Hafury V1 Testbericht

hafury v1 Das Hafury V1 im ausführlichen Test

Einleitung

Wie so viele chinesische Smartphone-Hersteller, betreibt auch Cubot eine Untermarke. Diese nennt sich "Hafury" und zielt auf eher günstige Geräte für die weibliche Zielgruppe ab. Der weibliche Fokus zeigt sich aber häufig nur an der Verpackung und etwaigen Beigaben wie Hüllen. Die Hafury Smartphones selbst sind meist eher "Unisex" gehalten.

Mit dem Hafury V1 bringt Cubot nun ein neues Modell auf den Markt, welches ab Mitte April erhältlich sein wird und uns vorab für einen Test erreicht hat. Das Hafury V1 präsentiert sich als elegantes Mittelklasse Handy mit Cubot-typischer üppiger Ausstattung für einen relativ bezahlbaren Preis von ca. 150€, welcher wie gewohnt über einen etwas älteren Prozessor erreicht wird.

Das Hafury V1 ähnelt vom Datenblatt her stark dem Cubot P80, bietet allerdings ein paar mehr Goodies. Zum einen sind hier Stereo Lautsprecher am Start, zum anderen auch ein zweites Display auf der Rückseite, zur Darstellung diverser Informationen und zur Nutzung der Hauptcam für Selfies. Insgesamt also ein interessantes Feature, welches in dieser Geräteklasse bisher kaum zu finden war.

Mittlerweile durfte sich das Hafury V1 zwei Wochen bei uns im Alltagstest beweisen. Welche Stärken und Schwächen sich dabei herauskristallisiert haben, klären wir in diesem Testbericht. Viel Spaß beim Lesen! Den Test als Video findet ihr bei uns im YouTube Kanal.

Das Hafury V1 in Blau...
Rosa...
und Schwarz.

Hafury V1 Lieferumfang

Das Hafury V1 überrascht in seiner Preisklasse mit einer extrem edlen Verpackung. Der rechteckige, grau-hellblaue und flache Karton trägt auf der Oberseite einen quadratischen magnetischen Verschluss mit Hafury Logo. Hebt man den Verschluss an, öffnet sich der Karton flügelartig und gibt den Blick auf ein blaues Trennblatt mit einer Begrüßung frei. Darunter folgt der Lieferumfang, größtenteils in einzelne blaue Schachteln verpackt.

Zum Lieferumfang gehört neben den Standards (Netzteil, USB-Kabel, SIM Nadel und Dokumentation) auch ein Schutzglas (auf dem Smartphone befindet sich ab Werk eine Kunststoff-Schutzfolie) sowie zwei Hüllen. Beide sind in Gold und Weiß gefärbt, wobei es sich bei einer Hülle um einen klassischen flexiblen Bumper handelt, bei der Anderen dagegen um einen Bumper mit rückseitigem Kunstleder-Überzug, integrierter Tasche für Karten und einem Schminkspiegel zum Aufklappen, dessen Deckel auch als Standfuß dient. Der Kunstleder-Bumper verfügt auch über eine Kette, mit der sich das Hafury V1 umhängen und z.B. wie eine Handtasche tragen lässt.

Einen genauen Blick auf die Verpackung und den Lieferumfang vom Hafury V1 könnt ihr wie gewohnt in unseren Unboxing Video werfen.


Hafury V1 Design

Materialien Rahmen: Kunststoff (matt)
Rückseite: Glas (glänzend)
Front: Glas
Gewicht200g
Abmessungen165,75 x 75,8 x 9,0mm
WasserdichtNein

Materialien & Aussehen

Das Hafury V1 zeigt ein schlichtes, aber hochwertig anmutendes, flaches Design. Den Fokus auf die weibliche Zielgruppe sieht man dem Gerät ohne die Hüllen nicht an. Lobenswert ist, dass Cubot wieder auf eine Rückseite aus echtem Glas setzt, was dem ansonsten aus Kunststoff bestehenden Gerät einen edlen Touch verleiht. Eingefasst wird das Hafury V1 von einem matten Kunststoffrahmen in flacher Ausführung. Das Hafury V1 wird in drei Farben (Blau, Rosa, Schwarz) angeboten, wobei sich die Farbe jeweils auf die Rückseite und den Rahmen bezieht.

Das auffälligste Element am Hafury V1 ist das rückseitige Kameramodul. Der Buckel erstreckt sich fast über die gesamte Breite, wodurch das Smartphone auf einem Tisch vergleichsweise wenig wackelt. Der Buckel trägt drei Kameralinsen, den LED Blitz und das zweite Display. Letzteres verleiht dem Handy eine ungewöhnliche und durchaus auffällige Optik.

Verarbeitung, Tasten & Anschlüsse

An der Verarbeitung gibt es bei Cubot Handys selten etwas auszusetzen und auch das Hafury V1 ist da keine Ausnahme. Für die Geräte- und Preisklasse ist das Smartphone sauber verarbeitet und wirkt mit der Glasrückseite durchaus hochwertig. Auch die Tasten klappern nicht und haben einen knackigen Druckpunkt. Etwas besser könnte die Stabilität im Biegetest sein. Das V1 gibt schon bei geringem Kraftaufwand deutlich nach, obwohl das Gerät mit 9mm Dicke und 200g Gewicht zunächst einen eher robusten Eindruck macht. In die Gesäßtasche sollte man das Hafury V1 also besser nicht stecken. Von Wasser muss man es ebenfalls fernhalten, da kein IP-Rating vorhanden ist und auch keine Dichtung im SIM Tray verbaut ist.

Die Hardware Tasten befinden sich allesamt an der rechten Seite. Die Power-Taste beherbergt einen Fingerprint Scanner und ragt kaum aus der Seite heraus. Die Lautstärkewippe ist über der Power Taste platziert und ragt weiter heraus. Durch die Position ist sie einhändig nur schwer zu erreichen. Unten findet man einen USB-C Port inmitten zweier Öffnungen für das Sprachmikrofon und den Medienlautsprecher. Einen 3,5mm Anschluss bietet das Hafury V1 nicht. Der SIM Tray befindet sich an der linken Seite. Die Oberseite beherbergt keinerlei Öffnungen oder Anschlüsse.


Hafury V1 Display

Größe 6,58 Zoll
Auflösung 2408 x 1080 @60Hz
Technologie8-Bit IPS OGS LCD
Ca. 400 Nits Helligkeit
Anzahl Berührungspunkte10
Gehärtetes GlasKeine Angabe
Anti Fingerabdruck BeschichtungNein

Panel & Bild

Im Hafury V1 steckt ein IPS LCD Panel mit Full HD+ Auflösung und 6,58 Zoll Diagonale, welches durch die Drop-Notch und den etwas breiteren Kinnrand zwar für eine etwas altbackene Optik sorgt, ansonsten aber eine ganz gute Figur macht. Das Display liefert schöne Farben mit neutraler Abstimmung und stabile Blickwinkel, einen guten Kontrast und ist gleichmäßig ausgeleuchtet. Lichthöfe oder übermäßige Schattenbildung am Randbereich zeigt sich nicht. Die Bildschärfe fällt sehr gut aus. In der Preisklasse gibt es hier also insgesamt nicht wirklich was zu meckern. Die Helligkeit bewegt sich typisch für günstige Smartphones im Bereich von 400 Nits - im Schatten okay, bei direkter Sonne nicht optimal.

Touchscreen & Displayglas

Der Touchscreen erkennt 10 Berührungspunkte und hat im Testzeitraum keine größeren Schwächen gezeigt. Schnelles Schreiben funktioniert gut und erzeugt wenige Fehler. Die Genauigkeit ist zufriedenstellend. Eine leichte Latenz ist vorhanden, stört aber im Alltag nicht weiter. Das Displayglas hat gute Gleiteigenschaften, nimmt Abdrücke jedoch recht schnell an. Angaben zum Glas macht Cubot nicht. Kratzer hat sich das Hafury V1 aber zumindest während den zwei Wochen Alltagsnutzung keine eingeschlichen.

Rückseiten Display

Sehr interessant ist natürlich das zweite Display auf der Rückseite. Dieses hat eine Diagonale von 1,41 Zoll und eine Auflösung von 320 x 360 Pixeln vorzuweisen. Überraschend ist, dass das Hafury V1 hier auf ein OLED Display setzt, während die meisten anderen China Handys mit Dual Display auf LCD setzen - selbst im höherpreisigen Bereich. Das zweite Display sollte dadurch etwas weniger Energie verbrauchen und sieht vor allem in dunkler Umgebung deutlich schicker aus. Besonders hell wird das Display allerdings nicht, sodass auch hier das Ablesen bei direkter Sonneneinstrahlung erschwert wird.

Das Rückseiten Display wird für einige Funktionen genutzt und zeigt standardmäßig ein Watchface an, wobei es verschiedene Designs zur Wahl gibt. Neben der Uhrzeit sieht man hier auch das Datum und ein Akku-Icon. Verpasste Benachrichtigungen werden mit einem roten Punkt signalisiert. Durch einfaches Hochwischen kann man durch einzelne Benachrichtigungen blättern, wobei hier in der Vorschau sogar Emojis und die App Icons dargestellt werden.

Wischt man vom Watchface aus herunter, wird der Akkustand in Prozent angezeigt. Wischen nach links oder rechts wechselt durch die Applets, wobei es hier eine Kamera und eine Kontrolle für den Musikplayer gibt. Mit dem Kamera Applet lassen sich Selfies mit der Hauptkamera schießen. Filmen ist leider nicht möglich. Das Musik Applet zeigt den abgespielten Titel und ermöglicht es die Wiedergabe zu pausieren oder durch Titel zu springen.

Zusätzliche Applets lassen sich leider nicht aktivieren oder nachrüsten. An dieser Stelle wäre es schön gewesen, wenn das Hafury V1 weitere Applets unterstützen würde wie z.B. Wetter oder Aktienkurse. Eine weitere Schwachstelle des Rückseiten Displays ist der Umstand, dass es sich in der Hosentasche nicht deaktiviert. Dies kann unter Umständen zu ungewollten Interaktionen mit dem Display führen.

Benachrichtigung
Akkustand
Kamera
Watchface

Natürlich lässt sich das Rückseiten Display auch konfigurieren. Das Hafury V1 bietet dafür einen separaten Menüpunkt in den Systemeinstellungen. Hier lassen sich die Watchfaces festlegen und der Timeout für den Bildschirm einstellen. Zur Wahl stehen hier 15 Sekunden bis 30 Minuten oder auch eine Always-On Funktion. Darüber hinaus kann man festlegen, ob das zweite Display zusammen mit dem Hauptdisplay aktiv sein soll und Benachrichtigungen das Display aktivieren sollen. Darüber hinaus gibt es Optionen, um das Rückseiten Display beim Umdrehen des Handys oder durch doppeltes Antippen zu aktivieren.

Zur Anzeige von Benachrichtigungen gibt es eine Whitelist, mit welcher man verhindern kann, dass unnötige Benachrichtigungen auf dem zweiten Display erscheinen. Darüber hinaus kann man festlegen, welche Musik App von dem Musik Applet gesteuert werden soll. Für das Foto Applet gibt es die Möglichkeit die gewünschte Auflösung der Bilder anzupassen.

Einstellungen
Einstellungen
Watchfaces

Hafury V1 Ausstattung

Prozessor Mediatek MT8788 (12nm)
4x ARM Cortex A73 @1,98GHz
4x ARM Cortex A55 @1,98GHz
GPU Mali G72 MP3 @800MHz
RAM8GB LPDDR4X
Speicher256GB UFS 2.1
Lesen: 428MB/s | Schreiben: 264MB/s
Micro SDJa (Hybrid Slot)
➡️ Micro SD Karten bei Amazon
Fingerabdruck ScannerJa (im Power Button)
SensorenBeschleunigung, lineare Beschleunigung, Annäherung, Umgebungslicht, Kompass, Gyroskop, Rotationsvektor, Gravitation, Ausrichtung
BesonderheitenKeine Status LED, Rückseiten OLED Display, USB-C 2.0, USB OTG, rotierender Vibrationsmotor, kein 3,5mm Anschluss, kein Radio

Alltags Performance

Das Hafury V1 nutzt mit dem Mediatek MT8788 denselben Prozessor wie das Cubot P80. Der Chip stammt aus dem Jahre 2018, ist also schon etwas in die Jahre gekommen, eignet sich jedoch nach wie vor gut für günstige Smartphones und muss sich zumindest in Sachen CPU und GPU Leistung nicht vor aktuelleren Chips aus dem oberen Einsteiger- oder unteren Mittelklasse-Segment verstecken, was auch der Antutu Score von knapp 260.000 Zählern belegt. Im einfachen Alltagsgebrauch liefert das Hafury V1 mit dem MT8788 eine brauchbare Performance mit wenigen Ruckelanfällen ab und schlägt sich auch beim Multitasking noch ganz ordentlich, sodass man die 8GB RAM durchaus ausnutzen kann. Einfachere oder ältere 3D Spiele laufen auch noch ganz anständig - z.B. Shadowgun Legends auf mittleren Einstellungen oder Call of Duty Mobile sogar mit hohen Einstellungen. Probleme mit der Abwärme zeigen sich weder im Alltagsgebrauch noch beim Spielen. Thermal Throttling tritt nicht auf und das Hafury V1 erwärmt sich auf der Rückseite nur leicht.

Benchmarks

Antutu Benchmark
PCMark Benchmark
GFXBench Benchmark
Geekbench Benchmark
GFXBench Benchmark
Geekbench Benchmark
3DMark Benchmark
CPU Throttle Test

Speicher, Sensoren & Sonstiges

Die 8GB Arbeitsspeicher basieren auf LPDDR4X RAM, sodass das Hafury V1 auch hier mit dem Cubot P80 identisch ist. Gleiches gilt beim Speicher, welcher auf UFS 2.1 setzt und 256GB Platz für Apps und Daten bietet. Zusätzlicher Speicher kann per Micro SD Karte nachgerüstet werden, was allerdings einen der beiden SIM Slots belegt. Die Sensorausstattung ist vollständig und umfasst wieder einen Kompass und ein Gyroskop, von denen beide ohne Einschränkungen funktionieren. Der Fingerprint Scanner funktioniert schnell und zuverlässig, reagiert aber schon auf Berührung und nicht erst beim Drücken der darunterliegenden Taste. Face Unlock wird im Gegensatz zum P80 vom Hafury V1 unterstützt und funktioniert hervorragend.


Hafury V1 Software

Variante Leicht modifiziertes Stock Android
Version im Test: D111CH_V01_20240313
Android Version Android 13
Sicherheitspatch im Test: Februar 2024
Google zertifiziertNein
DRM TechnologienClearKey CDM, Widevine L3 DRM
BloatwareNein (nur Google Apps)
Root ZugriffNein
OTA UpdatesJa (kein Update im Testzeitraum)
SchadsoftwareKeine Funde, keine Facebook Systemdienste

Android Version & Variante

Auf dem Hafury V1 läuft wie von Cubot Geräten gewohnt ein Stock Android mit nur geringfügigen Anpassungen an der Systemoberfläche. Das System unterstützt Deutsch, kommt mit den Google Diensten daher und wird wahlweise per Vollbild-Gesten oder On-Screen-Tasten gesteuert. Der Launcher unterstützt einen App Drawer, welcher sich in den Einstellungen aktivieren lässt.

Als Basis dient leider noch ein Android 13 anstatt das aktuellere Android 14. Ob letzteres noch für das Hafury V1 erscheinen wird, ist fraglich. Zum einen sind die kleinen Hersteller bei Updates ja generell schlampig, zum anderen dürfte der relativ alte Prozessor langsam aber sicher auch in Richtung "End of Life" beim Support seitens Mediatek gehen. Immerhin: Der Sicherheitspatch ist mit Stand Februar 2024 relativ aktuell. Die im Test genutzte Firmware Version hat ein Build Datum von Anfang März.

In Sachen Bloatware präsentiert sich das Hafury V1 vorbildlich und kommt abseits der Google Apps ohne vorinstallierte Software daher. Auch die Facebook Systemdienste sind nicht vorinstalliert. Scans nach Schadsoftware blieben ohne Ergebnis. Erwähnt werden sollte jedoch, dass der SafetyNet Check nicht bestanden wird. Was die Performance und Stabilität des Systems angeht, gab es im Testzeitraum keine Auffälligkeiten.

Launcher
SafetyNet Status
Kontrollzentrum
App Drawer
Einstellungen
App Switcher
Camera2 API Back
Camera2 API Front
Treble Check
Systeminfo

Zertifizierung & DRM

Google Zertifizierung hat dem Hafury V1 bei uns im Test leider gefehlt. Das kann vereinzelt zu Probleme mit bestimmten Google Diensten führen. Betroffen ist hier insbesondere Google Pay, welches sich ohne Google Zertifizierung nicht nutzen lässt. Auch einige Banking und Streaming Apps können ohne Google Zertifizierung den Dienst verweigern, wobei im Test aber zumindest Netflix trotzdem funktioniert hat. Wir haben Hafury bzw. Cubot bereits auf das Fehlen der Google Zertifizierung hingewiesen. Angeblich soll die Firmware auf den Geräten, die an Endkunden ausgeliefert werden, zertifiziert sein. Ob dies stimmt, können wir natürlich erstmal nicht nachprüfen.

Widevine DRM wird wie bei den "China-Krachern" üblich nur mit Level 3 unterstützt. Viele kostenpflichtige Streaming-Apps können also nur in SD Auflösung genutzt werden. Für Full HD Streaming ist in der Regel Widevine L1 DRM nötig.

Google Zertifizierung
Widevine L3 DRM

Hafury V1 Konnektivität

Mobilfunk 2G: 850/900/1800/1900MHz
3G: B1/2/4/5/6/8/19
4G-FDD: B1/2/3/4/5/7/8/12/13/17/18/19/20/26/28A+B/66
4G-TDD: B34/38/39/40/41
WLAN WLAN 802.11a/b/g/n/ac
BluetoothBluetooth 4.2
NFCJa (kein GPay mangels Zertifizierung)
Dual SIMDual Nano SIM
PositionsbestimmungGPS, A-GPS, GLONASS, BDS, Galileo

Mobilfunk

Durch den in die Jahre gekommenen Prozessor muss man beim Hafury V1 natürlich auf 5G verzichten. Maximal wird hier LTE unterstützt, wobei im nächtlichen Speedtest maximal um die 40Mbit/s erzielt werden. Dual SIM wird mit zwei Nano SIM-Karten unterstützt, sofern man auf eine Micro SD Karte verzichtet. eSIM Unterstützung bietet das Hafury V1 nicht. Der Empfang ist gut bis sehr gut und zeigt keine unerwarteten Einschränkungen in Gebäuden oder Gegenden mit schwacher Netzabdeckung.

WLAN, Bluetooth & NFC

WLAN unterstützt das Hafury V1 mit dem AC-Standard, wobei neben dem Router ein Durchsatz von 288Mbit/s (Netto) erreicht wird, der auch sehr stabil ausfällt. Der Empfang fällt gut aus und wenngleich ein Stockwerk unter dem Router ein 2,4GHz Fallback stattfindet, werden hier immer noch sehr stabile 48Mbit/s erreicht. Bluetooth gibt es Chipsatz-bedingt nur mit dem älteren Bluetooth 4.2 Standard. Was die Funktion betrifft, gibt es hier jedoch auch keine Einschränkungen. NFC ist vorhanden und funktioniert einwandfrei. Unser Hafury V1 Vorab-Testgerät kann allerdings mangels Google Zertifizierung kein Google Pay nutzen. Dies soll jedoch bei den Geräten für Endkunden nicht der Fall sein.

GPS Test
GPS Tracking
WLAN Test 1
WLAN Test 2

GPS Test

Im GPS Test zeigt das Hafury V1 keinerlei Schwächen. Ein Fix kommt schnell zustande und umfasst in der Regel um die 20 Satelliten bei 1 Meter Genauigkeit. Im Praxistest hat das Smartphone beim Navigieren und Tracken keine Aussetzer oder Abweichungen gezeigt. Auch schlechtes Wetter oder der GPS Betrieb in der Hosentasche war im Test kein Problem.


Hafury V1 Audio

Lautsprecher Stereo (Rahmen unten + Telefonhörer)
Noise Cancelling Mikrofon Nein
Weitere MerkmaleKein 3,5mm Anschluss, kein UKW Radio, VoLTE

Lautsprecher & Kopfhörer

Das Hafury V1 zählt zu den wenigen Geräten kleiner chinesischer Hersteller mit Stereo Lautsprechern. Als zweiter Medienlautsprecher dient hier der Telefonhörer. Gegenüber dem Cubot P80 hat das Hafury V1 hier also einen Vorteil. Der Klang ist gar nicht so übel und durchaus brauchbar, wenngleich Bässe nur sehr dezent in Erscheinung treten.

Leider gab es im Test noch einen Bug, der eine leichte Latenz zwischen linkem und rechtem Kanal erzeugt, was einen leichten Echoeffekt zur Folge hat. Der Hersteller wurde darauf bereits hingewiesen und hat einen Fix versprochen. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Tests war das Problem leider noch nicht behoben. Der Fehler tritt übrigens nur bei den internen Lautsprechern in Erscheinung und nicht mit Kopfhörern.

Apropos Kopfhörer: Wer diese nutzen möchte, ist beim Hafury V1 auf Bluetooth oder USB-C beschränkt. Einen 3,5mm Anschluss bietet das Smartphone nicht. Unterstützung für den UKW Radioempfang ist auch nicht vorhanden.

Sprachqualität (Telefonie)

Beim Telefonieren zeigt das Hafury V1 bei der Qualität keine Schwächen und liefert beidseitig einen klaren und natürlichen Klang. Da der Telefonhörer auch ein Medienlautsprecher ist, wird er auf höchster Stufe sehr laut, sodass man auch in lauter Umgebung gut telefonieren kann. Umgebungsgeräusche werden ausreichend ausgefiltert, obwohl es kein dediziertes Umgebungsmikrofon gibt. Für Telefonie in "HD Qualität" steht VoLTE bereit. VoWiFi ist in den Einstellungen vorhanden, hat am Testgerät mit dem o2 Netz jedoch nicht funktioniert.


Hafury V1 Kamera

Hauptkamera 64MP OmniVision OV64B f/1.8
2MP OmniVision OV02A Makro f/2.6
0,3MP GalaxyCore GC032A Tiefe
Video: FHD30
Codec: H.264
Frontkamera 32MP Sony IMX615 f/2.25
Video: HD30
Codec: H.264
BlitzEine LED
FokusPDAF + CDAF Hybrid
Slow MotionNein

Für seine Preisklasse um 150€ bietet das Hafury V1 eine recht beachtliche Kamera-Ausstattung. Die Hauptkamera setzt auf den 64MP OV64B von OmniVision und in der Frontkamera steckt ein 32MP Sony IMX615. Zusätzlich gibt es in der Hauptkamera noch zwei Zusatz-Sensoren für Makroaufnahmen und die Tiefenerfassung, welche allerdings nicht der Rede wert sind. Im Folgenden schauen wir uns die Kameras mal im Detail an.

Standard Modus (Tag, 12MP)

Für ein Budget Handy eines kleinen chinesischen Herstellers schlägt sich das Hafury V1 bei Tag mit seiner Hauptkamera gar nicht so übel. Im Standardmodus liefert das Handy 12MP Fotos, die sich durchaus sehen lassen. Farblich sind die Bilder weitgehend akkurat und der Weißabgleich passt. Am Bildrand gibt es keine nervige Unschärfe und der natürliche Bokeh Effekt bei Nahaufnahmen kommt mit dem relativ großen Sensor gut zur Geltung. Der Fokus sitzt ohne manuelles Zutun und auch kleinere Motive werden zuverlässig scharf gestellt. Die Auslösezeit ist angenehm kurz. Schwächen zeigen sich beim Dynamikumfang, da die Kamera App kein Auto HDR bietet. Außerdem zeigt das Hafury V1 eine deutliche Schwäche bei den Details auf größere Distanz, was mangels entsprechender Optimierung ganz typisch für Geräte dieser Art ist. Anwender ohne größere Ansprüche dürften hier aber unterm Strich ganz zufrieden sein.

64MP Modus

Fotos im 64MP mit voller Sensorauflösung bringen nur bei Nahaufnahmen Vorteile. Landschaftsaufnahmen profitieren davon nicht. Details auf größere Distanz wirken auch im 64MP Modus noch recht verwaschen.

2-fach Digitalzoom

Mit dem zweifachen Digitalzoom liefert das Hafury V1 brauchbare Schnappschüsse, welche die Bildqualität nicht übermäßig verschlechtern. Die generelle Detailschwäche tritt hier aber logischerweise verstärkt in Erscheinung.

Portrait Modus

Der Portrait Modus funktioniert gut und rechnet den Bokeh Effekt genau ins Motiv ein. Das Hafury V1 kann allerdings nur Portrait Aufnahmen von Personen anfertigen. Nutzt man den Portrait Modus für Objekte, wird kein Bokeh Effekt erzeugt.

Makro Kamera (2MP)

Die Makro Kamera im Hafury V1 setzt auf einen 2MP Sensor mit festem Fokus und 4cm Fokusdistanz. Wie von solchen Kameras gewohnt, schlägt sich diese nicht sehr gut und hat zudem mit einem starken Bildrauschen zu kämpfen, welches auch bei sehr guter Ausleuchtung in Erscheinung tritt. Mit dem Hauptsensor in Verbindung mit dem Digitalzoom lassen sich unterm Strich bessere Makro Aufnahmen erzeugen.

Blitz

Der Blitz besteht aus einer einzelnen LED und ist nicht sonderlich hell. Entsprechend eignet er sich nur für Nahaufnahmen. Hier entstehen brauchbare Schnappschüsse ohne übermäßiges Bildrauschen, wobei die Bilder etwas weicher als bei Tageslicht wirken. Was die Farbtemperatur angeht, sind die Fotos eher auf der warmen Seite einzuordnen.

Low Light

Für Nachtfotos ist das Hafury V1 nicht wirklich zu gebrauchen - egal ob man den Standard- oder Nachtmodus nutzt. Die Bildqualität geht hier deutlich in den Keller. Es mangelt also auch hier deutlich an Optimierung, denn prinzipiell sollte sich der OV64B bei Nacht deutlich besser schlagen.

Standard
Standard
Night Mode
Night Mode
Standard
Standard
Night Mode
Night Mode

Frontkamera (32MP)

Die Sony-basierte 32MP Frontkamera liefert ganz anständige Selfies mit natürlichen Farben und brauchbarer Schärfe bzw. Detaildarstellung. Auch hier fühlt sich das Hafury V1 jedoch bei Tag am wohlsten. Nachtfotos sehen nicht wirklich gut aus und es gibt leider auch keinen Bildschirmblitz.

Videos

Filmen sollte beim Hafury V1 keine Priorität haben. Die Qualität liegt zwar im Mittelfeld und auch der Ton ist durchaus gut, doch fehlt es komplett an Bildstabilisierung und die maximale Auflösung beträgt nur Full HD bei 30fps. Mit der Frontkamera sind es sogar nur HD bei 30fps. Slow Motions Videos beherrscht das Hafury V1 nicht.


Hafuy V1 Akku

Kapazität (Angabe) 4.350mAh
Kapazität (Gemessen) 4.095mAh
WechselbarNein
LadetechnologieUSB-C 18W

Akkulaufzeit

Beim Akku enttäuscht das Hafury V1 ein bisschen. Der Hersteller verbaut hier nur eine 4.350mAh Zelle. Üblich sind heutzutage eher 5.000mAh. Warum man hier auf einen kleineren Akku setzt, erschließt sich nicht wirklich. Immerhin ist das Hafury V1 nicht mal übermäßig dünn gebaut. Der vergleichsweise kleine Akku macht sich natürlich bei der Laufzeit negativ bemerkbar. Mehr als ein Tag Laufzeit ist nicht drin und bei sehr intensiver Nutzung der Kamera oder von GPS, kann es sein, dass man auch mal am späten Nachmittag oder frühen Abend nachladen muss. Das Mini Display auf der Rückseite hat nach unserer Erfahrung übrigens keinen größeren Einfluss auf die Laufzeit. Unterm Strich macht es also keinen großen Unterschied, ob man es komplett deaktiviert oder permanent in Betrieb hat.

Ladezeit 20% ➡️ 75%
Ladezeit 20% ➡️ 100%
Akkulaufzeit

Ladezeit

Echtes Fast-Charging bietet das Hafury V1 leider nicht. Bei 18 Watt Ladeleistung über USB-C ist hier Schluss. Die erste Etappe von 20% auf 75% vergeht mit 55 Minuten noch relativ schnell. Ab dann flacht die Ladekurve ab und bis 100% vergehen knapp zwei Stunden. Wireless Charging unterstützt das Hafury V1 im Übrigen nicht.


Hafury V1 Test Fazit

Cubot hat ein relativ gutes Händchen, was Budget Handys betrifft. Der Hersteller überrascht hier immer wieder mit einer relativ guten Ausstattung für vergleichsweise wenig Geld. Mit der Sub-Brand Hafury verhält es sich ähnlich und so ist natürlich auch das Hafury V1 aus technischer Sicht eine beachtliche Leistung, wenn man den Preis von um die 150€ berücksichtigt. Abseits vom in die Jahre gekommenen Prozessor ist das Gerät richtig gut ausgestattet und bietet mit dem Rückseiten-Display und Stereo Lautsprechern interessante Merkmale, wenngleich man dafür anscheinend beim Akku eine Einsparung vornehmen musste. Auch das Design wirkt ansprechend und bietet sogar echtes Glas auf der Rückseite. Für die weibliche Zielgruppe könnten u.U. auch die beiliegenden Hüllen interessant sein.

So ganz rund wirkt das Hafury V1 zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht. Das Rückseiten-Display könnte durchaus noch etwas Feinschliff vertragen, Google Zertifizierung fehlt und die Stereo Lautsprecher laufen nicht synchron. Ob und wie viel sich an den Punkten bis zum Verkaufsstart Mitte April noch ändert, muss sich zeigen. Zum aktuellen Stand ist jedenfalls erstmal keine Kaufempfehlung drin - außer man will bewusst das Versuchskaninchen spielen.

Wer sich die Hafury V1 Review noch als Video ansehen möchte, findet diese bei uns im YouTube Kanal.

Vorteile

  • Üppiger Lieferumfang mit sehr schicker Aufmachung
  • Ansprechendes Design mit echter Glasrückseite
  • Gutes IPS Display mit schöner Darstellung, FHD+ Auflösung
  • Guter 10-Punkt Touchscreen
  • OLED Display auf der Rückseite für Benachrichtigungen und Selfies nützlich
  • Solide Alltagsperformance mit Spieletauglichkeit bei geringen Ansprüchen
  • Viel RAM (8GB) und großer Speicher (256GB)
  • Micro SD Slot (Hybrid!)
  • Kompass & Gyroskop vorhanden, funktionieren problemlos
  • Sauberes Android 13 ohne Bloatware
  • Sehr guter Mobilfunkempfang, guter WLAN Empfang, sehr gutes GPS
  • NFC Unterstützung
  • Stereo Lautsprecher mit ordentlicher Qualität
  • Gute Sprachqualität, VoLTE Unterstützung
  • Bei Tag gute Hauptkamera, insbesondere für den Nahbereich
  • Frontkamera für die Preisklasse ordentlich

Nachteile

  • Leicht biegbares Gehäuse
  • Mini Display könnte etwas Feinschliff vertragen (mehr Features, automatisches Deaktivieren in der Tasche)
  • Keine Status LED auf der Vorderseite
  • Kein 3,5mm Anschluss, kein UKW Radio
  • Keine Google Zertifizierung (soll behoben werden)
  • Google Pay nicht nutzbar mangels Zertifizierung (soll behoben werden)
  • Stereo Lautsprecher laufen nicht synchron (soll behoben werden)
  • VoWiFi funktioniert nicht
  • Nutzlose Makro Kamera, schlechte Low-Light Leistung der Kameras
  • Akkulaufzeit könnte besser sein
  • Kein richtiges Fast-Charging (nur 18W)
 

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Dienstag, 30. April 2024

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