: Es ist definitiv möglich mit einer Akkuladung über den Tag zu kommen, jedoch sollte man dann unbedingt die Displayhelligkeit auf ein Minimum reduzieren, vom GPS die Finger lassen und auch keine Spiele spielen. Dann und nur dann wird der Akku locker von 6 Uhr Morgens bis ca. 22 Uhr durchhalten. Doch sobald man von diesem Pfad der Sparsamkeit abweicht wird es gegen Abend knapp. Auf meinen Reisen im vergangenen Monat habe ich mir deshalb angewohnt in etwa zur Mittagszeit der Power Bank einen Besuch abzustatten. Das ist auch dank Qualcomm Quick Charge sehr effektiv, denn binnen 60 Minuten kann man den Akku auf ca. 70% aufladen, was doch recht fix ist.

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Anyway, einen verdammt bitteren Beigeschmack hinterlässt das dennoch, denn man muss sich bei der Benutzung einschränken wenn man sein Smartphone fordert. Im Normalfall wäre das auch ein absolutes K.O. Kriterium, wenn da nicht diese geniale Kamera wäre.

OnePlus 2 Review: Fazit

Wer mich kennt, der weiß, dass ich ein sehr großer Kritiker von OnePlus bin. Trotzdem muss ich natürlich objektiv bleiben und aus diesem Grund schrecke ich nicht davor zurück den Hut zu ziehen. Chapeau OnePlus, ihr habt hier ein richtig geniales Handset geschaffen das mich echt beeindruckt hat. Vor allem die Leistung mit der Kamera ist wirklich beachtlich. Insgesamt scheint das OnePlus 2 nicht nur das derzeit erschwinglichste Handset mit dem Snapdragon 810 zu sein, sondern auch gleichzeitig noch das Beste, wobei das nur ein subjektiver Eindruck ist, denn ich habe bei Gott nicht jedes Gerät mit dem SoC getestet.

Trotzdem darf natürlich auch Kritik nicht fehlen. Zum einen wünsche ich mir eine deutliche Optimierung der Akkulaufzeit, denn die ist im Moment der größte Fehler an dem Gerät, und weiterhin wünsche ich mir von OnePlus eine weniger reißerische Marketing Strategie. Die Jungs und Mädels haben nun gezeigt was sie auf dem Kasten haben, ist es da wirklich nötig Nonsens wie „Flaggschiff Killer 2016“ in den Raum zu werfen? Ich glaube nicht!

Das OnePlus 2 bei unseren Partnern

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Mittwoch, 24. April 2024

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