Von ChinaMobileMag auf Freitag, 07. August 2020
Kategorie: News

OnePlus macht sich mit Facebook Diensten unbeliebt

OnePlus steht derzeit unter der Kritik einiger seiner Kunden. Grund dafür ist die Entdeckung, dass OxygenOS offenbar seit einer Weile mit vorinstallierten Facebook Diensten ausgeliefert wird. Dies ist für den Nutzer nicht sofort ersichtlich, da es sich hier nicht um die bekannten Apps wie Facebook und Instagram handelt, sondern um System Dienste von Facebook. Größere Bekanntheit erlangte das Thema jüngst durch einen Tweet des Journalisten Max Weinbach. Konkret finden sich in der Liste der System Apps folgende Facebook Dienste:

​Wer etwas tiefer im System stöbert, findet noch weitere Facebook Dienste:

​Kritisiert wird das von den OnePlus Nutzern vor allem deshalb, weil viele mittlerweile wegen Datenschutz-Bedenken die Facebook Dienste vermeiden. Das Inkludieren von Facebook Diensten in OxygenOS ist somit kontraproduktiv. Eine Möglichkeit die Facebook Dienste vom OnePlus Smartphone zu entfernen gibt es nur über Umwege. Aus dem System heraus kann man sie lediglich deaktivieren.

Vorinstallierte Facebook Dienste:
Gängige Praxis, dennoch fragwürdig.

​Zur Verteidigung von OnePlus muss man sagen, dass das Vorinstallieren dieser Facebook Dienste eine gängige Praxis ist. Man findet die Dienste auf vielen Geräten diverser Smartphone Hersteller. Zweck der Facebook Dienste ist es offiziell, eventuell installierte Facebook Apps aktuell zu halten - unabhängig vom Google Play Store. Als Nutzer kann man allerdings nicht wissen, welche Daten die Facebook Dienste im Hintergrund sammeln und übermitteln. Sicherlich wird das vielen Nutzern egal sein, doch wer auf Privatsphäre wert legt, für den ist das ein Problem.

Doch auch wenn man die Facebook Services bei vielen Smartphone Herstellern findet, so ist die Kritik gerade im Falle von OnePlus legitim. Immerhin hat sich der Hersteller auf die Fahne geschrieben, ein möglichst sauberes Android System zu liefern. Dabei hat man sich auch immer wieder gegen nicht entfernbare vorinstallierte Software ausgesprochen. Das Vorinstallieren der Facebook Dienste ist natürlich genau das Gegenteil davon. Weiterhin ist die Praxis fragwürdig, da das Vorhandensein der Dienste auf den ersten Blick nicht ersichtlich ist. Die Facebook App selbst wird von OnePlus nämlich nicht vorinstalliert. Somit fällt dem Nutzer das Vorhandensein von Facebook Diensten nur bei einem ganz genauen Blick in die Liste der System Apps auf.

Nachtrag: An dieser Stelle eine Korrektur. Die Apps Facebook und Messenger sind tatsächlich vorinstalliert. Dennoch ist das ganze irreführend, da diese Apps deinstalliert werden können. Der Nutzer denkt also, er hätte die Facebook Dienste entfernt. Tatsächlich ist das aber nicht der Fall, denn die genannten System Dienste bleiben erhalten.

So deaktiviert oder deinstalliert ihr die Facebook Dienste

​Wer die Facebook Dienste in Oxygen OS deaktivieren oder deinstallieren möchte, der kann dies natürlich tun. Letzteres ist aber nur über Umwege möglich. Das Deaktivieren der Facebook Services ist noch relativ einfach möglich. Geht einfach in die Systemeinstellungen und öffnet dort den App Manager. Blendet dort "alle Apps" ein und sucht dann nach "Facebook". Nun seht ihr die Facebook Dienste und könnt diese deaktivieren.

Wer sämtliche Komponenten von Facebook aus Oxygen OS entfernen möchte, der muss den Umweg über die ADB Shell nehmen. Hierzu muss USB Debugging auf dem Smartphone aktiviert sein und ihr benötigt Minimal ADB & Fastboot auf eurem PC. Sobald ihr darüber mit eurem OnePlus Smartphone verbunden seid, könnt ihr der Reihe nach folgende Kommandos absetzen:

​Sobald das erledigt ist, sollten die Facebook Services von eurem OnePlus Smartphone verschwunden sein. Es ist allerdings durchaus möglich, dass sie bei einem System Update wieder im System landen. Bleibt also zu hoffen, dass OnePlus auf die Kritik seiner Nutzer reagiert und das ganze nochmals überdenkt.

Quellen
Max Weinbach (Twitter) | Reddit 1 | Reddit 2

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