Der chinesische Technologiekonzern Xiaomi hat seinen ersten Einzelhandelsstandort in Deutschland eröffnet. Wer nun ein Déjà-vu hat, irrt sich nicht. Es gab bereits mehreren gescheiterte Versuche mit Partnerbetreibern. Der erste nicht direkt von Xiaomi betriebene Store startete in Düsseldorf, später folgte ein weiterer in Köln. Beide sind mittlerweile allerdings geschlossen. Bestand hat nur noch ein Store in München, welcher sich im Bahnhof am Stachus befindet. Der jetzt in Deutschland eröffnete Store wird allerdings von Xiaomi selbst betrieben.
Direktbetrieb statt "Franchise"-Modell
Im Einkaufszentrum Limbecker Platz in Essen präsentiert Xiaomi auf einer Verkaufsfläche von 99 Quadratmetern sein komplettes Produktportfolio. Die Besonderheit liegt darin, dass der Store erstmals direkt vom Konzern selbst betrieben wird. Bisherige Xiaomi-Geschäfte in Deutschland wurden ausnahmslos von externen Partnerfirmen geführt. Die vorangegangenen Versuche mit Franchise-Partnern verliefen wenig erfolgreich. Stores in Düsseldorf und Köln, die zwischen 2020 und 2023 von den Unternehmen Axdia GmbH und Shamrock Mobile betrieben wurden, mussten nach relativ kurzer Zeit wieder schließen oder wurden umbenannt. Ein aktuell noch existierender Standort am Münchener Stachus wird weiterhin von einem Partnerunternehmen geführt.
Mit dem Wechsel zum Direktbetrieb übernimmt Xiaomi nun die vollständige Kontrolle über Sortiment, Preisgestaltung und Markenpräsentation im neuen Store. Dieser strategische Wandel entspricht dem Vorgehen erfolgreicher Technologieunternehmen wie Apple, auch wenn zunächst in deutlich kleinerem Maßstab. Das Sortiment im Essener Store soll Xiaomis strategischen Ansatz "Human × Car × Home" widerspiegeln. Neben Smartphones und Wearables finden sich Fernsehgeräte, Haushaltsroboter, verschiedene Haushaltsgeräte und Elektroroller. Denkbar ist auch, dass später einmal die Elektrofahrzeuge des Herstellers in eigenen Stores eine Rolle spielen könnten. Immerhin plant Xiaomi bereits einen Start der Fahrzeuge in Europa. Das Unternehmen möchte damit sein vernetztes Ökosystem aus verschiedenen Produktkategorien erlebbar machen.
Alan Chen Li, Country Manager von Xiaomi Deutschland, bezeichnet die Eröffnung als wichtigen Meilenstein für das langfristige Engagement des Unternehmens auf dem deutschen Markt. QX Wang, General Manager für Westeuropa, kündigt bereits eine Ausweitung der Einzelhandelsstrategie auf weitere europäische Städte an. Der Store in Essen befindet sich derzeit in einer Pilotphase, in der Betriebsabläufe und Kundenreaktionen analysiert werden. Die offizielle Eröffnungszeremonie ist für den 26. September geplant. Die Standortwahl fiel auf das Limbecker Platz Einkaufszentrum, eines der frequentiertesten Einkaufszentren im Ruhrgebiet. Der Store liegt im Untergeschoss in direkter Nachbarschaft zu anderen Einzelhändlern.
Xiaomi belegt derzeit weltweit den dritten Platz bei den Smartphone-Verkäufen mit einem Marktanteil von 13,5 Prozent. In Deutschland waren die Produkte bislang hauptsächlich online* oder über Partnerhändler in Elektronikfachmärkten verfügbar. Mit dem direkten Kundenkontakt im eigenen Store verfolgt das Unternehmen das Ziel, die Markenwahrnehmung zu stärken und den Absatz zu steigern. Der Erfolg des Essener Stores wird entscheidend dafür sein, ob und in welchem Umfang Xiaomi seine Einzelhandelspräsenz in Deutschland und anderen europäischen Märkten ausbaut.
Quellen
Pressemitteilung
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