Das Pocophone F1 hat Qualitätsprobleme

poco-f1-screen-bleed Backlight Bleeding beim Pocophone F1

Das Pocophone F1 ist eine kleine Sensation und hat den Smartphone Markt ordentlich aufgemischt. Ein Snapdragon 845 für unter 300€ ist schon eine Ansage und auf den ersten Blick muss man nur wenig Kompromisse eingehen. Die Kamera ist Mittelklasse statt High-End und das Smartphone besteht aus Kunststoff. Abseits davon scheint das Pocophone F1 aber ein waschechtes High-End Gerät zu einem Bruchteil des dafür üblichen Preises zu sein.

Langsam aber sicher wird jedoch klar, dass Xiaomi den kleinen Preis nicht nur durch Einsparungen an der Kamera und dem Design erreichen konnte. Ganz offensichtlich wurde auch bei der Qualitätskontrolle gespart. Das zeichnet sich schon länger ab. So gab es zu Beginn ein paar Software Probleme, welche eigentlich hätten auffallen müssen. Immerhin: Diesese Probleme wurden mittlerweile abgestellt. Doch auch an der Verarbeitung gibt es deutliche Schwankungen. Manche Käufer eines Pocophone F1 berichten von klappernden Tasten oder einem Knarzen des Gehäuses, was allerdings nicht bei allen Geräten der Fall ist. Dies deutet auf eine mangelnde Qualitätskontrolle hin.

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Backlight Bleeding

Das an der Qualitätskontrolle definitiv gespart wird, beweist nun endgültig ein neues Problem mit den Displays. Ein verärgerte Kunde hatte auf XDA-Developers über massives Backlight-Bleeding bei seinem Pocophone F1 berichtet und auch ein entsprechendes Beweisfoto veröffentlicht (siehe Titelbild). Dem folgte eine rege Diskussion, in welcher viele Pocophone F1 Besitzer das Problem nicht bestätigen konnten, andere jedoch schon. Auffällig ist auch, dass das Backlight-Bleeding nicht immer an denselben Stellen auftritt und auch in der Intensität variiert. Manche Geräte zeigen überhaupt kein Backlight Bleeding, andere nur leichtes Backlight Bleeding und bei wieder anderen Geräten fällt es so extrem aus wie im oberen Foto.

Was ist Backlight Bleeding

Alle Bildschirme, die eine Hintergrundbeleuchtung benötigen, können von Backlight Bleeding betroffen sein. Generell gibt es zwei Arten von Backlight Bleeding. Einmal kann dies durch ein direktes Einstrahlen der Beleuchtung verursacht werden. Die zweite Möglichkeit ist eine Deformierung der Folien, welcher hinter der LCD Matrix sitzen und das Licht der LED-Leisten gleichmäßig über die Bildschirmfläche verteilen sollen. Sind diese Folien deformiert oder liegt ein Verarbeitungsfehler vor, können Lichthöfe entstehen. Dies wird oft als Backlight Bleeding bezeichnet.

Generell ist leichtes Backlight Bleeding ein Problem, welches man vernachlässigen kann. Im Alltag fällt das Phänomen so gut wie nie auf. Hauptsächlich bei gleichfarbigem Inhalt oder dunklen Inhalten, können die Lichthöfe sichtbar werden. Hierbei handelt es sich um ein häufiges Problem, welches erstmal nicht auf Qualitätsprobleme hindeutet. Gerade günstige LCD Panels zeigen häufig Backlight Bleeding. Problematisch wird es erst, wenn das Backlight Bleeding zu intensiv ausfällt - so wie im Titelbild. Hier kann das Phänomen dann auch bei regulären Inhalten deutlich sichtbar werden und somit stören. Bei den Herstellern der Endgeräte, sollten LCD Displays, welche ein derart starkes Backlight Bleeding zeigen, aussortiert werden und gar nicht erst im Endgerät landen. Und genau hier ist offenbar der Punkt, an dem Xiaomi beim Pocophone F1 versucht Kosten einzusparen.

Fazit:

Wenn ihr ein Pocophone F1 besitzt, könnt ihr gerne mal einen Bildschirmtest durchführen. Dabei wird die Bildschirmfläche gleichfarbig eingefärbt und eventuelle Lichthöfe werden sichtbar. Die Chancen sind hoch, dass ihr bei euerem Gerät Lichthöfe finden werdet. Tatsächlich leiden fast alle Smartphones darunter. Das Wichtige ist, wie intensiv die Lichthöfe ausfallen. Wenn ihr bis dato nichts davon bemerkt habt, ist alles gut. Sollten euch die Lichthöfe jedoch schon vorher aufgefallen sein, insbesondere bei normalen Inhalten, könnt ihr darüber nachdenken das Smartphone zu reklamieren. Ob sich der Aufwand lohnt und der Händler überhaupt darauf eingehen wird, ist eine andere Geschichte.

 

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Freitag, 19. April 2024

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