Details zum Mediatek Helio P20 durchgesickert

Details zum Mediatek Helio P20 durchgesickert

Details zu neuen Chipsatz-Generationen verschiedener Hersteller sind immer spannend, da sie viel über den zukünftigen Smartphone-Markt aussagen können. Vor allem in der Einstiegs- und Mittelklasse ist Mediatek für Qualcomm eine ernst zu nehmende Konkurrenz geworden. Aktuell steht der Helio P10 als Nachfolger des MT6753 in den Startlöchern und wird schon bald in den ersten Geräten Einzug finden. Pünktlich dazu werkelt Mediatek schon fleißig am Nachfolger, der konsequenter weise Helio P20 heißen wird. Genau dazu sind nun die ersten heißen Details durchgesickert, die einen wirklich aufhorchen lassen.

Bisher setzt der Fabless-Halbleiter-Hersteller nämlich auf den 28nm-Herstellungsprozess von TSMC. Dieser ist zwar schon relativ weit entwickelt und effektiv, aber dennoch bleibt hier einiges an Optimierungsbedarf im Hinblick auf die Strukturbreite. Die Strukturbreite sagt aus, wie groß ein einzelner Transistor auf dem Chip ist und damit wie viele Transistoren auf welchem Platz untergebracht werden können. Das wiederum hat einen positiven Einfluss sowohl auf die Performance des Chips als auch auf die Energieeffizienz. Deshalb ist es nachvollziehbar, dass eine niedrigere Strukturbreite bei der Herstellung von SoCs angestrebt wird. Im High-End-Bereich ist Samsung derzeit mit dem 14nm-Herstellungsprozess - der wohl auch für den Snapdragon 820 genutzt wird - Vorreiter. Aber jetzt kommt der große Hammer: bereits Ende diesen Jahres will Mediatek mit dem Helio P20 in die Massenproduktion starten und dabei das 16nm-Herstellungsverfahren von TSMC nutzen. Damit erzielt man eine deutliche Verbesserung der Performance und gleichzeitig einen geringeren Energiebedarf bei geringerer Hitzeentwicklung.

Doch was genau hat jetzt der Helio P20 zu bieten? Er wird wie der aktuelle Helio P10 ebenfalls auf acht Cortex A-53 Kerne als CPU zurück greifen, die jedoch aufgrund des neuen Herstellungsprozesses mit 2,3GHz getaktet werden können - statt mit 2GHz im aktuellen MT6755. In Zahlen ausgedrückt soll der Benefit laut Hersteller bei der CPU 15% und in der GPU satte 50% betragen - bei 25% geringerer Energieaufnahme. Das klingt alles natürlich traumhaft, bleibt nur zu hoffen, dass sich diese Zahlen auch in der Realität widerspiegeln. Interessant ist zudem, dass Mediatek wohl davon ausgeht, dass sich 2k-Displays in der Mittelklasse nicht durchsetzen - der Helio P20 unterstützt nämlich nur Panels mit einer maximalen Auflösung von 1920x1080 Pixeln. Die maximal unterstützte Auflösung von Kamera-Sensoren beträgt 24 Megapixel und für den mobilen Datenverkehr wird ein LTE Cat. 6 Modem integriert. 

Mit dem Helio P20 erwartet uns also für das nächste Jahr ein hochkarätiger Mittelklasse-Chip, der technisch sicherlich mit der Konkurrenz mithalten kann. Vielleicht wäre Mediatek gut beraten gewesen, bereits beim Helio X20 auf das neue Herstellungsverfahren zu wechseln, statt weiterhin auf das 20nm-Verfahren. Dann wäre es vielleicht auch nicht zu den angeblichen Hitzeproblemen mit dem Chip gekommen.

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Dienstag, 23. April 2024

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