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Coolpad kommt offiziell nach Deutschland - mit hohen Ansprüchen
Chinesische Marken, die offiziell in Deutschland ihre Geräte vermarkten, gibt es mittlerweile gar nicht so wenige. Jiayu tut dies beispielsweise mit einem offiziellen Reseller. Andere Marken sind aber auch direkt hier aktiv und vertreiben ihre Geräte über namhafte Händler - Huawei könnte hier als Beispiel genannt werden. Doch nun will ein weiterer Hersteller genau diesen Weg einschlagen und drängt aggressiv auf den deutschen Markt. Dabei handelt es sich um Coolpad, die auch direkt mit einem hohen Anspruch und ehrgeizigen Zielen in das Rennen starten. Der sogenannte Country Manager von Coolpad - Christoph Lichtenberg - hat dazu zwei spannende Sätze formuliert, die ich euch direkt einmal zitieren möchte:
"Coolpad-Smartphones beeindrucken durch die Kombination aus coolem, stylischen Design und Highend-Technologie zu einem äußerst attraktiven Preis. Wir bezeichnen diese neue Kategorie als Premium-Mittelklasse, das heißt unsere Smartphones versprechen ein ähnliches Mobilerlebnis wie Oberklasse-Geräte - zu einem deutlich attraktiveren Preis."
Christoph Lichtenberg
Da muss ich doch direkt einmal sagen: Wow! Schlagwörter wie "Premium-Mittelklasse" und "Highend-Technologie" klingen ja schon so, als hätte sich Coolpad richtig was vorgenommen für den hiesigen Markteintritt und auch ordentlich was auf Lager, um uns zu beeindrucken. Wenn man betrachtet, was derzeit so an Geräten zu Spott-Preisen verkauft werden kann das ja durchaus stimmen - ich möchte nur an das Redmi Note 3 von Xiaomi erinnern. Doch was genau hat Coolpad jetzt in der Pipeline?
Zum einen soll ab Februar das Torino S bei uns für 199 Euro verkauft werden. Premium-Mittelklasse wäre hier für mich in der Tat etwas vom Kaliber Redmi Note 3 oder LeTV Le1S. Doch leider weit gefehlt. Man bekommt bei Coolpad für 200 Euro gerade einmal einen Snapdragon 410 und 2GB RAM. Immerhin löst das 4,7 Zoll große Display mit 1280x720 Pixel auf und hat an den Kanten abgerundetes Glas, aber das war es auch schon fast mit Features. Zumindest einen Fingerabdruckscanner und eine Infrarot-Diode hat Coolpad noch spendiert. Der Akku fällt mit 1.800mAh aber ebenfalls eher enttäuschend aus. Coolpad wirbt zudem noch mit "Knallerfeatures" wie LTE und USB-OTG, aber ehrlich gesagt ist das für mich nicht unbedingt High End sondern Standard. Ob mit dieser Hardware tatsächlich ein "Mobilerlebnis wie bei Oberklasse-Geräten" möglich ist wage ich noch zu bezweifeln.
Auch das zweite Gerät im Lineup, das Porto S, macht das ganze nicht besser. Es kostet zwar nur 129 Euro, dafür bekommt man aber auch nicht unbedingt viel. Ein 5 Zoll 720p-Display, einen Mediatek MT6735P SoC mit 1GHz Taktfrequenz, 1GB RAM und einen 2.000mAh großen Akku. Ehrlich gesagt haut mich das ebenfalls nicht vom Hocker. Die Kamera auf der Rückseite löst bei beiden Geräten übrigens mit 8 Megapixeln auf. Auch hier kann ich beim besten Willen keine Premium-Mittelklasse erkennen.
Ich bin mir ehrlich gesagt nicht sicher, ob Coolpad mit dieser Strategie erfolg haben wird. Natürlich ist ein Motorola Moto G nicht wirklich besser ausgestattet als das Torino S und kostet etwas mehr, aber dennoch ist dieser Premium-Anspruch hier nicht unbedingt angebracht. Immerhin soll wohl noch ein Coolpad Max folgen, das dann einen Snapdragon 615, 4GB RAM und ein 5,5 Zoll Display bietet. Was das dann jedoch kostet ist noch nicht bekannt und der Snapdragon 615 gehört in den nächsten Monaten nicht mehr unbedingt zu den aktuellsten Chipsätzen. Natürlich ist es mutig diesen Schritt zu wagen und auf dem deutschen Markt offiziell aktiv zu sein. Immerhin konnte Coolpad bereits namhafte Händler wie 1&1, Media Markt oder Amazon als Partner gewinnen. Zudem sind die Smartphones, die Coolpad hier verkauft sicherlich nicht schlecht, aber das ganze unter dem Titel Premium-Mittelklasse zu vermarkten finde ich fast schon frech. Man wird sehen, wie erfolgreich das Unternehmen mit dieser Strategie sein wird.
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