Die Qualcomm-Welle: auch UMi springt auf den Zug auf und präsentiert das eMax Mini

Irgendwie hab ich derzeit teilweise das Gefühl, ich bin im falschen Film. Diverse Hersteller, die man bisher nur mit Mediatek SoCs in Verbindung gebracht hat, fangen jetzt an, Qualcomm Chips zu verbauen. Jüngstes Mitglied in dieser Runde ist das UMi eMax Mini. Ja, richtig gehört, UMi wird eine kleinere Version des eMax auf den Markt bringen, was auf den ersten Blick attraktiv klingt und neugierig macht. Eine 5 Zoll-Variante des eMax mit ähnlich großem Akku und eventuell sogar 720p-Panel hätte eine noch bessere Laufzeit und würde mir durchaus gefallen. Beim eMax hat UMi bisher nämlich einiges richtig gemacht und zudem steht in Kürze ja schon das Update auf Android 5.1 an. All zu viel ist über das eMax Mini aber noch nicht bekannt. UMi hat lediglich auf dem eigenen Facebook-Profil ein Bild des Smartphones geteilt. Ein Detail ist aber dennoch auffällig und zugleich interessant.

Während das UMi eMax in der "normalen" 5,5 Zoll-Variante mit einem Mediatek-SoC ausgestattet ist, der sich mehr als etabliert hat, soll sich das für die Mini-Version ändern. Das kompaktere Akku-Monster wird nämlich mit einem Qualcomm Chipsatz ausgestattet sein. Genauer gesagt soll es sich um einen Octa-Core SoC handeln, was die Vermutung zulässt, dass die Wahl bei UMi auf einen Snapdragon 615 gefallen ist. Ehrlich gesagt kann ich diese Entscheidung in keinster Weise nachvollziehen. UMi begründet das zwar damit, dass sich laut einer Umfrage viele Kunden einen Chipsatz von Qualcomm wünschen, aber ich denke, dass sich das Blatt seit der 64-Bit-Generation deutlich gewendet hat und Mediatek vor allem in der Mittel- und Einsteigerklasse klar die Nase vorne hat. Nicht nur leistungsstärker, sondern auch deutlich effizienter laufen die Chips von Mediatek nicht ohne Grund in diversen Mittelklasse-Phablets aus China.

Warum ändert sich das derzeit so auffällig, wo doch Geräte mit Snapdragon 615 nicht gerade beliebt sind? Man denke hier nur an die Probleme des Oppo R5 oder auch des Xiaomi Mi4i. Auch Innos hat mit dem D6000 eigentlich ein grandioses Gerät auf den Markt gebracht, aber aus meiner Sicht leider einfach auf den falschen Antrieb gesetzt. Ein weiteres Beispiel für den "Qualcomm-Trend" ist das Elephone Trunk, das ja auch im Einsteiger-Segment um Markanteile buhlt und dabei auf einen Snapdragon Chip setzt. Als einziger wirklicher Grund für eine solche Entscheidung kann ich mir nur vorstellen, dass die Geräte die Käuferschicht ansprechen soll, die sich noch nicht all zu tief in die Materie eingearbeitet haben und noch immer an das "alte" Mediatek denken. Glücklicherweise hat sich dieses Blatt aber gewendet und so muss ich leider sagen, dass die Hersteller derzeit eine bewusste Fehlentscheidung nur zugunsten der Publicity treffen. Ob sich das auf lange Zeit auszahlt, wage ich zu bezweifeln.

Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie sich die restlichen Spezifikationen des UMi eMax Mini lesen und ob UMi wirklich nur beim SoC daneben gegriffen hat. Ich wünsche dem Unternehmen, dass man die restliche Hardware weiße wählt und einen angemessenen Preis ansetzt. Dann könnte es vielleicht doch noch was werden, mit dem eMax Downgrade.

Quelle: UMI FACEBOOK