Anlässlich der CES 2025 präsentierte Chuwi ein neues Gaming-Laptop, das Chuwi GameBook. Dieses Modell unterscheidet sich deutlich vom bisherigen Angebot des Herstellers, welches sich hauptsächlich auf preiswerte Budget-Rechner konzentriert. Das Chuwi GameBook hingegen ist mit High-End-Hardware ausgestattet und dementsprechend mit einem höheren Preis versehen.
Chuwi evaluiert derzeit die Möglichkeit, das Chuwi GameBook unter anderem nach Europa zu bringen. Unsicher ist man sich jedoch, ob die Kunden bereit sind, einen höheren Preis für ein entsprechend ausgestattetes Chuwi-Laptop zu zahlen. Aus diesem Grund hat das Unternehmen eine Umfrage gestartet, in der um Feedback gebeten wird. An der Umfrage sollen nicht nur Interessenten teilnehmen, die Interesse an dem Gerät haben, sondern auch Personen, die definitiv nicht weit über 1000 € für ein Gerät von Chuwi ausgeben würden. Dabei interessiert sich der Hersteller auch für die Gründe für diese Entscheidung.
Als Dankeschön veranstaltet Chuwi unter allen Teilnehmern der Umfrage ein Gewinnspiel, bei dem man die Chance auf eines von zwei Chuwi AuPad Tablets oder einen von zwei Chuwi UBox Mini PCs gewinnen kann.
Das Chuwi GameBook soll vor allem Gamer ansprechen, wird aber auch für Nutzer interessant sein, die aus anderen Gründen ein Notebook mit viel Leistung benötigen. Dazu zählen zum Beispiel Anwendungsgebiete wie Videoschnitt, 3D Modellierung aber auch KI Anwendungen. Für derlei Einsatzgebiete scheint das Chuwi GameBook Hardware-technisch tatsächlich gut aufgestellt zu sein. Neben einem leistungsstarken AMD Ryzen 9955HX Zen 5 Prozessor mit 16-Kern CPU, liefert das GameBook dank einer NVIDIA GeForce RTX 5070 Ti mit 12GB GDDR7 VRAM auch noch eine sehr hohe Grafikleistung ab. Betrieben werden die Chips mit 55 Watt Power Limit für die CPU sowie 140 Watt Power Limit für die GPU.
Chuwi spendiert dem GameBook ab Werk 32GB DDR5 5600MHz Arbeitsspeicher, wobei das Gerät zwei SO-DIMM Slots für bis zu 64GB RAM bietet. Ungewöhnlich für Chuwi ist, dass es ab Werk Dual Channel RAM (2x 16GB) geben soll. Weiterhin gibt es ab Werk eine 1TB PCIe 4.0 SSD, wobei es zwei M.2 Slots im 2280 Format gibt, von denen einer sogar PCIe 5.0 unterstützt. Das Kühlsystem besteht aus zwei Lüftern mit insgesamt drei Heat Pipes und einem Radiator pro Lüfter. Die mobile Stromversorgung wird von einem 77,77 Wattstunden Akku gewährleistet. Aufgeladen oder am Schreibtisch mit Strom versorgt wird das Chuwi GameBook neben einem DC-In Port auch über USB-C. Auf der Rückseite gibt es hierfür einen USB-C Port mit 140 Watt sowie links einen USB-C Port mit maximal 100 Watt USB-PD. Im Lieferumfang enthalten ist ein 250 Watt Netzteil.
Das Chuwi GameBook kommt mit einem großen Multitouch Trackpad daher und verfügt über eine vollwertige Tastatur mit Ziffernblock sowie nach unten versetzten Pfeiltasten. Die Tastatur ist mit einer RGB Beleuchtung ausgestattet, wobei jede Taste individuell beleuchtet ist. Das Display ist 16 Zoll groß und setzt auf ein IPS Panel mit 100% sRGB Abdeckung. Mit 500 Nits wird es vergleichsweise hell und liefert mit 2560 x 1600 eine solide Auflösung. Für Spieler dürfte außerdem die hohe Refresh Rate von 300Hz interessant sein. Über dem Display befindet sich eine 2MP Webcam mit Infrarot Unterstützung für Windows Hello Gesichtserkennung. Diese bietet auch einen Hardware-Blickschutz.
Die Konnektivität umfasst drahtlos Wi-Fi 6E und Bluetooth 5.2. Per Kabel lässt sich das Chuwi GameBook außerdem über einen 2,5Gbit Ethernet Port mit dem Internet bzw. Netzwerk verbinden. Neben den bereits genannten USB-C Ports gibt es zudem drei USB-A Ports mit 5Gbit/s, einen 3,5mm Anschluss sowie zwei dedizierte Bildschirm-Ausgänge - einmal Mini DisplayPort 2.1a mit UHBR20 80Gbit/s und einmal HDMI 2.1 in Full Size.
Als Preis für das Chuwi GameBook setzt der Hersteller zwischen 2.300 und 2.500 Euro an. Zum Vergleich: Ähnlich ausgestattete Modelle bekannter Marken schlagen mit etwa 2.500 bis 3.000 Euro zu Buche. Das Chuwi GameBook dürfte also, was die Normalpreise betrifft, tendenziell etwas günstiger werden als die Angebote der Konkurrenz.
Obwohl das Chuwi GameBook ein interessantes Gerät darstellt und möglicherweise günstiger sein wird als vergleichbare Angebote etablierter Hersteller, dürfte es Chuwi schwerfallen, Absatz für das Modell zu generieren. Das Problem liegt im Ruf von Chuwi, der trotz wiederkehrender Kritikpunkte über die Jahre hinweg nicht signifikant verbessert werden konnte. Chuwi produziert zwar verhältnismäßig hochwertige Hardware zu guten Preisen, begeht dabei jedoch regelmäßig Fehler, die bei neuen Modellen nicht behoben werden. Die Beispiele hierfür sind zahlreich.
Ein klassisches Beispiel ist die Lüfterlautstärke. Bei nahezu allen Chuwi Geräten gelingt es dem Hersteller nicht, eine angemessene Lüfterkurve zu implementieren, geschweige denn dem Kunden die Kontrolle über die Lüfterkurve zu ermöglichen – sei es über entsprechende BIOS-Einstellungen oder die Möglichkeit der Software-Steuerung aus dem Betriebssystem heraus. Beschwerden zu diesem Thema in den Hersteller-eigenen Foren häufen sich, aber auch in unseren eigenen Testberichten ist das Thema omnipräsent. Eine Reaktion des Herstellers darauf bleibt seit Jahren aus.
Insbesondere bei den Laptops von Chuwi gibt es seit Jahren wiederholt Beschwerden hinsichtlich der Lebensdauer der verbauten Akkus. Berichte über einen starken Kapazitätsverlust innerhalb von 12 Monaten sind dabei noch das geringste Übel. Vielfach wird nämlich auch das Aufblähen der Akkus bemängelt, welches insbesondere dann aufzutreten scheint, wenn sich die Geräte die meiste Zeit am Netzteil befinden und vollständig aufgeladen über längere Zeiträume betrieben werden. Chuwi könnte diesem Problem entgegenwirken, indem die Möglichkeit eines Ladelimits angeboten oder ein verbessertes Batterie-Management-System (BMS) eingesetzt wird. Doch auch diese Forderungen haben in den vielen Jahren, in denen Chuwi bereits aktiv ist, keine Früchte getragen. Stattdessen liest man für jedes neue Modell nach einiger Zeit erneut von denselben Problemen.
Ein dritter wichtiger Punkt ist das Thema Service. Man kann Chuwi sicherlich nicht vorwerfen, hier besonders schlecht aufgestellt zu sein. Für chinesische Verhältnisse bemüht sich Chuwi tatsächlich relativ stark. Auf Kunden im offiziellen Forum, die beispielsweise während der Garantiezeit unter einem aufgeblähten Akku oder anderen Defekten leiden, wird in vielen Fällen eingegangen und für Ersatz oder eine Reparatur gesorgt. Auch nach Ablauf der Garantiezeit sind Ersatzteile zumindest über Aliexpress meist noch für eine gewisse Zeit erhältlich.
Zum Service gehören aber auch Updates, die bei Chuwi jedoch Mangelware sind. Die Bereitstellung von BIOS-Updates ist bei dem Hersteller nicht die Regel, insbesondere nicht langfristig. Ein weiterer Aspekt, der zum Service zählt, ist die Lokalisierung. Wurde jemals ein Chuwi-Laptop mit deutschem Tastaturlayout angeboten? Vermutlich nicht, da der Hersteller dies nicht anbietet. Stattdessen werden alle Geräte ausnahmslos mit QWERTY-Tastatur angeboten. Dies ist zwar kein Weltuntergang, für deutsche Nutzer aber dennoch unpraktisch und ebenfalls ein Punkt, den der Hersteller definitiv angehen sollte.
All diese Kritikpunkte mögen vernachlässigbar erscheinen, wenn es um einen solide ausgestatteten Laptop, einen Mini PC oder ein Tablet zwischen 150 und 300 Euro geht, mit dem man im Vergleich zu ähnlichen Geräten großer Marken 100, 200 oder auch mal 300 Euro spart. Ein Fehlkauf ist in diesen Preisregionen für viele nicht sonderlich relevant. Doch bei Geräten im höheren Preissegment, wie dem Chuwi GameBook, sieht die Situation anders aus. Wer 2000 Euro und mehr für ein Laptop ausgibt, darf ein einwandfreies Gerät und entsprechenden langfristigen Service erwarten. Um vielleicht 100 bis 300 Euro zu sparen, wird darauf wohl niemand verzichten oder ein Risiko eingehen wollen. Und genau hier wird das entsprechende Vertrauen fehlen, weshalb die Kunden dann dann lieber zu einer bekannten Marke für etwas mehr Geld greifen werden, anstatt für ein paar gesparte Euro ins Risiko zu gehen.
Wie seht ihr die Sache? Schreibt eure Meinung dazu gerne in die Kommentare, aber auch unbedingt in die Umfrage von Chuwi. Der Umstand, dass sich der Hersteller tatsächlich mal explizit für die Meinung der Kundschaft interessiert, sollte genutzt werden. Ob die Aktion dann auch mal konkrete Ergebnisse liefern wird, bleibt natürlich abzuwarten.
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